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zusammenhält <strong>als</strong> die jeweils heimliche Sehnsucht bzw. Suche nach einem kleinen<br />
Partner – wie die Große Koalition zwischen 1966 <strong>und</strong> 1969. Denn mit kleinen<br />
Partnern kann eine Volkspartei ja üblicherweise mehr eigenes Programm<br />
<strong>und</strong> Personal durchsetzen <strong>als</strong> mit einem großen Pendant.<br />
Problematisch wird die Lage der Großen Koalition wohl, wenn sich auf dem<br />
Arbeitsmarkt keine Aufhellung oder gar eine Verschlechterung einstellt. Deshalb<br />
handelt die Große Koalition klug, keine übergroßen Erwartungen zu wecken.<br />
Auch wenn es richtungweisende Maßnahmen gibt wie niedrigere Beiträge zur<br />
Arbeitslosenversicherung, längere Lebensarbeitszeit <strong>und</strong> den gelockerten Kündigungsschutz:<br />
Tatsächlich provozieren Koalitionsvertrag, Regierungserklärung<br />
<strong>und</strong> weitere Äußerungen der Beteiligten, insbesondere über die höhere Mehrwertsteuer,<br />
die Frage, wie sich mit per saldo wachsenden Belastungen das Investitionsklima<br />
nachhaltig verbessern läßt. Schon jetzt läßt sich ein koalitionsinterner<br />
Wettbewerb, etwa in der Familienpolitik, beobachten nach dem Motto: Wer<br />
bietet mehr Zuckerbrot <strong>und</strong> weniger Zumutungen? Auch die Union will (<strong>und</strong><br />
muß) offenbar ein bißchen SPD sein. Offenk<strong>und</strong>ig bewahrheitet sich ein Satz:<br />
Wirksame Reformen sind nicht durchsetzbar, durchsetzbare Reformen nicht<br />
wirksam. Immerhin hängen regierende Spitzenpolitiker inzwischen den Koalitionsvertrag<br />
tiefer. Ein Stimmungsaufschwung durch die Fußball-Weltmeisterschaft,<br />
zumal durch eine für Deutschland erfolgreiche, dürfte kaum reichen.<br />
Dr. Harald Bergsdorf ist Politikwissenschaftler <strong>und</strong> lebt in Bonn.<br />
DIE NEUE ORDNUNG<br />
Einbanddecken<br />
für den 59. Jahrgang 2005<br />
für 15,- € zu bestellen bei:<br />
Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg<br />
Simrockstraße 19 53113 Bonn<br />
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