Bachelorarbeit - Server der Fachgruppe Physik der RWTH Aachen
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Systemtestmessungen zur<br />
Spannungsversorgung für das<br />
Phase-1-Upgrade des CMS-Pixeldetektors<br />
Christian Fimmers<br />
<strong>Bachelorarbeit</strong> in <strong>Physik</strong><br />
vorgelegt <strong>der</strong><br />
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften <strong>der</strong><br />
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule <strong>Aachen</strong><br />
im Oktober 2013<br />
angefertigt am<br />
I. <strong>Physik</strong>alischen Institut B<br />
bei<br />
Prof. Dr. Lutz Feld
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung 1<br />
2. Der CMS-Detektor am LHC 3<br />
2.1. Der Large Hadron Colli<strong>der</strong> (LHC) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.2. Das Compact Muon Solenoid Experiment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.2.1. Der Pixeldetektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
3. Das Upgrade des CMS-Pixeldetektors 9<br />
4. Die Spannungsversorgung des neuen Pixeldetektors 11<br />
4.1. DC-DC-Buckkonverter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
4.2. DC-DC-Konverter für den CMS-Pixeldetektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4.3. Installation <strong>der</strong> Konverter für den Pixeldetektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
5. Das modizierte PS A4603 15<br />
5.1. Das aktuelle CAEN A4603 Netzgerät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
5.2. Die bevorstehenden Än<strong>der</strong>ungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
5.3.1. Leistung des Netzteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
5.3.2. Genauigkeit des Netzteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
5.3.3. Welligkeitsmessungen für die Nie<strong>der</strong>spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
5.3.4. Untersuchung <strong>der</strong> Slow Control-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
5.3.5. Schaltdauer des Ein- und Ausschaltvorganges . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
5.4. Eigenschaften <strong>der</strong> Hochspannungskanäle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
5.5. PSU1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
5.6. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul 35<br />
6.1. Das Systemtestsetup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
6.2. Die Messmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
6.3. Referenzmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
6.4. Das modizierte A4603 mit alten V8A Konvertern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
6.5. Messungen mit zusätzlicher Last an dem Netzteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
6.6. Messungen mit den neueren V9A-Konvertern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
6.7. Test mit Verwendung des Micro Twisted-pair Cable . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
6.8. HV Board . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
6.9. Variation <strong>der</strong> digitalen Modulspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
7. Zusammenfassung 47<br />
A. HV-Box 53<br />
B. <strong>RWTH</strong>-Lastbox 55<br />
i
Inhaltsverzeichnis<br />
C. HV-Board 57<br />
ii
Kapitel 1.<br />
Einleitung<br />
Um die <strong>Physik</strong> verstehen zu können, reicht die bloÿe Beobachtung <strong>der</strong> Natur nicht aus. Es müssen<br />
bestimmte Situationen gesucht o<strong>der</strong> künstlich herbeigeführt werden. Im letzten Jahr wurde die<br />
Entdeckung eines Higgs-Bosons in zwei LHC-Experimenten, CMS und ATLAS, verkündet. Unter<br />
an<strong>der</strong>em um dieses Teilchen weiter zu untersuchen und seine Eigenschaften zu messen, soll <strong>der</strong><br />
LHC künftig bei höheren Schwerpunktsenergien von 14 TeV betrieben werden und die instantane<br />
Luminosität von <strong>der</strong>zeit 8 · 10 33 cm −2 s −1 auf zunächst 2 · 10 34 cm −2 s −1 bis etwa 2018 und auf<br />
5 · 10 34 cm −2 s −1 nach 2023 steigen.<br />
Der jetzige Pixeldetektor ist für eine instantane Luminosität von 1 · 10 34 cm −2 s −1 ausgelegt<br />
und wäre bei einer instantanen Luminosität von 2 · 10 34 cm −2 s −1 nicht mehr geeignet, Messungen<br />
durchzuführen. In einem technischen Stop im Winter 2016/2017 wird daher ein neuer, in vieler<br />
Hinsicht verbesserter und um eine Detektorlage erweiterter, Pixeldetektor eingebaut werden. Diese<br />
Verän<strong>der</strong>ungen führen unter an<strong>der</strong>em dazu, dass <strong>der</strong> Leistungsbedarf im Pixeldetektor steigt. Da<br />
nur die vorhandenen Kabelschächte genutzt werden können, ist es nicht möglich, weitere o<strong>der</strong><br />
dickere Kabel einzubauen, um höhere Leitungsverluste auf den 43 m langen Zuleitungskabeln zu<br />
verhin<strong>der</strong>n. Eine Lösung bietet hier die Möglichkeit, eine höhere Spannung und niedrigere Ströme<br />
über die langen Leitungen zu schicken, und diese mittels DC-DC-Konvertern nahe <strong>der</strong> Pixelmodule<br />
in die benötigten Spannungen zu konvertieren. Die Verlustleistung kann so auch bei dem vorhandenen<br />
Leitungsquerschnitt gering gehalten werden. Um die dafür benötigte höhere Spannung von<br />
10 V ausgeben zu können, müssen die Netzteile umgebaut werden. Die Untersuchung dieser Modikation<br />
sowie Systemtests mit DC-DC-Konvertern und Pixelmodulen sind Inhalt dieser Arbeit.<br />
Zunächst werden <strong>der</strong> LHC und das CMS-Experiment kurz erklärt (Kapitel 2), bevor das Upgrade<br />
genauer erläutert wird (Kapitel 3). Im vierten Kapitel wird die Spannungsversorgung erklärt.<br />
Das modizierte Netzteil wird im fünften Kapitel charakterisiert. Das sechste Kapitel erklärt, wie<br />
Systemtestmessungen mit Pixelmodulen durchgeführt werden und im siebten Kapitel werden die<br />
verschiedenen Aufbauten <strong>der</strong> Systemtestmessungen erklärt, sowie <strong>der</strong>en Ergebnisse präsentiert.<br />
Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung mit einer Bewertung <strong>der</strong> Modikation.<br />
1
Kapitel 2.<br />
Der CMS-Detektor am LHC<br />
2.1. Der Large Hadron Colli<strong>der</strong> (LHC)<br />
Der Large Hadron Colli<strong>der</strong>, kurz LHC, ist ein ringförmiger Teilchenbeschleuniger am CERN bei<br />
Genf in <strong>der</strong> Schweiz. Protonen o<strong>der</strong> Schwerionen werden in zwei getrennten Speicherringen von<br />
26, 7 km Länge beschleunigt [1]. Die beiden Ringe sowie vier Experimente benden sich 45 bis<br />
170 m unter <strong>der</strong> Erdoberäche. Es gibt acht Zugangspunkte (engl. Points), an denen ein Experiment<br />
möglich wäre, vier davon werden genutzt: An Point 1 bendet sich das ATLAS-Experiment<br />
(A Torodial LHC AparatuS), das ebenso wie das CMS-Experiment (Compact Muon Solenoid) an<br />
Point 5 nach neuer <strong>Physik</strong> sucht und das Higgs-Teilchen untersuchen soll. Point 2 ist Standort<br />
des ALICE-Detektors (A Large Ion Colli<strong>der</strong> Experiment) und an Point 8 bendet sich LHC-b<br />
(LHC-beauty). Die Lage <strong>der</strong> Experimente im Beschleuniger ist in Abb. 2.1 zu sehen.<br />
Von 1989 bis 2000 wurde in dem gleichen Tunnel das LEP-Experiment, in dem Elektronen und<br />
Positronen zur Kollision gebracht wurden, betrieben. ALICE und LHC-b nutzen die schon damals<br />
vorhandenen Experimenthöhlen, während für ATLAS und CMS neue gebaut wurden. In 2010<br />
wurde <strong>der</strong> LHC mit einer Schwerpunktsenergie von 7 TeV in Betrieb genommen [3]. Im Jahre 2012<br />
erreichte er Schwerpunktsenergien von 8 TeV für pp-Kollisionen bei einer instantanen Luminosität<br />
von 7 · 10 −33 cm −1 s −1 . Nach dem ersten Long Shutdown (2013-2014) soll die Schwerpunktsenergie<br />
von 14 TeV bei einer instantanen Luminosität von 1 · 10 34 cm −2 s −1 für pp-Kollisionen erreicht<br />
werden.<br />
2.2. Das Compact Muon Solenoid Experiment<br />
Der zylindrische CMS-Detektor ist bei einem Gewicht von 12, 5 t 21, 6 m lang und hat einen<br />
Durchmesser von 14, 6 m [4]. Seine Achse ist parallel zur Strahlachse ausgerichtet.<br />
Innerhalb einer supraleitenden Spule, die ein 4 T-Magnetfeld erzeugt, benden sich die Kalorimeter<br />
und <strong>der</strong> Pixeldetektor: Ganz auÿen sitzt das hadronische Kalorimeter (HCAL, dicker hellblauer<br />
Bereich in Abb. 2.2). Zwischen zwei Stahlschichten benden sich 14 Lagen Messing, die als Absorber<br />
fungieren. Von Platikszintillatoren führen optische Kabel zu den Hybrid-Photodioden. Das<br />
weiter innenliegende elektrischomagnetische Kalorimeter (ECAL, dünner hellblauer Bereich in<br />
Abb. 2.2) arbeitet mit PbWO 4 -Kristallen und Silizium-Avalanche-Photodioden in <strong>der</strong> Mantelregion,<br />
sowie Vakuum-Photodetektoren in den Endkappen. Der innere Detektor (Abb. 2.3), Tracker<br />
genannt, besteht aus einem Pixeldetektor (innenliegend), <strong>der</strong> im nächsten Abschnitt genauer erläutert<br />
werden soll, sowie einem Siliziumstreifendetektor.<br />
Dieser Streifendetektor wird in vier Bereiche, den Tracker Inner Barrel (TIB) mit sechs Detektorlagen,<br />
den Tracker Outer Barrel (TOB) mit ebenfalls sechs Detektorlagen, die Tracker Inner<br />
Disks (TID) mit fünf Detektorlagen und die Tracker End Caps (TEC) mit neun Detektorlagen<br />
unterteilt (Abb. 2.3). Die gesamte Detektionsäche <strong>der</strong> p-in-n Siliziumdetektoren beträgt 198 m 2 .<br />
Auÿerhalb <strong>der</strong> Magnetspule bendet sich das Rückführjoch des Magneten. In diesem bendet<br />
sich als innerste Detektorlage das äuÿere hadronische Kalorimeter (engl. Hadron Outer Calorime-<br />
3
Kapitel 2. Der CMS-Detektor am LHC<br />
Abbildung 2.1.: Die Lage des LHC Beschleunigerringes und <strong>der</strong> vier Experimente [2].<br />
Abbildung 2.2.: Schnitt des CMS-Detektors, <strong>der</strong> einzelne Detektorelemente zeigt [4].<br />
4
2.2. Das Compact Muon Solenoid Experiment<br />
Abbildung 2.3.: Schematische Darstellung des Trackers [4].<br />
ter, HO), welches das Eisenjoch als Absorbermaterial nutzt. Ebenfalls im Eisenjoch benden<br />
sich die Myonkammern. Es gibt drei verschiedene Arten von Kammern. In <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>region<br />
werden Driftröhrenkammern (engl. Drift Tubes, DT) verwendet und in den Endkappen Kathodenstreifenkammern<br />
(Cathode Strip Chambers, CSC). Dies liegt daran, dass in <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>region<br />
ein konstantes Magnetfeld herrscht, in den Endkappen aber nicht. Zum Triggern gibt es in beiden<br />
Bereichen zusätzlich Wi<strong>der</strong>standsplattenkammern (Resistive Plate Chambers, RPC) die zwar eine<br />
schlechte Orts-, dafür aber eine sehr gute Zeitauösung besitzen.<br />
2.2.1. Der Pixeldetektor<br />
Der Pixeldetektor besteht aus 100 × 150 µm 2 groÿen Pixeln. Diese Göÿe ist so gewählt, um<br />
eine ähnliche Ortsauösung in beide (z und r − φ) Richtungen 1 zu erhalten und so eine gute<br />
Vertexrekonstruktion, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> sekundären Vertices, zu ermöglichen. Der Detektor ist<br />
aus drei zylindrischen Lagen (BPix) und zwei Scheiben an den Enden (FPix) aufgebaut, die so<br />
angeordnet sind, dass es im Bereich von −2, 5 < η < 2, 5 fast immer drei Detektionspunkte<br />
gibt. In dem 53 cm langen zylindrischen Teil mit einem Radius von 10, 2 cm benden sich dazu<br />
48 Millionen, in den Endkappen weitere 18 Millionen Pixel, die eine Gesamtäche von 1, 06 m 2<br />
haben. Sowohl <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong> als auch die Endkappen bestehen aus je zwei Hälften, um den Detektor<br />
warten und bei Bedarf tauschen zu können. Die Hälften werden um das Strahlrohr, die Röhre, in<br />
<strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Teilchenstrahl bendet, in den TIB geschoben.<br />
Das Pixelmodul<br />
Ein Pixelmodul (Abb. 3.2) besteht aus einem Siliziumsensor, unter dem sich 16 (2 x 8) Auslesechips<br />
(Read Out Chips, ROC) benden. Derzeit wird <strong>der</strong> psi46v2 Chip verwendet, die neuen Pixelmodule<br />
werden einen neuen, digitalen psi46dig Auslesechip besitzen. Diese ROCs messen die<br />
im Siliziumsensor deponierte Ladung für je 4160 (52 x 80) Pixel und vergleichen diese mit dem<br />
1 Im CMS-Experiment wird ein rechtshändiges zylindrisches Koordinatensystem benutzt: Die x-Achse zeigt zum<br />
Mittelpunkt des LHC-Beschleunigers; die y-Achse zeigt senkrecht zum Beschleunigerring nach oben Richtung<br />
Erdoberäche; die z-Achse entspricht <strong>der</strong> Strahlrichtung gegen den Uhrzeigersinn. Der Ursprung liegt mittig<br />
im Detektor. Der Azimuthalwinkel wird in <strong>der</strong> x − y Ebene gemessen; <strong>der</strong> Polarwinkel wird meist durch die<br />
Pseudorapidität η = −ln ( tan θ 2) ausgedrückt.<br />
5
Kapitel 2. Der CMS-Detektor am LHC<br />
Abbildung 2.4.: Aufbau <strong>der</strong> BPix Module (rechts ein vollständiges Modul, links ein Halbes, wie<br />
es an den Rän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Halbzylin<strong>der</strong> verwendet wird) [4].<br />
vorgegebenen Threshold-Wert. Ein ROC lässt sich über 32 DAC-Parameter (Digital-to-Analog<br />
Converter), die in <strong>der</strong> Peripherie mittels des Datenkabels gesetzt werden können, einstellen. An<br />
die Module sind von unten Siliziumnitridleisten geklebt, die <strong>der</strong> Stabilität und Montage dienen.<br />
Auf dem Sensor bendet sich eine Platine, die High Density Interconnect (HDI) genannt wird.<br />
Sie stellt die Spannungsversorgung des Moduls und dessen Auslese über ein Power- und ein Signal-<br />
Kabel sicher. Auf dem HDI bendet sich ein Token Bit Manager (TBM)[6], ein Chip, <strong>der</strong> die<br />
ROCs steuert und die Daten so verarbeitet, dass sie übertragen werden können.<br />
Die Funktionsweise <strong>der</strong> Chips ist in Abb. 3.3 schematisch dargestellt. Ein Teilchen führt zur<br />
Ionisation in einem Pixel des Siliziumsensors. Diese Ladung kann mit Hilfe eines Kondensators im<br />
ROC als Spannung gemessen werden. Leckstrom kann an dieser Stelle durch einen entsprechenden<br />
DAC Parameter, Vleak_comp, korrigiert werden. Nach Durchlaufen eines Vorverstärkers und eines<br />
Shapers kann das Signal mittels eines Komparators mit dem Schwellwert verglichen werden. Damit<br />
man durch ein schnelleres Verfahren exaktere Zeitwerte erhält, geschieht dieser Vergleich nicht<br />
mit jedem einzelnen Pixel, son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Ströme einer Double Column, d.h. aller<br />
Pixel zweier benachbarter Spalten des Chips. Ist <strong>der</strong> Schwellenwert überschritten, wird das Signal<br />
