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Vorlesung Grundlagen der BWL 07 Ziele

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<strong>Vorlesung</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>BWL</strong><br />

<strong>07</strong> <strong>Ziele</strong><br />

Prof. Dr. Johannes Kals<br />

Glie<strong>der</strong>ung dieser Präsentation<br />

1. Überblick Rechnungswesen 2<br />

2. Das ökonomische Prinzip 6<br />

3. Zielarten 10<br />

4. Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität 13<br />

1


1. Überblick Rechnungswesen<br />

Rechnungswesen<br />

Externes Rechnungswesen<br />

(Finanzbuchhaltung)<br />

Jahresabschluss<br />

Bilanz / G+V<br />

(FH: <strong>Vorlesung</strong> Buchhaltung)<br />

Internes<br />

Rechnungswesen<br />

(Betriebsbuchhaltung)<br />

Kosten‐ und<br />

Erlösrechnung<br />

(FH: <strong>Vorlesung</strong> KLR)<br />

Wöhe 2010, 24. Aufl., S. 693<br />

Planungsrechnungen:<br />

Produktionsplanung<br />

Absatzplanung<br />

Finanz‐/<br />

Investitionsplanung<br />

(Welche <strong>Vorlesung</strong>en?)<br />

2


Das Rechnungswesen ist wesentlicher Teil des betrieblichen<br />

Informations(versorgungs)systems. Es bildet alle relevanten<br />

güterwirtschaftlichen und finanziellen Vorgänge im Unternehmen in<br />

einem Rechenwerk ab und ermittelt wesentliche Kennzahlen.<br />

• Das externe Rechnungswesen wendet sich an externe Adressaten<br />

(Gläubiger, Aktionäre, Finanzbehörden, Wirtschaftsprüfer …)<br />

• Das interne Rechnungswesen wendet sich an interne Entscheidungsträger<br />

(Management)<br />

In dieser Präsentation (<strong>07</strong> <strong>Ziele</strong>) werden die unternehmerischen <strong>Ziele</strong><br />

vorgestellt, die das Rechnungswesen erreichen hilft. Die parallele<br />

<strong>Vorlesung</strong> Kostenrechnung ist hier einzuordenen. 08 Bilanz –G+V<br />

wie<strong>der</strong>holt Teile <strong>der</strong> „Buchführung“, um zu zeigen, wie Kosten und<br />

Leistungen in den Erfolgskennzahlen des Jahresabschlusses<br />

zusammenfließen<br />

3


Absatz- o<strong>der</strong><br />

Marketingpläne<br />

Produktionspläne<br />

Personalpläne<br />

Festlegung <strong>der</strong> anzustrebenden Absatzmenge und <strong>der</strong><br />

einzusetzenden Absatzinstrumente, teilweise auch <strong>der</strong><br />

gesamten Verkaufsabwicklung.<br />

Aussagen über das geplante Produktionsprogramm.<br />

Planung <strong>der</strong> Vorbereitung und des Ablaufs des<br />

Produktionsprozesses.<br />

Zukünftige Personalzu- u. abgänge. Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Bedarfdeckung. Mitarbeiterentwicklung<br />

Beschaffungspläne<br />

Finanzpläne<br />

Beschaffung <strong>der</strong> notwendigen Roh-, Hilfs- u. Betriebstoffe<br />

zur Sicherstellung des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses<br />

ohne Störung.<br />

Systematische Gegenüberstellung <strong>der</strong> innerhalb eines<br />

bestimmten Zeitraums zu erwartenden Einnahmen und<br />

Ausgaben.<br />

4


Oberziel gemäß des erwerbswirtschaftlichen Prinzips:<br />

Langfristige Gewinnerzielung/ ‐maximierung, dadurch<br />

langfristiges Überleben des Unternehmens<br />

Aufgabe: Welche Betriebe/ Unternehmen/ Wirtschaftseinheiten verfolgen<br />

nicht das erwerbswirtschaftliches Prinzip?<br />

Wirtschaftlichkeitsprinzip<br />

Optimaler Einsatz <strong>der</strong><br />

Produktionsfaktoren (siehe ff.)<br />

Finanzielles Gleichgewicht<br />

Liquidität<br />

(Cash Flow =<br />

Einzahlungen - Auszahlungen)<br />

5


2. Das ökonomische Prinzip<br />

Ökonomisches/<br />

wirtschaftliches/ Prinzip<br />

Rationalprinzip<br />

Maximalprinzip: mit<br />

gegebenen Mitteln<br />

(Ressourcen, Input) das<br />

Maximum (Output/ <strong>Ziele</strong>)<br />

erreichen<br />

Minimalprinzip: Ein<br />

gegebenes Ziel mit<br />

minimalem Mitteleinsatz<br />

erreichen<br />

Falsch!!!: Mit minimalen Mitteln ein maximales Ergebnis erreichen . Falsch!!!<br />

