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Sehr wichtige Aufgaben, welche die EU auch im Rahmen der Globalisierung zu<br />
bewältigen hat, sind die Reduzierung der Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> die Bereitstellung<br />
von genügend preiswerter Energie 26 . Von Kyaw 27 hat bereits im Jahr 2000 festgestellt:<br />
„Ausreichend alternative Arbeitsplätze im ländlichen Raum müssen erst<br />
noch geschaffen werden.“ Heijdra, Keuschnigg <strong>und</strong> Kohler 4 haben die Frage der<br />
Arbeitslosigkeit sehr ausführlich untersucht, auch im Zusammenhang mit der<br />
Immigration (S.189). Ob nach diesen Erkenntnissen sich die Zahl der arbeitslosen<br />
Menschen auf ein erstrebenswertes Maß reduzieren läßt ist zweifelhaft, denn<br />
nach der Übersicht von Silke Linneweber 28 hat die Zahl der Arbeitslosen in<br />
Westdeutschland von Juni 2004 auf Juni 2005 von 8,1 auf 9,5% zugenommen<br />
<strong>und</strong> in Ostdeutschland von 18,1 auf 18,5%.<br />
Betrachtet man aber gleichzeitig die Energieproblematik, die verschärft wird<br />
durch die wirtschaftlich begrüßenswerten Entwicklungen in China <strong>und</strong> Indien,<br />
dann kann man sich fragen, ob ein Paradigmenwechsel bei der Produktion von<br />
Gütern nicht einen möglichen Ausweg weisen könnte. Falls Güter modular so<br />
gefertigt würden, daß „kritische“, meistens elektronische Teile, leicht austauschbar<br />
wären, dann ließe sich die Lebensdauer vieler Produkte wesentlich steigern.<br />
So könnte Energie nicht nur effizienter genutzt, sondern auch unnötige Ve r-<br />
schrottung vermieden werden, was den Rohstoffbedarf senkt. Dadurch wird<br />
wirkungsvoller rezykliert, was Energ ie spart. 29 Entscheidend ist, daß derzeit<br />
arbeitslose Menschen dann mit Reparaturarbeiten sinnvoll beschäftigt werden<br />
könnten. Es wäre interessant zu erfahren, ob diese Frage mit Kohlers Modell<br />
wirtschaftswissenschaftlich quantitativ untersucht werden könnte. Es gibt zahlreiche<br />
Möglichkeiten, kurzfristig, mittelfristig <strong>und</strong> langfristig „durch intelligente<br />
<strong>und</strong> effiziente Maßnahmen“ 26 Energie einzusparen.<br />
28<br />
Das EU-Problem: intolerante Religionen<br />
Wenn man aus dem Blickwinkel des Physikers so weit geht <strong>und</strong> versucht, Naturgesetze<br />
sogar auf kulturelle Fragestellungen anzuwenden, dann gilt ebenfalls,<br />
daß Potentialunterschiede Kräfte bewirken. Identifiziert man darum nun die<br />
Religionen mit Potentialen, so wird unmittelbar klar: Bei toleranten Religionen<br />
sind die Kräfte beherrschbar, bei intoleranten 30 nicht. Gegenüber religiös intoleranten<br />
Menschen kann man sich nur fair verhalten, aber man muß Distanz wahren.<br />
Der in Ankara geborene <strong>und</strong> in Deutschland lebende Schriftsteller Zafer<br />
Senocak 31 spricht die Probleme in der Türkei offen an: „Wer Flugblätter verteilt,<br />
gilt in den Augen der türkischen Sicherheitsorgane schon <strong>als</strong> Provokateur. So<br />
denkt man in totalitären Staaten, nicht aber in Demokratien.“<br />
Die Problematik religiöser nicht-muslimischer Gruppen wird in dem Artike l von<br />
Thomas Gutschker 32 ausführlich dargestellt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Mitgliedschaft<br />
eines Landes, wo Demokratie nicht verwirklicht ist <strong>und</strong> in dem Anders -<br />
oder Ungläubige nicht mit völliger Sicherheit die gleichen Rechte genießen wie<br />
die Einheimischen, in der EU ausgeschlossen. Peter Glotz 33 schrieb 2004: „Noch<br />
problematischer würde das alles, wenn die EU am Ende des Jahres beschlösse,<br />
mit der Türkei Aufnahmeverhandlungen zu führen. Eine EU mit der Türkei wäre<br />
eine Freihandelszone ohne politische Handlungsfähigkeit.“ Und er fragt zu