durch einen Kondensator mit dem sample/hold-Verfahren gespeichert, bis es ausgelesen wird. Hier<br />
wird neben <strong>der</strong> Höhe auch die exakte Adresse, also Zeile und Spalte des entsprechenden Pixels,<br />
gespeichert und im Anschluss ausgelesen. Zu Testzwecken ist es möglich, die Spannung zwischen<br />
dem ROC und dem Vorverstärker mittels des Vcal und des CalDel DACs selbst anzulegen. Der<br />
Vcal DAC legt dabei fest, wie viele Elektronen simuliert werden. Pro DAC-Einheit sind es 64 o<strong>der</strong><br />
455, je nach Wahl des Bereiches. Der CalDel DAC stellt die Dauer, während <strong>der</strong> die Ladung im<br />
ROC simuliert wird, ein. Ob die Detektion <strong>der</strong> Teilchen funktioniert, ist damit zwar nicht klar,<br />
aber die Ausleseelektronik kann so getestet werden.<br />
6
2.2. Das Compact Muon Solenoid Experiment<br />
Abbildung 2.5.: Schematische Darstellung des Ausleseverfahrens [5].<br />
7
Kapitel 3.<br />
Das Upgrade des CMS-Pixeldetektors<br />
Für den LHC sind in drei Long Shutdowns (LS) Verän<strong>der</strong>ungen geplant. Nach dem LS1, <strong>der</strong> dieses<br />
Jahr begonnen hat und bis 2014 andauert, soll die Schwerpunktsenergie 14 TeV statt bisher 8 TeV<br />
betragen. Während des LS2 in 2018 werden die Vorbeschleuniger des LHC umgebaut, damit die<br />
Bunches höhere Intensitäten besitzen. In <strong>der</strong> LS3 Phase (2022) soll <strong>der</strong> LHC selbst umgebaut<br />
werden.<br />
Um auch bei höherer instantaner Luminosität, sie wird von 1 · 10 34 cm −2 s −1 in 2015 auf 2 ·<br />
10 34 cm −2 s −1 in 2018 steigen, und höherem Pile-up, d.h. es werden sich bis 2018 50, statt <strong>der</strong>zeit<br />
25, Wechselwirkungen überlagern, weiterhin präzise und ezient messen zu können, muss <strong>der</strong><br />
CMS-Pixeldetektor ebenfalls verän<strong>der</strong>t werden. Ziel ist es, dass <strong>der</strong> neue Detektor im Anschluss<br />
bei den verän<strong>der</strong>ten Bedingungen mindestens die gleiche Performance zeigt wie <strong>der</strong> jetzige bei<br />
bestehenden Bedingungen [7]. Am Pixeldetektor sollen folgende Än<strong>der</strong>ungen durchgeführt werden:<br />
ˆ<br />
Neue Auslesechips um den bei hohen Datenraten auftretenden Datenverlust zu reduzieren;<br />
ˆ<br />
ˆ<br />
Vergröÿerung des Pixeldetektors, <strong>der</strong> künftig vier, statt wie bisher drei, Spurpunkte aufzeichnen<br />
soll;<br />
Reduzierung des Materialbudgets vor allem durch eine Zweiphasen-CO 2 -Kühlung, leichtere<br />
mechanische Strukturen und das Verschieben von Elektronikboards aus dem sensitiven<br />
Trackervolumen hinaus;<br />
ˆ<br />
Reduzierung <strong>der</strong> verschiedenen Modultypen, um Herstellung und Wartung zu vereinfachen;<br />
ˆ<br />
ˆ<br />
Einbau einer dünneren Strahlröhre, damit die innerste Detektorlage des Pixeldetektors näher<br />
am Kollisionspunkt liegen kann;<br />
Eine neuartige Spannungsversorgung mit DC-DC-Konvertern, um die Elektronik auÿerhalb<br />
des Detektors und die Kabel in den Detektor weiterhin verwenden zu können.<br />
Im Rahmen des ersten Long Shutdowns des LHCs wird davon nur <strong>der</strong> Austausch <strong>der</strong> Strahlröhre<br />
durchgeführt. Der neue Pixeldetektor sowie die zum Betrieb benötigten Servicekomponenten<br />
(Kühlung, Spannungsversorgung usw.) sollen bis zum jährlichen Shutdown in 2016/2017 fertig<br />
sein und dann eingebaut werden. Ein solch kurzer Zeitraum reicht aufgrund <strong>der</strong> Modularität des<br />
Detektors für den Austausch aus. Der neue Pixeldetektor wird, um die vier Spurpunkte detektieren<br />
zu können, aus vier statt bisher drei zylindrischen Lagen sowie aus drei statt bisher zwei<br />
Scheiben an den Endkappen bestehen. In Abb. 3.1 ist auÿerdem zu erkennen, dass die innerste<br />
Lage näher am Teilchenstrahl und somit am Kollisionspunkt liegen wird als bisher.<br />
Im BPix wird sich die Anzahl <strong>der</strong> Pixelmodule von 768 auf 1184 erhöhen. In den Endkappen<br />
bleibt die Anzahl gleich, die Module werden aber alle so groÿ wie im zylindrischen Teil, da nur<br />
noch ein Modell des Pixelmoduls verwendet werden soll.<br />
9
Kapitel 3. Das Upgrade des CMS-Pixeldetektors<br />
Abbildung 3.1.: Vergleich zwischen altem und neuem Pixeldetektor.<br />
10
Kapitel 4.<br />
Die Spannungsversorgung des neuen<br />
Pixeldetektors<br />
Bislang sind die Pixelmodule über ca. 40 m lange Kabel, sogenante Multi Service Cable (MSC),<br />
an die Netzteile, die sie versorgen, angeschlossen. Es werden Netzteile <strong>der</strong> Firma CAEN genutzt.<br />
Für die Versorgung <strong>der</strong> Pixelmodule wird das Modell A4603 [8] verwendet.<br />
Durch die zusätzliche Lage im BPix und göÿere Module im FPix wird sich die Anzahl <strong>der</strong><br />
Auslesekanäle um den Faktor 1,9 erhöhen. Mit einer Verän<strong>der</strong>ung des Leistungsbedarfs <strong>der</strong> neuen<br />
PSI46dig Chips gegenüber den <strong>der</strong>zeitigen PSI46v2 Chips ist nicht zu rechnen, daher wird sich<br />
auch <strong>der</strong> Leistungsbedarf um den Faktor 1,9 erhöhen. Eine Erhöhung des Leitungsquerschnittes <strong>der</strong><br />
Kabel ist aus Platzgründen im Kabelschacht nicht möglich. Die Verlustleistung über den Kabeln<br />
berechnet sich zu P V = ∆U · I = R · I 2 . Es ist nicht möglich, den Strom einfach zu erhöhen,<br />
da die groÿe Verlustleistung die Temperatur im Inneren <strong>der</strong> Kabelkanäle stark ansteigen lassen<br />
würde; abgesehen davon können die vorhandenen CAEN A4603 nicht ausreichend Leistung zur<br />
Verfügung stellen. Es werden daher DC-DC-Konverter eingesetzt, die eine Eingangspannung von<br />
10 V in eine Ausgangsspannung von 2, 4 V (für die analoge Elektronik des Pixelmoduls, daher<br />
analoge SPannung, bzw. Va genannt) bzw. 3, 0 V (für die digitale Eektronik des Pixelmoduls,<br />
daher digitale Spannung, bzw. Vd genannt) konvertieren. Durch das Konversionsverhältnis von<br />
3−4 ergibt sich, dass <strong>der</strong> Leistungsverlust um ca. 90 % verringert werden kann. Allerdings müssen<br />
die Netzteile modiziert werden, um die höhere Spannung zur Verfügung stellen zu können.<br />
4.1. DC-DC-Buckkonverter<br />
DC-DC-Konverter sind Schaltungen, die die Höhe einer Gleichspannung verän<strong>der</strong>n. In diesem Fall<br />
soll die Spannung gesenkt werden; dazu wird ein Abwärtswandler, speziell ein Buck-Konverter,<br />
verwendet. Ein Schaltbild ist in Abb. 4.1 zu sehen. Das Grundprinzip dieses Konverters ist, dass<br />
die Eingangsspannung ein- und ausgeschaltet wird. Durch einen Energiespeicher, <strong>der</strong> durch Induktivitäten<br />
realisiert ist, wird am Ausgang <strong>der</strong> zeitliche Mittelwert <strong>der</strong> Spannung über T 2 anliegen.<br />
Nutzt man eine Kapazität als Energiespeicher, so nennt sich <strong>der</strong> Konverter Ladungspumpe. Diese<br />
Alternative ist aber nicht für die benötigten Ströme geeignet, da diese zu hoch sind.<br />
In dem Zustand, in dem <strong>der</strong> Transistor die Eingangsspannung durchlässt, liegt diese auch am<br />
Ausgang an. Im Zustand des nicht leitenden Transistor sind Ein-und Ausgangsspannung voneinan<strong>der</strong><br />
getrennt. Beide Zustände sind im Allgemeinen nicht gleich lang, besitzen jedoch eine feste<br />
Dauer (t ein und t aus ), die in Summe T = t ein + t aus = 1 f<br />
die Periodendauer ergeben. Das Schalten<br />
<strong>der</strong> Transistoren muss durch Schaltpulse gesteuert werden.<br />
Da <strong>der</strong> Transistor T einen sehr geringen Wi<strong>der</strong>stand besitzt, vernachlässigen wir die an ihm<br />
abfallende Spannung und erhalten so für den ersten Zustand U ein = U L + U aus . Während <strong>der</strong><br />
zweiten Phase, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Transistor ebenfalls als wi<strong>der</strong>standslos angenommen wird, gilt U L =<br />
−U aus . Mit <strong>der</strong> Spannung über einer Spule U L = L · I ˙ ergibt sich für die Ausgangsspannung<br />
t<br />
U aus = U ein ein T<br />
= U ein · D mit dem Duty Cycle D. Am Ausgang muss ein Tiefpasslter implementiert<br />
werden, damit die hochfrequenten Schaltfrequenzen nicht in <strong>der</strong> Ausgangsspannung<br />
11
Kapitel 4. Die Spannungsversorgung des neuen Pixeldetektors<br />
Abbildung 4.1.: Schaltbild eines Abwärtswandlers, bzw. Buckkonverters.<br />
Abbildung 4.2.: AC_PIX_V8A Konverter (links) und die Abdeckung für die Spule (rechts).<br />
wie<strong>der</strong>zunden sind. Auch am Eingangssignal kann zur zusätzlichen Glättung <strong>der</strong> Spannung ein<br />
Bypasskondensator eingebaut werden.<br />
4.2. DC-DC-Konverter für den CMS-Pixeldetektor<br />
Damit die Reduktion <strong>der</strong> Leistungsverluste möglichst groÿ ist, müssen die Konverter nah an die<br />
Module gebracht werden. Eine Montage im Inneren des CMS-Experimentes ist möglich. Dort<br />
können allerdings keine handelsüblichen DC-DC-Konverter verwendet werden, da diese bei einer<br />
hohen Strahlungsbelastung und dem vorhandenen Magnetfeld von 3, 8 T nicht einsatzfähig sind.<br />
Auÿerdem ist es für den Einbau im Detektor notwendig, auf ein möglichst geringes Materialbudget<br />
zu achten; daher werden spezielle Konverter am I. <strong>Physik</strong>alischen Institut B <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong><br />
entwickelt. Es gibt inzwischen verschiedene Versionen, die neueste ist <strong>der</strong> PixV10. Während <strong>der</strong><br />
durchgeführten Tests war <strong>der</strong> PixV9A die aktuellste Entwicklung. Dieser sowie dessen Vorgänger,<br />
<strong>der</strong> PixV8A, <strong>der</strong> in Abb. 4.2 zu sehen ist, wurden in dieser Arbeit für Messungen verwendet.<br />
Aufgrund des hohen Magnetfeldes im Detektor verwendet man statt <strong>der</strong> üblichen Ferritkerne<br />
für Spulen einen Plastikkern. Eine Abschirmung auf dem Konverter, speziell über <strong>der</strong> Spule des<br />
Konverters, verringert das Magnetfeld und trägt zur Kühlung <strong>der</strong> Spule bei. Auÿerdem soll sie<br />
die rauschenden und nicht-rauschenden Teile des PCBs voneinan<strong>der</strong> trennen. Die Abschirmung<br />
wird wahrscheinlich aus einem Plastikkern hergestellt werden, auf den galvanisch eine 30 µm dicke<br />
Kupferschicht aufgetragen wird. Um Kühlkontakte herzustellen und die Abschirmung zu erden ist<br />
sie an mehreren Stellen an <strong>der</strong> Leiterplatte (PCB) angelötet. Dies ist gleichzeitig ihre Befestigung.<br />
Ein guter thermischer Kontakt wird durch Wärmeleitpaste im Inneren <strong>der</strong> Abschirmung<br />
erreicht. Auch <strong>der</strong> Chip benötigt eine gute Kühlung. Daher ist dieser mit einem wärmeleitenden<br />
Kleber aufgeklebt und wird direkt durch die groÿächige Kupferäche auf <strong>der</strong> Rückseite des<br />
PCBs gekühlt, die auf Kühlbrücken auiegt. Die Strahlenbelastung ist vor allem für die Chips eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Am Cern werden in <strong>der</strong> PH-ESE Gruppe spezielle AMIS-Chips [9] entwickelt,<br />
die den Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werden. Auch diese benden sich noch in <strong>der</strong> Entwicklung und es<br />
gibt verschiedene Versionen. Die PIX_V8A-Konverter sind mit dem AMIS4-Chip ausgestattet,<br />
PIX_V9A und PIX_V10 besitzen einen AMIS5-Chip. Die vermutlich letzte Version, <strong>der</strong> FEAST<br />
12
4.3. Installation <strong>der</strong> Konverter für den Pixeldetektor<br />
Abbildung 4.3.: CAD Modell des neuen Pixeldetektors [7].<br />
existiert zwar schon, es gibt aber noch keine Konverter, die diesen Chip verwenden. Der AMIS5<br />
wurde bezüglich seiner elektrischen Eigenschaften und seiner Strahlungstoleranz weiterentwickelt.<br />
Es wurden die Ein- und Ausschaltzeiten reduziert, Leistungstransistoren wurden isoliert, <strong>der</strong><br />
Soft-Start wurde weiterentwickelt, <strong>der</strong> Übertemperaturschutz auf 40° C angepasst, <strong>der</strong> Überstromschutz<br />
ausgetauscht, die Trigger-Spannung verän<strong>der</strong>t (auf 0, 7 V) und die vier Output-Level auf<br />
3, 3 V, 2, 5 V, 1, 8 V und 1, 2 V festgelegt.<br />
4.3. Installation <strong>der</strong> Konverter für den Pixeldetektor<br />
Um alle nötigen Leitungen und Boards anzubringen, gibt es mechanische Strukturen, die sogenannte<br />
Supply Tube und den Service Zylin<strong>der</strong>. Der innere Zylin<strong>der</strong> (Service Zylin<strong>der</strong>) nimmt die<br />
Elektronik des FPix, <strong>der</strong> äuÿere (supply Tube) die des BPix auf. Die Konverter für den BPix<br />
benden sich im hinteren Teil <strong>der</strong> Supply Tubes (grau in Abb. 4.3), in 1 − 2 m Entfernung von<br />
den Pixelmodulen. Dort sind 13 Paare aus jeweils einem 2, 4 V-Konverter und einem 3, 0 V-<br />
Konverter nebeneinan<strong>der</strong> auf ein Bus-Board gesteckt. Da ein Board von 2 MSC-Kabeln versorgt<br />
wird ist ein ein MSC-Kabel an sechs bis sieben Konverterpaare angeschlossen. Gleichzeitig sind<br />
sie auf Kühlbrücken aufgeschraubt, die auf kleinen CO 2 -Röhren sitzen. Um Material zu sparen,<br />
sind diese Brücken nicht aus Vollmaterial. Die Brücken haben keinen elektrischen Kontakt zu <strong>der</strong><br />
Unterseite <strong>der</strong> Konverter-PCBs. Für die Hochspannung (HV) verläuft unter den Bus-Boards ein<br />
HV-Board, das die HV von vier HV-Kanälen an jeweils vier, also insgesamt 16, Pixelmodule leitet.<br />
Über weitere Boards gelangen die benötigten Spannungen bis zu den Micropower Wires, 360 µm<br />
dicken Aluminium-Drähten, die mit Kupfer beschichtet sind. Diese 1 m langen verdrehten Kabel,<br />
daher Micro twisted pair cables (MTP) genannt, gehen dann zu den einzelnen Pixelmodulen.<br />
Die Konverter für die Endkappen benden sich weiter innen im FPIX Service Zylin<strong>der</strong> (blau in<br />
13
Kapitel 4. Die Spannungsversorgung des neuen Pixeldetektors<br />
Tabelle 4.1.: Anzahl <strong>der</strong> Pixdlmodule pro Konverterpaar und <strong>der</strong> damit verbundenen benötigten<br />
Ströme für die unterschiedlichen Detektorlagen [7].<br />
Abb. 4.3) und sind auf kleineren Boards zu nur je vier Paaren gesteckt. Die Kühlung funktioniert<br />
hier ebenfalls mit Kühlbrücken und CO 2 -Rohren.<br />
Ein Konverterpaar versorgt nicht nur ein Pixelmodul mit <strong>der</strong> benötigten Spannung, son<strong>der</strong>n je<br />
nach Lage im Detektor und den damit verbundenen variierenden Strömen bis zu vier Pixelmodule.<br />
Die möglichen Kombinationen und die damit verbundenen Ströme pro Konverter sind Tab. 4.1 zu<br />
entnehmen.<br />
14
Kapitel 5.<br />
Das modizierte PS A4603<br />
