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28.12.2013 Aufrufe

636 MENÜ EFFEKTE würde einem Sinuston mit 1kHz Grundfrequenz ein Oberton mit 3Khz und geringerer Amplitude zugefügt. Das Obertonspektrum bei 100% Saturation ist dem analoger Bandmaschinen recht ähnlich, wenn eine solche durch Sättigung des Bandes bei Vollaussteuerung am Limit betrieben wird. output clip stage Auch hier lässt sich die Balance zwischen hartem Clipping und weicher Sättigung des Signals fein einstellen. auto gain: Ist diese Funktion ausgeschaltet, wird der Gesamtpegel vor dem Ausgang je nach Reglerstellung des Clippings um bis zu 3dB erhöht. Dies ist bedingt durch die sanftere Sättigungskennlinie, deren Maximum normalerweise schon vor der Vollaussteuerung erreicht wäre, aber hier um diesen Betrag angehoben wird, um den maximalen Headroom zu gewährleisten. Ohne "auto gain" wird somit bei gleichbleibendem Absolutpegel eine Lautheitserhöhung aufgrund des geänderten Obertonspektrums stattfinden. Bei aktiviertem "auto gain" wird dagegen ein solcher Pegelanstieg vermieden und eine gleichbleibende Lautheit unabhängig von der Sättigungskurve angestrebt. Hierzu wird der Eingang des Clippers um den zu erwartenden Pegelgewinn am Ausgang abgesenkt, so dass wieder "gleiche Verhältnisse" herrschen. Diese Maßnahme kann insbesondere beim Einsatz des Dual-Band-Clippers notwendig sein, da ein zweimaliges Sättigen des Signals ohne diese Dämpfung unter Umständen übertrieben klingen kann. Somit stellt die "auto gain"-Funktion selbst bei zusätzlich generierten Obertönen ein gewisses Maß an Luftigkeit sicher. CORVEX - Chorus/Flanger Wenn wir beim CORVEX von Chorus und Flangereffekt sprechen, meinen wir nicht nur wahlweise eines der beiden Effekte, sondern vor allem die Variationen dazwischen und das, was über gängige Konzepte hinausgeht. Ein Chorus erzeugt den typischen schwebenden Klangteppich, wie man ihn von Gitarrensounds oder Synth-Flächen kennt. Sie können damit ein Instrument akustisch andicken, es fülliger klingen lassen oder die Illusion erzeugen, als wäre es mehrfach vorhanden.

MENÜ EFFEKTE 637 Der Chorus-Sound entsteht, indem man sich den sogenannten Doppler-Effekt zunutze macht. Diesen kennen Sie sicherlich aus dem Alltag: Die Sirene eines vorbeifahrenden Krankenwagen erscheint beim sich nähernden Fahrzeug höher und beim Entfernen tiefer. Dieser Effekt kommt durch die Schallgeschwindigkeit zustande, die hierbei erst zu- und dann abnimmt. Damit ändert sich auch die Wellenlänge respektive die Frequenz. Würde sich an ihrer Hörposition eine zweite Sirene befinden, die sich nicht bewegt, entstünde zwischen den beiden Klängen eine Schwebung, wie bei einer Verstimmung zwischen zwei Instrumenten. Beim Chorus wird das Signal zunächst auch in mindestens zwei aufgeteilt, einen Direktund einen Effektanteil, wobei wir beim CORVEX sogar mehrere Effektanteile haben. Der Doppler-Effekt entsteht hier durch eine kurze Signalverzögerung (Delay) des Effektanteils. Diese Verzögerung liegt bei den meisten Geräten, so auch hier, im Bereich von 10-30ms, das ist kurz genug, um sie nicht als Echo wahrzunehmen. Ähnlich kurze Zeiten würden Sie selbst als routinierter Spieler auch erhalten, wenn Sie z.B. eine Gitarrenspur doppeln (erneut einspielen). Eine kurze Verzögerung klingt im Mix mit dem Direktsignal schon gedoppelt, aber authentisch ist dies nicht. Hier kommt die oben genannte Verstimmung ins Spiel: Das Effektsignal wird leicht in der Tonhöhe moduliert, indem es in der Verzögerungsschleife ganz leicht vor und zurück driftet; man erhält eine Schwebung, deren Lebendigkeit durch die Geschwindigkeit des Drifts beeinflusst wird. Der "Flange"-Effekt ähnelt dem des Chorus, hat aber einen anderen technischen und historischen Hintergund. Er kam eher zufällig zustande: Jemand (diverse Quellen nennen übereinstimmend John Lennon) hatte im Tonstudio an einer von zwei miteinander gekoppelten Tonbandmaschinen eine Spule mit der Hand kurz abgebremst. Das Resultat: durch die kurze Verzögerung des zweiten Signals zum ersten kamen Auslöschungen im Frequenzspektrum zutage, der sogenannte Kammfiltereffekt (die zwei Signale bilden in ihrer Summe je nach Verzögerung Berge und Täler im Spektrum, die den Zähnen eines Kamms ähneln). Flanging ist im Grunde ein Choruseffekt, der aber eine geringere Verzögerungszeit aufweist (unter 10ms). Das Loslösen oder Doppeln von Signalen steht hier nicht im Vordergrund, sondern eher eine kreative Deformierung des Frequenzgangs. Ein Flange-Effekt in Vollendung benötigt auf jeden Fall ein Feedback: der Flange-Anteil wird dabei wieder zurück auf den Eingang gegeben, um den Effekt zu verstärken. Oft spricht man auch vom "Jet-Effekt", in klanglicher Anlehnung an einen startenden Düsenjet.

