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erücksichtigt werden konnte), <strong>und</strong> ist<br />

auch ein Beispiel für die Bedeutung des<br />

Zusammenhanges von Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis: Der ehemalige österreichische<br />

Finanzminister <strong>und</strong> Notenbankpräsident<br />

Wolfgang Schmitz hat in einem vielseitigen<br />

Leben es immer verstanden, Theorie<br />

<strong>und</strong> Praxis <strong>als</strong> Einheit zu sehen. So<br />

gewinnen seine Erkenntnisse einen<br />

besonderen Wert.<br />

Alfred Klose<br />

Familienunternehmen<br />

Von der Familie Thyssen geht bis heute<br />

besondere Faszination aus. Der unternehmerischen<br />

Erfolgsgeschichte <strong>und</strong><br />

einem vorbildlichen sozialen Engagement<br />

stehen tragische Biographien mit<br />

schwerer Krankheit, krisengeschütteltem<br />

Familienleben sowie politischem Versagen<br />

gegenüber. Stephan Wegener, Urenkel<br />

von Joseph Thyssen, hat es unternommen,<br />

die 1991 veröffentlichte<br />

Werks - <strong>und</strong> Firmengeschichte von Lutz<br />

Hatzfeld <strong>und</strong> Horst A. Wessel: „Thyssen<br />

& Co. Geschichte einer Familie <strong>und</strong><br />

ihrer Unternehmung“ durch eine neuere<br />

Darstellung mit fast gleichlautendem<br />

Untertitel fortzuschreiben.<br />

Stephan Wegener (Hrsg.): August<br />

<strong>und</strong> Joseph Thyssen. Die Familie <strong>und</strong><br />

ihre Unternehmen, Essen 2004, 320 S.<br />

Dabei werden neue Dokumente <strong>und</strong><br />

Forschungsbef<strong>und</strong>e verarbeitet <strong>und</strong><br />

zugleich eine Akzentverlagerung zur<br />

Familiengeschichte hin vorgenommen,<br />

wie es schon der personalisierte Titel<br />

zum Ausdruck bringt. Wegener, in der<br />

Freiburger Bergsträsser-Schule promovierter<br />

Politologe <strong>und</strong> Soziologe, O-<br />

berndörfer-Assistent <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

des Internationalen Instituts der Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung (bis 1984), trägt denn<br />

auch den umfangreichsten Teil zu dem<br />

von ihm herausgegebenen Sammelband<br />

bei. Souverän führt sein Beitrag schriftliche<br />

Hinterlassenschaften <strong>und</strong> mündliche<br />

Überlieferungen zu einem anschaulichen<br />

Bild zusammen, wobei es trotz<br />

familiärer Nähe nie an wissenschaftlicher<br />

Distanz mangelt. Ein eigenes Kapitel<br />

behandelt die sozialen <strong>und</strong> kirchlichen<br />

Aktivitäten der Thyssens <strong>als</strong> „rheinisch-katholische<br />

Familie, die zu ihrem<br />

Glauben <strong>und</strong> ihrer Kirche stand“ (150).<br />

Politisch hellsichtig schrieb Jula Thyssen<br />

am 1. August 1933 an ihren geistlichen<br />

Begleiter Abt Ildefonds Herwegen:<br />

„Wird nicht durch die Förd erung der<br />

neuen Bewegung auch ganz Unchristliches<br />

unterstützt, z. B. in der Verfolgung<br />

oder Lieblosigkeit in der Judenfrage, -<br />

oder etwa durch Befehl der Blutrache<br />

bei der SS (...) Ich fürchte, die Religion<br />

soll <strong>hier</strong> Dienerin werden, nicht Gott<br />

dienen, sondern dem Staat“ (157). Der<br />

„politische Wirrkopf“ (H. Brüning) Fritz<br />

Thyssen hingegen mußte seine späte<br />

Einsicht in den Charakter des NS-<br />

Regimes durch einen Leidensweg teuer<br />

bezahlen. Sein offener, in der Auslandspresse<br />

veröffentlichter Protestbrief an<br />

Göring gegen der Anzettelung des Krieges<br />

verdient <strong>als</strong> singuläres Ve rhalten<br />

dennoch höchste Anerkennung.<br />

Manfred Rasch schildert in straffer <strong>und</strong><br />

allgemeinverständlicher Form die Geschichte<br />

der Konzernunternehmungen<br />

seit dem Tode von August Thyssen<br />

(1926). Einleitend leuchten der Historiker<br />

<strong>und</strong> Leiter des Stadtarchivs Mülheim,<br />

Dr. Kurt Ortmanns, <strong>und</strong> Horst<br />

Wessel, Leiter des Mannesmann-Archivs<br />

<strong>und</strong> Professor an der Universität Düsseldorf,<br />

den sozialgeschichtlichen Hintergr<strong>und</strong><br />

der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts aus. Zahlreiche Fotos <strong>und</strong><br />

Abbildungen, ein übersichtlicher Familienstammbaum<br />

<strong>und</strong> ein umfangreiches<br />

Personenregister dienen der Lesbarkeit<br />

auch für den Nichtfachmann.<br />

Andreas Püttmann<br />

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