5.1. Das aktuelle CAEN A4603 Netzgerät<br />
Um die Pixelmodule mit Spannung zu versorgen, wird <strong>der</strong>zeit ein speziell für die Verwendung<br />
am LHC entwickeltes Netzgerät <strong>der</strong> Firma CAEN genutzt; das Modell A4603 [8]. Dieses Netzteil<br />
besteht aus zwei Einheiten, den Power Supply Units PSU0 und PSU1, die jeweils die gleichen<br />
Funktionen besitzen. Beide Einheiten besitzen zwei Nie<strong>der</strong>spannungskanäle (LV), welche verschiedene<br />
Ausgangsströme und -spannungen liefern, und zwei identische Hochspannungskanäle<br />
(HV). Zur Regelung <strong>der</strong> LV-Kanäle stehen vier Parameter zur Verfügung: V set stellt die Spannung,<br />
I set begrenzt den Strom und die beiden Werte V max und I max setzen Grenzen <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Software einstellbaren Werte. Zur Kontrolle des Netzteils gibt es auÿerdem die Parameter V con ,<br />
die Spannung am Ausgang, V mon , die Spannung an den Sensedrähten, und I mon , den ausgegebenen<br />
Strom. Alle angegebenen Parameter mit Ausnahme des V con -Wertes existieren auch für die<br />
HV-Kanäle. Mit den Sensedrähten <strong>der</strong> LV wird eine Fast Remote Control Funktion umgesetzt.<br />
Diese regelt die Spannung am Verbraucher immer exakt auf den eingestellten Wert und korrigiert<br />
so Spannungsabfall auf den Zuleitungen. Die PSUs besitzen zusätzlich noch zwei Messwerte <strong>der</strong><br />
Temperatur. Wo exakt diese gemessen werden ist lei<strong>der</strong> nicht bekannt.<br />
5.2. Die bevorstehenden Än<strong>der</strong>ungen<br />
Um die DC-DC Konverter mit <strong>der</strong> benötigten Spannung von 10 V zu versorgen können die <strong>der</strong>zeit<br />
vorhandenen und verwendeten Netzteile des Types A4603 von CAEN nicht ohne weiteres verwendet<br />
werden, da nur Spannungen von V set = 1, 8 − 3, 0 V für den digitalen (LV0) und von<br />
V set = 1, 0 − 2, 3 V für den analogen (LV1) LV-Ausgang einstellbar sind. Da eine Neuentwicklung<br />
sehr aufwendig und teuer ist, wurde <strong>der</strong> Hersteller, Cean, beauftragt, ein Modikationskit für<br />
die vorhandenen Power Supplies zu entwickeln, das die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen (Tab. 5.1) erfüllt:<br />
Die Spannung muss auf V set = V max = 8, 0 − 12, 0 V erhöht werden. Auÿerdem soll die nicht<br />
verwendbare Fast Remote Control-Funktion in eine optionale Slow Control-Funktion umgebaut<br />
werden.<br />
Um den Umbau aller verwendeten Power Supplies einfach zu gestalten und einen evtl. Rückbau<br />
zum ursprünglichen Modell zu ermöglichen, soll die Modikation modular gestaltet werden.<br />
Die Firma CAEN modizierte zunächst ein Modell, das P. D' Angelo, INFN Mailand, ersten<br />
Tests unterzog. Nachdem die Ergebnisse dieser Tests vorlagen, wurden drei weitere Netzteile modiziert.<br />
Bei einem dieser Geräte wurde an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong> im Rahmen dieser Arbeit datailliert<br />
geprüft, ob die Spezikationen eingehalten wurden, um dieses im Anschluss für Systemtests mit<br />
den DC-DC Konvertern zu verwenden.<br />
Um ein A4603 Netzteil zu betreiben, sind einige weitere Geräte notwendig [10]. Der verwendete<br />
Aufbau ist in Abb. 5.1 zu sehen. Zur Steuerung wird ein SY1527 o<strong>der</strong> ein SY2527 [11] Managementsystem<br />
benötigt. In allen hier beschriebenen Versuchen wurde letzteres Modell verwendet,<br />
während im Betrieb für das CMS-Experiment das SY1527 Anwendung ndet. In beide Kontrollein-<br />
15
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Channel 1 2<br />
Vset 8 − 12 V 8 − 12 V<br />
Vmax software 8 − 12 V 8 − 12 V<br />
Vset / Vmax resolution 20 mV 20 mV<br />
Vcon 8 − 12 V 8 − 12 V<br />
Vmon resolution 20 mV 20 mV<br />
Vcon resolution 20 mV 20 mV<br />
Iset 0 − 13 A 0 − 6 A<br />
Iset/Imon resolution 10 mA 10 mA<br />
ramp up/down - -<br />
voltage monitor vs. output<br />
typ: 1% + 30 mV typ: 1% + 30 mV<br />
max: 1% + 50 mV max: 1% + 50 mV<br />
voltage set vs. output<br />
typ: 1% + 30 mV typ: 1% + 30 mV<br />
max: 1% + 50 mV max: 1% + 50 mV<br />
current monitor vs. output<br />
typ: 2% + 0, 05 A typ: 2% + 0, 05 A<br />
max: 2% + 1 A max: 2% + 1 A<br />
current set vs. output<br />
typ: 2% + 0, 05 A typ: 2% + 0, 05 A<br />
max: 2% + 1 A max: 2% + 1 A<br />
max. ripple 10 mV 10 mV<br />
magnetic eld tolerance 1 kGauss 1 kGauss<br />
radiation tolerance to be tested to be tested<br />
Channel 3 4<br />
Vset 0 − (−600) V 0 − (−600) V<br />
Vmax software 0 − (−600) V 0 − (−600) V<br />
Vset / Vmax resolution 100 mV 100 mV<br />
Vcon - -<br />
Vmon resolution 100 mV 100 mV<br />
Vcon resolution - -<br />
Iset 0 − 20 mA 0 − 20 mA<br />
Iset/Imon resolution 1 µA 1 µA<br />
ramp up/down<br />
1 − 100 V/sec 1 − 100 V/sec<br />
1 V/sec steps 1 V/sec steps<br />
voltage monitor vs. output<br />
typ: 1% + 0, 3 V typ: 1% + 0, 3 V<br />
max: 1% + 0, 5 V max: 1% + 0, 5 V<br />
voltage set vs. output<br />
typ: 1% + 0, 3 V typ: 1% + 0, 3 V<br />
max: 1% + 0, 5 V max: 1% + 0, 5 V<br />
current monitor vs. output<br />
typ: 2% + 2 µA typ: 2% + 2 µA<br />
max: 2% + 5 µA max: 2% + 5 µA<br />
current set vs. output<br />
typ: 2% + 2 µA typ: 2% + 2 µA<br />
max: 2% + 5 µA max: 2% + 5 µA<br />
max. ripple 50 mV 50 mV<br />
magnetic eld tolerance 1 kGauss 1 kGauss<br />
radiation tolerance to be tested to be tested<br />
Tabelle 5.1.: Gefor<strong>der</strong>te Spezikationen des modizierten A4603-Netzteils.<br />
16
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.1.: Rack mit allen Komponenten <strong>der</strong> Spannungsversorgung.<br />
heiten muss ein A1676A [12] Branch Kontroller eingesetzt werden, an den bis zu sechs EASY<br />
Crates angeschlossen werden können. Im CMS-Experiment bendet sich vor jedem EASY4000 ein<br />
A3486-Netzteil [13], welches den Crates die benötigte 48V-Gleichspannung zur Verfügung stellt.<br />
In dem Laboraufbau sind diese Nezteile allerdings nicht verwendet worden. Stattdessen ist ein<br />
EASY4000 direkt an den A1676A angeschlossen. Die Spannungsversorgung übernimmt ein Delta<br />
Elektronika SM 52-30 [14]. In die Crates können dann bis zu neun <strong>der</strong> eigentlichen Power Supplies<br />
eingesetzt werden. Es werden sowohl die A4603-Netzteile, welche die Hoch- und Nie<strong>der</strong>spannung<br />
für die Pixelmodule liefern, als auch die A4602-Netzteile, die die Elektronik auf <strong>der</strong> Supply Tube<br />
versorgen, von den Crates aufgenommen. Im Laborrack benden sich ein individuell modiziertes<br />
A4603 und ein mit dem Modikationskit ausgestattetes A4603, um damit Tests durchzuführen.<br />
Ein A4602-Netzteil ist nicht vorhanden, wird aber auch nicht benötigt.<br />
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Bei den beiden Low-Voltage Kanälen LV0 (für die digitale Spannung) und LV1 (für die analoge<br />
Spannung) wurden die entscheidenden Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen. Es galt vor allem zu über-<br />
17
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
LV0 LV1<br />
Vset 7,8 - 12,5 V 7,8 - 12,5 V<br />
Vmax 7,8 - 12,5 V 7,8 - 12,5 V<br />
Vset/Vmax Auösung 20 mV 20 mV<br />
Tabelle 5.2.: Mögliche Auswahlbereichefür die in <strong>der</strong> PS A4603-Software einstellbaren Gröÿen <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>spannung, sowie <strong>der</strong>en Auösung.<br />
prüfen, ob die gefor<strong>der</strong>ten Spannungen und Leistungen durch das Netzteil zur Verfügung gestellt<br />
werden können. Es wurde auch überprüft, ob die an<strong>der</strong>en Eigenschaften durch die Modikation<br />
unverän<strong>der</strong>t geblieben sind.<br />
Die in <strong>der</strong> Software einzustellenden Werte für V set und V max sowie <strong>der</strong>en Auösungen in <strong>der</strong><br />
Software können durch einfaches Ausprobieren überprüft werden. Die Ergebnisse sind in Tab. 5.2<br />
dargestellt.<br />
Die Spannungsbereiche für V set und V max entsprechen nicht <strong>der</strong> Spezikation. Da nur <strong>der</strong> verwendbare<br />
Bereich gröÿer wird, <strong>der</strong> benötigte aber weiterhin in vollem Umfang verfügbar ist, wird<br />
diese Abweichung von <strong>der</strong> Spezikation als nicht relevant beurteilt. Die Auösung <strong>der</strong> Einstellung<br />
dieser beiden Werte entspricht <strong>der</strong> Spezikation.<br />
5.3.1. Leistung des Netzteils<br />
Das Pixelmodule werden künftig eine Leistung von bis zu 130 W an <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spanung pro Netzteileinheit<br />
benötigen. Ob diese auch bereit getellt werden kann, sollten die folgenden Tests zeigen.<br />
Die vom Netzteil zur Verfügung gestellte Leistung wurde mit einem Aufbau (Abb. 5.2) gemessen,<br />
bei dem an beiden LV-Kanälen jeweils eine elektronische Last angeschlossen war, die im Konstantstrommodus<br />
betrieben wurde. Am Kanal LV0 befand sich ein BK Precision 8500 [15], das<br />
mittels einer LabView-Software gesteuert werden konnte, am LV1-Kanal ein Statron Type 3227<br />
[16], dessen Steuerung manuell vorgenommen werden musste. Die Lasten und das Netzteil sind<br />
mit einem <strong>der</strong> auch im Detektor verwendeten 43 m langen Multi-Service-Kabel (MSC) verbunden.<br />
Um dieses nutzen zu können, muss ein ca. 1 m langes Kabel, welches den Dsub-Stecker in einzelne<br />
A<strong>der</strong>n mit A<strong>der</strong>endhülsen auöst, ergänzt werden. Für verschiedene Spannungen, die für LV0 und<br />
LV1 immer gleich gewählt wurden, ist <strong>der</strong> Strom <strong>der</strong> beiden Lasten im gesamten zur Verfügung<br />
stehenden Bereich variiert worden. Der Bereich ist bei LV0 0−9 A und bei LV1 0−5 A. Für beide<br />
Kanäle ist <strong>der</strong> maximal zur Verfügung stehende Strom somit geringer als <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>te. Bei den<br />
Messungen, die D'Angelo mit dem ersten modizierten A4603 durchführte, waren die maximalen<br />
Ströme 9 A für LV0 bzw. 4, 5 A für LV1. Die niedrigeren Ströme sind durch die Leistungsgrenze<br />
zu begründen: Die Spannung wurde erhöht und die Leistungsgrenze ist konstant geblieben. Nach<br />
P = I ·U muss <strong>der</strong> Strom damit sinken. In <strong>der</strong> Spezikationstabelle wurden hier einfach die Werte<br />
<strong>der</strong> ursprünglichen Version übernommen. Die Ströme wurden für den Kanal LV1 im gesamten<br />
Bereich in Schritten von 0, 4 A bzw. später von 0, 5 A erhöht (Die Än<strong>der</strong>ung wurde vorgenommen,<br />
um ein geeigneteres Binning in den Leistungsdiagrammen zu erhalten). Für jeden Stromwert<br />
wurde dann <strong>der</strong> Strom an LV0 durch die elektronische Last in den gleichen Schritten erhöht. Nach<br />
<strong>der</strong> Modikation ist <strong>der</strong> Ausgang im Allgemeinen nicht durch den Strom, son<strong>der</strong>n viel mehr durch<br />
die Leistung begrenzt, wie in Abb. 5.3 ersichtlich ist. Für Spannungen bis einschlieÿlich 11 V gibt<br />
es keine Komplikationen und es können maximale Ströme genutzt werden; dies sieht man in Abb.<br />
5.4.<br />
Bei <strong>der</strong> Spannung von 12 V ist zu erkennen, dass maximale Ströme nicht auf beiden Kanälen<br />
gleichzeitig möglich sind. An diesem Punkt ist die maximale Leistung des Netzteiles erreicht.<br />
Oberhalb dieser Leitung sind im Diagramm die weiÿen Stellen zu beobachten. Hier hat sich jeweils<br />
18
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.2.: Versuchsaufbau, um Leistungsmessungen durchzuführen.<br />
19
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.3.: Leistungsmessung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last bei 12 V ohne Slow Control<br />
mit sichtbarer Leitungsgrenze.<br />
20
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.4.: Leistungsmessung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last bei 11 V ohne Slow Control;<br />
auf beiden Kanälen kann gleichzeitig <strong>der</strong> maximale Strom gezogen werden.<br />
21
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.5.: Berechnete Ausgangsleistung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung bei 12 V ohne Slow-Control.<br />
Die Leistung unterscheidet sich deutlich von <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Last gemessenen.<br />
einer <strong>der</strong> beiden Kanäle ausgeschaltet. Eine Fehlermeldung im Managementsystem nicht angezeigt.<br />
Welcher <strong>der</strong> beiden Kanäle LV0 und LV1 sich abschaltet ist Zufall. Dies bedeutet jedoch nicht,<br />
dass die PSU nur ∼ 130 W zu Verfügung stellen kann, weil nicht nur an den elektronischen<br />
Lasten, son<strong>der</strong>n auch auf dem langen MSC Spannung und somit Leistung abgefallen ist. Diese<br />
steigt mit dem Strom, da für den Leistungsabfall über dem Kabel P Kabel = R · I 2 gilt. Die<br />
Ausgangsleistung des Netzteiles wird mittels <strong>der</strong> intern im A4603 gemessenen Ausgangswerte <strong>der</strong><br />
Spannungen (V mon ) und Ströme (I mon ) berechnet: P = I LV 0 · U LV 0 + I LV 1 · U LV 1 . Dass diese eine<br />
zuverlässige Messung darstellen, wird im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Arbeit noch gezeigt werden. Die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Berechnung sind für 12 V, einer Spannung in <strong>der</strong> die Leistungsgrenze gut erkennbar<br />
ist, in Abb. 5.5 dargestellt.<br />
Die maximale Ausgangsleistung liegt nach diesen Messungen also bei ca. 150 W. Die interne<br />
Temperatur des A4603-Netzgerätes zu den Zeitpunkten, zu denen es sich abschaltet, wurde von<br />
den integrierten Sensoren des Netzteiles relativ hoch (55° C − 60° C) gemessen. Während des<br />
Betriebes im CMS-Detektor wird es mittels wassergekühlter Rackeinschübe, die in unserem Labor<br />
lei<strong>der</strong> nicht zur Verfügung stehen, gekühlt. Um realistische Temperaturbedingungen zu erhalten,<br />
wurden drei Lüfter auf das Netzteil montiert. Da sich die Netzteile zu je acht nebeneinan<strong>der</strong> im<br />
Rack benden und kein Luftspalt zwischen den einzelnen Geräten vorhanden ist, wurden auÿerdem<br />
Styrodurplatten neben dem Netzteil positioniert, um eine Konvektionskühlung an dieser Seite zu<br />
22
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.6.: Berechnete Ausgangsleistung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung bei 12 V ohne Slow-Control<br />
unter realistischen Temperaturbedingungen: Die verfügbare Leistung ist durch<br />
das Kühlen um 15 W gestiegen.<br />
verhin<strong>der</strong>n. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des modizierten A4603 ist das Modell ohne Modikationskit<br />
montiert, so dass hier ebenfalls ein Wärmeabuss verhin<strong>der</strong>t wird. Unter diesen Bedingungen<br />
