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Akzeptanz von Lügen - Universität Regensburg

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<strong>Universität</strong> <strong>Regensburg</strong> WS 01/02<br />

Institut für Experimentelle Psychologie<br />

Lehrstuhl Prof. Lukesch<br />

PWP: Empirische Erhebung zum Bereich der Medien- und Gesundheitspsychologie<br />

<strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong><br />

Martina Brunhuber<br />

Tanja Meindl<br />

Claudia Reinhold<br />

Nicole Urban


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ____________________________________________________________ 3<br />

2 Fragestellung _________________________________________________________ 6<br />

3 Methode _____________________________________________________________ 8<br />

3.1 Versuchspersonen _________________________________________________ 8<br />

3.2 Instrument zur Erfassung der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> ____________________ 8<br />

3.3 Untersuchungsablauf ______________________________________________ 9<br />

3.4 Überprüfung der Meßinstrumente __________________________________ 10<br />

3.5 Datenauswertungsmethode ________________________________________ 11<br />

4 Ergebnisse___________________________________________________________ 13<br />

4.1 Ergebnisse zur Hypothese 1 (Vergleich der <strong>Lügen</strong>arten) ________________ 13<br />

4.2 Ergebnisse zur Hypothese 2 (Geschlecht - <strong>Lügen</strong>akzeptanz) _____________ 14<br />

4.3 Ergebnisse zur Hypothese 3 (emotionale Beziehung - <strong>Lügen</strong>akzeptanz)____ 15<br />

4.4 Ergebnisse zur Hypothese 4 (Studienfach - <strong>Lügen</strong>akzeptanz) ____________ 17<br />

4.5 Ergebnisse zur Hypothese 5 (<strong>Akzeptanz</strong> der <strong>Lügen</strong> - Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro<br />

Tag - Erfolg der Lüge) ____________________________________________ 21<br />

5 Diskussion___________________________________________________________ 22<br />

6 Zusammenfassung ____________________________________________________ 27<br />

7 Literaturverzeichnis ___________________________________________________ 28<br />

8 Anhang _____________________________________________________________ 29<br />

A. Graphiken _________________________________________________________ 29<br />

B. Fragebogen _________________________________________________________ 33<br />

2


Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

„Die Sprache wurde dem Menschen gegeben, damit er seine Gedanken verhüllen kann!“<br />

(Strasser, 1995, S. 68). Nach diesem Zitat <strong>von</strong> Charles-Maurice Talleyrand nutzt der Mensch<br />

seine sprachlichen Fähigkeiten, um seine Mitmenschen zu täuschen. Und er setzt sie ein - gnadenlos<br />

- in allen Bereichen. Geheimkonten, Flugaffäre, Spendenskandal: „Als Politiker muss<br />

man Spezialist auf dem Gebiet der Glaubwürdigkeit sein - egal, ob man wahrhaftige<br />

Informationen vermittelt oder nicht. (...) Und damit können sie rein technisch auch gut lügen.“<br />

Dieses Zeugnis stellt Psychologin und <strong>Lügen</strong>forscherin Jeannette Schmid der Mehrheit der<br />

Politiker aus (Streck, 2001, S. 52).<br />

Doch was nicht unbeachtet bleiben sollte: Auch Otto-Normalverbraucher bedient sich tagtäglich<br />

kleiner <strong>Lügen</strong>geschichten. Uneingeschränkte Ehrlichkeit und Offenheit im Alltag stellen<br />

eher die Ausnahme als die Regel dar. Besonders wenn es sich um kulturell weniger verwerfliche<br />

Erscheinungsformen der Lüge handelt, wie Übertreibung, Angeberei, Schmeichelei,<br />

Nachgeben, Kompromisse, gezieltes Weglassen, rücksichtsloses Verschweigen, bewusste<br />

Vereinfachung oder Höflichkeitsgesten (Knapp & Comadena, 1979, zitiert nach Fiedler, 1989,<br />

S. 127).<br />

Auch aus wissenschaftlicher Perspektive wird dieses Alltagsphänomen eingehend untersucht.<br />

Im Rahmen der Kriminalpsychologie steht die Frage der <strong>Lügen</strong>detektion im Mittelpunkt. Das<br />

Überprüfen <strong>von</strong> Zeugenaussagen hinsichtlich ihres Wahrheitsgehaltes bzw. ihrer Glaubwürdigkeit<br />

stellt dabei einen wichtigen Forschungsschwerpunkt dar. Darüber hinaus werden verschiedene<br />

Maßnahmen zur Entlarvung <strong>von</strong> Lügnern entwickelt: „Wichtig ist dabei, plötzliche<br />

Veränderungen in Gestik, Mimik, Blickkontakt, Wortwahl usw. zu registrieren (...)“ (Füllgrabe,<br />

1996, S. 116).<br />

Ein weiteres Forschungsinteresse besteht in Untersuchungen zur <strong>Lügen</strong>häufigkeit. Diese wird<br />

meist in Form <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>tagebüchern erhoben, in denen die Probanden ihr eigenes alltägliches<br />

<strong>Lügen</strong>verhalten dokumentieren sollen. Der Psychologe John Frazer behauptet in diesem Zusammenhang,<br />

dass der Mensch täglich durchschnittlich bis zu 200 Mal lügt (Stiegnitz, 2001,<br />

S. 2). Und das aus den unterschiedlichsten Beweggründen.<br />

Der Aufweis verschiedenster Motive, mit denen Menschen ihre <strong>Lügen</strong>geschichten begründen,<br />

ist Forschungsgegenstand <strong>von</strong> Untersuchungen zur Rechtfertigung <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>. Laut einer Studie<br />

<strong>von</strong> Stiegnitz lügen 41% der Menschen, um sich Ärger zu ersparen, 14%, um sich ihr Le-<br />

3


Einleitung<br />

ben bequemer zu gestalten, 8,5% um geliebt zu werden und 6% lügen aus Faulheit (Stiegnitz,<br />

2001, S. 2).<br />

Auch Schmid unterscheidet zwischen verschiedenen Motiven: senderorientierten, empfängerorientierten<br />

und beziehungsorientierten. Erstere sind überwiegend auf das Wohl des Senders,<br />

also des Lügners, ausgerichtet. Dabei versucht der Lügner, einen materiellen Vorteil zu erzielen,<br />

indem <strong>Lügen</strong> herangezogen werden, die seinen persönlichen Gewinn vermehren oder sein<br />

Leben einfacher und angenehmer machen sollen. Auch versucht er dadurch Informationen zu<br />

erhalten, einer Bestrafung zu entgehen, seinen Besitz und seine Sicherheit zu wahren oder<br />

seine Kompetenz zu erhöhen. Zudem spielen in diesem Zusammenhang psychologische<br />

Gründe, wie z. B. der Schutz des Lügners vor Peinlichkeiten oder Gesichtsverlust, eine wichtige<br />

Rolle (Schmid, 2000, S. 162-164).<br />

Zu den empfängerorientierten Motiven zählt Schmid „<strong>Lügen</strong>, die darauf abzielen, den Empfänger<br />

vor der Wahrheit zu schützen“. Die zugrundeliegende Rechtfertigung zielt darauf ab,<br />

den Empfänger zum eigenen Wohl zu täuschen, ausgehend <strong>von</strong> der Annahme, dass er zu einem<br />

späteren Zeitpunkt dafür dankbar wäre und auch an der Stelle des Lügners so handeln<br />

würde (Schmid, 2000, S. 165).<br />

Laut einer Studie <strong>von</strong> Turner, Edgley und Olmstead (1975) dienen beziehungsorientierte Motive<br />

dem Ziel, Beziehungen aufrecht zu erhalten oder sie zu beenden. Auch Konfliktvermeidung<br />

wird in 22,2% der Interaktionen als Grund für Unwahrheiten genannt (Turner et al.,<br />

1975, zitiert nach Schmid, 2000, S. 167-168).<br />

Ausgehend <strong>von</strong> diesen Ergebnissen stellt sich die Frage, ob nicht eine Reihe weiterer interessanter<br />

Motive zur Rechtfertigung <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> <strong>von</strong> Bedeutung sein könnten. Bei der nachfolgenden<br />

Untersuchung werden deshalb Motive wie Höflichkeit, Schutz der eigenen Person,<br />

Schutz anderer Personen, Selbstdarstellung, Manipulation, Rache sowie die klassische Notlüge<br />

in den Mittelpunkt gestellt. Anhand <strong>von</strong> kurzen, frei erfundenen <strong>Lügen</strong>geschichten sollen<br />

Probanden die Rechtfertigung der <strong>Lügen</strong>motive beurteilen. Die Bewertung soll auf einer<br />

sechsstufigen Skala <strong>von</strong> „überhaupt nicht gerechtfertigt“ bis „völlig gerechtfertigt“ erfolgen.<br />

Lüge wird dabei als eine bewusste Verbreitung <strong>von</strong> Unwahrheiten definiert.<br />

Weiterhin ist <strong>von</strong> Interesse, welchen Einfluss die soziale Beziehung zwischen Lügner und<br />

Belogenem auf die <strong>Lügen</strong>situation beziehungsweise auf deren Rechtfertigung ausübt. In einer<br />

Tagebuch-Studie <strong>von</strong> DePaulo, Kashy, Kirkendol, Wyer und Epstein (1996) wird unter anderem<br />

die Enge der Beziehung zwischen den Interaktionspartnern erfragt, wobei da<strong>von</strong> ausge-<br />

4


Einleitung<br />

gangen wird, dass in engen und für bedeutsam erachteten Beziehungen weniger gelogen wird.<br />

Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass dies für gleichgeschlechtliche Beziehungen auch zutrifft<br />

(Kashy & DePaulo, 1996, zitiert nach Schmid, 2000, S. 187). Doch wird nicht generell in<br />

sozial bedeutsameren Beziehungen weniger häufig gelogen, als dies in sozial unbedeutsameren<br />

Beziehungen der Fall ist. Ohne dabei zwischen gleich- bzw. verschieden geschlechtlichen<br />

Beziehungen zu unterscheiden, wird versucht, mit dem zu entwickelnden Fragebogen den<br />

Einfluss dieses Aspektes auf herangezogene Rechtfertigungsstrategien zu erfassen.<br />

