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www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />

Ganymed 1<br />

| Wein | Kunst | Kultur |<br />

Ganymed<br />

Ausgabe XXIV<br />

Sommerausgabe 2013<br />

100 Cent<br />

Deutsche WinzER Vorgestellt<br />

REIMund Stumpf<br />

Weinlandschaften – Blick zur Neuenburg in Freyburg<br />

Joseph von Eichendorff – Spurensuche (III)<br />

Weinstuben-Köche empfehlen | Max Klinger – Werk und Weinberg<br />

Riesling ent<strong>de</strong>cken


Willkommen im Sommer mit<br />

2 Ganymed<br />

Sommerreigen<br />

8,95 €<br />

47,70 €<br />

Der Sommer-Wein - ein Müller-Thurgau<br />

vom VDP-Weingut Bickel-Stumpf, Franken<br />

BRÄUERMÜllER: WEINE<br />

Telefon 0341 41505-66<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong> · www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong><br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

zu Lebzeiten <strong>de</strong>s berühmten Leipziger<br />

Bildhauers, Grafikers und Malers Max<br />

Klinger (1857 bis 1920) ist Leipzig eine<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> europäische<br />

Metropole <strong>de</strong>r Kunst – neben Berlin, Paris<br />

und Wien. Immer kehrt <strong>de</strong>r Künstler wohl<br />

auch <strong>de</strong>shalb von seinen langen Aufenthalten<br />

in europäischen Großstädten, von<br />

seinen ausge<strong>de</strong>hnten Reisen durch diesen<br />

Kontinent wie<strong>de</strong>r zurück nach Leipzig.<br />

Vielleicht auch wegen <strong>de</strong>r Musik-Metropole<br />

Leipzig. Wie auch immer: Max Klinger,<br />

Musikliebhaber und exzellenter Klavierspieler,<br />

ist nicht nur be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Komponisten<br />

seiner Zeit begegnet – wie Johannes<br />

Brahms, Max Reger, Richard Strauß, Gustav<br />

Mahler –, son<strong>de</strong>rn hat sie auch zum<br />

Gegenstand seiner Kunst erwählt. Auch<br />

Richard Wagner nimmt in seinem Wirken<br />

als Bildhauer einen wichtigen Platz ein.<br />

Krankheit und <strong>de</strong>r erste Weltkrieg haben<br />

eine Ausführung <strong>de</strong>s schon En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts geplanten Wagner-Denkmals<br />

durch Klinger verhin<strong>de</strong>rt. Nun hat Leipzig<br />

seit diesem Jahr endlich sein Richard-Wagner-Denkmal,<br />

das wenigstens auf <strong>de</strong>n von<br />

Klinger geschaffenem Sockel steht. Was<br />

wohl Klinger, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m großen französischen<br />

Bildhauer Auguste Rodin (unter<br />

an<strong>de</strong>rem Der Denker) befreun<strong>de</strong>t gewesen<br />

ist, zu diesem Denkmal gesagt hätte?<br />

Den Wein-Liebhabern ist Max Klinger<br />

auch durch <strong>de</strong>n malerisch gelegenen Max-<br />

Klinger-Weinberg an <strong>de</strong>r Unstrut, Großjena<br />

bekannt (Seite 6 bis 7). Ein Besuch<br />

dort, nicht nur in <strong>de</strong>n Sommer-Monaten,<br />

ist auch wegen <strong>de</strong>s Max-Klinger-Museums<br />

im Weinberg und <strong>de</strong>m herrlichen Blick auf<br />

und über das Saale-Unstrut-Tal zu empfehlen.<br />

Natürlich auch wegen <strong>de</strong>r Weine von<br />

diesem Weinberg, <strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>rem vom<br />

Weingut Klaus Böhme, Kirchscheidungen<br />

bewirtschaftet wird – <strong>de</strong>ssen Weine können<br />

Sie auch bei BräuerMüller: Weine ausgiebig<br />

bechern.<br />

Viel Lesefreu<strong>de</strong> wünsche ich Ihnen mit<br />

dieser Ganymed-Sommerausgabe.<br />

Ihr<br />

Bernd Bräuer<br />

P.S.: Wir haben uns sanft erneuert: zumin<strong>de</strong>st<br />

unter www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong>.


Joseph Ganymed von Eichendorff – Spurensuche<br />

3<br />

JOSEPH VON EICHENDORFF<br />

SPURENSuchE<br />

Joseph von Eichendorff (1788 bis 1857) gilt als <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste und vor allem durch seine Natur- und Landschaftslyrik<br />

bekannteste spätromantische Dichter <strong>de</strong>r Deutschen. Auf Spurensuche an Schauplätzen seines Lebens<br />

und Wirkens sind wir seit vielen Jahren unterwegs. Des Dichters 225. Geburtstag im Jahr 2013 ist uns nun ein würdiger<br />

und willkommener Anlass in Bild und Text darüber in mehreren kleinen Folgen in GANYMED zu berichten.<br />