wurden die Leistungsmessungen noch einmal durchgeführt.<br />
Während <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> unter realistischen Temperaturbedingungen ermittelten Ausgangsleistung,<br />
die für 12 V in Abb. 5.6 dargestellt ist, hat das Netzteil eine interne Temperatur von 40° C<br />
nicht überschritten. Ein Abschalten aufgrund zu hoher Temperatur kann also ausgeschlossen werden,<br />
da aus <strong>der</strong> vorherigen Messung bekannt ist, dass ein Betrieb bis zu 55° C interner Temperatur<br />
möglich ist. Die maximale Ausgangsleistung, die hier ermittelt wurde, liegt bei ca. 165 W. Dies<br />
ermöglicht zwar nicht, auf beiden Kanälen gleichzeitig die maximal mögliche Spannung bei maximal<br />
möglichem Strom zu verwenden; die künftig benötigten Leistungen von 57, 8 W auf LV0 und<br />
28, 7 W auf LV1 [7], bzw. von 91 W auf LV0 und 35 W auf LV1 des unmodizierten Gerätes, werden<br />
aber jeweils übertroen, so dass die Leistung des Netzteils ausreichend hoch ist. Die maximalen<br />
Ströme stehen mit dieser Kühlung bis 11, 5 V auf beiden Kanälen zur Verfügung.<br />
Während <strong>der</strong> durchgeführten Leistungsmessungen konnte beobachtet werden, dass V con nicht<br />
ausschlieÿlich im Bereich zwischen 8 und 12 V liegen kann, son<strong>der</strong>n auch von ca. 7, 8 bis 12, 5 V<br />
variiert. Dies ist aufgrund <strong>der</strong> schon abgewichenen Werte für V set nicht unerwartet und kein<br />
Nachteil des Netzteils für seine Verwendung. Es konnte auch festgestellt werden, dass die Auösung<br />
23
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.7.: Diagramme für die Anpassung <strong>der</strong> Spannungen: V set (links) und V mon (rechts)<br />
sind jeweils über V out aufgetragen und eine Regressionsgerade wurde angepasst.<br />
LV0<br />
LV1<br />
V mon /V out 0, 63% ± 11mV 1, 25% ± 23mV<br />
V set /V out 0, 16% ± 24mV 0, 47% ± 14mV<br />
Tabelle 5.3.: Abweichungen <strong>der</strong> Spannungswerte.<br />
von V con 20 mV beträgt. Die Auösung des I mon -Wertes ist 10 mA. Dies entspricht ebenfalls <strong>der</strong><br />
Spezikation.<br />
5.3.2. Genauigkeit des Netzteils<br />
In diesem Abschnitt wird überprüft, wie genau die ausgehenden Spannungen und Ströme mit den<br />
eingestellten und den intern gemessenen Werten übereinstimmen. Die Spezikation for<strong>der</strong>t für<br />
die Spannungen jeweils 1 % + 0, 3 V und für die Ströme jeweils 2 % + 2 µA. Für die Messungen<br />
wurde das Split-Kabel direkt an die Rückseite des A4603 angeschlossen, um Spannungsabfall auf<br />
dem MSC zu verhin<strong>der</strong>n. Als Last wurde die BK Precision 8500 benutzt, da diese eine bessere<br />
Auösung besitzt und die Messung <strong>der</strong> Ausgangsspannung übernommen hat. Die Werte für V set<br />
wurden am A4603 eingestellt und in 0, 1 V Schritten von 7, 8 V bis 12, 5 V erhöht. V mon wurde am<br />
SY2527 abgelesen. Um die relativen und absoluten Abweichungen zu ermitteln, wurden V set und<br />
V mon jeweils gegen die Ausgangsspannung V out aufgetragen (Abb. 5.7) und eine Gerade V set/mon =<br />
V out·m+a angepasst. Der Oset a ist direkt als absolute Abweichung zu interpretieren, die relative<br />
Abweichung ergibt sich durch r = |m − 1|. Diese Messungen und Rechnungen wurden mit beiden<br />
Kanälen <strong>der</strong> PSU0 durchgeführt; die Ergebnisse sind in Tab. 5.3 zusammengefasst.<br />
V mon vs. V out bei LV1 weist mit 1, 25 % einen etwas zu hohen Wert für die relative Abweichung<br />
auf. Die absolute Abweichung ist bei dieser Anpassung noch von ihrem Spezikationswert entfernt.<br />
Desweiteren handelt es sich in <strong>der</strong> Spezikation um Durchschnittswerte, die erreicht werden<br />
sollen [17]. In den Maximalwerten ist <strong>der</strong> relativen Abweichung keine Vergröÿerung erlaubt, die<br />
absoluten Abweichungen dürfen dort aber bis zu 50 mV betragen. Die geringe Abweichung wird<br />
24
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.8.: Anpassung <strong>der</strong> Stromabweichung (hier als Beispiel für I set gegen I out an LV0;<br />
Ergebnisse aus fünf dieser Plots werden jeweils gemittelt).<br />
LV0<br />
LV1<br />
I mon vs. I rear 0, 04% ± 110, 06A 0, 07% ± 0, 04A<br />
I set vs. I rear 0, 22% ± 0, 02A 0, 043% ± 0, 00A<br />
Tabelle 5.4.: Gemessene Werte für die Abweichungen <strong>der</strong> Ströme.<br />
hingenommen. Die restlichen relativen sowie alle absoluten Abweichungen benden sich deutlich<br />
unterhalb <strong>der</strong> Spezikation und sind damit sehr gut. Da nur ein Power Supply zur Verfügung<br />
steht, können die Werte <strong>der</strong> maximalen Abweichung nicht ermittelt werden.<br />
Da mit I set nur <strong>der</strong> maximale, nicht aber <strong>der</strong> anliegende Strom in <strong>der</strong> Software eingestellt<br />
werden kann, bedarf es für die Stromabweichung einer umständlicheren Messung. Um diese zu<br />
testen, wurde daher für jeden eingestellten Stromwert I set die angeschlossene Loadbox im Konstantstrommodus<br />
betrieben und <strong>der</strong> Strom schrittweise erhöht, bis das A4603 abgeschaltet hat.<br />
Der letzte gemessene Stromwert ≠ 0 wurde dann als I out verwendet. Bei jedem Schritt konnte<br />
I mon an dem SY2527 abgelesen werden. Diese Messung wurde für I set = 1A, 2A, .., 9A (LV0),<br />
bzw. I set = 1A, 2A, .., 5A (LV1) durchgeführt. An die so ermittelten Werte konnten wie<strong>der</strong><br />
Geraden angepasst werden, die, unter Verwendung <strong>der</strong> oben beschriebenen Funktionen, absolute<br />
und relative Abweichung liefern. In Abb. 5.8 ist diese Anpassung beispielhaft für I set vs. I out des<br />
LV0-Kanals gezeigt. Die ermittelten Werte sind in Tab. 5.4 zusammengefasst. Die Abweichungen<br />
zwischen den Ausgangsströmen und den internen Messungen sowie Einstellungen sind deutlich<br />
geringer, als es die Spezikation zulässt. Dies gilt sowohl für den relativen, als auch für den absoluten<br />
Anteil. Auch hier ist es nicht möglich, die Maximalwerte zu prüfen, da nur ein A4603 zur<br />
Verfügung steht.<br />
5.3.3. Welligkeitsmessungen für die Nie<strong>der</strong>spannung<br />
Um die Qualität einer Gleichspannung zu bestimmen, betrachtet man die Welligkeit, engl. Ripple.<br />
Man beobachtet den Spannungsverlauf über <strong>der</strong> Zeit und untersucht, wie groÿ die Schwankungen<br />
25
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.9.: Darstellung <strong>der</strong> Welligkeit für den Nie<strong>der</strong>spannungskanal LV0 auf dem Oszilloskop.<br />
Neben dem pp-Wert wurde manuell auch die Spannungsbreite des Kerns<br />
bestimmt.<br />
<strong>der</strong> Spannung sind. Wenn die Messmethode peak-to-peak, abgekürzt pp, angewendet wird, heiÿt<br />
das, dass die Dierenz aus dem Maximum und dem Minimum <strong>der</strong> entsprechenden Spannung<br />
gebildet werden. Man könnte alternativ auch einen rms-Wert bestimmen; da die Spezizierung<br />
in pp stattgefunden hat, werden die folgenden Messungen auch alle mit dieser Methode gemacht.<br />
In <strong>der</strong> Spezikation ist <strong>der</strong> Ripple auf 10 mV begrenzt. Eine hohe Welligkeit, also groÿe Schwankungen<br />
in <strong>der</strong> Spannung, kann die Funktion angeschlossener Geräte beeinträchtigen.<br />
Um den Ripple zu messen, ist direkt an dem A4603 ein 1 m langes Kabel mittels Dsub-Stecker<br />
angeschlossen. Das lange MSC wurde nicht verwendet, da es eine Induktivität darstellt, die den<br />
Wert positiv beeinussen würde. An das Kabel ist eine Last (BK Precision 8500) angeschlossen,<br />
welche auf die jeweilige maximale Last (9 A) eingestellt ist. An den Anschlüssen <strong>der</strong> elektronischen<br />
Last bendet sich auÿerdem ein Tastkopf des Oszilloskops. Hier wurde ein LeCroy WaveRunner<br />
6050 [18] verwendet, um den Ripple an dieser Stelle zu messen. Das Oszilloskop besitzt eine<br />
Funktion, um die pp-Werte zu messen.<br />
Wie man in Abb. 5.9 sieht, ist die Dierenz zwischen den Spannungsspitzen deutlich gröÿer<br />
als die durchschnittliche Schwankung. Die pp-Werte <strong>der</strong> LV-Kanäle sind mit knapp 80 mV auch<br />
deutlich über <strong>der</strong> Spezikation von 10 mV. Die durchschnittlichen Schwankungen wurden mit<br />
Hilfe <strong>der</strong> Cursor-Funktion des Oszilloskops von Hand bestimmt. Auch diese sind mit gut 25 mV<br />
noch deutlich gröÿer als erwünscht. Ob dies problematisch ist, wird sich in Kapitel 6 im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Systemtestmessungen zeigen, bei denen die Netzteile mit Hilfe <strong>der</strong> Konverter ein Pixelmodul<br />
versorgen.<br />
26
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.10.: LV-Ripple mit verschiedenen Bandbreiten gemessen. Die Fehlerbalken stellen die<br />
Standardabweichung <strong>der</strong> Mittelwertberechnung dar.<br />
Da es für möglich gehalten wird, dass durch an<strong>der</strong>e Messeinstellungen eventuell an<strong>der</strong>e, näher<br />
an <strong>der</strong> Spezikation liegende Werte gemessen werden könnten, wurde eine Messserie aufgenommen,<br />
bei <strong>der</strong> die möglichen Einstellungen variiert wurden. Die Bandbreite (zuvor 500 MHz, volle<br />
Bandbreite) des Oszilloskops wurde auf die beiden möglichen Werte von 200 MHz und 20 MHz<br />
beschränkt. Auÿerdem wurde für alle drei Bandbreiten die zeitliche Auösung zwischen 1 µs/div<br />
und 100 ms/div variiert. Die Spannungsauösung wurde immer so gewählt, dass <strong>der</strong> gesamte<br />
Ripple gerade dargestellt werden konnte, man also die bestmögliche Auösung erhält. Für diese<br />
Messserie wurde die Statistik-Funktion des Oszilloskops verwendet. Diese mittelte bei je<strong>der</strong> Einstellung<br />
jeweils ca. 1000 Messungen des pp-Wertes.<br />
Wie in Abb. 5.10 zu erkennen ist, führt eine beschränkte Bandbreite zwar zu geringerem Ripple,<br />
reduziert diesen allerdings keineswegs soweit, dass eine Übereinstimmung von Messung und<br />
Spezikation vorhanden ist. Geringe Messdauern senken den Ripple, wie erwartet, ebenfalls leicht<br />
ab. Diese sollten jedoch nicht als Grundlage für die Charakterisierung des Power Supplys dienen,<br />
da die Spannung auch über längere Zeiten konstant sein sollte.<br />
5.3.4. Untersuchung <strong>der</strong> Slow Control-Funktion<br />
Das PS A4603 wurde mit <strong>der</strong> Möglichkeit ausgestattet, die Spannung, die am Verbraucher anliegt,<br />
statt <strong>der</strong>, die am Geräteausgang anliegt, zu steuern. Dies ist dadurch möglich, dass es<br />
Senseleitungen gibt, die im alten Power Supply eine schnelle Regelung durchgeführt haben, um<br />
die Pixelmodule unabhängig von <strong>der</strong> Last bei konstanten Spannungen zu betreiben. Mit <strong>der</strong> Verwendung<br />
<strong>der</strong> DC-DC-Konverter ist dies nicht mehr nötig, da diese selbst eine schnelle Regelung<br />
besitzen und unabhängig von <strong>der</strong> Last 3, 0 V o<strong>der</strong> 2, 4 V bereitstellen. Eine Kombination <strong>der</strong><br />
beiden schnellen Regelungen könnte sogar zu Intabilitäten führen, da die Konverter eine Last mit<br />
negativer Impedanz darstellen. Es ist jedoch vorteilhaft, die Konverter bei konstant 10 V Eingangsspannung<br />
zu betreiben. Bevor die Konverter und Pixelmodule mit aktivierter Slow-Control-<br />
Funktion (sie lässt sich in <strong>der</strong> Software des SY2527 ein- und ausschalten) betrieben wurden,<br />
wurde <strong>der</strong>en Einuss untersucht. Durch das Nachregeln <strong>der</strong> Spannung verän<strong>der</strong>t sich V con und<br />
27
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.11.: Leistungsmessung für die Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last mit Slow-Control für verschiedene<br />
Spannungen: 10 V (links oben), 11, 5 V (rechts oben), 12 V (links<br />
unten), 12, 5 V (rechts unten).<br />
damit auch die Ausgangsleistung. Aus diesem Grund wurden auch mit dieser Funktion nochmals<br />
Leistungsplots (Abb. 5.11) aufgenommen. Der Aufbau war dabei äquivalent zu dem oben bereits<br />
beschriebenen.<br />
Man sieht, dass es hier bei den hohen Spannungswerten an <strong>der</strong> Last nicht mehr möglich ist, die<br />
höheren Ströme zu erreichen. Die Werte sind wie<strong>der</strong> Messwerte hinter dem MSC, dort lag die maximale<br />
Leistung zuvor noch über 100 W. Der Leistungsabfall über dem MSC steigt quadratisch mit<br />
dem Strom. Daher muss bei steigendem Strom auch die Spannung erhöht werden, damit weiterhin<br />
10 V am Verbraucher, <strong>der</strong> Loadbox, anliegen. An den Kanten, die in den obigen Leistungsplots<br />
erkennbar sind, hat <strong>der</strong> im A4603 angezeigte Wert von V con jeweils ca. 13 V erreicht. Die plausible<br />
Erklärung ist also, dass das Netzteil die Ausgangsspannung nur bis auf 13 V erhöhen kann.<br />
Das ist mit <strong>der</strong> Spezikation, die 12 V voraussetzt, in Übereinstimmung, sodass das Abschalten<br />
des Netzteils unter diesen Bedingungen erwartet ist. Die Beobachtung hat zur Folge, dass die<br />
ohne Slow-Control ermittelten Maximalwerte für V con von ca. 12, 5 V auf die mit Slow-Control<br />
abgelesenen Werte von 13 V erhöht werden müssen.<br />
Desweiteren wurde untersucht, wie die Regelung in dem Netzteil vorgenommen wird. Dazu<br />
wurde ein Oszilloskop, ein LeCroy WaveSurfer 44MXs-A [19], verwendet und die Spannungsän<strong>der</strong>ung<br />
beim Ein- und Ausschalten einer Last, <strong>der</strong> Statron 3227, betrachtet. Das Oszilloskop wurde<br />
für diesen Versuch zusammen mit den Leitungen zum Netzteil an die Schraubklemmen <strong>der</strong> Last<br />
angeschlossen. Ziel ist, herauszunden, wie schnell <strong>der</strong> ursprüngliche Wert <strong>der</strong> Spannung wie<strong>der</strong><br />
28
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.12.: Spannungsverlauf beim Einschalten (oben) und Ausschalten (unten) <strong>der</strong> Last an<br />
LV0. Man sieht die einzelnen Schritte in dem Regelprozess sehr gut.<br />
erreicht wird. Die Loadbox wurde im Konstantstrommodus betrieben. Der Strom wurde bei LV0<br />
(1 − 9 A) und bei LV1 (1 − 5 A) jeweils variiert, um dessen Einuss auf die Regelzeit untersuchen<br />
zu können.<br />
Man sieht auf dem Screenshot des Oszilloskops (Abb. 5.12), dass die Regelung nicht kontinuierlich,<br />
son<strong>der</strong>n in einzelnen Schritten stattndet. Um diesen Vorgang genauer zu charakterisieren,<br />
wurde für jeden Strom neben dem maximalen Spannungsunterschied und <strong>der</strong> gesamten Regelungsdauer<br />
auch die Dauer eines einzelnen Schrittes sowie die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Spannung während eines<br />