Weshalb?<br />

Aber:<br />

Allgemeines Optimalprinzip: Das Verhältnis von Ergebnis und Mitteleinsatz optimieren<br />

6


Beispiel Produktion<br />

Maximalprinzip: mit gegebenen<br />

Ressourcen (Maschinen, Mitarbeitern<br />

usw.) möglichst viele Produkte<br />

herstellen<br />

(ist sinnvoll bei nicht gesättigten<br />

Märkten)<br />

Minimalprinzip: das<br />

Produktionsprogramm mit minimalem<br />

Mitteleinsatz (Kosten für Maschinen,<br />

Mitarbeiter, Material usw.) erreichen<br />

(ist sinnvoll bei Absatzhöchstgrenzen)<br />

7


Beispiel Studienstrategie<br />

Maximalprinzip:<br />

mit gegebenen Ressourcen<br />

(Intelligenz, Arbeitskraft, Finanzen<br />

usw.) möglichst viel Wissen,<br />

Fähigkeiten, gute Noten und<br />

Berufsstartchancen erwerben<br />

Minimalprinzip:<br />

Mit möglichst geringem Aufwand<br />

den Abschluss bestehen o<strong>der</strong> eine<br />

bestimmte Note erreichen<br />

Das ökonomische Prinzip ist ein rein formales Prinzip. Es sagt nichts über<br />

•Motive<br />

•Wege<br />

•Inhaltliche Sinnhaftigkeit<br />

8


Aufgaben:<br />

Der Vorstandsvorsitzende auf <strong>der</strong> Betriebsversammlung: „Liebe<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um den drohenden Konkurs<br />

abzuwenden, müssen wir mit so wenig wie es geht so viel wie möglich<br />

herausholen!“ Kommentieren Sie.<br />

Formulieren Sie je ein Beispiel für das Minimalprinzip, das Maximalprinzip<br />

und das Optimalprinzip.<br />

9


3. Zielarten<br />

<strong>Ziele</strong> sind angestrebte zukünftige Zustände<br />

Wirtschaftliche und an<strong>der</strong>e <strong>Ziele</strong>:<br />

Zielsystem eines Unternehmens<br />

Wirtschaftliche<br />

Sachziele:<br />

Güterproduktion<br />

Service<br />

Produktrücknahme<br />

Wirtschaftliche<br />

Formalziel<br />

Langfristiges<br />

Überleben,<br />

Gewinn,<br />

Rentabilität,<br />

Liquidität,<br />

Marktanteile,<br />

Risikobeherrschung<br />

Soziale <strong>Ziele</strong>:<br />

Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

gerechte<br />

Entlohnung<br />

Corporate<br />

Social<br />

Responsibility<br />

(CSR)<br />

Ökologische<br />

<strong>Ziele</strong> Rohstoffeinsparung<br />

Energieeffizienz<br />

Psychologische<br />

Macht‐ und<br />

Prestigeziele<br />

Sachziel ist die Erstellung <strong>der</strong> Produkte (Sachen o<strong>der</strong> Dienstleistungen), alle an<strong>der</strong>en <strong>Ziele</strong><br />

sind Formalziele, die beschreiben, wie das geschehen soll: rentabel, sozial, ökologisch<br />

10<br />

usw.


Zeitbezug und<br />

Dokumentation<br />

Visionen (basieren auf<br />

Grundwerte)<br />

Leitbil<strong>der</strong>/ Leitlinien<br />

Strategien (mit <strong>Ziele</strong>n)<br />

Taktische <strong>Ziele</strong><br />

Operative <strong>Ziele</strong><br />

Aufgabe: Lesen Sie nach, welche Visionen, Leitbil<strong>der</strong>, Strategien auf den<br />

Homepages von zwei Unternehmen veröffentlicht sind. 11


Zielbeziehungen<br />

Zielantinomie: <strong>Ziele</strong> schließen sich aus<br />

Zielkonkurrenz: <strong>Ziele</strong> stehen sich entgegen<br />

(siehe Abb.)<br />

Zielharmonie: <strong>Ziele</strong> för<strong>der</strong>n sich gegenseitig<br />

Zielkomplementarität: <strong>Ziele</strong> können nur<br />

gemeinsam erreicht werden (siehe Abb.)<br />

Zielneutralität: <strong>Ziele</strong> haben nichts<br />

miteinan<strong>der</strong> zu tun (siehe Abb.)<br />

Schmalen 2002, S. 139, zitiert aus Skript Kollege Buch<br />

12


4. Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität<br />

Produktivität ist ein Maß für die mengenmäßige Ergiebigkeit<br />

– Isoliert betrachtet wenig aussagefähig, aber Betriebsvergleich o<strong>der</strong><br />