Joseph von Eichendorff vermerkt in<br />

seinem Tagebuch unter <strong>de</strong>m 5. Oktober<br />

1801 <strong>de</strong>n Abschied von Lubowitz.<br />

Drei Tage brauchen die Eichendorff<br />

Brü<strong>de</strong>r, begleitet von Mutter und Hofmeister<br />

Heinke, um das über 150 Kilometer<br />

von Lubowitz entfernte Breslau zu<br />

erreichen. Im Tagebuch steht unter <strong>de</strong>m<br />

8. Oktober die kurze Notiz: nach Breslau<br />

gekommen. Die Brü<strong>de</strong>r Eichendorff<br />

besuchen hier die fünfte und sechste<br />

Klasse <strong>de</strong>s katholischen Gymnasiums,<br />

das mit einem Internat verbun<strong>de</strong>n ist.<br />

Schüler und Lehrer, alle Priester, meist<br />

ehemalige Jesuiten, wohnen und leben<br />

gemeinsam unter einem Dach. Joseph<br />

von Eichendorff ist offensichtlich ein wissensdurstiger,<br />

fleißiger und ernsthafter,<br />

durchaus zu Späßen aufgelegter Schüler.<br />

Aus seinem Lections Verzeichniß im Tagebuch<br />

geht hervor, dass <strong>de</strong>r Unterricht,<br />

von acht Uhr früh bis zwölf Uhr mittags<br />

und von zwei bis vier Uhr am Nachmittag<br />

erteilt, durchaus anspruchsvoll ist.<br />

Die humanistische Bildung dominiert,<br />

aber auch Mathematik, Physik, allgemeine<br />

Weltgeschichte, Geschmacksbildung,<br />

Zeichenunterricht und Sprachen sind<br />

ausgewiesen. Die erste Klavierstun<strong>de</strong><br />

Folge III: Nach Breslau gekommen …<br />

vermerkt Eichendorff unter <strong>de</strong>m 9. November<br />

1802. Der Besuch <strong>de</strong>s Gymnasiums<br />

en<strong>de</strong>t erfolgreich mit Examina und<br />

Promotion im August 1803. Den darauf<br />

folgen<strong>de</strong>n September verlebt Eichendorff<br />

unbeschwert und erlebnisreich bei<br />

seinen Eltern in Lubowitz. Im Oktober<br />

1803 kehren die Eichendorff Brü<strong>de</strong>r<br />

nach Breslau zurück, um bis März 1805<br />

an <strong>de</strong>r Philosophischen Fakultät <strong>de</strong>r Katholischen<br />

Universität Leopoldina zu<br />

studieren und gleichzeitig im evangelischen<br />

Realgymnasium zu hospitieren –<br />

unterbrochen von langen Ferien in Lubowitz.<br />

Das auch zu Eichendorffs Zeiten<br />

pulsieren<strong>de</strong> Breslau mit seinem spätgotischen<br />

Rathaus und viereckigen Markt,<br />

seinen einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Plätzen, Gassen und<br />

Gässchen, <strong>de</strong>n Barock- und Renaissancebauten,<br />

seinen vielen Kirchen, seiner<br />

Universität mit <strong>de</strong>r im Stile <strong>de</strong>s Barock<br />

großartig ausgestalteten Aula Leopoldina<br />

sowie seinem Theater hat die Entwicklung<br />

Eichendorffs vielseitig geprägt<br />

– auch in musischer und künstlerischer<br />

Hinsicht. Während <strong>de</strong>r Schul- und Studienzeit<br />

in Breslau versäumt er kaum<br />

eine Theatervorstellung – nicht selten ist<br />

er dort drei bis vier Mal in <strong>de</strong>r Woche<br />

Blick in die Aula Leopoldina,<br />

Universität Breslau<br />

zu Besuch. Er sieht Lessings Emilia Galotti<br />

und Minna von Barnhelm, Schillers<br />

Jungfrau von Orleans, Kabale und Liebe<br />

und Wilhelm Tell, aber auch viele Stücke<br />

von August von Kotzebue, <strong>de</strong>m Liebling<br />

<strong>de</strong>s damaligen Publikums. Der Stu<strong>de</strong>nt<br />

hört Mozarts Don Giovanni, Titus und<br />

Die Zauberflöte, Haydns Oratorien Die<br />

Jahreszeiten und Die Schöpfung. Aber er<br />

besucht nicht nur das Theater, er dichtet<br />

und ist Schauspieler in lang geprobten<br />

Theateraufführungen <strong>de</strong>r Gymnasiasten.<br />

bb<br />

Bereits erschienen:<br />

Folge I: Froh und frei auf Schloss Lubowitz,<br />

Ganymed, Ausgabe XXII, 2012, S. 3.<br />

Folge II: Ist Jahrmarkt in Rattibor,<br />

Ganymed, Ausgabe XXIII, 2013, S. 3<br />

Joseph von Eichendorff, 1788 in Lubowitz bei Ratibor /Oberschlesien geboren und 1857 in<br />

Neisse gestorben, gilt als <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utendste spätromantische Dichter und Essayist.<br />

Bernd Bräuer hat sich auf Spurensuche in jene Landschaften, Orte und Städte begeben, die<br />

mit Leben und Schaffen <strong>de</strong>s Dichters eng verwoben sind. Das vorliegen<strong>de</strong> Buch dokumentiert<br />

in Bild und Wort diese Reise zu <strong>de</strong>n Wirkungsstätten <strong>de</strong>s Joseph von Eichendorff.<br />

Bernd Bräuer<br />

Joseph von eichendorff<br />

Spurensuche Orte und Städte<br />

Bernd Bräuer Verlag<br />

Breslau – Renaissance- und Barockbauten auf <strong>de</strong>m romantischen Salzmarkt<br />

Bernd Bräuer,<br />

Joseph von Eichendorff, Spurensuche.<br />

Bild-und Textband, 72 Seiten,<br />

erscheint im Oktober 2013.


4 Ganymed Winzer<br />

DEUTSCHE WINZER VORGESTELLT<br />

Carmen und Reimund Stumpf vom Prädikats-Weingut Bickel-Stumpf in<br />

Frickenhausen, Weinanbaugebiet Franken zu Gast bei BRÄUERMÜllER: WEINE<br />

Reimund Stumpf in <strong>de</strong>r<br />

Weinstube Am Brunnen<br />

Reimund Stumpf, erfahrener<br />

und erfolgreicher<br />

Winzer, Weingutbesitzer, Kellermeister<br />

und erster Arbeiter<br />

im Weinberg, ist mit seiner<br />

Gattin Carmen bei BRÄUER-<br />

MÜLLER: WEINE am 25. Mai<br />

zu Gast in <strong>de</strong>r Veranstaltungsreihe<br />

Deutsche Winzer, Deutsche<br />

Weingüter vorgestellt.<br />

Das Weingut ist im Jahr 1976<br />

entstan<strong>de</strong>n als Carmen Bickel in Frickenhausen und Reimund<br />

Stumpf in Thüngersheim beschlossen, nicht nur ein Herz und<br />

eine Seele zu wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch ihre Weingüter zusammenzuführen.<br />