solchen Schrittes abgelesen. Alle Werte wurden mit den Cursorfunktionen des Oszilloskops von<br />
Hand bestimmt. Die abgelesenen Werte wurden in Abb. 5.13 über dem Strom aufgetragen.<br />
Bei höheren Lasten und den damit verbundenen höheren Strömen steigt <strong>der</strong> gesamte Spannungsunterschied<br />
wie erwartet an, da <strong>der</strong> Spannungsabfall linear zu I ist (∆U = R · I). Um eine gröÿere<br />
Spannungsdierenz auszugleichen, ist eine längere Zeit notwendig. Die Betrachtung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Anpassungsschritte zeigt, dass diese bei variierenden Strömen konstant sind. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schritte<br />
hat eine Zeitdauer von ca. 320 ms und verän<strong>der</strong>t die Spannung um bis zu 500 mV. Die groÿen<br />
Schwankungen in <strong>der</strong> Gesamtdauer sind zum einen darauf zurückzuführen, dass die Zeit, bis <strong>der</strong><br />
erste Schritt durchgeführt wird, zwischen 0 und 320 ms variiert. Dies zeigt, dass die Regelung<br />
ununterbrochen stattndet und nicht nur bei einer Dierenz zwischen V set und V mon einsetzt.<br />
29
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.13.: Darstellung <strong>der</strong> Stromabhängigkeit <strong>der</strong> Slow-Control Funktion. Oben Dauer<br />
(links) und Spannungsdierenz (rechts) eines Schrittes; unten die Gesamtdauer<br />
(links) bis 10 V Ausgangsspannung wie<strong>der</strong> erreicht sind, und die gesamte Spannungsdierenz<br />
(rechts). Die Aussagen Ein- und Ausschalten in den Legenden<br />
beziehen sich jeweils auf die elektronischen Lasten.<br />
30
5.3. Eigenschaften <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannungskanäle<br />
Abbildung 5.14.: Zeit zum Ein- und Ausschalten <strong>der</strong> Spannung.<br />
An<strong>der</strong>erseits kann es vorkommen, dass <strong>der</strong> letzte notwendige Schritt die Spannung zu weit erhöht<br />
und ein weiterer notwendig ist, um diese wie<strong>der</strong> abzusenken (Abb. 5.12). Die Dierenz zwischen<br />
LV0 und LV1 liegt daran, dass für LV0 in den Leitungen zwischen Last und Netzteil jeweils zwei<br />
A<strong>der</strong>n und somit <strong>der</strong> doppelte Leitungsquerschnitt zur Verfügung stehen.<br />
5.3.5. Schaltdauer des Ein- und Ausschaltvorganges<br />
Eine weitere untersuchte Eigenschaft ist die Zeit, die das Netzteil benötigt, um die Spannung<br />
von 0 auf V set zu erhöhen, wenn diese eingeschaltet wird. Um diese messen zu können, wurde<br />
wie<strong>der</strong> eine Last (Statron 3227) im Konstantstrommodus an das A4603 angeschlossen. Der Aufbau<br />
entspricht dem für die Messung <strong>der</strong> Slow Control-Zeit. Der Unterschied liegt darin, dass nun<br />
die Lastbox eingeschaltet bleibt und die Spannung des A4603 ein- und ausgeschaltet wird. Da<br />
eine Abhängigkeit vom Strom naheliegend ist, wird die Messung für verschiedene Stromwerte<br />
(1−9 A) durchgeführt. Für jeden Strom wurden fünf Messwerte genommen und diese gemittelt. Die<br />
einzelnen Werte wurden durch die Funktionen für Steig- und Sinkzeit des Oszilloskops bestimmt.<br />
Diese messen die Zeit, die die Spannung braucht, um von 10 % ihres Maximalwertes auf 90 % ihres<br />
Maximalwertes zu steigen, bzw. von 90 % auf 10 % zu fallen. Das Erreichen des Maximalwertes<br />
selbst dauert dementsprechend länger. Die Werte für beide Vorgänge sind in Abb 5.14 über dem<br />
Strom aufgetragen.<br />
Man kann für den Einschaltvorgang eine Abhängigkeit vom Strom erkennen, die quadratischer<br />
Natur zu sein scheint. Die Abschaltvorgänge dauern im Allgemeinen deutlich weniger lange.<br />
Während die Einschaltvorgänge mit steigendem Strom länger dauern, geht das Ausschalten immer<br />
schneller. Dies ist dadurch zu erklären, dass die noch im System verbliebene Energie von <strong>der</strong><br />
höheren Last viel schneller verbraucht ist.<br />
31
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Channel 3 4<br />
Vset 0 - (-600) V 0 - (-600) V<br />
Vmax (sw) 0 - (-600) V 0 - (-600) V<br />
Vset/Vmax Auösung 100 mV 100 mV<br />
Tabelle 5.5.: Eigenschaften <strong>der</strong> A4603-Software für die Hochspannung.<br />
Abbildung 5.15.: Ein Blick in die HV-Box, an <strong>der</strong> schon das Oszilloskop angeschlossen ist.<br />
5.4. Eigenschaften <strong>der</strong> Hochspannungskanäle<br />
An den beiden Hochspannungs-Kanälen sind keine Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen worden; die Eigenschaften<br />
<strong>der</strong> Spannungsquellen wurden aber teilweise untersucht, da ein Einuss durch die Modikation<br />
des gesamten Power Supplies nicht grundsätzlich auszuschlieÿen ist. Wie bei den Low-<br />
Voltage-Kanälen schon beschrieben, ist eine Bestimmung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Software einstellbaren Werte<br />
recht einfach zu überprüfen. Die Werte in Tab. 5.5 stimmen alle mit <strong>der</strong> Spezikation überein.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Hochspannung wurde die Welligkeit gemessen, da diese sich negativ auf die Funktionsweise<br />
<strong>der</strong> Pixelmodule auswirken könnte. Die Spezikation erlaubt einen Ripple von 50 mV<br />
pp. Hierzu wurde eine HV-Box (Abb. 5.15, Schaltplan in Anhang A) gebaut, die zum einen eine<br />
Last darstellen kann, zum an<strong>der</strong>en eine AC-Kopplung ermöglicht. Dies ist notwendig, da die<br />
vorhandenen Oszilloskope nur für Spannungen bis zu 400 V geeignet sind, die Ausgangsspannung<br />
aber bis zu 600 V beträgt. Die naheliegendste Lösung war es, mittels eines Kondensators zu entkoppeln<br />
und über einem in Reihe geschalteten Wi<strong>der</strong>stand zu messen. Die Box ermöglicht auÿerdem<br />
via Bananensteckern einen zusätzlichen Verbraucher in Reihe mit den eingebauten Wi<strong>der</strong>ständen<br />
von 30 kΩ und dem Potentiometer anzuschlieÿen.<br />
Um mögliche Verän<strong>der</strong>ungen durch das MSC auszuschlieÿen, wurde die Box direkt am Ausgang<br />
des PS4603 montiert. Da eine Verän<strong>der</strong>ung des Ripple bei unterschiedlichen Lasten/Strömen nicht<br />
ausgeschlossen wurde, fand die Messung für mehrere verschiedene Lasten statt. Die Spannung<br />
wurde konstant zu 600 V gewählt. Je<strong>der</strong> Punkt im Diagramm (Abb. 5.16) ist ein Mittelwert<br />
aus ca. 1000 Messwerten und <strong>der</strong> Fehlerbalken die zugehörige Standardabweichung. Die Werte<br />
wurden alle durch die Funktionen des verwendeten Oszilloskops ermittelt und berechnet. Um eine<br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong> Zeitauösung festzustellen wurde diese variiert; es wurde mit 10 ms und mit<br />
1 µs gemessen. Da die gemessenen Werte sehr deutlich über <strong>der</strong> Spezikation von 50 mV liegen und<br />
CAEN selbst nur mit 1, 5 m Kabel und mit einem Kondensator mit 10 nF parallel zum Wi<strong>der</strong>stand,<br />
über dem gemessen wird, eine Spezikation durchgeführt hat [17] wurde vor Aufnahme <strong>der</strong> roten<br />
Messpunkte ebenfalls ein (43 m langes) MSC eingebaut. Da CAEN versicherte, pp und keine<br />
RMS-Werte zu messen, beschränken sich die folgenden Messungen auf diesen Wert.<br />
Durch das zusätzliche Kabel ist eine Reduktion um ca. 20 % entstanden. Um testen zu können,<br />
ob mit dem Kondensator eine weitere Reduktion bis auf 50 mV erreicht wird, wurde die HV-Box<br />
32
5.5. PSU1<br />
Abbildung 5.16.: HV-Ripple ohne Kabel, ohne Kondensator parallel zum Messwi<strong>der</strong>stand.<br />
auf einem Kanal so umgebaut, dass die gleichen Bedingungen vorliegen wie bei CAEN. Mit <strong>der</strong><br />
neuen Box konnte die Last lei<strong>der</strong> nicht variiert werden. Es wurde ein Wi<strong>der</strong>stand von 50 kΩ<br />
verwendet, bei CAEN war es ein 55 kΩ-Wi<strong>der</strong>stand. Der Kondensator hat, wie auch bei CAEN,<br />
eine Kapazität von 10 nF. Da CAEN angegeben hat, mit einer auf 20 MHz limitierten Bandbreite<br />
zu messen, wurde die Bandbreite variiert, um daraus resultierende Eekte sehen zu können.<br />
In dieser Messung, die in Abb. 5.17 dargestellt ist, konnten die Werte zwar ein weiteres Mal<br />
verbessert werden, in den Bereich von 50 mV kommen sie aber erst durch die Wahl einer Auösung<br />
von 10 −7 s/div, bei <strong>der</strong> nicht mehr <strong>der</strong> gesamte Ripple gemessen werden kann. Der durch ein Kreuz<br />
dargestellt Messpunkt wurde bei <strong>der</strong> von CAEN verwendeten Zeitauösung gemessen. Die für sehr<br />
geringe Auösung übermäÿig hohen Werte sind die Amplitude einer 50 Hz-Schwingung, die durch<br />
die Verwendung des MSC entsteht, das aufgerollt neben an<strong>der</strong>en Stromkabeln liegt. Die sinnvollen<br />
Werte liegen in dem mittleren Diagrammbereich und sind mit 100 − 130 mV immer noch mehr<br />
als doppelt so groÿ wie erwünscht. Eine deutliche Verbesserung durch den parallelen Kondensator<br />
kann man nicht erkennen. Um die 50 Hz-Schwingung nicht mehr als Störsignal zu erhalten, wurden<br />
ca. 1 m lange Kabel verwendet. Die beiden Kabel (HV+ und HV-) wurden miteinan<strong>der</strong> verdreht.<br />
Auch bei dieser Messung war die Welligkeit gröÿer als 50 mV, dies liegt hier wie erhot aber nicht<br />
mehr an einer 50 Hz-Schwingung.<br />
5.5. PSU1<br />
Alle bisherigen Tests wurden ausschlieÿlich mit Power-Supply-Unit 0 (PSU0) durchgeführt. Da<br />
beide Units exakt baugleich sind, kann davon ausgegangen werden, dass ein Betrieb von PSU1 die<br />
gleichen Ergebnisse liefern würde, dies wurde im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht überprüft. Es<br />
ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass <strong>der</strong> zeitgleiche Betrieb bei<strong>der</strong> Units, <strong>der</strong> im Detektor vorgesehen<br />
ist, zu Verän<strong>der</strong>ungen führt. In erster Linie ist zu befürchten, dass die Leistung des Netzteils<br />
nicht ausreicht, um an beiden Units maximale Leistung zu ziehen. Um dies ausschlieÿen zu können,<br />
wurde zusätzlich zu den beiden Lastboxen an <strong>der</strong> PSU0 eine Last in Form von Wi<strong>der</strong>ständen<br />
an PSU1 angeschlossen. Der Wi<strong>der</strong>stand für LV0 wurde 1, 14 Ω, <strong>der</strong> für LV1 2, 35 Ω groÿ gewählt,<br />
33
Kapitel 5. Das modizierte PS A4603<br />
Abbildung 5.17.: HV-Ripple mit Kondensator parallel zum Messwi<strong>der</strong>stand.<br />
da diese Kombinationen bei 10 V nahe <strong>der</strong> maximalen Ströme liegen. Zwischen den Wi<strong>der</strong>ständen<br />
und dem A4603 befand sich kein MSC, da wir nur über eines verfügen. Es wurden beide Power<br />
Supplies auf den maximalen Strom zum zugehörigen LV-Kanal eingestellt und die Wi<strong>der</strong>stände so<br />
dimensioniert, dass sie ebenfalls nahezu maximalen Strom bei 10 V Spannung ziehen. Die 10 V-<br />
Einstellung wurde gewählt, da die am Power Supply anzuschlieÿenden Konverter diese Spannung<br />
benötigen. Eine Erhöhung <strong>der</strong> Spannung war nicht möglich (ohne die Wi<strong>der</strong>stände zu wechseln).<br />
Der Test zeigte, dass an beiden Supply Units zusammen auch über 290 W zur Verfügung gestellt<br />
werden können und es keine Komplikationen gibt. Bei höheren Spannungen und an<strong>der</strong>en Lasten<br />
ist durchaus eine höhere Leistung möglich.<br />
5.6. Zusammenfassung<br />
Die Untersuchung des Betriebes im Magnetfeld sowie unter Strahlungsbelastung wurden nicht<br />
durchgeführt. Für diese Messungen ist unser Laboraufbau nicht geeignet. Die durchgeführten<br />
Messungen zeigen, dass das Modikationskit sehr gut arbeitet. Nahezu alle untersuchten Eigenschaften<br />
erfüllen die Spezikationen und die Erhöhung <strong>der</strong> Spannung ist ohne Leistungsverluste<br />
umgesetzt worden. Einzig <strong>der</strong> Ripple ist nicht so gering wie erwünscht. Dies ist jedoch auch bei<br />
dem unmodizierten Netzteil <strong>der</strong> Fall. Um den Einuss genauer zu untersuchen wurden Tests<br />
mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul durchgeführt. Diese werden im nächsten Kapitel<br />
beschrieben.<br />
34
Kapitel 6.<br />
Systemtestmessungen mit<br />
DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
In diesem Kapitel wurden Systemtests mit einem Pixelmodul durchgeführt, um die Einüsse <strong>der</strong><br />
Eigenschaften des Netzteiles, <strong>der</strong> DC-DC-Konverter und weiterer verwendeter Komponenten <strong>der</strong><br />
Spannungsversorgung zu untersuchen. Vor allem die Schaltprozesse die in den Netzteilen und<br />
Konvertern stattnden, könnten sich auf das Rauschen <strong>der</strong> Pixelmodule auswirken. Da die neuen<br />
Pixelmodule noch nicht existieren, wurden die Messungen mit einem <strong>der</strong> aktuellen Pixelmodule,<br />
welche in Kapitel 2 bereits ausführlich beschrieben wurden, durchgeführt.<br />
6.1. Das Systemtestsetup<br />
Um Tests mit einem Pixelmodul durchführen zu können, bedarf es eines umfangreichen Aufbaus.<br />
Die wichtigsten Teile sind das Testboard, um das Modul ansprechen und Daten auslesen zu können,<br />
die Modulbox, die die nötigen Bedingungen für das Modul schat, und die Konverterkiste, die<br />
den Betrieb <strong>der</strong> DC-DC-Konverter ermöglicht.<br />
Die Modulbox (Abb. 6.1) dient dazu, das Pixelmodul auf einer gewünschten Temperatur zu<br />
halten und Eisbildung zu verhin<strong>der</strong>n. Dazu wurde eine Kiste aus Styrodur gebaut [20], die während<br />
des Betriebes geschlossen gehalten wird. In <strong>der</strong> Kiste bendet sich eine Metallplatte, auf <strong>der</strong> bis<br />
zu vier Module positioniert und betrieben werden können. Die Platte soll das Modul kühlen. Dazu<br />
ieÿt Kühlmittel (eine Silikonmischung) <strong>der</strong> angeschlossenen Kühlmaschine, einer Huber CC 505<br />
[21], durch Bohrungen in <strong>der</strong> Platte. An <strong>der</strong> Kühlmaschine kann die Temperatur vorgegeben<br />
werden, die die Platte haben soll. Die Pixelmodule sind auf einen Modulhalter aufgeschraubt und<br />
mit einem Plastikgehäuse versehen, um sie vor mechanischen Schäden zu schützen. Um einen<br />
guten thermischen Kontakt zwischen <strong>der</strong> Kühlplatte und dem Modulhalter herzustellen, benden<br />
sich weitere Kanäle in <strong>der</strong> Platte. Diese enden in Fräsungen unter dem Modulhalter, während<br />
am an<strong>der</strong>en Ende eine Vakuumpumpe angeschlossen ist. Die Module werden somit auf die Platte<br />
gesaugt und ein guter Kontakt ist vorhanden. Werden einzelne Plätze für Module nicht genutzt,<br />
ist es wichtig, die vorgesehenen Fräsungen abzukleben, damit diese Technik weiterhin funktioniert.<br />
In die Modulbox kann des Weiteren Trockenluft eingeleitet werden, die verhin<strong>der</strong>t, dass es durch<br />