Nicht nur unterschiedliche Beziehungsmuster könnten eine wichtige Rolle spielen, sondern<br />

auch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen. Ausgehend <strong>von</strong> der Studie <strong>von</strong> Kashy und<br />

DePaulo (1996), wonach Studierende in jeder dritten, jedoch Nicht-Studierende lediglich in<br />

jeder fünften Interaktion lügen (Schmid, 2000, S. 10), soll in der nachfolgenden Untersuchung<br />

nicht nur dem Status Student versus Nicht-Student, sondern auch den verschiedenen Studienrichtungen<br />

Beachtung geschenkt werden: Unterschieden werden Psychologen, Theologen,<br />

Naturwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler. Diesem Vorgehen liegt die Annahme<br />

zugrunde, dass unterschiedliche Personengruppen verschiedenste Rechtfertigungsstrategien<br />

für die Bewertung <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> heranziehen.<br />

Dies zeigt sich auch in geschlechtsspezifischen Untersuchungen: „Frauen scheinen sich jedoch,<br />

im Vergleich zu Männern, eher auf prosoziale <strong>Lügen</strong> zu spezialisieren bzw. ihre unterstützende<br />

Kommunikationsweise teilweise auf dem Weg der Täuschung zu Wege zu bringen“<br />

(DePaulo, Epstein & Wyer, 1993, zitiert nach Schmid, 2000, S. 167). Nach Camden et al.<br />

(1984) verwenden Frauen beziehungsorientierte <strong>Lügen</strong> vor allem dazu, ihre wahren Gefühle<br />

zu verbergen und Interaktionen zu vermeiden (Schmid, 2000, S. 166). Da also Frauen und<br />

Männer anscheinend unterschiedliche Motive zur Rechtfertigung ihrer <strong>Lügen</strong> verwenden, erfolgt<br />

die geschlechtsspezifische Erfassung der <strong>Lügen</strong>rechtfertigung auch in der folgenden Untersuchung.<br />

5


Fragestellung<br />

2 Fragestellung<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den oben aufgeführten Studien <strong>von</strong> Schmid (2000), Stiegnitz (2001) und Turner<br />

et al. (1975) werden in dieser Untersuchung eine Reihe verschiedener <strong>Lügen</strong>arten bezüglich<br />

ihrer Rechtfertigung erfasst.<br />

Dabei werden die <strong>Lügen</strong>motive Höflichkeit, Schutz der eigenen Person, Schutz anderer Personen,<br />

Selbstdarstellung, Manipulation, Rache und die Notlüge unterschieden. Es wird angenommen,<br />

dass sich die einzelnen Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> in dem Ausmaß ihrer <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong>einander<br />

unterscheiden. Dies führt zu folgender Hypothese:<br />

Hypothese 1: Es besteht ein Unterschied in der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Motive.<br />

Die geschlechtsspezifisch ausgewerteten Untersuchungen zu <strong>Lügen</strong> zeigen, dass zwischen<br />

Frauen und Männern ein Unterschied in der Verwendung <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> besteht. In dieser Arbeit<br />

wird deshalb untersucht, ob sich die beiden Geschlechter auch in der <strong>Akzeptanz</strong> der oben genannten<br />

Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> unterscheiden.<br />

Hypothese 2: Bei Männern und Frauen zeigt sich eine unterschiedliche <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen<br />

Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>.<br />

Als weitere Einflussvariable wird die emotionale Bedeutsamkeit der Beziehung zwischen<br />

Lügner und Belogenem in die Untersuchung aufgenommen. DePaulo et al. (1996) zeigen in<br />

ihrer Studie, dass die Enge der Beziehung einen Einfluss auf die Häufigkeit des <strong>Lügen</strong>s bei<br />

gleichgeschlechtlichen Beziehungen hat. Ohne zwischen gleich- und verschiedengeschlechtlichen<br />

Beziehungen zu unterscheiden, wird hier untersucht, wie sich die Bedeutsamkeit der<br />

Beziehung auf die <strong>Akzeptanz</strong> der verschiedenen Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> auswirkt.<br />

Hypothese 3: Bei der <strong>Akzeptanz</strong> der <strong>Lügen</strong> ist es entscheidend, ob es sich um eine emotional<br />

bedeutsame oder eine emotional unbedeutsame Beziehung zwischen Lügner<br />

und Belogenem handelt.<br />

Weiterhin wird aufgrund der Ergebnisse <strong>von</strong> Kashy und DePaulo (1996), nach denen es einen<br />

Unterschied in der Häufigkeit der Verwendung <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> zwischen Studierenden und Nicht-<br />

6


Fragestellung<br />

Studierenden bzw. Berufstätigen gibt, untersucht, ob sich dieser Unterschied auch in dem<br />

Ausmaß der <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten widerspiegelt. Die Studierenden sollen dabei<br />

in verschiedene Studienrichtungen eingeteilt werden: Psychologen, Theologen, Naturwissenschaftler<br />

und Wirtschaftswissenschaftler. Es wird vermutet, dass es einen Unterschied in<br />

der Rechtfertigung der einzelnen Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> gibt, nicht nur zwischen den Berufstätigen<br />

und den Studierenden, sondern auch zwischen den einzelnen Studienrichtungen.<br />

Hypothese 4: Es wird eine unterschiedliche <strong>Akzeptanz</strong> der <strong>Lügen</strong>motive zwischen den verschiedenen<br />

Personengruppen (Berufstätige, Psychologen, Theologen, Naturwissenschaftler<br />

und Wirtschaftswissenschaftler) erwartet.<br />

Da in den bisherigen Studien keine Untersuchungen über einen möglichen Zusammenhang<br />

zwischen der Häufigkeit des Gebrauchs <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>, deren Erfolg und der allgemeinen <strong>Akzeptanz</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> durchgeführt wurden, wird die folgende Hypothese in diese Studie aufgenommen.<br />

Hypothese 5: Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des <strong>Lügen</strong>s, dem geschätzten<br />

Erfolg beim <strong>Lügen</strong> und der <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten.<br />

7


Methode<br />

3 Methode<br />

3.1 Versuchspersonen<br />

Die Stichprobe besteht aus 45 männlichen und 58 weiblichen Versuchspersonen, die sich aus<br />

Studenten der Fachrichtungen Psychologie, Theologie, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft<br />

sowie aus Nicht-Studenten verschiedener Berufsgruppen zusammensetzen (vgl.<br />

Tab. 1). Die Versuchspersonen wurden nach Geschlecht, Alter und Studienfachrichtung ausgewählt.<br />

Dabei wurde auf eine annähernde Gleichverteilung der einzelnen Kriterien geachtet.<br />

Tabelle 1: Häufigkeitsverteilung der männlichen und weiblichen Versuchspersonen in Bezug<br />

auf das Studienfach<br />

Psychologie Theologie Berufs- Natur- Wirtschaft Gesamt<br />

tätige wissenschaft<br />

männlich 3 8 14 8 12 45<br />

weiblich 20 13 12 7 6 58<br />

Gesamt 23 21 26 15 18 103<br />

Es besteht ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen Studienfach und Geschlecht<br />

( χ 2 (4, N = 103) = 14.57, p < .01). Dieser entsteht, da mehr Frauen in den Studienfächern<br />

Psychologie und Theologie vertreten sind, wohingegen mehr Männer Wirtschaftswissenschaften<br />

studieren.<br />

Das Durchschnittsalter der Versuchspersonen beträgt 27.51 Jahre (SD 9,33), wobei die jüngste<br />

Versuchsperson 17 Jahre und die älteste 66 Jahre alt ist.<br />

3.2 Instrument zur Erfassung der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong><br />

Zur Erfassung der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> wurde ein aus vier Teilen bestehender Fragebogen<br />

entwickelt. Dieser wird mit einer Instruktion eingeleitet, in welcher - im Hinblick auf den Aspekt<br />

der sozialen Erwünschtheit der Antworten - ausdrücklich auf die Anonymität der Umfrage<br />

hingewiesen wird. Außerdem enthält die Instruktion Anweisungen zum Ausfüllen des<br />

Fragebogens und die Angabe des Themas der Befragung (vgl. Anhang B).<br />

8


Methode<br />

Der zweite Teil besteht aus 28 Items zur Erfassung der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>. Die Items sind<br />

<strong>von</strong> den Autoren frei erfundene Szenen, in denen eine Person eine andere belügt. Das Motiv<br />

des Lügners wird dabei variiert. Es werden sieben Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> unterschieden. Dabei handelt<br />

es sich um Höflichkeitslügen, <strong>Lügen</strong> zum Schutz der eigenen Person, <strong>Lügen</strong> zum Schutz<br />

anderer Personen, <strong>Lügen</strong> zur Selbstdarstellung, <strong>Lügen</strong> zur Manipulation, <strong>Lügen</strong> aus Rache<br />

und Notlügen. Die Beziehung der beiden Interaktionspartner wurde gleich häufig als<br />

emotional bedeutsam und emotional unbedeutsam eingeteilt. Unter einer emotional bedeutsamen<br />

Beziehung wird ein enges Verwandtschaftsverhältnis wie Mutter-Kind oder eine enge<br />

Freundschafts- bzw. Paarbeziehung verstanden. Zwei sich fremde oder nur flüchtig bekannte<br />

Personen werden als in einer emotional unbedeutsamen Beziehung stehend betrachtet. Die<br />

Versuchspersonen können auf einer sechsstufigen Skala das Ausmaß ihrer <strong>Akzeptanz</strong> bzw.<br />

Rechtfertigung der jeweiligen <strong>Lügen</strong>geschichte angeben. Die Antwortskala reicht <strong>von</strong> Stufe 1<br />

= „überhaupt nicht gerechtfertigt“ bis Stufe 6 = „völlig gerechtfertigt“.<br />

Die Reihenfolge der Items wurde nach dem Zufallsprinzip vergeben.<br />

Im dritten Teil des Fragebogens werden demographische Daten wie Geschlecht, Alter, Studienfach<br />

und Semesteranzahl bzw. Beruf erhoben, nachdem erneut auf Anonymität der Angaben<br />

hingewiesen wird.<br />

Der letzte Teil enthält drei Selbsteinschätzungen der Versuchsperson. Sie soll auf einer vierbzw.<br />

fünfstufigen Skala einschätzen, wie häufig sie lügt, welchen Erfolg sie mit den <strong>Lügen</strong><br />

erzielt und ob andere Personen häufiger oder seltener lügen als sie selber.<br />