Dadurch ist das Familienweingut – die erwachsenen<br />

Kin<strong>de</strong>r Melanie und Matthias sind im Weingut inzwischen auch<br />

aktiv tätig – an zwei Standorten beheimatet, die durch verschie<strong>de</strong>ne<br />

fränkische Terroirs geprägt sind: Muschelkalk in Frickenhausen<br />

(Kapellenberg) und Buntsandstein (Johannisberg) in<br />

Thüngersheim. Angebaut wer<strong>de</strong>n auf zirka 13 Hektar vor allem<br />

<strong>de</strong>r gebietstypische Silvaner, Müller Thurgau, Riesling, Scheurebe<br />

auf Muschelkalk und Rotweinsorten (wie Spätburgun<strong>de</strong>r,<br />

Domina) auf Buntsandstein. Das Weingut gehört zu <strong>de</strong>n zirka<br />

200 <strong>de</strong>utschen Weingütern, die Mitglied im Verband Deutscher<br />

Prädikatsweingüter (VDP) sind und produziert Weine,<br />

die zu <strong>de</strong>n besten in Deutschland gehören. Reimund Stumpf<br />

erzählt im Gespräch mit Dr. Bernd Bräuer gleichermaßen unterhaltsam<br />

und lehrreich über seine Arbeit im Weinberg und<br />

im Weinkeller, über die hohen Anfor<strong>de</strong>rungen, die er und seine<br />

Mannschaft an die Weinherstellung stellen – auch mit Blick<br />

auf die Selbstverpflichtung<br />

zur Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

Charta <strong>de</strong>s VDP: wie<br />

Weine aus <strong>de</strong>n besten<br />

Weinbergslagen gewinnen,<br />

traditionelle<br />

Rebsorten anbauen,<br />

die Ernteerträge limitieren<br />

etc. Reimund<br />

Stumpf erläutert anschaulich<br />

am Beispiel<br />

seines Weingutes das<br />

vierstufige Wein-Klassifikationsmo<strong>de</strong>ll<br />

<strong>de</strong>s<br />

VDP bestehend aus<br />

Gutsweinen, Ortsweinen,<br />

Weinen aus Erster<br />

Lage und Weinen<br />

aus Großer Lage. Der<br />

Trauben-Adler, das<br />

Symbol <strong>de</strong>s VDP, ziert<br />

je<strong>de</strong> Wein-Flasche vom Weingut Bickel-Stumpf – gleichsam als<br />

Erkennungszeichen feinster Weinkultur für je<strong>de</strong>n Wein-Liebhaber.<br />

Reimund Stumpf bei <strong>de</strong>r Arbeit im Weinberg<br />

Zu einem sächsischen Vier-Gänge-Menü wer<strong>de</strong>n an diesem<br />

Abend vor allem ein Müller-Thurgau (Sommerreigen genannt),<br />

ein Silvaner (auch aus Erster Lage) und ein Eiswein zum Dessert<br />

gebechert. Im Rahmen <strong>de</strong>s Menüs gestaltet sich für die Gäste<br />

eine vergleichen<strong>de</strong> Verkostung von zwei Silvaner-Weinen, von<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r eine auf Muschelkalk, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re auf Buntsandstein<br />

reifte, beson<strong>de</strong>rs gesprächs- und trinkanregend.<br />

Mit einem Wein-Quiz (für <strong>de</strong>n ersten Sieger eine Bickel-<br />

Stumpf-Magnum-Flasche Silvaner, Erste Lage), Musik und<br />

wein-heiteren Gesprächen <strong>de</strong>r Gäste über Gott und <strong>de</strong>n<br />

Wein en<strong>de</strong>t weit nach Mitternacht ein schöner erlebnisreicher<br />

Abend in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen. bb<br />

Kapellenberg mit Kapellchen in Frickenhausen


Ganymed So schmeckt <strong>de</strong>r Sommer ...<br />

5<br />

Foto: Sylvia Jost<br />

Der Weinmacher vom Sommerreigen – Matthias Stumpf bei <strong>de</strong>r Weinprobe im Weinkeller<br />

SO SCHMECKT DER SOMMER…<br />

Der Sommer 2013 ist wohl ein unerschöpfliches<br />

Thema angesichts <strong>de</strong>r<br />

Nässe und Kälte, Hitze und Mücken,<br />

die uns bisher heimgesucht haben. Mit<br />

Lebensfreu<strong>de</strong> und Phantasie kann man<br />

aber auch versuchen, sich diesen Sommer<br />

mit einem Wein schönzutrinken!<br />

Eine Empfehlung habe ich da für Sie:<br />

einen Sommerreigen – ein Müller-Thurgau<br />

in <strong>de</strong>r Bocksbeutel-Weinflasche<br />

aus <strong>de</strong>m Prädikatsweingut Bickel-<br />

Stumpf in Frickenhausen bei Würzburg.<br />

Ein Wein zum Glücklichsein,<br />

wirklich. Er hat so gar nichts<br />

von <strong>de</strong>r betulichen Behäbigkeit<br />

von Alt-Herren-<br />

Run<strong>de</strong>n-Weinen, son<strong>de</strong>rn<br />

er ist – hergestellt von<br />

Matthias Stumpf, Jungwinzer<br />

und Kellermeister<br />

im Weingut Bickel-Stumpf<br />

– ein frischer spritziger<br />

Wein. Schon <strong>de</strong>r Duft ist betörend: Man<br />

riecht Früchte wie Pfirsich und Melone,<br />

aber auch Sträuße frischer Kräuter. Und<br />

das Beste daran ist: Er schmeckt noch<br />

besser. Prickelnd frisch, saftig und weich<br />

auf <strong>de</strong>r Zunge erlebt man <strong>de</strong>n eben eingeatmeten<br />