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würde einem Sinuston mit 1kHz Grundfrequenz ein Oberton mit 3Khz und geringerer<br />

Amplitude zugefügt. Das Obertonspektrum bei 100% Saturation ist dem analoger<br />

Bandmaschinen recht ähnlich, wenn eine solche durch Sättigung des Bandes bei<br />

Vollaussteuerung am Limit betrieben wird.<br />

output clip stage<br />

Auch hier lässt sich die Balance zwischen hartem Clipping und weicher Sättigung des<br />

Signals fein einstellen.<br />

auto gain: Ist diese Funktion ausgeschaltet, wird der Gesamtpegel vor dem Ausgang je<br />

nach Reglerstellung des Clippings um bis zu 3dB erhöht. Dies ist bedingt durch die<br />

sanftere Sättigungskennlinie, deren Maximum normalerweise schon vor der<br />

Vollaussteuerung erreicht wäre, aber hier um diesen Betrag angehoben wird, um den<br />

maximalen Headroom zu gewährleisten. Ohne "auto gain" wird somit bei gleichbleibendem<br />

Absolutpegel eine Lautheitserhöhung aufgrund des geänderten Obertonspektrums<br />

stattfinden.<br />

Bei aktiviertem "auto gain" wird dagegen ein solcher Pegelanstieg vermieden und eine<br />

gleichbleibende Lautheit unabhängig von der Sättigungskurve angestrebt. Hierzu wird der<br />

Eingang des Clippers um den zu erwartenden Pegelgewinn am Ausgang abgesenkt, so<br />

dass wieder "gleiche Verhältnisse" herrschen. Diese Maßnahme kann insbesondere beim<br />

Einsatz des Dual-Band-Clippers notwendig sein, da ein zweimaliges Sättigen des Signals<br />

ohne diese Dämpfung unter Umständen übertrieben klingen kann.<br />

Somit stellt die "auto gain"-Funktion selbst bei zusätzlich generierten Obertönen ein<br />

gewisses Maß an Luftigkeit sicher.<br />

CORVEX - Chorus/Flanger<br />

Wenn wir beim CORVEX von Chorus und Flangereffekt sprechen, meinen wir nicht nur<br />

wahlweise eines der beiden Effekte, sondern vor allem die Variationen dazwischen und<br />

das, was über gängige Konzepte hinausgeht.<br />

Ein Chorus erzeugt den typischen schwebenden Klangteppich, wie man ihn von<br />

Gitarrensounds oder Synth-Flächen kennt. Sie können damit ein Instrument akustisch<br />

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