3.3 Untersuchungsablauf<br />

Der Fragebogen wurde durch die Autoren oder über Dritte an die Versuchspersonen ausgeteilt.<br />

Diese füllten den Fragebogen selbstständig und ohne Zeitdruck aus.<br />

Psychologiestudenten erhielten für die Rückgabe ihres ausgefüllten Fragebogens eine Versuchspersonenstunde<br />

als Belohnung. Die anderen Versuchspersonen erhielten keine Entschädigung<br />

für ihren Arbeitsaufwand.<br />

9


Methode<br />

3.4 Überprüfung der Meßinstrumente<br />

Zur Überprüfung der Reliabilität der Skalen wird eine Itemanalyse für die einzelnen <strong>Lügen</strong>arten<br />

und die Skala der emotionalen Beziehung durchgeführt (vgl. Tab. 2 und 3).<br />

Tabelle 2: Itemkennwerte<br />

Item a) M SD rit 1 rit 2<br />

G 1: Manipulation emotional bedeutsam 2.46 1.04 .17 .44<br />

G 19: Manipulation emotional bedeutsam 2.06 .96 .37 .33<br />

G 7: Manipulation emotional unbedeutsam 2.36 1.55 .26 -.02<br />

G 15: Manipulation emotional unbedeutsam 1.59 .87 .22 .24<br />

G 2: Höflichkeit emotional bedeutsam 3.46 1.33 .56 .56<br />

G 21: Höflichkeit emotional bedeutsam 3.88 1.18 .64 .55<br />

G 17: Höflichkeit emotional unbedeutsam 4.17 .95 .56 .45<br />

G 24: Höflichkeit emotional unbedeutsam 3.53 1.14 .32 .17<br />

G 3: Schutz des anderen emotional bedeutsam 3.07 1.17 .24 .22<br />

G 27: Schutz des anderen emotional bedeutsam 4.94 1.19 .35 .37<br />

G 5: Schutz des anderen emotional unbedeutsam 4.50 .95 .24 .06<br />

G 10: Schutz des anderen emotional unbedeutsam 5.61 .83 .36 .16<br />

G 11: Rache emotional bedeutsam 1.64 .90 .51 .33<br />

G 14: Rache emotional bedeutsam 1.57 .75 .64 .45<br />

G 4: Rache emotional unbedeutsam 1.33 .78 .48 .14<br />

G 28: Rache emotional unbedeutsam 1.50 .73 .49 .14<br />

G 8: Selbstdarstellung emotional bedeutsam 2.65 1.26 .50 .56<br />

G 23: Selbstdarstellung emotional bedeutsam 2.31 1.12 .40 .38<br />

G 6: Selbstdarstellung emotional unbedeutsam 2.50 1.07 .50 .41<br />

G 12: Selbstdarstellung emotional unbedeutsam 2.46 1.13 .35 .36<br />

G 9: Selbstschutz emotional bedeutsam 2.61 1.47 .30 .46<br />

G 25: Selbstschutz emotional bedeutsam 3.23 1.08 .32 .39<br />

G 18: Selbstschutz emotional unbedeutsam 3.84 1.38 .31 .42<br />

G 26: Selbstschutz emotional unbedeutsam 4.40 1.17 .32 .36<br />

G 13: Notlüge emotional bedeutsam 3.55 1.18 .47 .46<br />

G 22: Notlüge emotional bedeutsam 2.61 .90 .38 .51<br />

G 16: Notlüge emotional unbedeutsam 2.99 1.29 .48 .48<br />

G 20: Notlüge emotional unbedeutsam 3.52 1.12 .52 .48<br />

Anmerkungen:<br />

M = Mittelwert, SD = Standardabweichung, rit = Corrected Item-Total Correlation.<br />

a) G 1 - G 28 = Nummer der Geschichte im Fragebogen; 1 = Items einer <strong>Lügen</strong>art; 2 = Items der emotionalen<br />

Bedeutung.<br />

10


Methode<br />

Tabelle 3: Skalenkennwerte<br />

Skala M SD Alpha<br />

Manipulation 8.47 2.75 .43<br />

Höflichkeit 15.04 3.43 .72<br />

Schutz des anderen 18.13 2.64 .49<br />

Rache 6.05 2.36 .73<br />

Selbstdarstellung 9.91 3.22 .66<br />

Selbstschutz 14.09 3.28 .52<br />

Notlüge 12.68 3.22 .68<br />

emotional bedeutsame Beziehung 40.04 8.37 .80<br />

emotional unbedeutsame Beziehung 44.29 6.47 .65<br />

3.5 Datenauswertungsmethode<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> Pearson-Korrelationskoeffizienten wird ein Zusammenhang der Variablen Geschlecht,<br />

Alter, Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro Tag, geschätzter Erfolg der <strong>Lügen</strong>, Vergleich der <strong>Lügen</strong>häufigkeit<br />

mit anderen, einzelne <strong>Lügen</strong>arten (Manipulation, Höflichkeit, Schutz des anderen,<br />

Rache, Selbstdarstellung, Selbstschutz, Notlüge), Mittelwert der gesamten <strong>Lügen</strong>arten<br />

und emotionale Beziehung (emotional bedeutsam, emotional unbedeutsam) geprüft. Auf die<br />

gleiche Weise wird die emotionale Bedeutung (emotional bedeutsam/emotional unbedeutsam)<br />

innerhalb der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten miteinander verglichen.<br />

Die oben aufgeführten Variablen werden mit dem Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest auf<br />

Normalverteilung getestet.<br />

Die Berechnung auf Normalverteilung ergibt für Geschlecht, Alter, Studienfach, Anzahl der<br />

<strong>Lügen</strong> pro Tag, geschätzter Erfolg der Lüge und die <strong>Lügen</strong>arten Manipulation, Schutz des<br />

anderen und Rache signifikante Ergebnisse für p < .05 (vgl. Tab. 4). Diese Items sind normalverteilt.<br />

Für die anderen Variablen werden keine signifikanten Ergebnisse erreicht (vgl. Tab.<br />

4).<br />

Tabelle 4: Berechnung auf Normalverteilung mit dem Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest<br />

Item M SD Kolmogorov-<br />

Smirnov-<br />

Anpassungstest<br />

Geschlecht a) 1.56 .50 3.78 * *<br />

Alter 27.51 9.33 5.51 * *<br />

Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro Tag 1.99 .77 3.45 * *<br />

11


Methode<br />

Item M SD Kolmogorov-<br />

Smirnov-<br />

Anpassungstest<br />

geschätzter Erfolg der Lüge 2.94 1.13 2.03 * *<br />

emotional bedeutsam 2.86 .60 .91<br />

emotional unbedeutsam 3.17 .46 .94<br />

Manipulation 2.11 .69 1.51 *<br />

Höflichkeit 3.76 .86 1.19<br />

Schutz des anderen 4.53 .66 1.76 * *<br />

Rache 1.51 .59 1.99 * *<br />

Selbstdarstellung 2.48 .80 .95<br />

Selbstschutz 3.52 .82 1.06<br />

Notlüge 3.17 .80 1.17<br />

Anmerkungen: *) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

a) männlich = 1, weiblich = 2<br />

Zur Überprüfung der Varianzhomogenität wird bei den durchgeführten Varianzanalysen jeweils<br />

ein Levene-Test vorangestellt. Ein Unterschied in der <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten<br />

wird mittels einzelner t-Tests bei gepaarten Stichproben ermittelt.<br />

Zur Beurteilung der Auswirkung des Geschlechts bzw. der Studienrichtung auf die <strong>Akzeptanz</strong><br />

der verschiedenen <strong>Lügen</strong>arten wird jeweils eine einfaktorielle Varianzanalyse berechnet.<br />

Zum Vergleich der Bedeutung der emotionalen Beziehung zwischen Lügner und Belogenem<br />

bezüglich der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> wird ein t-Test bei gepaarten Stichproben verwendet.<br />

Im Falle signifikanter Ergebnisse bei Varianzanalysen werden diese mittels Post-hoc-Tests<br />

genauer untersucht.<br />

12


Ergebnisse<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1 Ergebnisse zur Hypothese 1 (Vergleich der <strong>Lügen</strong>arten)<br />

Mit dem Korrelationskoeffizient nach Pearson erhält man für den Vergleich der einzelnen<br />

<strong>Lügen</strong>arten untereinander einen hoch signifikanten positiven Zusammenhang für alle Paare<br />

außer Manipulation und Höflichkeit, Manipulation und Schutz des anderen, Schutz des anderen<br />

und Rache sowie Schutz des anderen und Selbstdarstellung (vgl. Tab. 5).<br />

Tabelle 5: Ergebnisse des Korrelationskoeffizienten nach Pearson<br />

Itempaar (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)<br />

(1) .14 -.11 .41 * * .34 * * .27 * * .37<br />

(2) .48 * * .23 * .33 * * .48 * * .35 * *<br />

(3) -.12 .14 .41 * * .40 * *<br />

(4) .42 * * .24 * .28 * *<br />

(5) .51 * * .62 * *<br />

(6) .63 * *<br />

(7)<br />

Anmerkungen: (1) = Manipulation, (2) = Höflichkeit, (3) = Schutz des anderen, (4) = Rache, (5) = Selbstdarstellung,<br />

(6) = Selbstschutz, (7) = Notlüge<br />

*) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

Bei den anschließend durchgeführten t-Tests für gepaarte Stichproben werden alle t-Werte<br />

auf dem Alphaniveau <strong>von</strong> 1% hoch signifikant (vgl. Tab. 6).<br />

Aufgrund der Ergebnisse wird die Nullhypothese zurückgewiesen.<br />

Tabelle 6: Ergebnisse der t-Tests für gepaarte Stichproben<br />

Itempaar<br />

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)<br />

(1) -16.32 * * -24.47 * * 8.76 * * -4.31 * * -15.59 * * -12.76 * *<br />

(2) -9.91 * * 24.75 * * 13.44 * * 2.81 * * 6.28 * *<br />

(3) 32.88 * * 21.51 * * 12.55 * * 16.96 * *<br />

(4) -12.77 * * -22.93 * * -19.68 * *<br />

(5) 13.05 * *- -10.03 * *<br />

(6) 5.08 * *<br />

(7)<br />

Anmerkungen: (1) = Manipulation, (2) = Höflichkeit, (3) = Schutz des anderen, (4) = Rache, (5) = Selbstdarstellung,<br />