Duft als üppigen Geschmack<br />

auf <strong>de</strong>r Zunge. Seine anhalten<strong>de</strong> Länge<br />

im Abgang gipfelt dann meist in:<br />

Komm, schenk mir davon wie<strong>de</strong>r voll<br />

das Weinglas! Aber bis zum Rand!<br />

Ein herrlicher Sommer-Spaß. Viele<br />

hun<strong>de</strong>rt Flaschen Sommerreigen<br />

haben die Stumpfs für uns<br />

gefüllt und geliefert, damit<br />

Sie, liebe Kun<strong>de</strong>n und<br />

Gäste, <strong>de</strong>n Sommer sich,<br />

ganz gleich bei welchem<br />

Wetter, schöntrinken<br />

können (siehe auch Seite<br />

2 dieser Ganymed-Ausgabe).<br />

um<br />

Über <strong>de</strong>n Verband <strong>de</strong>utscher<br />

Prädikatsweingüter (VDP)<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s Deutscher Prädikatsweingüter<br />

e. V. beginnt 1910 als Verband<br />

Deutscher Naturweinversteigerer.<br />

Gegenwärtig gehören <strong>de</strong>m VDP zirka 200<br />

<strong>de</strong>utsche Weingüter aus <strong>de</strong>n 13 <strong>de</strong>utschen<br />

Weinanbaugebieten an. Seine Ziele sind vor<br />

allem die Pflege <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtealten Weinkultur<br />

und Weingeschichte in Deutschland,<br />

die stetige Verbesserung <strong>de</strong>r Weinqualität seiner<br />

Mitgliedsbetriebe und die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

naturgemäßen Weinbaus.<br />

In <strong>de</strong>r VDP-Charta heißt es unter an<strong>de</strong>rem:<br />

• Wir ringen um Weine von höchster Güte.<br />

• Wir arbeiten in <strong>de</strong>n besten Weinbergslagen.<br />

• Wir produzieren im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur.<br />

• Wir kultivieren traditionelle Rebsorten.<br />

• Wir limitieren Ernteerträge.<br />

(Ausführlich unter: www.vdp.<strong>de</strong>)<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

Bernd Bräuer Verlag<br />

Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />

Telefon 0341 415050<br />

www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong><br />

Urs Meier, www.ganymed-zeitung.<strong>de</strong><br />

einst FIFA-Schiedsrichter, jetzt Unternehmer und Buchautor<br />

mit Wein-Wirt Ullrich Müller<br />

redaktion<br />

Dr. Bernd Bräuer, Ullrich Müller,<br />

Ines Fickenwirt, Wolfgang Hensel<br />

HerausgEBEr<br />

BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />

Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />

www.<strong>braeuer</strong>muellerweine.<strong>de</strong><br />

Vertrieb<br />

BWK Wirtschafts-Kommunikation<br />

info@<strong>bwk</strong>-<strong>braeuer</strong>.<strong>de</strong><br />

Druck<br />

Druckerei Gebrü<strong>de</strong>r Schütze GbR<br />

Turnerstraße 2 · 09429 Wolkenstein<br />

www.druckerei-schuetze.<strong>de</strong>


6 Künstler und Ganymed Wein<br />

Abendstimmung – Blick über die Wei<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Unstrut zum Max-Klinger-Weinberg mit Radierhäuschen und Wohnhaus<br />

KÜNStlER UND WEIN<br />

MAX KLINGER – WERK UND WEINBERG<br />

Alles hat seine Zeit. Auch die <strong>de</strong>s Leipziger Bildhauers, Malers und Grafikers Max Klinger (1857 bis 1920). Zu seinen Lebzeiten berühmt, gefeiert,<br />

verehrt und eine <strong>de</strong>r fesselndsten und be<strong>de</strong>utendsten Künstlerpersönlichkeiten (Stella Wega Mathieu), ist er Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

nahezu vergessen. Doch offensichtlich wer<strong>de</strong>n Werk und Wirken dieses vielseitigen Künstlers seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 20./ Anfang <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

nicht nur in seiner Vaterstadt Leipzig neu und wie<strong>de</strong>r ent<strong>de</strong>ckt. Nicht wenigen Weinliebhabern und Freun<strong>de</strong>n von reizvollen Weinlandschaften<br />

dürfte dieser Künstler durch <strong>de</strong>n Max-Klinger-Weinberg, malerisch gelegen in Großjena an <strong>de</strong>r Unstrut, mehr als ein Begriff sein.<br />

Max Klinger, <strong>de</strong>n Leipziger Künstler<br />

und Weinliebhaber mit Weinberg<br />

ent<strong>de</strong>cken, das ist das Anliegen einer<br />

kleinen Pilgerreise von Wein- und Kunstfreun<strong>de</strong>n,<br />

die im Museum <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Künste in Leipzig beginnt, wo man das<br />

vielgestaltiges Schaffen Klingers konzentriert<br />

wie nirgends sonst wohl zu sehen<br />

bekommt: Zeichnungen, Radierungen,<br />

Grafiken, Ölgemäl<strong>de</strong>, Skulpturen. Das<br />

Max Klinger, WEINBERGE, Aquarell, Museum <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste Leipzig<br />

Gemäl<strong>de</strong> Die Blaue Stun<strong>de</strong> (1890), wegen<br />

<strong>de</strong>r Intensität von Licht, Farbe und<br />

romantischer Stimmung, und das Landschafts-Aquarell<br />

Weinberge (1906), wegen<br />

<strong>de</strong>r stimmungsvollen Farbigkeit und<br />

<strong>de</strong>s Zaubers von Harmonie und Schönheit,<br />

<strong>de</strong>r von dieser Weinberglandschaft<br />

mit zwei Häuschen ausgeht, wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n Kunstfreun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs lange<br />

betrachtet, bestaunt und erörtert. Tiefe<br />

und verborgene Wahrheiten unseres Daseins<br />

lassen sich vor allem (nur) im Bild,<br />

im bildhaften Gleichnis darstellen. Davon<br />

ist Max Klinger nicht nur überzeugt gewesen,<br />

son<strong>de</strong>rn es ist ein Schlüssel, um<br />

sein Werk zu verstehen, ein Werk, das<br />

ihn zum be<strong>de</strong>utendsten Vertreter <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>utschen Symbolismus erhebt, bemerkt<br />