groÿe thermische Verän<strong>der</strong>ungen, die während dieser Messreihen nicht durchgeführt wurden, zu<br />
Eisbildung kommt und die Module beschädigt werden können. Auf dem Bild ist die Modulbox,<br />
wie auch während <strong>der</strong> Versuche, mit vier Pixelmodulen bestückt. Es wurde immer nur das im Bild<br />
ganz unten dargestellte Modul (M806) genutzt.<br />
Das Testboard (Abb. 6.2) erlaubt die Kommunikation mit dem Pixelmodul und versorgt dieses<br />
mit den nötigen Spannungen. Dazu können über eine Anschlusskarte das Power- und das Datenkabel<br />
des Pixelmoduls an das Testboard angeschlossen werden. Über eine zusätzliche Adapterkarte<br />
ist es möglich, nicht die vom Testboard zur Verfügung gestellte Nie<strong>der</strong>spannung zu verwenden, son<strong>der</strong>n<br />
das Modul extern zu versorgen. Die Spannungen werden dazu auf <strong>der</strong> Karte unterbrochen und<br />
an Schraubklemmen kann die gewünschte Quelle mit dem Pixelmodul verbunden werden. Zur Versorgung<br />
des Boards gibt es ein 6 V Netzteil, über das optional auch die LV Versorgung stattndet.<br />
35
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.1.: Box, in <strong>der</strong> die Pixelmodule betrieben werden können.<br />
36
6.1. Das Systemtestsetup<br />
Abbildung 6.2.: Testboard, um das Modul zu steuern; die Adapterkarte für den LV Input ist<br />
optional und wird weggelassen, wenn die Nie<strong>der</strong>spannung aus dem Testboard<br />
verwendet werden soll.<br />
Die HV muss an einer Lemo-Buchse eingespeist werden. In den ersten Tests war an diese ein Keithley<br />
2410 Sourcemeter [22] angeschlossen. Auch die Hochspannung des A4603 Netzteils musste hier<br />
angeschlossen werden, da das Testboard die Hochspannung nicht nur weiterleitet, son<strong>der</strong>n auch<br />
einen Überspannungsschutz darstellt. Es besteht zusätzlich eine geson<strong>der</strong>te Verbindung des Testboards<br />
zur Erde. Die Verbindung zum Messrechner wird mit einem USB-Kabel hergestellt. Mit <strong>der</strong><br />
vom Paul-Scherrer-Institut entwickelten Psi46expert-Software kann das Testboard und somit auch<br />
das Pixelmodul gesteuert und ausgelesen werden. Bevor das Rauschen des Moduls gemessen werden<br />
kann müssen dazu Tests durchgeführt werden die die DAC-Parameter des Moduls optimieren.<br />
Dies sind <strong>der</strong> PreTest, <strong>der</strong> FullTest, <strong>der</strong> TrimTest und die PHKalibration (Pulshöhenkalibration).<br />
Um die Konverter zu betreiben, wird eine weitere Styrodur-Kiste (Abb. 6.3) genutzt, da auch<br />
diese bestimmte Anfor<strong>der</strong>ungen an die Temperatur stellen. Sie müssen gekühlt werden, um die<br />
Temperatur konstant zu halten, da diese Ausgangsspannung und Ezienz beeinusst. Das Prinzip<br />
ist ähnlich dem <strong>der</strong> Modulbox. Hier wurden zwischen <strong>der</strong> gekühlten Metallplatte und <strong>der</strong> Platte,<br />
die thermischen Kontakt mit den Konvertern hat, zusätzlich Peltier-Elemente eingebaut. Diese<br />
erlauben eine exakte und schnellere Regelung <strong>der</strong> Temperatur an <strong>der</strong> Kühlplatte und den Konvertern.<br />
Für die im Rahmen dieser Arbeit gemachten Versuche wäre dies nicht nötig gewesen, die Kiste<br />
ist jedoch auch für Versuche, während <strong>der</strong>er die Konverter thermisch zykliert werden, gebaut und<br />
dazu werden die Peltier-Elemente benötigt. Eine Software, die an Peltier-Controler und Kühlmaschine<br />
angeschlossen ist, überprüft, ob die Kühlmaschine mitläuft und schaltet die Peltiers ab, falls<br />
dies nicht <strong>der</strong> Fall ist. Dies verhin<strong>der</strong>t ein Überhitzen <strong>der</strong> unteren Kühlplatte, bzw. des Raumes<br />
37
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.3.: Die Konverterkiste mit dem Bus-Board, auf das hier nur ein Konverter jedes Typs<br />
gesteckt wurde.<br />
zwischen den beiden Platten und damit <strong>der</strong> sich darin bendenden Kabel. In <strong>der</strong> Software lässt<br />
sich auÿerdem die Temperatur <strong>der</strong> oberen Kühlplatte regeln. Die Kühlmaschine ist dieselbe, die<br />
auch die Modulbox kühlt. Mit T-Stücken sind beide Kisten an eine Maschine angeschlossen. Auch<br />
dieser Kiste wird Trockenluft zugeführt, um Kondensation zu vermeiden; da alle Versuche bei einer<br />
Temperatur von 20° C gemacht wurden, ist diese jedoch nicht notwendig und die Kiste konnte auch<br />
in oenem Zustand betrieben werden. Dies erleichtert die Kabelführung deutlich und wurde ausgenutzt.<br />
Der thermische Kontakt zwischen <strong>der</strong> oberen Kühlplatte und den Konvertern wird über<br />
Kühlbrücken hergestellt. Eine Kühlbrücke ist mit zwei Schrauben auf die Kühlplatte montiert.<br />
Auf je<strong>der</strong> Kühlbrücke benden sich zwei Konverter (bei vollständiger Bestückung), die ebenfalls<br />
mit jeweils zwei Schrauben auf die Brücke gedrückt werden. Auf <strong>der</strong> Brücke ist ein Klebestreifen<br />
Kaptonband aufgebracht, um einen elektrischen Kontakt zu unterbinden. Die Konverter sind auf<br />
ein Prototyp des im Detektor verwendeten Bus-Boards, das nur vier Konverterpaare aufnehmen<br />
kann, gesteckt. Es kann vier 3, 0 V-Konverter und vier 2, 5 V-Konverter betreiben. Die Spannung<br />
<strong>der</strong> Konverter für den analogen Strom unterscheidet sich von <strong>der</strong> im Detektor verwendeten, da<br />
eine umständliche Bearbeitung <strong>der</strong> Konverter notwendig gewesen wäre, die aufgrund <strong>der</strong> geringen<br />
Dierenz von 0, 1 V nicht als zweckmäÿig angesehen wurde. Die Versorgung ndet mittels zwei mal<br />
zweier Schraubklemmen statt, an die das Power Supply angeschlossen wird. Die Ausgangsspannungen<br />
können an acht Steckverbindungen abgegrien werden. Es besteht die Möglichkeit, auch<br />
einen HV-Kanal mittels BNC-Steckern über das Bus Board zu leiten, diese wurde jedoch nicht<br />
genutzt. Der Anschluss <strong>der</strong> Konverterkiste an das Netzteil fand in allen Versuchen mit dem MSC<br />
statt. Um die Konverterkiste anschlieÿen zu können, wurde ein weiteres, ca. 1 m langes Kabel,<br />
das den Dsub-Stecker in einzelne A<strong>der</strong>n mit A<strong>der</strong>endhülsen auöst, verwendet.<br />
Der nale Aufbau, in dem alle vorhandenen Elemente, die im Detektor eingesetzt werden,<br />
genutzt wurden, ist in Abb. 6.4 dargestellt. Bei den vorhergehenden Messungen müssen einzelne<br />
Elemente weggelassen, ersetzt o<strong>der</strong> ergänzt werden; dies wird an entsprechen<strong>der</strong> Stelle erklärt.<br />
6.2. Die Messmethode<br />
Das Rauschen des Pixelmoduls wird mittels einer sogenannten S-Kurvenmessung durchgeführt.<br />
Die Module werden zunächst auf einen bestimmten Threshold Wert getrimmt, d.h. es werden<br />
DAC-Parameter so eingestellt, dass die Ausleseelektronik <strong>der</strong> ROCs ab einer betimmten Spannung<br />
38
6.2. Die Messmethode<br />
Abbildung 6.4.: Systemtest-Aufbau für den nalen Test mit HV-Board und MTP-Kabel.<br />
ein Hit registriert. In einer folgenden Messung werden in jedes Pixel Kalibrationspulse injiziert<br />
und gemessen, wie viele Pulse vom Modul detektiert werden. Die Ladung des Kalibrationssignals<br />
wird sukzessive über den Vcal-DAC erhöht. Ohne Rauschen würde sich dann für die Ezienz als<br />
Funktion <strong>der</strong> Höhe des Kalibrationssignals eine Stufenfunktion ergeben. In <strong>der</strong> Realität ergibt sich<br />
hingegen keine scharfe Stufe, son<strong>der</strong>n, insofern das Rauschen gauÿisch ist, eine Errorfunktion. Da<br />
man annehmen kann, dass es sich um ein gauÿisches Rauschen handelt, wird an die Ezienzen<br />
eine Errorfunktion angepasst und die Breite dieser bei 50 % Ezienz (also <strong>der</strong> Hälfte des Maximalwertes)<br />
bestimmt [5]. Dieser Wert wird als S-Kurven-Rauschen eines einzelnen Pixels bezeichnet.<br />
Um eine möglichst genaue Bestimmung zu ermöglichen, macht das Programm PSI46expert den<br />
Test einmal mit Variation des Vcal-DACs in einem groÿen Bereich und ein zweites mal in einem<br />
kleineren Bereich in <strong>der</strong> Nähe des in dem ersten Lauf bestimmten Threshold-Wertes mit gröÿerer<br />
Genauigkeit. Der Wert des Rauschens liegt zunächst in DAC Units vor, kann aber in eine Spannung<br />
o<strong>der</strong> in eine Elektronenzahl (1 DAC-Einheit entspricht 65 Elektronen) umgerechnet werden.<br />
Im folgenden werden die Angaben in Elektronenzahlen stattnden.<br />
Jede Messung wurde, soweit möglich, vier mal durchgeführt. An dem DC-DC Konverter, <strong>der</strong><br />
die digitale Ausgangsspannung (3, 0 V) liefert, ist dabei eine an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> gebaute Loadbox<br />
(Anhang B) angeschlossen, <strong>der</strong>en Betriebsmodi variiert wurden. In <strong>der</strong> jeweils ersten Messung<br />
zieht sie keinen Strom, in <strong>der</strong> zweiten einen konstanten Strom von 2, 0 A. Dieser Strom entspricht<br />
etwa dem Strom, den ein Konverter im CMS-Experiment maximal liefern muss. Da im Detektor<br />
teilweise mehrere Pixelmodule an einen Konverter angeschlossen werden, muss die elektronische<br />
Last verwendet werden, um dies zu simulieren. Im LHC gibt es alle 89 µs einen Zeitraum von 3 µs<br />
in dem keine Kollisionen stattnden. In diesem Zeitraum gelangen keine Teilchen in den Detektor.<br />
Diesen Zeitraum nennt man Orbit Gap. Da das Pixelmodul in diesem Zeitraum keine Hits sieht<br />
fällt sein <strong>der</strong> digitaler Strom, denn er ergibt sich zu I dig = 8 · (29, 9 + 0, 1 · R [ MHz/cm 2] mit <strong>der</strong><br />
Flussrate <strong>der</strong> Teilchen R. Dies wird während <strong>der</strong> dritten Messung mit einem Funktionsgenerator,<br />
einem Hameg HMF2525 [23] simuliert. Dieser triggert die Last dazu mittels einer Rechteckfunktion<br />
(f = 11, 23596 Hz, das ist die Frequenz, mit <strong>der</strong> die Teilchen durch den Beschleuniger iegen). In<br />
<strong>der</strong> vierten Messung wird dieser Vorgang invertiert. Dies würde bedeuten, dass in einem Teilchenstrahl<br />
nur ein einziger Bunch vorhanden ist, wie es beispielsweise bei einem Teststrahl vorkommt.<br />
In einem Histogramm werden die Rauschwerte <strong>der</strong> einzelnen Pixel eingetragen. Die Mittelwerte<br />
und <strong>der</strong>en Standardabweichung werden berechnet und zum Vergleich <strong>der</strong> verschiedenen Messungen<br />
39
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.5.: Referenzmessungen: links ohne und rechts mit DC-DC Konvertern. Gemessen<br />
wurde ohne eine zusätzliche Last (schwarz), mit einer konstanten Last von 2 A<br />
(rot), einer Last die die Orbit Gaps simuliert (blau) und einer Last Last die<br />
invertierte Orbit Gaps simuliert (violett).<br />
genutzt.<br />
6.3. Referenzmessungen<br />
Um Resultate <strong>der</strong> folgenden Messungen beurteilen zu können, wurden zunächst Referenzmessungen<br />
(Abb. 6.5) gemacht. Bei <strong>der</strong> ersten wurden die Nie<strong>der</strong>spannungen von dem Testboard<br />
verwendet. In einer zweiten Messung wurde die Nie<strong>der</strong>spannung des nicht mit dem Modikationskit<br />
ausgestatteten PS4603 über einen Spanungsteilers an den Senseleitungen zunächst auf 10 V<br />
erhöht und dann in <strong>der</strong> Konverterkiste mit PixV8A Konvertern auf die benötigten 3, 0 V, bzw.<br />
2, 5 V gebracht. Die Hochspannung wurde in beiden Aufbauten von dem Keithley Sourcemeter<br />
zur Verfügung gestellt. Typische Werte für das mittlere Rauschen sind damit 174 Elektronen und<br />
für den RMS-Wert 21, 5Elektronen. Das höhere Rauschen für Messungen mit dynamischer Last<br />
sind mit den Kondensatoren zu begründen, die sich auf den Konvertern benden und bei diesen<br />
Messungen damit ebenfalls nicht verwendet werden.<br />
6.4. Das modizierte A4603 mit alten V8A Konvertern<br />
Nach den erfolgreichen Testmessungen mit dem modizierten PS A4603 kann auch das Pixelmodul<br />
mit diesem betrieben werden. Dies ist aufgrund <strong>der</strong> erhöhten Ausgangsspannung nur mit Konvertern<br />
möglich. Zunächst wurden hierzu die Pix-V8A-Konverter benutzt. Da noch nicht abzusehen<br />
ist, welchen Einuss die Slow Control Funktion des Power Supplys hat, wird diese zunächst deaktiviert<br />
und in einer weiteren Messung eingeschaltet.<br />
Wie in Abb. 6.6 ersichtlich, betragen die Abweichungen bei<strong>der</strong> Messungen im Rauschen unter<br />
einem halben Elektron und gehen nicht in eine konstante Richtung; daher scheint diese Funktion<br />
keinen Einuss auf das Rauschen zu haben. In den folgenden Messungen wird nur mit aktivem Slow<br />
Control gearbeitet, da dieser Betriebsmodus die Eingangsspannung <strong>der</strong> Konverter auf konstante<br />
10 V regelt. Auch für den Betrieb des Pixeldetektors im CMS-Experiment wird geplant, diese<br />
Funktion zu aktivieren. Beide Messungen, sowohl ohne, als auch mit Slow Control, stellen keine<br />
Verschechterung zu den Referenzmessungen mit dem unmodizierten Netzteil dar.<br />
40
6.5. Messungen mit zusätzlicher Last an dem Netzteil<br />
Abbildung 6.6.: Erste Messung mit dem modiziertem PS A4603: links ohne die SC-Funktion;<br />
rechts mit aktivierter SC-Funktion.<br />
6.5. Messungen mit zusätzlicher Last an dem Netzteil<br />
Der nächste Test soll zeigen, ob sich das Rauschen durch eine höhere Last am Ausgang des Power<br />
Supply än<strong>der</strong>t. Es wäre vorstellbar, dass dieses nahe <strong>der</strong> maximalen Last einen weniger konstanten<br />
Strom liefert, <strong>der</strong> die Messungen negativ beeinussen könnte. Diese Messung wurde zunächst mit<br />
Lasten parallel zur Konverterkiste durchgeführt:<br />
ˆ<br />
ˆ<br />
7 A an LV0 parallel zu den Konvertern;<br />
3 A an LV1 parallel zu den Konvertern.<br />
In einer weiteren Messung wurden die sechs bis jetzt nicht verwendeten DC-DC-Konverter an<br />
Lasten angeschlossen:<br />
ˆ<br />
ˆ<br />
5 A parallel zu den Konvertern an LV0;<br />
je 2 A bei den digitalen Konvertern mit <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong>-Last;<br />
ˆ<br />
je 3 A bei den analogen Konvertern, die nicht das Pixelmodul versorgen, mit <strong>der</strong> Statron-Last<br />
gezogen.<br />
Parallel zur Konverterkiste an LV1 bendet sich keine Last, da sie hinter <strong>der</strong> Kiste eingebaut<br />
wurde und keine weiteren geeigneten Lasten existierten. Der Aufbau entspricht dem in Abb. 6.9<br />
links dagestellten, mit dem Unterschied, dass dort eine vierte Last genutzt wurde. Diese Messung<br />
sollte zeigen, ob die Konverter auch unter groÿer Last einwandfrei arbeiten. In Abb. 6.7 ist zu<br />