(6) = Selbstschutz, (7) = Notlüge<br />

*) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

13


Ergebnisse<br />

Die unterschiedlichen Ausprägungen der durchschnittlichen <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten<br />

über alle Personengruppen hinweg werden in der folgenden Abbildung deutlich:<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,53<br />

4,00<br />

Mittelwert<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

3,76<br />

2,48<br />

3,52<br />

3,17<br />

2,00<br />

2,11<br />

1,50<br />

1,00<br />

1,51<br />

Manipulation<br />

Höflichkeit<br />

Rache<br />

Schutz des anderen<br />

Selbstdarstellung<br />

Selbstschutz<br />

Notlüge<br />

Abbildung 1: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der verschiedenen <strong>Lügen</strong>arten<br />

4.2 Ergebnisse zur Hypothese 2 (Geschlecht - <strong>Lügen</strong>akzeptanz)<br />

Mittels Korrelationskoeffizienten werden die Zusammenhänge zwischen Geschlecht und der<br />

<strong>Akzeptanz</strong> der verschiedenen Arten <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> bzw. der Art der emotionalen Beziehung berechnet,<br />

die Ergebnisse sind in keinem Fall signifikant (vgl. Tab. 7).<br />

Die Mittelwertsvergleiche mit Hilfe einfaktorieller Varianzanalysen ergeben ebenso keine<br />

signifikanten Werte (vgl. Tab. 7). Mit Hilfe des Levene-Tests wird eine Varianzhomogenität<br />

für die Variablen Manipulation, Höflichkeit, Schutz des anderen, Selbstdarstellung, Selbstschutz,<br />

Notlüge, emotional bedeutsame Beziehung und emotional unbedeutsame Beziehung<br />

nachgewiesen (vgl. Tab. 7). Die Nullhypothese muss beibehalten werden.<br />

14


Ergebnisse<br />

Tabelle 7: Zusammenhänge zwischen Geschlecht und <strong>Lügen</strong>art<br />

Item Korrelation Levene- F<br />

Statistik<br />

Manipulation -.13 .07 1.76<br />

Höflichkeit .09 .01 .78<br />

Schutz des anderen .15 1.57 2.46<br />

Rache -.16 5.97 * 2.47<br />

Selbstdarstellung -.02 .27 .06<br />

Selbstschutz .11 .36 1.32<br />

Notlüge .15 .46 2.19<br />

emotional bedeutsame Beziehung .02 .90 -.18<br />

emotional unbedeutsame Beziehung -.00 .93 .03<br />

Anmerkungen: *) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

4.3 Ergebnisse zur Hypothese 3 (emotionale Beziehung - <strong>Lügen</strong>akzeptanz)<br />

Es besteht ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen den Arten der emotionalen Beziehung<br />

und der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> (r = .74, p < .01).<br />

Mittels t-Tests bei gepaarten Stichproben zeigt sich, dass sich die <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> aufgrund<br />

der emotionalen Beziehung der Beteiligten unterscheidet. Der Mittelwert für die emotional<br />

bedeutsamen Items beträgt 2.86 (SD = .60) und der für die emotional unbedeutsamen<br />

Items ist 3.17 (SD = .46). Daraus ergibt sich ein t-Wert <strong>von</strong> -7.81 (df = 102) bei p < .01 (vgl.<br />

Abb. 2). Die Nullhypothese muss demnach verworfen werden.<br />

15


Ergebnisse<br />

3,4<br />

3,3<br />

Mittelwert<br />

3,2<br />

3,1<br />

3,17<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,8<br />

2,86<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,5<br />

emotional bedeutsam<br />

emotional unbedeutsam<br />

Abbildung 2: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Items für emotional bedeutsame bzw. unbedeutsame<br />

Beziehungen<br />

Aufgrund der signifikanten Ergebnisse werden zusätzlich t-Tests nach der Art der emotionalen<br />

Beziehung innerhalb der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten durchgeführt. Die Korrelationen aller Paare<br />

sind, wie für diesen Test vorausgesetzt wird, positiv und signifikant (vgl. Tab. 8). Bis auf die<br />

Paare Höflichkeit und Selbstdarstellung erhält man signifikante t-Werte (vgl. Tab.8).<br />

Tabelle 8: Zusammenhang zwischen den Arten der emotionalen Beziehungen innerhalb der<br />

<strong>Lügen</strong>arten<br />

Itempaar M SD Korrelation<br />

t-Wert<br />

Manipulation emotional bedeutsam<br />

Manipulation emotional unbedeutsam<br />

2.25<br />

1.97<br />

.73<br />

.90 .43 * * 3.31 * *<br />

Höflichkeit emotional bedeutsam<br />

Höflichkeit emotional unbedeutsam<br />

3.67<br />

3.85<br />

1.12<br />

.84<br />

.<br />

51 * * -1.82<br />

Schutz des anderen emotional bedeutsam<br />

Schutz des anderen emotional unbedeutsam<br />

4.00<br />

5.06<br />

.93<br />

.72 .27 * * -10.62 * *<br />

Rache emotional bedeutsam<br />

1.61 .68<br />

Rache emotional unbedeutsam<br />

Selbstdarstellung emotional bedeutsam<br />

Selbstdarstellung emotional unbedeutsam<br />

1.42<br />

2.48<br />

2.48<br />

.58 .74 * * 4.13 * *<br />

.99<br />

.90 .45 * * .05<br />

16


Ergebnisse<br />

Itempaar M SD Korrelation<br />

t-Wert<br />

Selbstschutz emotional bedeutsam<br />

Selbstschutz emotional unbedeutsam<br />

2.92<br />

4.12<br />

1.00<br />

1.00 .33 * * -10.49 * *<br />

Notlüge emotional bedeutsam<br />

Notlüge emotional unbedeutsam<br />

3.08<br />

3.26<br />

.80<br />

.99 .61 * * -2.21 *<br />

Anmerkungen: *) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

Die Darstellung der Mittelwerte der einzelnen Variablen in Bezug auf die emotionale Bedeutung<br />

erfolgt im Anhang A.<br />

4.4 Ergebnisse zur Hypothese 4 (Studienfach - <strong>Lügen</strong>akzeptanz)<br />

Zu Beginn wird eine Prüfung der Varianzhomogenität in den einbezogenen Gruppen untersucht.<br />

Der Levene-Test erbringt signifikante Ergebnisse für die <strong>Lügen</strong>arten Schutz des anderen<br />

und Rache. Somit ist bei diesen Werten keine Varianzhomogenität gegeben. Die Levene-<br />

Statistik der anderen Variablen erreicht keine Signifikanz (vgl. Tab. 9).<br />

Für die <strong>Lügen</strong>arten Manipulation, Schutz des anderen, Selbstschutz sowie die beiden Arten<br />

der emotionalen Beziehung erhält man in Bezug auf die Studienrichtung signifikante F-Werte<br />

auf 5%-igem Alphaniveau. Die Skalen Höflichkeit, Rache, Selbstdarstellung und Notlüge<br />

erreichen auf diesem Niveau keine Signifikanz (vgl. Tab. 9). Diese Ergebnisse führen zum<br />

Ablehnen der Nullhypothese.<br />

Tabelle 9: Ergebnisse des Levene-Tests und der Varianzanalyse<br />

Item Levene-Statistik F<br />

Manipulation 1.34 3.28 *<br />

Höflichkeit .34 2.28<br />

Schutz des anderen 4.58 * * 4.42 * *<br />

Rache 2.87 * 2.37<br />

Selbstdarstellung 1.07 2.07<br />

Selbstschutz .41 4.46 * *<br />

Notlüge 1.65 .84<br />

emotional bedeutende Beziehung .63 2.53 *<br />

emotional unbedeutende Beziehung 1.40 3.10 *<br />

Anmerkungen: *) sign. 5%, * *) sign. 1%<br />

17


Ergebnisse<br />

Bei den Post-hoc-Tests zeigt sich ein Unterschied der Mittelwerte für die <strong>Akzeptanz</strong> der einzelnen<br />

<strong>Lügen</strong>arten zwischen den verschiedenen Studienfächern (vgl. Tab. 10) für: Wirtschaftswissenschaftler<br />

versus Berufstätige für Manipulation (mittlere Differenz (MD) = .60, p<br />

< .05), Theologen versus Wirtschaftswissenschaftler für Schutz des anderen (MD = .67, p <<br />

.05) und Selbstschutz (MD = .86, p < .05), Psychologen versus Theologen für Schutz des anderen<br />

(MD = .60, p < .05) und Selbstschutz (MD = .78, p < .05) und Berufstätige versus Theologen<br />

für Selbstschutz (MD = .81, p < .05).<br />

In den Arten der emotionalen Beziehung ergibt sich ein Unterschied der Theologen versus der<br />

Berufstätigen für emotional bedeutsame Beziehungen (MD = .50, p < .05) und für emotional<br />

unbedeutsame Beziehungen (MD = .37, p < .05), sowie der Theologen versus der Wirtschaftswissenschaftler<br />

für emotional unbedeutsame Beziehungen (MD = .42, p < .05).<br />

Tabelle 10: Deskriptive Daten der sich unterscheidenden Studienrichtungen bezüglich der<br />

jeweiligen <strong>Lügen</strong>art<br />

<strong>Lügen</strong>art Fachrichtung M MD SD<br />

Manipulation Berufstätige 2.5 .81<br />

Wirtschaftswissenschaft 1.90 .60* .56<br />

Schutz des anderen Theologie 4.19 .87<br />

Wirtschaftswissenschaft 4.86 .67* .46<br />

Psychologie 4.79 .53<br />

Theologie 4.19 .60* .87<br />

Selbstschutz Theologie 2.90 .84<br />

Wirtschaftswissenschaft 3.76 .86* .61<br />

Psychologie 3.68 .83<br />

Theologie 2.90 .78* .84<br />

Berufstätige 3.71 .82<br />

Theologie 2.90 .81* .84<br />

emotional bedeutsame<br />

Beziehung Theologie 2.54 .67<br />

Berufstätige 3.04 .50* .64<br />

emotional unbedeutsame<br />

Beziehung Theologie 2.88 .57<br />

Berufstätige 3.26 .37* .48<br />

Theologie 2.88 .57<br />

Wirtschaftswissenschaft 3.30 .42* .43<br />

Anmerkungen: *) sign. 5%, MD = mittlere Differenz<br />

18


Ergebnisse<br />

Die folgenden Abbildungen (vgl. Abb. 3 - 7) verdeutlichen den Unterschied in der <strong>Akzeptanz</strong><br />

der jeweiligen <strong>Lügen</strong>arten bzw. der Art der emotionalen Beziehung zwischen den einzelnen<br />