unser kundiger Museumsbegleiter… Ja,<br />

und <strong>de</strong>r Künstler Klinger zeigt vor allem<br />

als Bildhauer eine einfühlsame Beziehung<br />

zur Musik und ihren Komponisten.<br />

Sein Beethoven (1902), die I<strong>de</strong>e dafür<br />

soll ihm beim Klavier spielen gekommen<br />

sein, steht im Neuen Gewandhaus<br />

zu Leipzig; die Büsten von Franz Liszt


Ganymed Künstler und Wein<br />

7<br />

Einst – Max-Klinger-Wohnhaus im Weinberg<br />

Radierhäuschen – Max-Klinger-Weinberg<br />

(1901) und Richard Wagner (1904) im<br />

Museum <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste Leipzig<br />

und sein Brahms-Denkmal (1909) in <strong>de</strong>r<br />

Musikhalle von Hamburg. Und: Hierzu<br />

gehören auch die von Max Klinger nicht<br />

ausgeführten Entwürfe für ein Wagner-<br />

Denkmal – zumin<strong>de</strong>st steht das 2013 in<br />

Leipzig eingeweihte Wagner-Denkmal,<br />

geschaffen vom Künstler Stephan Balkenhol,<br />

auf <strong>de</strong>m von Max Klinger entworfenem<br />

und geschaffenem Sockel<br />

(1904). Nach einer kleinen Spazierreise<br />

durch das Zentrum von Leipzig, rastend<br />

am Wagner-Denkmal mit <strong>de</strong>m Klinger-<br />

Sockel, wird das einstige, behutsam sanierte<br />

Klinger-Domizil mit <strong>de</strong>m schönen<br />

Landschaftsgarten in Leipzig-Plagwitz,<br />

direkt an <strong>de</strong>r Weißen Elster gelegen, besichtigt.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts auf<br />

<strong>de</strong>m elterlichen Grundstück erbaut, dient<br />

es Klinger als Werk- und Wohnstätte –<br />

mit Ausstellungsraum und einer Dach-<br />

Terrasse für Freilichtstudien. Glaubt man<br />

<strong>de</strong>n Quellen, dann sind die Wän<strong>de</strong> unter<br />

an<strong>de</strong>rem mit Werken von Böcklin und<br />

Goya, mit eigenen Skizzen und Studien<br />

geschmückt gewesen. Bücherschränke,<br />

ein großer Flügel, ein großes Bett und ein<br />

Sessel sollen zur Ausstattung <strong>de</strong>r Räume<br />

gehört haben. Und wer Max Klinger im<br />

Jahre 1901 hier in seiner Werkstatt besucht<br />

hat, <strong>de</strong>r konnte seinen Beethoven<br />

besichtigen. (Heute beherbergt die Villa<br />

unter an<strong>de</strong>rem das Klinger-Forum als einen<br />

Ort <strong>de</strong>s Austausches zwischen Künstlern<br />

und Öffentlichkeit.)<br />

Foto Nicola Perscheid<br />

Max Klinger,<br />

Max-Klinger-Grabstätte – Altane <strong>de</strong>s<br />

Weinberges<br />

Weiter reist die kleine Gesellschaft mit<br />

einem Kleinbus bis Naumburg, um das<br />

Nietzsche-Haus zu besichtigen – Max<br />

Klinger hat nach Nietzsches Totenmaske,<br />

die ihn außeror<strong>de</strong>ntlich berührt hat, eine<br />

ergreifen<strong>de</strong> Nietzsche-Büste geschaffen.<br />

Von hier geht es auf Fahrrä<strong>de</strong>rn – vor<br />

allem entlang <strong>de</strong>s Unstrut-Radweges –<br />

bis zum Klinger-Terrassen-Weinberg in<br />

Großjena. 1903 kauft Max Klinger, <strong>de</strong>r<br />

Weinliebhaber und künstlerisch Rastlose,<br />

diesen Weinberg mit Weinberghäuschen<br />

– sicher nicht nur um auszuruhen von <strong>de</strong>r<br />

aufreiben<strong>de</strong>n künstlerischen Produktion,<br />

son<strong>de</strong>rn auch um künstlerisch angeregt<br />

zu wer<strong>de</strong>n von einer malerischen Kultur-Landschaft.<br />

Wir steigen zu Fuß <strong>de</strong>n<br />

Weinberg über viele Stufen hinauf bis zur<br />

Grabstätte von Max Klinger und seiner<br />

Frau Gertru<strong>de</strong> – geprägt durch eine von<br />

Klinger selbst entworfene überlebensgroße<br />

Athleten-Statue. Von hier eröffnet sich<br />

ein großartiger landschaftlicher Ausblick<br />

weit über das Saale-Unstrut-Tal, zum<br />

Blütengrund hinunter, wo die Unstrut in<br />

die Saale mün<strong>de</strong>t, mit Fernblick bis nach<br />

Naumburg. Danach besichtigt die Pilger-<br />

Gesellschaft das einstige Klingersche<br />

Wohnhaus, das <strong>de</strong>r Künstler 1909 aus<br />

einem Weinberghäuschen komfortabel<br />

hat bauen lassen und wo er be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Kunstwerke begonnen und geschaffen<br />

hat. 1919 verlegt <strong>de</strong>r Künstler seinen<br />

Hauptwohnsitz in diesen Weinberg,<br />

dieses Wohnhaus, wo er am 4. Juli 1920<br />

stirbt. Ein sehenswertes Klinger-Museum<br />

befin<strong>de</strong>t sich heute darin.<br />

Die Max-Klinger-Ent<strong>de</strong>ckungsreise klingt<br />

– wie könnte es an<strong>de</strong>rs sein – bei anregen<strong>de</strong>n<br />

Gesprächen mit Weinen vom<br />

Klinger-Weinberg aus – hergestellt von<br />

<strong>de</strong>n Saale-Unstrut Winzern Klaus Böhme<br />

und Stephan Herzer, die diesen Weinberg<br />

gegenwärtig bewirtschaften. bb<br />

Bildhauer, Maler, Grafiker, wird am 18. Februar 1857 in Leipzig<br />

geboren. Sein Vater ist ein wohlhaben<strong>de</strong>r Fabrikant. Bereits<br />

mit sechs Jahren erhält Klinger Zeichenunterricht. Nach<br />

Besuch <strong>de</strong>r Bürger- und Realschule studiert er ab 1874 an <strong>de</strong>r<br />

