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MENÜ EFFEKTE 637<br />

Der Chorus-Sound entsteht, indem man sich den sogenannten Doppler-Effekt zunutze<br />

macht. Diesen kennen Sie sicherlich aus dem Alltag: Die Sirene eines vorbeifahrenden<br />

Krankenwagen erscheint beim sich nähernden Fahrzeug höher und beim Entfernen tiefer.<br />

Dieser Effekt kommt durch die Schallgeschwindigkeit zustande, die hierbei erst zu- und<br />

dann abnimmt. Damit ändert sich auch die Wellenlänge respektive die Frequenz. Würde<br />

sich an ihrer Hörposition eine zweite Sirene befinden, die sich nicht bewegt, entstünde<br />

zwischen den beiden Klängen eine Schwebung, wie bei einer Verstimmung zwischen zwei<br />

Instrumenten.<br />

Beim Chorus wird das Signal zunächst auch in mindestens zwei aufgeteilt, einen Direktund<br />

einen Effektanteil, wobei wir beim CORVEX sogar mehrere Effektanteile haben.<br />

Der Doppler-Effekt entsteht hier durch eine kurze Signalverzögerung (Delay) des<br />

Effektanteils. Diese Verzögerung liegt bei den meisten Geräten, so auch hier, im Bereich<br />

von 10-30ms, das ist kurz genug, um sie nicht als Echo wahrzunehmen. Ähnlich kurze<br />

Zeiten würden Sie selbst als routinierter Spieler auch erhalten, wenn Sie z.B. eine<br />

Gitarrenspur doppeln (erneut einspielen). Eine kurze Verzögerung klingt im Mix mit dem<br />

Direktsignal schon gedoppelt, aber authentisch ist dies nicht. Hier kommt die oben<br />

genannte Verstimmung ins Spiel: Das Effektsignal wird leicht in der Tonhöhe moduliert,<br />

indem es in der Verzögerungsschleife ganz leicht vor und zurück driftet; man erhält eine<br />

Schwebung, deren Lebendigkeit durch die Geschwindigkeit des Drifts beeinflusst wird.<br />

Der "Flange"-Effekt ähnelt dem des Chorus, hat aber einen anderen technischen und<br />

historischen Hintergund. Er kam eher zufällig zustande: Jemand (diverse Quellen nennen<br />

übereinstimmend John Lennon) hatte im Tonstudio an einer von zwei miteinander<br />

gekoppelten Tonbandmaschinen eine Spule mit der Hand kurz abgebremst. Das Resultat:<br />

durch die kurze Verzögerung des zweiten Signals zum ersten kamen Auslöschungen im<br />

Frequenzspektrum zutage, der sogenannte Kammfiltereffekt (die zwei Signale bilden in ihrer<br />

Summe je nach Verzögerung Berge und Täler im Spektrum, die den Zähnen eines Kamms<br />

ähneln).<br />

Flanging ist im Grunde ein Choruseffekt, der aber eine geringere Verzögerungszeit aufweist<br />

(unter 10ms). Das Loslösen oder Doppeln von Signalen steht hier nicht im Vordergrund,<br />

sondern eher eine kreative Deformierung des Frequenzgangs.<br />

Ein Flange-Effekt in Vollendung benötigt auf jeden Fall ein Feedback: der Flange-Anteil wird<br />

dabei wieder zurück auf den Eingang gegeben, um den Effekt zu verstärken. Oft spricht<br />

man auch vom "Jet-Effekt", in klanglicher Anlehnung an einen startenden Düsenjet.

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