Personengruppen.<br />

2,6<br />

2,5<br />

Mittelwert <strong>von</strong> Manipulation<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

1,9<br />

1,8<br />

Psychologie<br />

Theologie<br />

Beruf<br />

Naturwissenschaft<br />

Wirtschaft<br />

Abbildung 3: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> mit dem Motiv Manipulation für die verschiedenen<br />

Personengruppen<br />

5,0<br />

Mittelwert <strong>von</strong> Schutz des anderen<br />

4,8<br />

4,6<br />

4,4<br />

4,2<br />

4,0<br />

Psychologie<br />

Theologie<br />

Beruf<br />

Naturwissenschaft<br />

Wirtschaft<br />

Abbildung 4: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> mit dem Motiv Schutz des anderen für<br />

die verschiedenen Personengruppen<br />

19


Ergebnisse<br />

4,0<br />

3,8<br />

Mittelwert <strong>von</strong> Selbstschutz<br />

3,6<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

Psychologie<br />

Theologie<br />

Beruf<br />

Naturwissenschaft<br />

Wirtschaft<br />

Abbildung 5: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> mit dem Motiv Selbstschutz für die verschiedenen<br />

Personengruppen<br />

3,1<br />

Mittelwert <strong>von</strong> emotional bedeutend<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,8<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,5<br />

Psychologie<br />

Theologie<br />

Beruf<br />

Naturwissenschaft<br />

Wirtschaft<br />

Abbildung 6: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> in emotional bedeutsamen Beziehungen<br />

für die verschiedenen Personengruppen<br />

20


Ergebnisse<br />

3,4<br />

Mittelwert <strong>von</strong> emotional unbedeutend<br />

3,3<br />

3,2<br />

3,1<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,8<br />

Pychologie<br />

Theologie<br />

Beruf<br />

Naturwissenschaft<br />

Wirtschaft<br />

Abbildung 7: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> in emotional unbedeutsamen Beziehungen<br />

für die verschiedenen Personengruppen<br />

4.5 Ergebnisse zur Hypothese 5 (<strong>Akzeptanz</strong> der <strong>Lügen</strong> - Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro Tag -<br />

Erfolg der Lüge)<br />

Mit Hilfe des Pearson-Korrelationskoeffizienten kann für die Variablen „Mittelwert der <strong>Akzeptanz</strong><br />

der <strong>Lügen</strong>“ (Mittelwert über alle <strong>Lügen</strong>items einer Vp) und „Erfolg der Lüge“ (r =<br />

.23, p < .05) ein signifikanter Zusammenhang deutlich gemacht werden. Für die anderen Variablen<br />

„Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro Tag“ sowie „Mittelwert der <strong>Akzeptanz</strong> der <strong>Lügen</strong>“ (r = .15) und<br />

„Erfolg der Lüge“ und „Anzahl der <strong>Lügen</strong> pro Tag“ (r = .07) ergibt sich keine Signifikanz.<br />

21


Diskussion<br />

5 Diskussion<br />

Mit der vorliegenden Arbeit wird untersucht, in wieweit verschiedene Personengruppen <strong>Lügen</strong><br />

mit unterschiedlichen Motiven akzeptieren. Dabei werden <strong>Lügen</strong> zur Manipulation, zur<br />

Selbstdarstellung, zum Schutz des anderen, zum Selbstschutz sowie <strong>Lügen</strong> aus Höflichkeit,<br />

aus Rache und die klassische Notlüge betrachtet. Die Probanden werden nach Geschlecht<br />

bzw. nach ihrer Studienrichtung oder Berufstätigkeit eingeteilt. Weiterhin wird die Auswirkung<br />

der emotionalen Beziehung zwischen Lügner und Belogenem auf die <strong>Akzeptanz</strong> der<br />

einzelnen <strong>Lügen</strong>arten untersucht.<br />

Die Studien <strong>von</strong> Schmidt (2000) und Stiegnitz (2001) zeigen, dass aus unterschiedlichsten<br />

Beweggründen gelogen wird. In dieser Untersuchung wird zusätzlich deutlich, dass<br />

die <strong>Akzeptanz</strong> einer Lüge <strong>von</strong> der Intention des Lügners abhängt. So unterscheiden Personen,<br />

ob eine Lüge zur Manipulation, zur Selbstdarstellung, zum Schutz des anderen, zum Selbstschutz,<br />

aus Höflichkeit, aus Rache oder aus einer Notlage heraus getätigt wird. Dabei werden<br />

<strong>Lügen</strong> zum Schutz anderer Personen eher toleriert als beispielsweise <strong>Lügen</strong> mit dem Ziel, sich<br />

an jemandem zu rächen (vgl. Abb. 1). Auch <strong>Lügen</strong> zum Selbstschutz, <strong>Lügen</strong> aus Höflichkeit<br />

oder Notlügen werden im Allgemeinen weniger verurteilt als <strong>Lügen</strong> zur Manipulation oder<br />

<strong>Lügen</strong>, um die eigene Person besser darzustellen. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass<br />

Menschen <strong>Lügen</strong> nicht grundsätzlich als positiv oder negativ bewerten, sondern eher nach<br />

ihren zugrunde liegenden Motiven differenzieren. Hierbei fällt auf, dass vor allem <strong>Lügen</strong>, die<br />

dazu dienen, Mitmenschen oder sich selbst zu schützen, positiver bewertet werden. Anscheinend<br />

spielen in diesem Zusammenhang soziale und moralische Faktoren eine wichtige Rolle.<br />

So könnte sich beispielsweise die Rechtfertigung <strong>von</strong> Höflichkeitslügen damit erklären lassen,<br />

dass man mit deren Hilfe unangenehmen sozialen Situationen leichter ausweichen kann, ohne<br />

andere Personen zu beleidigen oder zu verletzen. Racheakte oder manipulatives Einwirken<br />

scheinen dagegen nach wie vor als verwerflich zu gelten. Demnach werden <strong>Lügen</strong> mit diesen<br />

Beweggründen weniger toleriert (vgl. Abb. 1). In diesem Zusammenhang wird ein Bezug zu<br />

den in der Gesellschaft geltenden Werten und Normen vermutet. Dieser müsste jedoch in einer<br />

gesonderten Studie untersucht werden. Auffällig ist weiterhin, dass die Bewertung <strong>von</strong><br />

<strong>Lügen</strong> zum Selbstschutz bzw. zur Selbstdarstellung hoch mit der Einschätzung <strong>von</strong> Notlügen<br />

korrelieren (r = .63 bzw. r = .62). Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass in vielen alltäglichen<br />

Situationen Notlügen als Mittel zum Selbstschutz bzw. zur Selbstdarstellung einge-<br />

22


Diskussion<br />

setzt werden und somit diese <strong>Lügen</strong>arten konfundiert sind. Bezüglich der ersten Hypothese<br />

unterstützen die Ergebnisse die Annahme, dass ein Unterschied in der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong><br />

aufgrund ihrer unterschiedlichen Motive besteht.<br />

Für die <strong>Lügen</strong>akzeptanz im Vergleich zwischen Männern und Frauen ist kein Unterschied<br />

festzustellen. Beide Geschlechter bewerten die untersuchten <strong>Lügen</strong>arten in gleicher Art<br />

und Weise. Im Gegensatz dazu stehen die Studien <strong>von</strong> DePaulo et al. (1993) und Camden et<br />

al. (1984), wonach Frauen und Männer unterschiedliche Motive zur Rechtfertigung ihrer <strong>Lügen</strong><br />

verwenden. Auf dieser Grundlage wird auch für diese Untersuchung angenommen, dass<br />

beide Geschlechter <strong>Lügen</strong> in einem anderen Ausmaß akzeptieren. Dies kann jedoch aufgrund<br />

der Ergebnisse nicht bestätigt werden. Anzumerken ist allerdings, dass die berechnete Levene-<br />

Statistk für die <strong>Lügen</strong>art Rache in Bezug auf das Geschlecht signifikant positiv wird. D. h. die<br />

vorausgesetzte Varianzhomogenität fehlt und die Durchführung einer Varianzanalyse sowie<br />

deren Interpretation wäre für dieses Itempaar streng genommen nicht erlaubt.<br />

Die Untersuchung der <strong>Lügen</strong>akzeptanz in Bezug auf die emotionale Beziehung der Beteiligten<br />

bestätigt die Ergebnisse der Tagebuch-Studie <strong>von</strong> DePaulo et al. (1996): Die emotionale<br />

Beziehung hat für alle <strong>Lügen</strong>motive einen offensichtlichen Einfluss auf deren <strong>Akzeptanz</strong>.<br />

Allerdings wird in dieser Untersuchung nicht wie bei DePaulo (1996) zwischen gleich- und<br />

verschiedengeschlechtlichen Beziehungen differenziert. Deshalb kann nur allgemein über die<br />

Bedeutung der emotionalen Beziehung bei der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> eine Aussage gemacht<br />

werden. <strong>Lügen</strong> in emotional bedeutsamen Beziehungen werden dabei weniger akzeptiert als<br />

<strong>Lügen</strong> in emotional unbedeutsamen Beziehungen (vgl. Abb. 2). Für den Lügner scheint es<br />

demnach eine Rolle zu spielen, ob er sich gegenüber bekannten oder fremden Personen äußert.<br />

Dabei werden Unwahrheiten gegenüber emotional bedeutsamen Personen, wie z. B. Eltern,<br />

Geschwistern oder Freunden, als moralisch verwerflicher betrachtet, da eventuell das<br />

Bedürfnis nach intakten und vertrauten Beziehungen im Vordergrund steht. Folglich werden<br />

<strong>Lügen</strong> gegenüber fremden Personen eher als gerechtfertigt angesehen (vgl. Abb. 2).<br />