Kunstaka<strong>de</strong>mie in Karlsruhe, ab 1875 an <strong>de</strong>r Kunstaka<strong>de</strong>mie<br />

in Berlin, die er 1876 erfolgreich been<strong>de</strong>t. 1878, Klinger lebt<br />

in Berlin, nimmt er erfolgreich an <strong>de</strong>r Ausstellung <strong>de</strong>r Königlichen<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste zu Berlin teil. Er lebt schöpferisch<br />

tätig in Brüssel (1879), in Paris (1883), wo er im Louvre vor<br />

allem Goya (1746 bis 1828) studiert; er ist beeindruckt von<br />

<strong>de</strong>n französischen Impressionisten. 1884 bis 1885, wie<strong>de</strong>r in<br />

Berlin, schafft er großartige Malereien für die Villa Albers in<br />

Berlin. 1886 entsteht das Gipsmo<strong>de</strong>ll zu Beethoven; er beginnt am berühmten Gemäl<strong>de</strong> Urteil<br />

<strong>de</strong>s Paris zu arbeiten, das 1887 auch im Leipziger Kunstverein präsentiert wird. Ausstellungen<br />

seines grafischen Werkes folgen in Breslau, in Brüssel. 1888 übersie<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Künstler nach<br />

Rom und reist durch Italien. Max Klinger kehrt En<strong>de</strong> 1890 nach Leipzig zurück – die Gemäl<strong>de</strong><br />

Die Blaue Stun<strong>de</strong> und Kreuzigung wer<strong>de</strong>n vollen<strong>de</strong>t. Er unternimmt Reisen durch Deutschland,<br />

Italien, Griechenland, später durch England. 1894 wer<strong>de</strong>n in Leipzig Klingers Werke<br />

in einer ersten Einzelausstellung gezeigt. 1897 wird er zum Professor an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

grafischen Künste in Leipzig ernannt. Berühmte Werke entstehen, die vom Museum <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Künste in Leipzig erworben wer<strong>de</strong>n. 1902 vollen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Künstler seinen Beethoven.<br />

Weltweite Ausstellungen, Ehrungen und Reisen durch Europa folgen. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bekanntschaften<br />

unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m Maler Arnold Böcklin (1887), <strong>de</strong>m Bildhauer Auguste Rodin<br />

(1900), <strong>de</strong>n Musikern Johannes Brahms (1894), Max Reger (1908) und Richard Strauß (1909)<br />

beeinflussen sein rastloses Schaffen, das durch einen Schlaganfall 1919 plötzlich zum En<strong>de</strong><br />

kommt. Max Klinger stirbt 1920 in Großjena.


8 Die Weinstuben-Köche empfehlen<br />

Ganymed<br />

DIE WEINStuBEN-KÖCHE EMpfEhlEN<br />

LACHS-SPINATROULADE<br />

MIT SENF-DILL-SOSSE<br />

Lehmann & Hensel<br />

Oma Rosa hat in 23 Ausgaben unserer<br />

Zeitung Ihnen viele Empfehlungen und<br />

Anregungen zur Zubereitung von regionalen<br />

Speisen gegeben – von herzhaften<br />

und <strong>de</strong>ftigen, von herkömmlichen und<br />

bo<strong>de</strong>nständigen, von ausgefallenen und<br />

feinen etc.<br />

Mit dieser Ganymed-Ausgabe übergibt<br />

sie nun <strong>de</strong>n Kochlöffel an die Köche <strong>de</strong>r<br />

Weinstube Am Brunnen, die, zur Freu<strong>de</strong><br />

von Oma Rosa, <strong>de</strong>ren Arbeit fortschreiben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Köche, Wolfgang Hensel und<br />

Robert Lehmann, empfehlen Ihnen<br />

heute eine Lachs-Spinatroula<strong>de</strong><br />

mit einer Senf-Dill-Soße – ein leichtes<br />

Sommer-Gericht so recht zum Tafeln im<br />

Weingarten.<br />

Und so wird das Gericht zubereitet:<br />

Den (aufgetauten) Spinat lässt man gut<br />

abtropfen. Die Eier wer<strong>de</strong>n schaumig geschlagen,<br />

Spinat und Käse wer<strong>de</strong>n dazugegeben,<br />

mit Pfeffer und Salz gewürzt.<br />

Auf das mit Backpapier ausgelegte Haushaltsblech<br />

wird die Ei-Spinat-Masse verteilt<br />

und im vorgeheizten Backofen bei<br />

zirka 180 Grad acht bis zehn Minuten<br />

gebacken und danach abgekühlt.<br />

Der Frischkäse wird mit gehacktem Dill<br />

gemischt. Der abgekühlte Teig wird nun<br />

vollständig mit <strong>de</strong>m Frischkäse bestrichen<br />

und bis zu zwei Dritteln mit Lachs<br />

belegt. Das Ganze wird anschließend<br />

von <strong>de</strong>r Längsseite her zu einer Rolle verarbeitet,<br />

die in eine Frischhaltefolie eingerollt<br />

wird und zirka 24 Stun<strong>de</strong>n kühl<br />

gestellt wird.<br />

Für die Soßen-Herstellung wer<strong>de</strong>n Senf,<br />

Essig, Honig, Öl verrührt und mit Pfeffer<br />

und etwas Salz abgeschmeckt. Der<br />

gewaschene Dill wird ohne Stiele klein<br />

gehackt und in die wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Soße eingerührt.<br />