erkennen, dass beide Belastungen zu keinem erhöhten Rauschen führen.<br />
6.6. Messungen mit den neueren V9A-Konvertern<br />
Bis zu diesem Punkt wurden nur Konverter des Typs V8A verwendet. Im Folgenden sollen die<br />
weiter entwickelten PixV9A Konverter mit den AMIS5-Chips verwendet werden. Im nächsten Test<br />
wurden daher beide Konverter-Layouts einmal benutzt und verglichen.<br />
Auch hier zeigen beide Messungen (Abb. 6.8) sehr ähnliche Werte. Es sind allerdings etwas<br />
gröÿere Unterschiede von ca. zwei Elektronen im Vergleich zu den vorherigen Messungen<br />
erkennbar. Dies kann damit begründet werden, dass einige Zeit zwischen den Messungen lag und<br />
sich die äuÿeren Bedingungen geän<strong>der</strong>t haben.<br />
41
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.7.: Neues A4603 mit maximaler Last: links parallel zur Konverterkiste, rechts soweit<br />
möglich, hinter <strong>der</strong> Konverterkiste.<br />
Abbildung 6.8.: Vergleich <strong>der</strong> Konverterlayouts: links ein älterer V8A, rechts die aktuellste Version<br />
V9A.<br />
42
6.7. Test mit Verwendung des Micro Twisted-pair Cable<br />
Abbildung 6.9.: V9A Konverter: links Setup mit allen Lasten, rechts Messung mit maximaler Last.<br />
Abbildung 6.10.: Das Micro Twisted-pair Cable welches im Detektor eingesetzt wird. Hier sind an<br />
den Enden Dsub Stecker angebracht die nur zu Testzwecken dienen.<br />
Auch mit den PixV9A-Konvertern wurden Messungen mit zusätzlichen Lasten gemacht. Für<br />
die Messung wurden hierbei zusätzlich Lastwi<strong>der</strong>stände so kombiniert, dass an beiden Nie<strong>der</strong>spannungskanälen<br />
die volle Last gezogen werden konnte. In Abb. 6.9 ist neben dem Ergebnis auch <strong>der</strong><br />
Aufbau gezeigt, weil in diesem Teil sehr viele Geräte genutzt wurden. Das Rauschen bleibt auch<br />
hier bei ungefähr 172 Elektronen.<br />
6.7. Test mit Verwendung des Micro Twisted-pair Cable<br />
Wie im Abschnitt über die Spannungsversorgung schon erklärt wurde, wird die Spannung zwischen<br />
den DC-DC Konvertern und dem Pixelmodul unter an<strong>der</strong>em über ein sogenanntes Micro Twistedpair<br />
Cable (MTP, Abb. 6.10) übertragen. Es handelt sich hierbei um 360 µm dünne A<strong>der</strong>n, auf<br />
die eine Kupferschicht aufgetragen ist (ein sogenanntes Copper cladded Aluminium cable). Acht<br />
dieser A<strong>der</strong>n für die Spannungsübertragung sowie weitere, dünnere für die Datenübertragung<br />
sind miteinan<strong>der</strong> verdrillt. Für die Spannungsübertragung stehen acht A<strong>der</strong>n für jedes Modul<br />
zur Verfügung, zwei für die analoge und vier für die digitale Nie<strong>der</strong>spannung, sowie zwei für die<br />
Hochspannung. Alle A<strong>der</strong>n sind miteinan<strong>der</strong> verdrillt. Eine Charakterisierung <strong>der</strong> Kabel wurde<br />
durchgeführt; <strong>der</strong>en Ergebnisse sind in Tab. 6.1 zusammengefasst. Um dieses Kabel nutzen zu<br />
können, wurde an beiden Seiten ein neunpoliger Dsub-Stecker (bzw. -Buchse) angebracht. Die<br />
originalen Verbindungen stehen uns lei<strong>der</strong> nicht zur Verfügung und können daher nicht getestet<br />
werden. Um die Dsub-Verbindungen nutzen zu können, wurden Adapterstecker gebaut, die von<br />
den entsprechenden Gegenstücken auf einzelne A<strong>der</strong>n mit A<strong>der</strong>endhülsen gehen, die dann mittels<br />
Schraubklemmen angeschlossen werden können. Das Micro Twisted-pair Cable selbst ist so dünn,<br />
dass es bei einem Anschluss mittels Schraubklemme brechen würde. Um einen Einuss <strong>der</strong> nun<br />
zusätzlich eingeführten Adapter auszuschlieÿen, wurde zunächst eine Testmessung (Abb. 6.11,<br />
links) mit diesen, ohne das MTP und im Anschluss die gewünschte Messung (Abb. 6.11, rechts)<br />
mit letzterem durchgeführt. Bei beiden Messungen unterscheidet sich das Rauschen nicht merklich<br />
43
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.11.: Messung ohne (links) und mit (rechts) Micro Twisted-pair Cable.<br />
R [mΩ] L [nH]<br />
Vd+ 158 1287<br />
Vd- 135 1259<br />
Va+ 304 1495<br />
Va- 322 1451<br />
HV+ 299 1539<br />
HV- 254 1526<br />
Tabelle 6.1.: Charakterisierung des MTP bei 11, 24 kHz.<br />
voneinan<strong>der</strong>.<br />
6.8. HV Board<br />
Im CMS-Experiment wird die Hochspannung mit einem HV-Board, welches am I. <strong>Physik</strong>alischen<br />
Institut <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> entwickelt wird (Abb. 6.12, Schaltplan in Anhang C), zu dem MTP-Kabel<br />
gebracht, . Das Board bendet sich im äuÿeren Teil <strong>der</strong> Supply Tube unter den Bus Boards.<br />
Es besteht aus zwei Kupferlagen, welche jeweils 70 µm dünn sind. Es besitzt vier Hochspannungskanäle,<br />
die aus jeweils vier Leitungen und einer Masse bestehen. Durch die dünne Bauweise<br />
ist es extrem exibel; es wird daher auch Flexboard genannt. Ein solches HV-Board steht uns zur<br />
Verfügung und wurde mit einer Platine mit Schraubklemmen am Ausgang und einem Stecker mit<br />
A<strong>der</strong>endhülsen am Eingang versehen. So kann das Board zwischen das MSC und das MTP gebaut<br />
werden, um auch dessen Einuss untersuchen zu können. Die Messung wurde mit dem Kanal L4<br />
V1 gemacht. Die am Ausgang verwendete Platine legt durch eine aufgelötete Brücke fest, welche<br />
Leitung verwendet werden kann.<br />
Auch in diesem Test (Abb. 6.13) steigt das Rauschen nicht über gut 174 Elektronen, d.h. die<br />
zusätzliche Komponente beeinusst die Ausleselektronik nicht maÿgeblich. Der gleiche Test wurde<br />
Abbildung 6.12.: HV-Board, über das die Hochspannung über den äuÿeren Teil <strong>der</strong> Supply-Tube<br />
gebracht wird. Diese Boards verlaufen unter den Bus Boards für die DC-DC-<br />
Konverter.<br />
44
6.9. Variation <strong>der</strong> digitalen Modulspannung<br />
Abbildung 6.13.: Messung mit HV-Board und MTP-Kabel.<br />
auch mit Kanal L4 V2 gemacht, um eventuelle Dierenzen zwischen verschiedenen Kanälen zu<br />
nden. Diese konnten nicht festgestellt werden, bei <strong>der</strong> Messung mit dem zweiten Kanal konnte<br />
das gleiche Rauschen beobachtet werden.<br />
Mit dem Board, das im Detektor die LV-Kanäle des Bus-Boards mit dem MTP-Kabel verbinden<br />
wird, können hier lei<strong>der</strong> keine Systemtests vorgenommen werden, da das entsprechende Bauteil<br />
noch nicht zur Verfügung stand.<br />
6.9. Variation <strong>der</strong> digitalen Modulspannung<br />
Es ist nicht auszuschlieÿen, dass die Ergebnisse <strong>der</strong> S-Kurvenmessung durch die Höhe <strong>der</strong> digitalen<br />
Eingangsspannung (Vd) beeinusst werden. Um herauszunden, ob und ab welcher Spannung das<br />
Rauschen sich verän<strong>der</strong>t und in welchem Bereich es konstant ist, wurde ein Setup aufgebaut, um<br />
die Vd-Abhängigkeit des Rauschens zu messen.<br />
Hierzu wurde das vorab von CAEN modizierte A4603 verwendet. Dieses liefert auf LV0 Ausgangsspannungen<br />
zwischen 1, 8 V und 3, 0 V [8], die mit 0, 05 V Genauigkeit eingestellt werden<br />
können. An das Power Supply ist das MSC und das 1 m lange Splitkabel angeschlossen. Dieses<br />
ist mit <strong>der</strong> Adapterkarte des Testboards verbunden. Die HV wird durch das Keithley-Netzteil<br />
zur Verfügung gestellt. Die Fast-Remote-Control-Funktion des A4603 lässt sich nicht deaktivieren<br />
und regelt die Spannung an den Schraubklemmen <strong>der</strong> Adapterkarte auf die V set -Werte. V analog ist<br />
konstant 2, 3 V (höhere Spannugnen sind nicht möglich) und V digital wurde zwischen 2, 2 V und<br />
3, 0 V variiert. Es wurde jeweils nur eine Messung ohne zusätzliche Lasten gemacht.<br />
In Abb. 6.14 sieht man, dass das Rauschen bei geringen Spannungen deutlich zunimmt. Es ist<br />
daher notwendig, dass die Eingangsspannung <strong>der</strong> Module nicht zu gering ausfällt. Der den Berechnungen<br />
<strong>der</strong> Konverterspannung zugrundeliegende Wert ist 2, 2 V als minimale Spannung. Dazu<br />
wurde die Ausgangsspannung <strong>der</strong> Konverter aus <strong>der</strong> minimalen Eingangsspannung V digital für das<br />
Pixelmodul und den Spannungsabfällen auf <strong>der</strong> Supply Tube berechnet. Bei dieser Spannung liegt<br />
das Rauschen noch unter 178 Elektronen. Geringere Werte sollte die Spannung jedoch nicht annehmen,<br />
da das Rauschen sehr schnell ansteigt. Bei allen zuvor durchgeführten Rauschmessungen<br />
lag Vd über 2, 6 V und damit im Bereich des konstanten Rauschens.<br />
45
Kapitel 6. Systemtestmessungen mit DC-DC-Konvertern und einem Pixelmodul<br />
Abbildung 6.14.: S-Kurven-Rauschen in Abhängigkeit von <strong>der</strong> digitalen Spannung.<br />
46
Kapitel 7.<br />
Zusammenfassung<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein CAEN A4603-Netzteil, welches mit einem neuen Modi-<br />
kationskit ausgestattet wurde, das für den Betrieb am CMS-Experiment unerläÿlich ist, umfassend<br />
charakterisiert. Auÿerdem wurden Systemtestmessungen mit Pixelmodulen und DC-DC-<br />
Konvertern gemacht. Diese Tests sind wichtig, um zu zeigen, dass die Spannungsversorgung<br />
geeignet ist und am CMS-Experiment funktionieren wird.<br />
Um diese Tests durchzuführen wurde ein umfangreicher Teststand aufgebaut. Mit dem aufgebauten<br />
Teststand konnten alle zur Charakterisierung notwendigen Messungen gemacht werden. Es<br />
wurden das Leistungsvermögen des Netzteils, dessen Genauigkeit beim Messen <strong>der</strong> Werte, sowie<br />
die Welligkeit gemessen. Auÿerdem wurden Tests gemacht, welche die neue Slow Control-Funktion<br />
des Netzgerätes untersuchten. Auch die Ein- und Ausschaltvorgänge wurden mit Hilfe eines Oszilloskopes<br />
analysiert. Diese Tests wurden für die Nie<strong>der</strong>spannung ebenso wie für die Hochspannung<br />
durchgeführt. Für Letztere war es dabei notwendig, eine HV-Box zu bauen, um eine Last, die<br />
für hohe Spannungen und geringe Ströme geeeignet ist, zu erhalten und AC und DC Signale zu<br />
entkoppeln. Fast alle durchgeführten Tests zeigten, dass das Modikationskit für den Betrieb im<br />
Experiment hervorrangend geeignet ist. Nur die Welligkeit ist etwas zu hoch gemessen worden,<br />
weitere Messungen mit einem Netzteil ohne Modikationskit zeigten aber, dass dies auch hier<br />
schon <strong>der</strong> Fall war.<br />
Mit weiteren Komponenten des Teststandes konnten auch DC-DC-Konverter und ein Pixelmodul<br />
betrieben werden. Es wurden Tests mit verschiedenen Spannungsversorgungen gemacht, um Unterschiede<br />
herauszunden. Insbeson<strong>der</strong>e wurden Stück für Stück immer mehr Komponenten <strong>der</strong><br />
Supply Tubes in den Teststand integriert und beobachtet, ob sich das S-Kurvenrauschen än<strong>der</strong>t.<br />
Dies war nicht <strong>der</strong> Fall (Abb. 7.1). Inbeson<strong>der</strong>e die Verwendung des Modikationskits zeigte keine<br />
Erhöhung des Rauschens. Auch durch die weiteren eingefügten Komponenten wurden keine negativen<br />
Einüsse beobachtet. Weitere Tests, bei denen das Netzteil während Rauschmessungen an<br />
<strong>der</strong> Leistungsgrenze betrieben wurde, zeigten, dass auch dies einwandfrei funktioniert. Während<br />
dieser S-Kurvenmessungen wurden auch im LHC-Betrieb zu erwartende Orbit Gaps simuliert, um<br />
die Schwankungen <strong>der</strong> Spannung Vdig des Pixelmoduls zu simulieren.<br />
Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass das Modikationskit in <strong>der</strong> getesteten Form im CMS-<br />
Experiment Anwendung nden kann und sollte, und keine weitere Überarbeitung notwendig ist.<br />
Dazu müssen weitere Modikationskits bei CAEN bestellt und im Anschluss eingebaut werden.<br />
Auch die <strong>der</strong>zeitigen Konverter sind gut für den Einsatz im Detektor geeignet. Einige weitere<br />
Verän<strong>der</strong>ungen stehen noch aus. Mit den nalen Konvertern sollten auch Systemtests durchgeführt<br />
werden; ein höheres Rauschen ist aber <strong>der</strong>zeit nicht zu erwarten.<br />
47
Kapitel 7. Zusammenfassung<br />
Abbildung 7.1.: Vergleich des Rauschens verschiedener Setups. Die weiÿen Balken stellen die Standardabweichungen<br />
<strong>der</strong> Mittelwerte dar.<br />
48
Abbildungsverzeichnis<br />
2.1. Die Lage des LHC Beschleunigerringes und <strong>der</strong> vier Experimente [2]. . . . . . . . . 4<br />
2.2. Schnitt des CMS-Detektors, <strong>der</strong> einzelne Detektorelemente zeigt [4]. . . . . . . . . 4<br />
2.3. Schematische Darstellung des Trackers [4]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.4. Aufbau <strong>der</strong> BPix Module (rechts ein vollständiges Modul, links ein Halbes, wie es<br />
an den Rän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Halbzylin<strong>der</strong> verwendet wird) [4]. . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.5. Schematische Darstellung des Ausleseverfahrens [5]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.1. Vergleich zwischen altem und neuem Pixeldetektor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4.1. Schaltbild eines Abwärtswandlers, bzw. Buckkonverters. . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4.2. AC_PIX_V8A Konverter (links) und die Abdeckung für die Spule (rechts). . . . . 12<br />
4.3. CAD Modell des neuen Pixeldetektors [7]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
5.1. Rack mit allen Komponenten <strong>der</strong> Spannungsversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
5.2. Versuchsaufbau, um Leistungsmessungen durchzuführen. . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
5.3. Leistungsmessung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last bei 12 V ohne Slow Control mit<br />
sichtbarer Leitungsgrenze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
5.4. Leistungsmessung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last bei 11 V ohne Slow Control; auf<br />
beiden Kanälen kann gleichzeitig <strong>der</strong> maximale Strom gezogen werden. . . . . . . . 21<br />
5.5. Berechnete Ausgangsleistung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung bei 12 V ohne Slow-Control. Die<br />
Leistung unterscheidet sich deutlich von <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Last gemessenen. . . . . . . . . 22<br />
5.6. Berechnete Ausgangsleistung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>spannung bei 12 V ohne Slow-Control unter<br />
realistischen Temperaturbedingungen: Die verfügbare Leistung ist durch das Kühlen<br />
um 15 W gestiegen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
5.7. Diagramme für die Anpassung <strong>der</strong> Spannungen: V set (links) und V mon (rechts) sind<br />