Eine Ausnahme stellt das Motiv der Selbstdarstellung dar (vgl. Anhang A, Abb. 12).<br />

Dies bedeutet, dass bei der Bewertung dieser <strong>Lügen</strong>art kein Unterschied zwischen emotional<br />

bedeutsamen und emotional unbedeutsamen Beziehungen besteht. Anscheinend möchte sich<br />

der Lügner, unabhängig <strong>von</strong> der Art der Beziehung, in fast allen Situationen <strong>von</strong> seiner besten<br />

Seite zeigen. Dadurch versucht er, sich Anerkennung, Bewunderung und Selbstbestätigung zu<br />

verschaffen, um somit sein Selbstbewusstsein zu stärken. Vermutlich erscheint den Versuchspersonen<br />

dies am ehesten nachvollziehbar und fließt in ihre Bewertung mit ein. Für die Lü-<br />

23


Diskussion<br />

genmotive Rache und Manipulation zeigt sich ein weiteres überraschendes Resultat: Die Bewertung<br />

dieser <strong>Lügen</strong>arten erfolgt entgegen der allgemeinen Bewertungstendenz, d. h. sie<br />

werden in Beziehungen mit großer emotionaler Bedeutung eher toleriert (vgl. Anhang A, Abb.<br />

8 und 11). Dies widerspricht den Erwartungen, zumal gerade Rache und Manipulation als<br />

<strong>Lügen</strong>motive im Allgemeinen eher abgelehnt werden. Die Tatsache, dass Probanden besonders<br />

in engen Beziehungen Racheakte oder manipulatives Einwirken in Form <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> weniger<br />

verurteilen, kann in diesem Rahmen nur durch methodische Mängel erklärt werden. Der<br />

erstellte Fragebogen weist in einigen Punkten der Skalenkonstruktion Schwächen auf. So<br />

konnte z. B. für die Skala Manipulation nur ein niedriger Skalenkennwert errechnet werden (α<br />

= .43), was auf eine Inskonsistenz innerhalb der Skala hindeutet (vgl. Tab. 3). Ähnliche Mängel<br />

ergeben sich für das Motiv Rache innerhalb der Itemkennwerte (vgl. Tab. 2). Es liegt<br />

demnach nahe, dass die präsentierten Kurzgeschichten nicht eindeutig formuliert sind und<br />

somit zu Missverständnissen auf Seiten der Probanden führen. Eine weitere Rolle spielt vermutlich,<br />

dass in jeder <strong>Lügen</strong>art nur vier Geschichten, zwei für emotional bedeutsame und<br />

zwei für emotional unbedeutsame Konstellationen verglichen werden. In nachfolgenden Studien<br />

könnte diese Schwachstelle durch die Präsentation einer höheren Anzahl <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>geschichten<br />

behoben werden.<br />

Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt in der Unterscheidung der <strong>Lügen</strong>akzeptanz<br />

bezüglich verschiedener Personengruppen. In einer Studie <strong>von</strong> Kashy und DePaulo<br />

(1996) zur <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> wird lediglich zwischen Studierenden und Nicht-<br />

Studierenden unterschieden. Im Gegensatz dazu werden in dieser Arbeit zusätzlich Studenten<br />

nach verschiedenen Studienrichtungen eingeteilt, wobei angenommen wird, dass diese unterschiedliche<br />

Rechtfertigungsstrategien für ihre <strong>Lügen</strong> heranziehen. Ausgehend <strong>von</strong> den Inhalten<br />

der jeweiligen Studienfächer bzw. Berufe lässt sich vermuten, dass die einzelnen Gruppen<br />

unterschiedliche Ausprägungen in ihren persönlichen Einstellungen gegenüber <strong>Lügen</strong> besitzen.<br />

Theologen werden demnach eher vom christlichen Wertesystem, in dem <strong>Lügen</strong> grundsätzlich<br />

als Sünde verstanden werden und vor allem Nächstenliebe und Achtung vor den Mitmenschen<br />

im Mittelpunkt stehen, geprägt sein. Wirtschaftwissenschaftler hingegen favorisieren<br />

vermutlich hauptsächlich materielle Faktoren, wie z. B. Gewinnmaximierung, Macht oder<br />

Erfolg.<br />

Die Annahme, dass sich diese Personengruppen in der Bewertung der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten<br />

unterscheiden, kann aufgrund der Resultate bestätigt werden. Bei der graphischen<br />

Darstellung der Ergebnisse (vgl. Abb. 3 - 7) wird der Unterschied der <strong>Akzeptanz</strong> der jeweili-<br />

24


Diskussion<br />

gen <strong>Lügen</strong>arten bzw. der Art der emotionalen Beziehung zwischen den Gruppen besonders<br />

deutlich: Bezüglich des Motivs Manipulation akzeptieren Berufstätige derartige <strong>Lügen</strong> tendenziell<br />

eher als Studierende. Besonders die Resultate der Berufstätigen im Vergleich zu Studierenden<br />

der Wirtschaftswissenschaften werden hier signifikant (vgl. Tab. 10). D. h. Berufstätige<br />

sehen <strong>Lügen</strong> zur Manipulation eher als gerechtfertigt an. Womöglich ist dies ein Indiz<br />

dafür, dass Berufstätige am Arbeitsplatz häufiger in Manipulationsstrategien, z. B. Mobbing,<br />

involviert werden, sodass ihre Hemmschwelle gegenüber manipulativer Beeinflussung gesenkt<br />

sein könnte (vgl. Abb. 3).<br />

Für das <strong>Lügen</strong>motiv Schutz des anderen zeigen Theologen sowohl gegenüber Wirtschaftswissenschaftlern<br />

als auch gegenüber Psychologen eine geringere <strong>Akzeptanz</strong>bereitschaft<br />

(vgl. Abb. 4). Studenten der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften treten eher für die<br />

Rechte anderer Personen ein. Überraschenderweise lehnen Theologiestudenten selbst dieses<br />

<strong>Lügen</strong>motiv ab, obwohl es eigentlich in ihrer religiösen Grundhaltung verankert sein müsste.<br />

Demnach stellen sie die Verwerflichkeit der Lüge über den Schutz des anderen.<br />

Ein ähnliches Ergebnis findet sich auch in Bezug auf das Motiv Selbstschutz (vgl.<br />

Abb. 5). Theologen zeigen hier wiederum die geringste <strong>Akzeptanz</strong>bereitschaft. Eventuell<br />

spiegelt sich ihr Vertrauen auf Gott in der Bewertung dieses <strong>Lügen</strong>motivs wider. Aufgrund<br />

dieser Einstellung könnte die Notwendigkeit, die eigene Person durch <strong>Lügen</strong> zu schützen,<br />

überflüssig werden. Studenten der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften sowie Berufstätige<br />

sehen <strong>Lügen</strong> zum eigenen Schutz eher als gerechtfertigter an (vgl. Abb. 5).<br />

In Bezug auf emotional bedeutsame Beziehungen zeigt sich ein ähnliches Verteilungsmuster<br />

(vgl. Abb. 6 und 7): Theologen billigen <strong>Lügen</strong> gegenüber Berufstätigen in einem<br />

geringeren Ausmaß, dies ist aber auch in emotional unbedeutsamen Beziehungen der Fall. Der<br />

Vergleich der Fachrichtung Theologie mit den restlichen Studiengängen zeigt tendenziell vergleichbare<br />

Ergebnisse, welche aber nicht signifikant werden. Anscheinend setzen Theologiestudenten<br />

unabhängig <strong>von</strong> der Art der Beziehung in punkto <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> einen strengeren<br />

Bewertungsmaßstab an. Bei den <strong>Lügen</strong>motiven Manipulation, Schutz des anderen,<br />

Selbstschutz sowie bei <strong>Lügen</strong> in emotional bedeutsamen und emotional unbedeutsamen Beziehungen<br />

zeigen Theologen beim direkten Vergleich mit den anderen Personengruppen<br />

durchwegs die größte Ablehnung. Dies entspricht den Erwartungen. Die Naturwissenschaftler<br />

hingegen reihen sich immer im mittleren <strong>Akzeptanz</strong>bereich ein. Eventuell spielt die Zusammensetzung<br />

dieser Gruppe, die aus Studenten verschiedener Teilgebiete (z. B. Chemie, Medizin,<br />

Physik, Mathematik, etc.) besteht, eine Rolle.<br />

25


Diskussion<br />

Für die hier nicht aufgeführten <strong>Lügen</strong>motive ergeben sich bezüglich der Bewertung<br />

keine signifikanten Ergebnisse. Es wird vermutet, dass in diesen Bereichen <strong>Lügen</strong> <strong>von</strong> allen<br />

Personengruppen gleichermaßen als verwerflich bzw. weniger verwerflich betrachtet werden.<br />

Die Annahme eines Zusammenhangs zwischen der <strong>Lügen</strong>häufigkeit, der <strong>Akzeptanz</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> sowie der Einschätzung des subjektiven Erfolgs <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> kann aufgrund der Ergebnisse<br />

nur für die beiden letztgenannten bestätigt werden. Demnach schätzt eine Person, die<br />

Unwahrheiten eher billigt, ihren eigenen Erfolg beim <strong>Lügen</strong> höher ein. Ob diese Person <strong>Lügen</strong><br />

eher toleriert, weil sie subjektiv erfolgreich damit ist, kann in diesem Rahmen nicht geklärt<br />

werden. Eine nachfolgende Ursache-Wirkungsanalyse wäre interessant. Problematisch ist die<br />

Konstruktion der Ratingskala bzgl. der <strong>Lügen</strong>häufigkeit zu beurteilen, da in dieser Untersuchung<br />

die Abstufung „nie “ und „1-2mal täglich“ <strong>von</strong> den Versuchspersonen als unzulänglich<br />

beurteilt wurde. Dies könnte die Ursache für die fehlende aber durchaus zu erwartende Korrelation<br />

zwischen der <strong>Lügen</strong>häufigkeit und den beiden anderen Variablen sein. In einer Folgeuntersuchung<br />

sollte deshalb die Möglichkeit zur Angabe der <strong>Lügen</strong>häufigkeit „pro Woche“ geboten<br />

werden.<br />

Allgemein ist die Überprüfung der Meßinstrumente in einigen Punkten als sehr kritisch<br />

zu beurteilen: Der Itemkennwert der Geschichte 7 „Manipulation emotional unbedeutsam“<br />

weist auf einen gegenläufigen Zusammenhang hin, d. h. die in dieser Situation dargestellte<br />