Pro Person servieren wir auf <strong>de</strong>m Teller<br />

zwei Scheiben von <strong>de</strong>r Lachsroula<strong>de</strong>,<br />

die je Scheibe zirka einen Zentimeter<br />

dick geschnitten sein sollten. Dazu geben<br />

wir die Senfsoße und ein Salatbukett.<br />

Frisches Baguette kann gereicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wein-Wirt Ullrich Müller empfiehlt Ihnen,<br />

leichte, frische Weine dazu zu bechern<br />

– beispielsweise <strong>de</strong>n Roséwein<br />

CHRISTINA, eine Cuvée aus Spätburgun<strong>de</strong>r<br />

und Saint Laurent (siehe dazu<br />

auch GANYMED, Ausgabe XXIII, S. 9).<br />

Zutaten für eine Lachs-Spinatroula<strong>de</strong> von einem Kilo<br />

• zirka 200 Gramm Spinat, grob gehackt, auch aus <strong>de</strong>m Frost<br />

• 50 Gramm Reibekäse (beispielsweise Gouda)<br />

• Pfeffer, Salz, Muskat<br />

• vier Hühner-Eier<br />

• 250 Gramm Frischkäse, naturell<br />

• 300 Gramm Graved Lachs in Scheiben,<br />

• ein Bund Dill<br />

Zutaten für die Senf-Dill-Soße<br />

• drei Esslöffel Senf, mittelscharf<br />

• drei Esslöffel Weißwein-Essig<br />

• ein bis zwei Esslöffel flüssiger Honig<br />

• acht Esslöffel Sonnenblumenöl<br />

• 1 Bund Dill<br />

• frisch gemahlener Pfeffer, Salz


Ganymed Käse und Wein<br />

9<br />

Käse-Fest – Katrin Seyffert mit Tochter Claudia und Gästen im Weingarten<br />

KÄSE UND WEIN<br />

VOM RÖSSLER-HOF IN BURKHARDTSDORF<br />

Im Erzgebirge, dort, wo sich zwischen<br />

Höhenzügen und weiten Tälern grüne<br />

Wäl<strong>de</strong>r mit rapsgelben Fel<strong>de</strong>rn im Frühling<br />

abwechseln, liegt <strong>de</strong>r Ort Burkhardtsdorf<br />

– mittendrin das traditionsreiche<br />

Bauerngut – <strong>de</strong>r Rößler-Hof. Landwirtschaftsbetrieb,<br />

Kälberaufzucht, Hofla<strong>de</strong>n<br />

für (fast) sämtliche landwirtschaftliche<br />

Produkte, Gaststube (mit fast allem,<br />

was mit Milch zu tun hat) und Käserei<br />

– alles unter einem Dach. Dort steht die<br />

Wiege o<strong>de</strong>r besser <strong>de</strong>r Kupferkessel in<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r schmackhafte Käse auch für die<br />

Weinstube Am Brunnen entsteht und<br />

reift. Katrin Seyffert, sächsische Milchkönigin<br />

von 2001 bis 2003, betreibt hier<br />

eine hochprofessionelle Käserei. Über<br />

zehn Käsesorten wer<strong>de</strong>n hergestellt –<br />

das reicht vom Bergkäse über Butterkäse<br />

und Räucherkäse bis hin zu Rotwein-<br />

GANYMED-PREISFRAGE: Sommerausgabe 2013<br />

Was verbirgt sich hinter <strong>de</strong>m Akronym VDP?<br />

Preise:<br />

käse, vom Frischkäse bis zum Hartkäse<br />

–, die im Ort und überregional bei Käseliebhabern<br />

anerkannt und begehrt sind.<br />

Von ihrer Käse-Kunstfertigkeit überzeugt<br />

die Bäuerin ihre interessierten Gäste<br />

durch regelmäßiges Schau-Käsen, bei<br />

<strong>de</strong>m die aufmerksamen Zuhörer auch<br />

Sächsischer Käseteller – mit Käse vom<br />

Rößler-Hof<br />

1. Ein Paket von drei Weinflaschen Sommerreigen<br />

2. Eine Magnum-Rotwein-Flasche Ganymed<br />

3. Ein Gutschein für Weinla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR<br />

mitmachen und <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>s Käses von<br />

<strong>de</strong>r Kuhmilch bis zum fertigen Käse in<br />

weniger als drei Stun<strong>de</strong>n erleben können.<br />

Das ist ein spannen<strong>de</strong>r Vorgang,<br />

bei <strong>de</strong>m es oft sehr ausgelassen zugeht.<br />

Und nicht nur begleitet von Milch-<br />

Getränken, son<strong>de</strong>rn auch von reichlich<br />

Wein – so wie zum Käse-Fest mit<br />

Katrin Seyffert bei uns im Weingarten.<br />

(Der dabei entstan<strong>de</strong>ne Käse wird nach<br />

dreimonatiger Reife im Burkhardtsdorfer<br />

Käseteller natürlich als Probe an die<br />

Gäste <strong>de</strong>s Abends vergeben.)<br />

In unserer Weinstube Am Brunnen ist<br />

<strong>de</strong>r Sächsische Käseteller mit vier bis<br />

fünf Käse-Sorten vom Rößler-Hof eine<br />

<strong>de</strong>r beliebtesten Speisen – dazu gehören<br />

natürlich ein, zwei Gläschen Wein,<br />

beispielsweise aus <strong>de</strong>m Schnau<strong>de</strong>rtal.<br />

um<br />

Ihre Antwort können Sie per E-Mail an verlag@bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r per Post an BRÄUERMÜLLER: WEINE, Stichwort Preisfrage, Dieskaustraße<br />

222, 04249 Leipzig sen<strong>de</strong>n, aber auch persönlich bei BRÄUERMÜLLER: WEINE abgeben. Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 23. September 2013.<br />

Für die Ganymed-Frühlingsausgabe lautet die Lösung: Saint Laurent und Spätburgun<strong>de</strong>r sind vermählt in Christina.<br />

Gewonnen haben: 1. Familie Günther, Leipzig, ein Weinpaket von drei Flaschen Christina; 2. Hans Ulrich Richter, Chemnitz, Der Weinatlas<br />

Deutschland; 3. Dagmar und Thomas Weber, Straßenhaus, einen Gutschein für La<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Weinschänke im Wert von 25 EUR.<br />

Herzlichen Glückwunsch.<br />

Wir bedanken uns für die zahlreichen, durchweg richtigen Antworten.