jeweils über V out aufgetragen und eine Regressionsgerade wurde angepasst. . . . . . 24<br />
5.8. Anpassung <strong>der</strong> Stromabweichung (hier als Beispiel für I set gegen I out an LV0; Ergebnisse<br />
aus fünf dieser Plots werden jeweils gemittelt). . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
5.9. Darstellung <strong>der</strong> Welligkeit für den Nie<strong>der</strong>spannungskanal LV0 auf dem Oszilloskop.<br />
Neben dem pp-Wert wurde manuell auch die Spannungsbreite des Kerns bestimmt. 26<br />
5.10. LV-Ripple mit verschiedenen Bandbreiten gemessen. Die Fehlerbalken stellen die<br />
Standardabweichung <strong>der</strong> Mittelwertberechnung dar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
5.11. Leistungsmessung für die Nie<strong>der</strong>spannung an <strong>der</strong> Last mit Slow-Control für verschiedene<br />
Spannungen: 10 V (links oben), 11, 5 V (rechts oben), 12 V (links unten),<br />
12, 5 V (rechts unten). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
5.12. Spannungsverlauf beim Einschalten (oben) und Ausschalten (unten) <strong>der</strong> Last an<br />
LV0. Man sieht die einzelnen Schritte in dem Regelprozess sehr gut. . . . . . . . . 29<br />
5.13. Darstellung <strong>der</strong> Stromabhängigkeit <strong>der</strong> Slow-Control Funktion. Oben Dauer (links)<br />
und Spannungsdierenz (rechts) eines Schrittes; unten die Gesamtdauer (links) bis<br />
10 V Ausgangsspannung wie<strong>der</strong> erreicht sind, und die gesamte Spannungsdierenz<br />
(rechts). Die Aussagen Ein- und Ausschalten in den Legenden beziehen sich<br />
jeweils auf die elektronischen Lasten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
5.14. Zeit zum Ein- und Ausschalten <strong>der</strong> Spannung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
49
Abbildungsverzeichnis<br />
5.15. Ein Blick in die HV-Box, an <strong>der</strong> schon das Oszilloskop angeschlossen ist. . . . . . . 32<br />
5.16. HV-Ripple ohne Kabel, ohne Kondensator parallel zum Messwi<strong>der</strong>stand. . . . . . . 33<br />
5.17. HV-Ripple mit Kondensator parallel zum Messwi<strong>der</strong>stand. . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
6.1. Box, in <strong>der</strong> die Pixelmodule betrieben werden können. . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
6.2. Testboard, um das Modul zu steuern; die Adapterkarte für den LV Input ist optional<br />
und wird weggelassen, wenn die Nie<strong>der</strong>spannung aus dem Testboard verwendet<br />
werden soll. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
6.3. Die Konverterkiste mit dem Bus-Board, auf das hier nur ein Konverter jedes Typs<br />
gesteckt wurde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
6.4. Systemtest-Aufbau für den nalen Test mit HV-Board und MTP-Kabel. . . . . . . 39<br />
6.5. Referenzmessungen: links ohne und rechts mit DC-DC Konvertern. Gemessen wurde<br />
ohne eine zusätzliche Last (schwarz), mit einer konstanten Last von 2 A (rot), einer<br />
Last die die Orbit Gaps simuliert (blau) und einer Last Last die invertierte Orbit<br />
Gaps simuliert (violett). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
6.6. Erste Messung mit dem modiziertem PS A4603: links ohne die SC-Funktion; rechts<br />
mit aktivierter SC-Funktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
6.7. Neues A4603 mit maximaler Last: links parallel zur Konverterkiste, rechts soweit<br />
möglich, hinter <strong>der</strong> Konverterkiste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
6.8. Vergleich <strong>der</strong> Konverterlayouts: links ein älterer V8A, rechts die aktuellste Version<br />
V9A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
6.9. V9A Konverter: links Setup mit allen Lasten, rechts Messung mit maximaler Last. 43<br />
6.10. Das Micro Twisted-pair Cable welches im Detektor eingesetzt wird. Hier sind an<br />
den Enden Dsub Stecker angebracht die nur zu Testzwecken dienen. . . . . . . . . . 43<br />
6.11. Messung ohne (links) und mit (rechts) Micro Twisted-pair Cable. . . . . . . . . . . 44<br />
6.12. HV-Board, über das die Hochspannung über den äuÿeren Teil <strong>der</strong> Supply-Tube gebracht<br />
wird. Diese Boards verlaufen unter den Bus Boards für die DC-DC-Konverter. 44<br />
6.13. Messung mit HV-Board und MTP-Kabel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
6.14. S-Kurven-Rauschen in Abhängigkeit von <strong>der</strong> digitalen Spannung. . . . . . . . . . . 46<br />
7.1. Vergleich des Rauschens verschiedener Setups. Die weiÿen Balken stellen die Standardabweichungen<br />
<strong>der</strong> Mittelwerte dar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
A.1. Schaltplan <strong>der</strong> HV-Box, welche an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> gebaut wurde. . . . . . . . . . . . . 53<br />
B.1. Schaltplan <strong>der</strong> Lastbox, die an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> gebaut wurde. . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
C.1. Schaltplan des HV-Board, welches am I. <strong>Physik</strong>alischen Institut entwickelt wurde<br />
und so im CMS-Experiment eingebaut wird. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
50
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http://cds.cern.ch/record/40525<br />
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JINST 3 (2008) S08004.<br />
http://iopscience.iop.org/1748-0221/3/08/S08004/pdf/1748-0221_3_08_S08004.pdf<br />
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[7] The CMS Collaboration, S. Chatrchyan et al., CMS Technical Design Report for the pixel<br />
detector upgrade, CERN-LHCC-2012-016 (2012).<br />
http://cds.cern.ch/record/1481838/les/CMS-TDR-011.pdf?version=3<br />
[8] CAEN S.p.A., PS A4603, Viareggio Lucca, Italien.<br />
[9] S. Michelis et al., DC-DC converters in 0.35µm CMOS technology, JINST 7 (2012) C01072<br />
[10] CAEN S.p.A., G. Esposito: Getting Started with EASY Power Supply, Viareggio Lucca, Italien.<br />
http://www.CAEN.it/servlet/checkCAENManualFile?Id=5197<br />
[11] CAEN S.p.A., SY2527, Viareggio Lucca, Italien.<br />
http://www.CAEN.it/servlet /checkCAENManualFile?Id=8225<br />
[12] CAEN S.p.A., A1676A, Viareggio Lucca, Italien.<br />
http://www.CAEN.it/servlet /checkCAENManualFile?Id=8294<br />
[13] CAEN S.p.A., A3486, Viareggio Lucca, Italien.<br />
http://web.physik.rwth-aachen.de/service/wiki/pub/Feld/DC-DCxConversion/A3486.pdf<br />
[14] Delta Elektronika B.V., SM 52-30, Zierikzee, Nie<strong>der</strong>lande.<br />
http://www.delta-elektronika.nl/en/products/sm1500-series.html<br />
[15] B&K Precision Corporation, Model 8500,Yorba Linda ,USA.<br />
http://www.bkprecision.com/downloads/manuals/en/85xx_manual.pdf<br />
51
Literaturverzeichnis<br />
[16] Statron Gerätetechnik GmbH, Type 3227, Fürstenwalde, Deutschland.<br />
http://www.statron.de/pdfdownload/327<br />
[17] Stefano Petrucci, CAEN Marketing Manager, persönliche Mitteilung<br />
[18] Teledyne LeCroy, WaveRunner 6050, Chestnut Ridge, USA.<br />
/home/christian/Dropbox/ASV/AG4 Malta http://teledynelecroy.com/support/techlib/registerpdf.aspx?do<br />
[19] Teledyne LeCroy: WaveSurfer 44MXs-A, Chestnut Ridge, USA.<br />
http://teledynelecroy.com/japan/pdf/cata/wavesurfer_xs-a-spec.pdf<br />
[20] Jan Sammet, Doktorarbeit, <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong>, in Vorbereitung.<br />
[21] Huber Kältemaschinenbau GmbH, CC 505, Oenburg, Deutschland.<br />
http://www.huber-online.com/download/pdf_datasheets/deutsch/2018.0003.01.PDF<br />
[22] Keithley Instruments Inc.: 2410 Sourcemeter, Cleveland, USA.<br />
http://www.keithley.com/data?asset=56890<br />
[23] HAMEG Instruments GmbH, Funktionsgenerator HMF2525, Mainhausen, Deutschland.<br />
http://www.hameg.com/manuals.0.html?&no_cache=1&L=1&tx_hmdownloads_pi1[mode]=download&tx<br />
[24] Agilent Technologies, E4980A Precision LCR Meter, Böblingen, Deutschland.<br />
http://www.home.agilent.com/agilent/redirector.jspx?action=ref&cname=AGILENT_EDITORIAL&ckey<br />
1-eng&lc=ger&cc=DE&nfr=-34124.536908436.00<br />
52
Anhang A.<br />
HV-Box<br />
SUBD-17_A4_Male<br />
A1<br />
SUBD-17_A4_Female<br />
A1<br />
A2<br />
A2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
A3<br />
A3<br />
A4<br />
A4<br />
1<br />
1<br />
2<br />
100k<br />
2<br />
100k<br />
1M<br />
3<br />
3W<br />
1u<br />
400V<br />
3<br />
3W<br />
10nF/3kV<br />
1/4W<br />
Lemo<br />
15k<br />
15k<br />
2W<br />
2W<br />
Lemo<br />
100k<br />
100k<br />
10nF/3kV<br />
1/4W<br />
1/4W<br />
15k<br />
15k<br />
2W<br />
2W<br />
1<br />
Buchse_4mm_ red<br />
1<br />
Buchse_4mm_ red<br />
Buchse_4mm_black<br />
Buchse_4mm_black<br />
1<br />
BIAS 1<br />
1<br />
BIAS 2<br />
<strong>RWTH</strong> <strong>Physik</strong> 1b<br />
HV-BOX<br />
Abbildung A.1.: Schaltplan <strong>der</strong> HV-Box, welche an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> gebaut wurde.<br />
53
Anhang B.<br />
<strong>RWTH</strong>-Lastbox<br />
+5V<br />
-5V<br />
+5V<br />
-5V<br />
-5V<br />
+5V<br />
+5V<br />
+5V<br />
-5V<br />
-5V<br />
+5V<br />
+5V<br />
-5V<br />
-5V<br />
+3.3V<br />
GND<br />
+5V -5V<br />
Current - Sink<br />
Release 1.09<br />
21-Aug-2009<br />
Page 1 of 1<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J6<br />
J7<br />
J5<br />
J4<br />
AD8010<br />
2<br />
3<br />
6<br />
7<br />
4<br />
U6<br />
AD8010<br />
2<br />
3<br />
6<br />
7<br />
4<br />
U5<br />
AD8010<br />
2<br />
3<br />
6<br />
7<br />
4<br />
U4<br />
U1<br />
74AC14<br />
3 4<br />
U1<br />
74AC14<br />
U1<br />
74AC14<br />
74AC14<br />
8<br />
9<br />
U1<br />
6<br />
74AC10<br />
5<br />
4<br />
3<br />
U2<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
74AC10<br />
U2<br />
11<br />
U1<br />
10<br />
74AC14<br />
74AC14<br />
13 12<br />
U1<br />
GND<br />
12<br />
13<br />
2<br />
1<br />
U2<br />
74AC10<br />
GND<br />
GND<br />
GND<br />
ADG719<br />
U3<br />
5<br />
2<br />
3<br />
1<br />
4<br />
6<br />
GND<br />
VDD<br />
S1/S2<br />
D<br />
S1<br />
S2<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2k<br />
R8<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2k<br />
R20<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2k<br />
R16<br />
R11<br />
1<br />
Q1<br />
Si1450DH<br />
D1<br />
D2<br />
G<br />
S<br />
D3<br />
D4<br />
R10<br />
490<br />
1k<br />
R6<br />
1k<br />
R7<br />
1k<br />
R5<br />
1k<br />
R4<br />
100n<br />
C16<br />
100n<br />
C17<br />
GND<br />
10p<br />
C13<br />
0.5<br />
R12<br />
GND<br />
GND<br />
100k<br />
R9<br />
X2<br />
GND<br />
1k<br />
R17<br />
1k<br />
R19<br />
R151k<br />
1k<br />
R13<br />
100k<br />
R14<br />
100k<br />
R18<br />
GND<br />
GND<br />
22u<br />
C14<br />
22u<br />
C15<br />
GND<br />
GND<br />
C4<br />
100n<br />
10u<br />
C1<br />
10u<br />
C2<br />
1u<br />
C5<br />
1u<br />
C7<br />
1u<br />
C9<br />
1u<br />
C11<br />
C6<br />
1u<br />
C8<br />
1u<br />
1u<br />
C10<br />
GND<br />
R1<br />
1k<br />
1k R2<br />
1k R3<br />
GND<br />
GND<br />
GND<br />
C12<br />
1n<br />
GND<br />
GND<br />
GND<br />
GND<br />
J8<br />
GND<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X1<br />
100n<br />
C3<br />
VCC<br />
Rx1<br />
0<br />
Abbildung B.1.: Schaltplan <strong>der</strong> Lastbox, die an <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> gebaut wurde.<br />
55
Anhang C.<br />
HV-Board<br />
X3<br />
X4<br />
X5<br />
L3-HV4<br />
23<br />
21<br />
L2-HV4<br />
49<br />
47<br />
L4-HV4<br />
23<br />
21<br />
20<br />
20<br />
18<br />
L3-HV3<br />
44<br />
42<br />
L2-HV3<br />
18<br />
L4-HV3<br />
13<br />
13<br />
L3-HV2<br />
11<br />
L2-HV2<br />
37<br />
35<br />
L4-HV2<br />
11<br />
8<br />
8<br />
3<br />
6<br />
L3-HV1<br />
32<br />
30<br />
L2-HV1<br />
3<br />
6<br />
L4-HV1<br />
1<br />
L2L3-GND<br />
Molex-Plug-55560-0247-L3L4<br />
L3 (600V)<br />
L2L3-GND<br />
L1L4-GND<br />
25<br />
23<br />
21<br />
19<br />
1<br />
L1L4-GND<br />
Molex-Plug-55560-0247-L3L4<br />
L4 (600V)<br />
16<br />
14<br />
L1-HV3<br />
9<br />
L1-HV2<br />
7<br />
THREADED INSERT MUST BE<br />
COVERED WITH CAPTON !<br />
4<br />
2<br />
L1-HV1<br />
Molex-Plug-55560-0507-L1L2<br />
THREADED INSERT MUST BE<br />
COVERED WITH CAPTON !<br />
L1L4-GND<br />
X1<br />
L1L4-GND<br />
L1+L2 (1000V)<br />
L2L3-GND<br />
X2<br />
L2L3-GND<br />
20 19<br />
20 19<br />
L4-HV1<br />
L4-HV3<br />
L1-HV1<br />
L1-HV3<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
13<br />
9<br />
5<br />
1<br />
L4-HV2<br />
L4-HV4<br />
L1-HV2<br />
L2-HV1<br />
L2-HV3<br />
L3-HV1<br />
L3-HV3<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
13<br />
9<br />
5<br />
1<br />
L2-HV2<br />
L2-HV4<br />
L3-HV2<br />
L3-HV4<br />
M80-5022042P-HV<br />
CABLE1 (L1+L4)<br />
LOWER CONNECTOR<br />
M80-5022042P-HV<br />
CABLE2 (L2+L3)<br />
UPPER CONNECTOR<br />
HV Bus<br />
Release 1.0<br />
21-Nov-2012<br />
Page 1 of 1<br />
Connectors<br />
Abbildung C.1.: Schaltplan des HV-Board, welches am I. <strong>Physik</strong>alischen Institut entwickelt wurde<br />
und so im CMS-Experiment eingebaut wird.<br />
57
Danksagung<br />
Zunächst möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Lutz Feld dafür bedanken, dass er mir die Möglichkeit<br />
gegeben hat, in seiner Arbeitsgruppe diese <strong>Bachelorarbeit</strong> zu erstellen. Herrn Prof. Dr. Stefan<br />
Schael danke ich für die Zweitkorrektur dieser Arbeit.<br />
Ein weiterer Dank richtet sich an meine gesamte Arbeitsgruppe, die mich immer wie<strong>der</strong> unterstützte.<br />
Beson<strong>der</strong>er Dank gilt hierbei meiner Betreuerin Frau Dr. Katja Klein, die mir während des<br />
Entstehungsprozesses dieser Arbeit immer hilfreich zur Seite stand. Auÿerdem ist an dieser Stelle<br />
Jan Sammet hervorzuheben, auf dessen Versuchsaufbauten und Erfahrungen mit Systemtestmessungen<br />
ich zurückgreifen konnte.<br />
Bei <strong>der</strong> elektrischen Werkstatt, insbeson<strong>der</strong>e bei Herrn Waclaw Karpinski, und bei <strong>der</strong> mechanischen<br />
Werkstatt des I. <strong>Physik</strong>alischen Institutes <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong> möchte ich mich für die<br />
schnelle Hilfe bedanken, die ich stets erhielt.<br />
Auÿerdem gilt meiner Mutter, Henny Fimmers, ein Dank für die Korrektur <strong>der</strong> Sprache dieser<br />
Arbeit.<br />
59
Erklärung<br />
Hiermit erkläre ich, Christian Fimmers, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig erarbeitet und<br />
ausschlieÿlich die aufgeführten Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Quellen und Zitate<br />
sind als solche kenntlich gemacht, und die Literaturangaben sind nach meinem besten Wissen und<br />
Gewissen korrekt und vollständig wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
<strong>Aachen</strong>, den 21.10.2013<br />
61