Beziehung wird vom Versuchsteilnehmer eher als emotional bedeutsam interpretiert. Auch<br />

andere <strong>Lügen</strong>geschichten erreichen nur einen niedrigen Corrected Item-Total Correlation-<br />

Wert (vgl. Tab. 2). Ebenso ist die Stimmigkeit einzelner Skalen nicht vollständig gegeben (z.<br />

B. Manipulation, Schutz des anderen und Selbstschutz; vgl. Tab. 3). Die Reliabilität der Skalen<br />

ist somit nicht vollständigt gewährleistet. Die <strong>Lügen</strong>geschichten sind folglich nicht in allen<br />

Fällen eindeutig formuliert.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt ist die teilweise mangelhafte Erfüllung der Voraussetzungen<br />

für die verwendeten statistischen Tests (Varianzanalyse, t-Tests). So sind die Skalen Höflichkeit,<br />

Selbstdarstellung, Selbstschutz und Notlüge sowie die beiden Skalen für die emotionalen<br />

Beziehungen nicht normalverteilt. Auch ist die Varianzhomogenität für das <strong>Lügen</strong>motiv Rache<br />

nicht gegeben. Für diese genannten Variablen wäre streng genommen die in dieser Untersuchung<br />

erfolgte Auswertung und Interpretation nicht sinnvoll.<br />

Die Verbesserung der dargestellten methodischen Schwächen wird für eine weiterführende<br />

Studie empfohlen.<br />

26


Zusammenfassung<br />

6 Zusammenfassung<br />

Diese Studie beschäftigt sich mit dem Thema der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>. Es wird untersucht,<br />

ob sich verschiedene <strong>Lügen</strong>arten (Manipulation, Höflichkeit, Selbstschutz, Schutz des anderen,<br />

Selbstdarstellung, Rache und Notlüge) in dem Ausmaß ihrer <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong>einander unterscheiden.<br />

Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf den Unterschieden zwischen<br />

den Geschlechtern, der emotionalen Beziehung zwischen Lügner und Belogenem, dem Einfluss<br />

der beruflichen Orientierung bei Studenten (Theologen, Psychologen, Naturwissenschaftler<br />

und Wirtschaftswissenschaftler) und Berufstätigen sowie dem Zusammenhang zwischen<br />

dem Erfolg <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>, der Häufigkeit des <strong>Lügen</strong>s und der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong>.<br />

Mittels eines Fragebogens werden dazu Daten <strong>von</strong> 103 Versuchspersonen erhoben, die<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Korrelationen, Varianzanalysen und t-Tests ausgewertet werden.<br />

Die Ergebnisse sprechen auf einem Signifikanzniveau <strong>von</strong> einem Prozent für eine unterschiedliche<br />

Bewertung der einzelnen <strong>Lügen</strong>arten. Hingegen zeigt sich kein Unterschied zwischen<br />

Männern und Frauen. Es wird aber mit einer Signifikanz <strong>von</strong> fünf Prozent deutlich, dass<br />

<strong>Lügen</strong> in emotional unbedeutsamen Beziehungen eher akzeptiert werden als in emotional bedeutsamen.<br />

Auf dem gleichen Signifikanzniveau ergibt sich ein Unterschied in dem Ausmaß<br />

der <strong>Akzeptanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lügen</strong> zwischen den einzelnen Studienrichtungen bzw. den Berufstätigen.<br />

Außerdem wird festgestellt, dass Personen, die ihren Erfolg im <strong>Lügen</strong> größer einschätzen,<br />

auch <strong>Lügen</strong> im Allgemeinen eher akzeptieren.<br />

27


Literaturverzeichnis<br />

7 Literaturverzeichnis<br />

Brosius, G. & Brosius, F. (1995). SPSS Base System und Professional Statistics. Bonn: International<br />

Thomson Publishing GmbH.<br />

Camden, C., Motley, M. T. & Wilson, A. (1984). White lies in interpersonal communication:<br />

A taxonomy and preliminary investigation of social motivations. Western Journal of<br />

Speech Communication, 48, 309-325.<br />

DePaulo, B. M., Epstein, J. A. & Wyer, M. M. (1993). Sex differences in lying: How women<br />

and men deal with the dilemma of deceit. In M. Lewis & C. Saarni (Eds.), Lying in everyday<br />

life (pp. 126-147). New York: The Guilford Press.<br />

DePaulo, B. M., Kashy, D. A., Kirkendol, S. E., Wyer, M. M. & Epstein, J. A. (1996). Lying<br />

in everyday life. Journal of Personality and Social Psychology, 45, 1096-1103.<br />

Fiedler, K. (1989). <strong>Lügen</strong>detektion aus alltagspsychologischer Sicht. Psychologische Rundschau,<br />

40, 127-140.<br />

Füllgrabe, U. (1996). Vernehmungstaktik. Kriminalistik, 2, 116.<br />

Kashy, D. A. & DePaulo, B. M. (1996). Who lies? Journal of Personality and Social Psychology,<br />

70, 1037-1051.<br />

Knapp, M. L. & Comadena, M. E. (1979). Telling it like it isn’t: A review of theory and research<br />

on deceptive communications. Human Communication Research, 5, 270-285.<br />

Schmid, J. (2000). <strong>Lügen</strong> im Alltag - Zustandekommen und Bewertung kommunikativer Täuschungen.<br />

Münster: LIT-Verlag.<br />

Stiegnitz, P. (2001). Die Wahrheit: Wir lügen alle. URL-Adresse: http://www.connectionmedien.de/magazin/novem/wahrheit.htm.<br />

Stand: 06.12.2001.<br />

Strasser, J. (1995). <strong>Lügen</strong> haben lange Beine. Psychologie heute, 8, 68.<br />

Streck, M. (2001). Gesichter der Lüge. Stern Magazin, 8, 52.<br />

Turner, R. E., Edgley, C. & Olmstead, G. (1975). Information control in conversation: Honesty<br />

is not always the best policy. Kansas Journal of Sociology, 11, 69-89.<br />

28


Anhang<br />

8 Anhang<br />

A. Graphiken<br />

2,30<br />

2,25<br />

2,20<br />

Mittelwert<br />

2,10<br />

2,00<br />

1,97<br />

1,90<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 8: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Manipulation bezüglich der<br />

emotionalen Beziehung<br />

3,90<br />

3,85<br />

3,80<br />

Mittelwert<br />

3,70<br />

3,67<br />

3,60<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 9: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Höflichkeit bezüglich der emotionalen<br />

Beziehung<br />

29


Anhang<br />

5,20<br />

5,00<br />

5,06<br />

4,80<br />

Mittelwert<br />

4,60<br />

4,40<br />

4,20<br />

4,00<br />

4,00<br />

3,80<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 10: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Schutz des anderen bezüglich der emotionalen<br />

Beziehung<br />

1,70<br />

1,60<br />

1,61<br />

Mittelwert<br />

1,50<br />

1,40<br />

emot. bedeutsam<br />

1,42<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 11: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Rache bezüglich der emotionalen Beziehung<br />

30


Anhang<br />

3,00<br />

2,80<br />

2,60<br />

2,40<br />

2,48<br />

2,48<br />

2,20<br />

Mittelwert<br />

2,00<br />

1,80<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 12: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Selbstdarstellung bezüglich der<br />

emotionalen Beziehung<br />

4,20<br />

4,00<br />

4,12<br />

3,80<br />

3,60<br />

Mittelwert<br />

3,40<br />

3,20<br />

3,00<br />

2,80<br />

2,92<br />

2,60<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 13: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Selbstschutz bezüglich der emotionalen<br />

Beziehung<br />

31


Anhang<br />

3,30<br />

3,26<br />

3,20<br />

Mittelwert<br />

3,10<br />

3,08<br />

3,00<br />

emot. bedeutsam<br />

emot. unbedeutsam<br />

Abbildung 14: Mittelwerte der <strong>Akzeptanz</strong> der Variable Notlüge bezüglich der emotionalen<br />

Beziehung<br />

32


Anhang<br />

B. Fragebogen<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Regensburg</strong><br />

Institut für Psychologie<br />

Lehrstuhl für Psychologie VI<br />

Prof. Dr. H. Lukesch<br />

Liebe/r Versuchsteilnehmer/in,<br />

„Du sollst nicht falsch Zeugnis geben wider deinen Nächsten“ - schon in der<br />

Bibel gilt dieses Gebot als Grundsatz für das Zusammenleben der Menschen.<br />

Wie sieht allerdings die Realität aus? Überall im täglichen Leben werden wir<br />

mit <strong>Lügen</strong> konfrontiert: ob in der Freizeit oder am Arbeitsplatz, unter Bekannten<br />

oder Fremden, ob spontan oder sorgfältig geplant. Wir belügen unsere Mitmenschen<br />

und sogar uns selbst, beziehungsweise werden Opfer der <strong>Lügen</strong> anderer.<br />

Trotzdem scheint das Zusammenleben in der Gemeinschaft mehr oder weniger<br />

harmonisch zu sein.<br />

Für uns stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage: Wie werden <strong>Lügen</strong> allgemein<br />

beurteilt und gerechtfertigt? Den Begriff der Lüge definieren wir dabei<br />

als eine „absichtliche Verbreitung <strong>von</strong> Unwahrheiten“.<br />

Mit diesem Thema setzt sich der folgende Fragebogen auseinander. Uns interessiert,<br />

wie Sie die hier vorgestellten kurzen <strong>Lügen</strong>geschichten bewerten. Es handelt<br />

sich dabei um frei erfundene Situationen, die Sie bezüglich ihrer Rechtfertigung<br />

beurteilen sollen. Die Skala erstreckt sich dabei <strong>von</strong> „überhaupt nicht<br />

gerechtfertigt“ bis „völlig gerechtfertigt“. Nach jeder Geschichte bitten wir<br />