Zeitvergleich<br />

– Bildung über Gesamtunternehmen kaum möglich, da Mengengrößen<br />

meist nicht addierbar<br />

– Produktivität sagt noch nicht über monetäre Größen und Erfolg aus<br />

Beispiele (mindestens eins aus <strong>der</strong> privaten Lebenswelt und ein<br />

wirtschaftliches):<br />

13


Bildung von Teilproduktivitäten (mit Beispielen):<br />

14


• Im Gegensatz zu Produktivität (güterwirtschaftliche Mengengrößen) ist<br />

Wirtschaftlichkeit eine finanzielle (monetäre) Größe<br />

• Ertrag : Aufwendungen<br />

• Wie die Produktivität liegt die Wirtschaftlichkeit normalerweise in <strong>der</strong><br />

Größenordnung von 1.<br />

• Wirtschaftlichkeit sagt noch nichts über den wirtschaftlichen Erfolg aus.<br />

Dazu dient die Rentabilität (Rendite).<br />

15


Rentabilität (Rendite, Return on Investment ‐ ROI)<br />

• Quotient aus einer Erfolgsgröße im Zähler und einer Bezugsgröße im<br />

Nenner<br />

• aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Kapital‐Rentabilität das Verhältnis<br />

des Erfolges zum eingesetzten Kapital eines Unternehmens und ist ein<br />

Maß für die Kapitalverzinsung innerhalb einer Abrechnungsperiode<br />

• als einzelne Maßzahl wenig aussagefähig, aber Unternehmensvergleich<br />

und Zeitvergleich<br />

• Eigenkapitalrentabilität , Gesamtkapitalrentabilität, Umsatzrentabilität<br />

• Was ist Fremdkapitalrentabilität definiert, welchen einfacheren Ausdruck<br />

gibt es dafür?<br />

16


Sie gibt an, wie sich das von den Eigenkapitalgebern (Anteilseignern)<br />

bereitgestellte Kapital verzinst.<br />

Gesamtkapitalrentabilität<br />

• Sie gibt Auskunft, wie sich das gesamte eingesetzte Kapital verzinst hat.<br />

• Das Gesamtkapital setzt sich aus Eigen‐ und Fremdkapital zusammen.<br />

• Zur Berechnung <strong>der</strong> Gesamtkapitalrentabilität müssen die Fremdkapitalzinsen<br />

dem Gewinn hinzugerechnet werden, da die Fremdkapitalzinsen<br />

den Gewinn geschmälert haben und ansonsten Zähler und Nenner nicht<br />

vergleichbar sind.<br />

17


Umsatzrentabilität: Wie viel Prozent Gewinn mit einem Euro Umsatz<br />

erwirtschaftet werden<br />

Kapitalumschlag: Wie oft häufig das betriebsnotwendig Kapital<br />

(Gesamtkapital) am Markt umgesetzt werden kann.<br />

18


Aufgabe Produktivität und Rentabilität/Rendite<br />

bei einem Druckmaschinenhersteller<br />

Bei einem Druckmaschinenhersteller produzieren<br />

2 Montagelinien für das Modell „Bleiletter“ mit<br />

120 Mitarbeitern 600 Druckmaschinen pro Jahr.<br />

Berechnen Sie jeweils die Produktivität<br />

(Unternehmens‐/ Werksproduktivität), die<br />

Betriebsmittelproduktivität, die<br />

Arbeitsproduktivität.<br />

Arbeitet das Unternehmen wirtschaftlich?<br />

Wie hoch ist die Wirtschaftlichkeit des<br />

Druckmaschinenherstellers, wenn jede<br />

Druckmaschine 30.000 Euro Umsatz erbringt und<br />

die Gesamtkosten 17 Mio. sind?<br />

Weshalb können Sie noch nicht viel über die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Anteilseigner sagen? Welche<br />

Informationen brauchen Sie zusätzlich?<br />

Angenommen, im Unternehmen stecken 10 Mio.<br />

Eigenkapital und zusätzlich sind 20 Mio. Kredite<br />

aufgenommen zu 5 Prozent (Kreditzinsen sind<br />

Aufwand). Wie hoch sind Eigen‐, Gesamtkapital‐,<br />

Umsatzrendite?<br />

19


Effektivität „Das richtige tun“,<br />

Eignung einer Maßnahme, ein<br />

Ziel zu erreichen<br />

Effizienz, das Verhältnis von<br />

Output zu Input, etwas in <strong>der</strong><br />

richtigen Weise tun<br />

Bonmot zur Effektivität:<br />

„Nachdem sie ihr Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre<br />

Anstrengungen.“<br />

Beispiele aus Alltag und Beruf?<br />

Wie operationalisieren Betriebswirte „Effizienz“? Welches Prinzip wird angewendet?<br />

20

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