10 Ganymed Gäste<br />

GäSTE in <strong>de</strong>r WEINSTUBE am brunnen<br />

IMPRESSIONEN<br />

Winzerehepaar Carmen und Reimund Stumpf<br />

in Deutsche Winzer vorgestellt<br />

Abendstimmung im Wein-Garten<br />

Roman Schulz und Dr. Bernd Bräuer<br />

vor <strong>de</strong>m 29. Weinstuben-Gespräch<br />

Gäste im Weingarten – zum Käse-Wein-Abend<br />

Roman Schulz beim Signieren seines<br />

Buches<br />

Stammgäste in weinheiterer Run<strong>de</strong><br />

Katrin Seyffert mit Gästen beim<br />

Schaukäsen<br />

Dagmar Schulz<br />

Gut lachen – Winzer Reimund Stumpf mit<br />

Gewinnern seiner Weine<br />

Verlegerin Annetta Militzke und Gäste


Ganymed Riesling Ent<strong>de</strong>cken<br />

11<br />

RIESLING ENTDECKEN<br />

REISEN DURch DEUTSchE WEINANBAugEBIETE<br />

Riesling, unbestritten <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Weißweine in <strong>de</strong>utschen Weinanbaugebieten, steht auch auf <strong>de</strong>r<br />

Verkaufsliste in unserem Weinfachgeschäft und in <strong>de</strong>r Weinstube Am Brunnen ganz weit oben. Ein guter<br />

Grund, eine kleine Wein-Wan<strong>de</strong>rung durch die Riesling-Welt von BRÄUERMÜLLER: WEINE zu unternehmen<br />

– vom Elbtal über Saale-Unstrut und <strong>de</strong>m Rheingau bis zur Mosel und <strong>de</strong>r Pfalz.<br />

Folge II: VON MEISSEN ÜBER LORCH BIS EllERStadt<br />

Bereits erschienen:<br />

Folge I: Von Schloss zu Schloss im Rheingau.<br />

Ganymed, Ausgabe XXIII, 2013, Seite 11.<br />

WEINgut TIM StraSSER, Meißen<br />

Die Riesling-Wan<strong>de</strong>rung beginnt in<br />

Meißen in <strong>de</strong>n Ratsweinbergen – mit<br />

Blick auf <strong>de</strong>n Meißner Dom und die Albrechtsburg.<br />

Winzer Tim Strasser und<br />

sein Weingut sind hier zu Hause. Sein<br />

Goldriesling, gezüchtet 1893<br />

aus Riesling und Courtillier<br />

Musqué Précoce, ist inzwischen<br />

nicht nur gebietstypisch<br />

für das Elbtal, son<strong>de</strong>rn<br />

auch eine Perle unter seinen<br />

Weinen.<br />

WEINgut StudiER,<br />

Ellerstadt<br />

Im alten Weinort Ellerstadt,<br />

gelegen zwischen Dei<strong>de</strong>sheim<br />

und Bad Dürkheim, ist<br />

das Winzerpaar Sibylle und<br />

Reinhard Studier ansässig.<br />

Ihre Weine wer<strong>de</strong>n in drei<br />

Linien hergestellt – Campuslinie,<br />

Gutsweine und<br />

Lignumlinie. Die bemerkenswerte<br />

Cuvée aus Riesling<br />

und Gewürztraminer<br />

gehört in die Gutsweinlinie<br />

mit Fe<strong>de</strong>rausstattung.<br />

THÜriNGER WEINgut, Bad Sulza<br />

Das Weingut ist im romantisch gelegenen<br />

Ortsteil Sonnendorf, hoch über <strong>de</strong>r Ilm,<br />

angesie<strong>de</strong>lt. Andreas Clauß, <strong>de</strong>r Weingutbesitzer,<br />

produziert vor allem trocken<br />

ausgebaute Gutsweine. Dazu gehört<br />

auch ein aromatischer und fruchtiger<br />

Riesling mit harmonischem Charakter<br />

von <strong>de</strong>r Weinlage Bad Sulzaer Sonnenberg<br />

– unweit vom Weingut gelegen.<br />

WEINgut MOHR, Lorch<br />

Dort, wo <strong>de</strong>r an Burgen und<br />

Schlössern reiche Rheingau en<strong>de</strong>t,<br />

im pittoresken Lorch, hat Jochen Neher,<br />

Winzer in vierter Generation und Weingutbesitzer,<br />

sein Domizil. Seine duftigen<br />

und eleganten Lorcher-Krone-<br />

Rieslinge, vielfach prämiert, wachsen<br />

unter an<strong>de</strong>rem aus über fünfzig Jahre<br />

alten, dicken und knorrigen Rebstöcken.<br />

(Jochen Neher ist <strong>de</strong>r Weinstuben-Winzerpreisträger<br />

2012).<br />

WEINgut<br />

LUDWig THANISCH & SOHN, Lieser<br />

Im alten Winzerdorf Lieser, unweit von Bernkastel-Kues<br />

und an <strong>de</strong>r Moselpromena<strong>de</strong> mit<br />

schönem Blick auf diesen Fluss, liegt das Weingut<br />

– mit Weinbautradition seit Mitte <strong>de</strong>s 17.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts. Auf steilen Hängen und steinigem,<br />

weichem Schieferbo<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r saftige<br />

und komplexe, aber auch filigrane Riesling gewachsen.


12 Ganymed<br />

BERND BRÄUER<br />

WeinlandschaftEN 2014<br />

2014<br />

WEINLANDSCHAFTEN<br />

Im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Jahreszeiten<br />

SACHSEN | SAALE-UNSTRUT<br />

Bild- und TextkalENDER<br />

erscheint September 2013<br />

(limitierte Auflage, nur bei BRÄUERmüllER: WeiNE)<br />

WEINSTUBE AM BRUNNEN<br />

www.weinstubeambrunnen.<strong>de</strong><br />

www.bernd<strong>braeuer</strong>verlag.<strong>de</strong>

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