Sie, mittels Ankreuzen Ihre Bewertung abzugeben.<br />

Lesen Sie bitte jede Geschichte sorgfältig durch, antworten Sie aber so spontan<br />

wie möglich! Dabei gibt es keine falschen oder richtigen Urteile.<br />

Wir garantieren für eine völlig anonyme Behandlung Ihrer Angaben.<br />

Vorweg möchten wir uns für Ihre Bemühungen recht herzlich bedanken!<br />

VIEL SPASS!!!<br />

33


Anhang<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

Ute sagt zu ihrer besten Freundin Susi:<br />

„Ich bleibe heute Abend zu Hause.“<br />

Susi lügt:<br />

„Ich habe aber gehört, dass dein Schwarm<br />

auch auf der Party ist.“<br />

Grund:<br />

Susi möchte nicht alleine auf die Party gehen.<br />

Astrid fragt ihre Schwester Simone:<br />

„Sehe ich in der Hose dick aus?“<br />

Simone lügt:<br />

„Nein, Du machst darin eine sehr gute Figur!“<br />

Grund:<br />

Simone möchte ihre Schwester wegen Ihres<br />

Übergewichtes nicht kränken.<br />

Mutter fragt:<br />

„Hat Dein Bruder gestern etwas getrunken,<br />

als er mit dem Auto unterwegs war?“<br />

Silke lügt:<br />

„Nein, er war nüchtern.“<br />

Grund:<br />

Silke möchte ihren Bruder vor Ärger mit<br />

der Mutter bewahren.<br />

Der Chef fragt:<br />

„Wo ist Herr August?“<br />

Ein Angestellter lügt:<br />

„Herr August ist öfter im Raucherzimmer<br />

als an seinem Arbeitsplatz!“<br />

Grund:<br />

Der Angestellte möchte sich an seinem<br />

Kollegen rächen.<br />

Restaurantbesitzer fragt:<br />

„Hat mein tollpatschiger Kellner ihnen den<br />

Wein über den Anzug geschüttet?“<br />

Gast lügt:<br />

„Nein, das war ich selber.“<br />

Grund:<br />

Der Gast möchte nicht, dass der Kellner<br />

Ärger mit seinem Chef bekommt.<br />

Herr Lukas zu einem ihm unbekannten Partygast:<br />

„Ich bin Geschäftsführer einer renommierten<br />

Restaurantkette.“<br />

Grund:<br />

Herr Lukas möchte verbergen, dass er Aushilfskraft<br />

bei McDonald ist.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

34


Anhang<br />

7.<br />

8.<br />

Frau Huber fragt ihre Arbeitskollegin:<br />

„Können Sie bitte mit mir die Wochenendschicht<br />

tauschen, ich übernehme dafür Ihre<br />

nächste Feiertagsschicht:“<br />

Grund:<br />

Frau Huber möchte eine Gefälligkeit ohne<br />

beabsichtigte Gegenleistung.<br />

Kai belügt seinen besten Freund Alex:<br />

„Ich habe morgen ein Date mit der begehrtesten<br />

Frau der ganzen Uni!“<br />

Grund:<br />

Kai will sich profilieren, da er noch nie<br />

eine Freundin hatte.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Martin fragt seine Freundin Lisa:<br />

„Hattest Du eine Affaire mit meinem besten<br />

Freund Tom?“<br />

Lisa lügt:<br />

„Nein, ich war Dir immer treu!“<br />

Grund:<br />

Lisa hat Angst vor dem Zerbrechen ihrer<br />

Beziehung.<br />

Rechtsradikale fragen einen Passanten:<br />

„Wo ist der Ausländer hin?“<br />

Ein Passant lügt:<br />

„Er ist rechts hinter dem Haus verschwunden.“<br />

Grund:<br />

Der Passant möchte den Ausländer vor<br />

gewalttätigen Übergriffen schützen.<br />

Mutter fragt ihre Tochter:<br />

„Glaubst du, dein Stiefvater ist wieder<br />

rückfällig geworden?“<br />

Tochter lügt:<br />

„Ich habe ihn gestern mit einer Flasche<br />

Schnaps gesehen.“<br />

Grund:<br />

Die Tochter möchte sich an ihrem Stiefvater<br />

rächen.<br />

Frau Weber lügt im Bewerbungsgespräch:<br />

„...und außerdem spreche ich fließend drei<br />

Fremdsprachen.“<br />

Grund:<br />

Frau Weber möchte den gewünschten Job<br />

erhalten.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

35


Anhang<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

Max möchte sich an Uwe rächen.<br />

Klaus belügt Passanten in der Fußgängerzone:<br />

„Haben Sie mal ne Mark? Ich habe keine<br />

Arbeit und 3 Kinder.“<br />

Grund:<br />

Klaus möchte ohne großen Aufwand zu<br />

Geld kommen.<br />

Polizist fragt:<br />

„Haben Sie Alkohol getrunken?“<br />

Autofahrer lügt:<br />

„Nein, nur Wasser!“<br />

Grund:<br />

Der Autofahrer hat Angst vor Verlust seines<br />

Führerscheines.<br />

Frau Müller fragt nach der Theateraufführung:<br />

„Wie fanden sie die schauspielerische<br />

Leistung meiner Tochter?“<br />

Herr Maier lügt:<br />

„Ich fand sie großartig.“<br />

Grund:<br />

Herr Maier möchte gegenüber Frau Müller<br />

nicht unhöflich sein.<br />

Ludwig fragt Tina in der Disco:<br />

„Kann ich deine Telefonnummer haben?“<br />

Tina lügt:<br />

„Na gut. 0941/253027.“<br />

Grund:<br />

Tina will keinen weiteren Kontakt mit<br />

Ludwig.<br />

Mutter sagt zur Tochter:<br />

„Warum bist Du heute Nacht so spät nach<br />

Hause gekommen?“<br />

Tochter lügt:<br />

„Ich habe den letzten Bus verpasst!“<br />

Grund:<br />

Die Tochter hat Angst vor einem Ausgehverbot.<br />

Uwe fragt seinen besten Freund Max:<br />

„Hast Du gestern Abend meine Freundin<br />

gesehen?“<br />

Max lügt:<br />

„Sie war allein mit Tobi im Kino!“<br />

Grund:<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

36


Anhang<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

Mutter fragt ihren Sohn:<br />

„Gehst Du morgen für mich zum Einkaufen?“<br />

Der Sohn lügt:<br />

„Natürlich, wenn ich heute Abend Dein<br />

Auto haben kann!“<br />

Grund:<br />

Der Sohn möchte das Auto ohne Gegenleistung<br />

benutzen.<br />

Lehrer fragt:<br />

„Hast du die Mathematikhausaufgaben<br />

dabei?“<br />

Schüler lügt:<br />

„Ich konnte sie nicht machen. Ich war gestern<br />

krank.“<br />

Grund:<br />

Schüler möchte nicht vom Lehrer bestraft<br />

werden.<br />

Vanessa fragt ihren Freund:<br />

„Wie findest du meine neue Frisur?“<br />

Der Freund lügt:<br />

„Ich finde sie sehr hübsch!“<br />

Grund:<br />

Er will seine Freundin nicht kränken.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

22.<br />

23.<br />

Vater fragt:<br />

„Hast du den Eilbrief zur Post gebracht?“<br />

Sohn lügt:<br />

„Ja klar, sofort.“<br />

Grund:<br />

Sohn möchte eine Auseinandersetzung mit<br />

dem Vater vermeiden.<br />

Walter lügt seine Angebetete an:<br />

„Ich bin so wohlhabend, dass ich alle deine<br />

Wünsche erfüllen kann.“<br />

Grund:<br />

Walter möchte die Frau erobern.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

24.<br />

Der Kellner fragt:<br />

„Hat Ihnen die Suppe geschmeckt?“<br />

Der Gast lügt:<br />

„Ja, sie war vorzüglich!“<br />

Grund:<br />

Der Gast möchte nicht unhöflich sein.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

37


Anhang<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

28.<br />

Mutter fragt:<br />

„Rauchst du etwa?“<br />

Sohn lügt:<br />

„Nein, ich habe noch nie eine Zigarette<br />

angerührt!“<br />

Grund:<br />

Der Sohn möchte sich vor Sanktionen der<br />

Mutter schützen.<br />

Schlägertyp fragt Uli:<br />

„Hast Du meine Freundin angemacht?“<br />

Uli lügt:<br />

“Nein, ich kenne Deine Freundin gar<br />

nicht!“<br />

Grund:<br />

Uli hat Angst vor einer Schlägerei.<br />

Die krebskranke Mutter fragt ihren Sohn:<br />

„Wie sehe ich heute aus?“<br />

Der Sohn lügt:<br />

„Du siehst <strong>von</strong> Tag zu Tag besser aus!“<br />

Grund:<br />

Der Sohn will den Lebenswillen der Mutter<br />

stärken.<br />

Sandra fragt ihre Studienkollegin Moni:<br />

„Bis wann müssen wir uns für das Seminar<br />

angemeldet haben?“<br />

Moni lügt:<br />

„Bis Freitag in einer Woche.“<br />

Grund:<br />

Moni möchte sich an Sandra rächen.<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

überhaupt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher nicht<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

eher<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

völlig<br />

gerechtfertigt<br />

38


Anhang<br />

Gleich haben Sie es geschafft! Nun bitten wir Sie noch um einige Angaben zu<br />

Ihrer Person. (Natürlich immer noch absolut anonym!!!)<br />

a) Geschlecht: männlich<br />

weiblich<br />

b) Alter: _____ Jahre<br />

c) Studienfach<br />

bzw. Beruf:<br />

________________<br />

d) Ggf. Semesteranzahl: _____ Semester<br />

Abschließend möchten wir außerdem wissen, wie Du Dich selbst einschätzt.<br />

e) Ich lüge nie.<br />

1 - 2 mal täglich.<br />

3 - 5 mal täglich.<br />

mehr als 5 mal täglich.<br />

f) Ich habe mit meinen <strong>Lügen</strong> nie Erfolg.<br />

selten Erfolg.<br />

oft Erfolg.<br />

meistens Erfolg.<br />

immer Erfolg.<br />

g) Ich lüge im Vergleich zu anderen Leuten aus meinem Umfeld:<br />

viel häufiger<br />

eher häufiger<br />

gleich häufig<br />

eher seltener<br />

viel seltener<br />

DANKE!DANKE!DANKE!DANKE!DANKE!DANKE!DANKE!DANKE<br />

39

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