Samplitude Quickstart

Samplitude Quickstart Samplitude Quickstart

video.musik.schmidt.de
von video.musik.schmidt.de Mehr von diesem Publisher
28.12.2013 Aufrufe

652 MENÜ EFFEKTE NonLin Diese (non-linearen) Modelle haben als einzige im VariVerb Pro kein reales Pendant. Ein nichtlinearer Hall basiert auf einer Abfolge von einzelnen Delayblöcken, sogenannten Bursts. Durch Gewichtung dieser Blöcke können verschiedene zeitliche Verläufe (Envelopes) realisiert werden. Zwei dieser typischen Verläufe sind die Modelle "nonlin gate" und "nonlin reverse". Einstellbar sind hier insbesondere: • EQ low / high:siehe Room/Hall • predelay: siehe Room/Hall • size: die Größe der einzelnen Bursts, d.h. die Länge des Gesamthalls in der Summe. • diffusion: Glättung des Halleffekts. Je größer der Wert, desto mehr werden die Echoblöcke ineinander "verwischt" und umso mehr tritt ein Effekt der Verhallung ein • width: siehe Room/Hall Beachten Sie, dass bei diesen Modellen kein Decay-Parameter existiert, es findet kein Nachhall statt. Spring Hallspiralen kennen Sie vielleicht von einigen Gitarren- und Keyboard-Verstärkern. Dort befindet sich am Gehäuseboden eine Einheit aus meist zwei bis vier Spiralfedern, die wiederum auf einem gefederten Schlitten weitgehend erschütterungsfest gelagert sind. Wie bei der Hallplatte kommen auch Systeme zur Übertragung der elektrischen in mechanische Signale und umgekehrt zum Einsatz. Es gibt verschiedene Bauweisen und Größen von Spring Reverbs, aber sie alle haben einen recht eigenartigen Klang: das typische "Bloing"- Geräusch bei Erregung der Federn, ähnlich einem Plätschern. Beim Ausklingen des Halls ist meist die Grundstimmung der Feder(n) recht deutlich zu hören. Zudem ist der Frequenzbereich aufgrund der Verluste in den Spiralen und der verwendeten Übertrager/Tonabnehmer drastisch eingeschränkt. Trotzdem - oder deswegen - ist ihr Klang etwas Besonderes. Einige Musikstile, wie etwa Dub & Reggae, sind ohne Spring Reverb kaum denkbar. Als digitaler Effekt ist der Spring Reverb im VariVerb Pro auf der Basis von sogenannten Physical Modelling Algorithmen realisiert. Auf der Grundlage eines Masse-Feder-Systems arbeitet der Effekt ähnlich dem physikalischen Modell einer schwingenden Saite. Parameter: • EQ low / high:siehe Room/Hall • predelay: siehe Room/Hall • size: Größe des Federsystems, die Länge der Federn. Ein kleiner Wert führt zu einer sehr schnellen Ansprechzeit und zu kurzen Echos, größere Werte verwischen das typische Erregungsgeräusch einer Feder etwas. Echos verlängern sich dabei. • decay: Länge der Nachhallzeit. Beachten Sie, dass im Gegensatz zu den Room/Hallund Plate-Modellen bei langen Nachhallzeiten ein Echoeffekt bestehen bleibt. Dies entspricht dem natürlichen Verhalten von Federn, da diese sich während der Ausklingphase weiterhin in Bewegung befinden. • saturation: Die Spring-Modelle beinhalten auch die Vorgänge beim Ausprechen des Signals und seiner Abnahme durch Magnet-/Spulensysteme. Die Übertragung von elektrischer Energie in mechanische und umgekehrt erfolgt nichtlinear, so dass

MENÜ EFFEKTE 653 harmonische Verzerrungen entstehen, wenn der Eingangspegel relativ stark wird. Der Saturation-Parameter erhöht quasi die Aufsprech-Lautstärke und fährt das System in die Sättigung. Je nach Material ensteht ein sehr interessanter, organischer Effekt, der den Vintage-Charakter nochmals unterstreicht. HQ (High Quality) Models (Room A/B & Hall A/B) Die oben beschrieben Room- und Hall-Algorithmen sind bereits hochwertiger Natur, sehr vielseitig und vor allem sehr schonend im Bezug auf die CPU-Belastung. Wenn Sie noch realistischere und noch höherwertigere Räume haben möchten und die CPU-Belastung eher sekundär ist, seien Ihnen die HQ-Modelle ans Herz gelegt. Sie simulieren einen Raum mit seltener Plastizität und Natürlichkeit, fast schon, als wären Impulsantworten die Grundlage. Aber sie sind es nicht… VariVerb Pro schießt dagegen mit einer gewaltigen Armada an Delays und Filterstufen Diese brauchen Rechenzeit, die aber sicher gut investiert ist. Bei diesen Algorithmen wird im Vergleich zu den anderen Modellen ein weitaus größeres, engmaschigeres Netz über den virtuellen Raum gespannt. Die Folge sind eine natürliche, schnelle Diffusion und Dekorrelation des Signals, eine hohe Komplexität der Hallfahne ohne Echo Patterns und die Möglichkeit, das Stereosignal und die zwei virtuellen Mikrofone frei positionieren zu können. Werden die HQ-Räume im "expert"-Modus geöffnet, fällt zunächst auf, dass die Bearbeitung der Erstreflexionen (ER-Anteil) fehlt. Der Grund: bei den normalen Modellen steht eher der künstlerische und klangmanipulierende Effekt im Vordergrund. Ein natürlicher Raum dagegen unterscheidet nicht diskret zwischen frühen und späten Reflexionen. Sie gehen zeitlich ineinander über. Zudem ist der Anteil der Erstreflexionen abhängig von der Hörposition. Im HQ-Modus lässt sich ein solches Reflexionsmuster und der gesamte Klangeindruck inklusive Stereoortung mittels einer Draufsicht auf den ausgewählten Raum editieren. In der "expert view" verschiebt sich der gewohnte Abschnitt mit der Hallfahne nach rechts und gibt den Platz frei für die Sicht auf den Raum von oben. Hier finden Sie frei positionierbare Anfasser für die Schallquelle ("L"und "R") sowie der zwei Mikrofone ("L mic" und "R mic"). Wenn Sie beispielsweise die Entfernung ("near"/"far") von Quelle zu Mikrofon vergrößern., hören Sie, wie sich das Signal von Ihnen entfernt; die Laufzeiten verlängern sich, das Klangbild wird "diffuser" und insgesamt komplexer. Gleichzeitig verschwinden die vormals eher härteren Erstreflexionen. Allein in diesem Werkzeug steckt enorm viel kreatives Potenzial, zudem ist es automatisierbar.

652 MENÜ EFFEKTE<br />

NonLin<br />

Diese (non-linearen) Modelle haben als einzige im VariVerb Pro kein reales Pendant. Ein<br />

nichtlinearer Hall basiert auf einer Abfolge von einzelnen Delayblöcken, sogenannten<br />

Bursts. Durch Gewichtung dieser Blöcke können verschiedene zeitliche Verläufe<br />

(Envelopes) realisiert werden. Zwei dieser typischen Verläufe sind die Modelle "nonlin gate"<br />

und "nonlin reverse". Einstellbar sind hier insbesondere:<br />

• EQ low / high:siehe Room/Hall<br />

• predelay: siehe Room/Hall<br />

• size: die Größe der einzelnen Bursts, d.h. die Länge des Gesamthalls in der Summe.<br />

• diffusion: Glättung des Halleffekts. Je größer der Wert, desto mehr werden die<br />

Echoblöcke ineinander "verwischt" und umso mehr tritt ein Effekt der Verhallung ein<br />

• width: siehe Room/Hall<br />

Beachten Sie, dass bei diesen Modellen kein Decay-Parameter existiert, es findet kein<br />

Nachhall statt.<br />

Spring<br />

Hallspiralen kennen Sie vielleicht von einigen Gitarren- und Keyboard-Verstärkern. Dort<br />

befindet sich am Gehäuseboden eine Einheit aus meist zwei bis vier Spiralfedern, die<br />

wiederum auf einem gefederten Schlitten weitgehend erschütterungsfest gelagert sind. Wie<br />

bei der Hallplatte kommen auch Systeme zur Übertragung der elektrischen in mechanische<br />

Signale und umgekehrt zum Einsatz. Es gibt verschiedene Bauweisen und Größen von<br />

Spring Reverbs, aber sie alle haben einen recht eigenartigen Klang: das typische "Bloing"-<br />

Geräusch bei Erregung der Federn, ähnlich einem Plätschern. Beim Ausklingen des Halls<br />

ist meist die Grundstimmung der Feder(n) recht deutlich zu hören. Zudem ist der<br />

Frequenzbereich aufgrund der Verluste in den Spiralen und der verwendeten<br />

Übertrager/Tonabnehmer drastisch eingeschränkt. Trotzdem - oder deswegen - ist ihr<br />

Klang etwas Besonderes. Einige Musikstile, wie etwa Dub & Reggae, sind ohne Spring<br />

Reverb kaum denkbar.<br />

Als digitaler Effekt ist der Spring Reverb im VariVerb Pro auf der Basis von sogenannten<br />

Physical Modelling Algorithmen realisiert. Auf der Grundlage eines Masse-Feder-Systems<br />

arbeitet der Effekt ähnlich dem physikalischen Modell einer schwingenden Saite.<br />

Parameter:<br />

• EQ low / high:siehe Room/Hall<br />

• predelay: siehe Room/Hall<br />

• size: Größe des Federsystems, die Länge der Federn. Ein kleiner Wert führt zu einer<br />

sehr schnellen Ansprechzeit und zu kurzen Echos, größere Werte verwischen das<br />

typische Erregungsgeräusch einer Feder etwas. Echos verlängern sich dabei.<br />

• decay: Länge der Nachhallzeit. Beachten Sie, dass im Gegensatz zu den Room/Hallund<br />

Plate-Modellen bei langen Nachhallzeiten ein Echoeffekt bestehen bleibt. Dies<br />

entspricht dem natürlichen Verhalten von Federn, da diese sich während der<br />

Ausklingphase weiterhin in Bewegung befinden.<br />

• saturation: Die Spring-Modelle beinhalten auch die Vorgänge beim Ausprechen des<br />

Signals und seiner Abnahme durch Magnet-/Spulensysteme. Die Übertragung von<br />

elektrischer Energie in mechanische und umgekehrt erfolgt nichtlinear, so dass

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!