Samplitude Quickstart
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612 MENÜ EFFEKTE aber noch andere Aspekte ins Spiel, wie etwa pre- und de-emphasis. Da die Speicherung auf dem Band frequenzselektiv geschieht, sorgt die pre-emphasis entsprechend einer normierten Kennlinie (z.B. NAB, EBU) für eine möglichst gute Ausnutzung des nutzbaren Dynamikbereiches, da das Signal nicht einfach ungefiltert in hohen Pegeln über den Aufnahmekopf auf das Medium aufgesprochen werden kann. Durch diese Vorfilterung entsteht bei einer etwaigen absichtlichen Übersteuerung durch den Nutzer ein charakteristisches Obertonspektrum, das sich mit zunehmender Sättigung ändert. Bei der Wiedergabe wird durch die de-emphasis-Schaltung die Vorfilterung durch eine inverse Kennlinie rückgängig gemacht. Der durch eine etwaige Verzerrung veränderte Obertonbereich bleibt allerdings davon unberücksicht. Bedingt durch die immense Komplexität des magnetischen Aufzeichnungsverfahrens beeinflussen zusätzliche Faktoren das akustische Ergebnis, wie z.B. die Vormagnetisierung (Bias). Dabei handelt es sich um eine Hochfrequenz-Spannung (i.d.R. sinusförmig bei 150..200kHz), die über den Löschkopf aufgebracht wird, bevor die gleiche Stelle des Bands einige Zentimeter weiter den Aufnahmekopf passiert. Der Löschstrom sorgt für eine gleichmäßige Ausrichtung der magnetischen Partikel, hält die für den Magnetisierungsvorgang wichtige Hysteresisschleife aufrecht, und wirkt sich qualitativ aus. Zu geringe Ströme haben zwar ein helleres Klangbild zur Folge, aber Magnetisierung ist ineffizient, die maximale Aussteuerung entsprechend niedrig. Anders herum ist ein zu hoher Bias-Strom mit Höhenverlusten verbunden, lässt aber höhere Pegel verzerrungsarm zu. Weiterhin sind auch Memory-Effekte bei der Bandaufzeichnung für einen Teil des charakteristischen Sound verantwortlich, da durch die Führung des Bands entlang der Köpfe zeitabhängige Faktoren hinzukommen, z.B. Gegeninduktion und Selbstlöschung. Wir haben uns bei der Simulation dieser Vorgänge auf einige Aspekte der realen Welt konzentriert und in am-track eine eigene Maschine erschaffen, die Ihnen zur Klanggestaltung folgende Eingriffe über die Regler am Interface erlaubt: • level: Festlegen des Eingangspegels. Sie setzen fest, wann das Band gesättigt wird und wie stark sich diese Färbung/Verschmutzung auswirkt. Gleichzeitig erzielen Sie mehr Lautheit. • eq low/hi: Justieren des Frequenzgangs (spektraler Balanceregler). Sie können wählen, ob Sie ein bassreiches Ausgangssignal haben möchten oder ob es eher höhenreicher sein soll. Dabei wird sowohl die aufnahmeseitige Vorfilterung sowie die Wiedergabeentzerrung angepasst. In der "expert"-Ansicht können Sie die Einsatzfrequenzen für Tiefen und Höhen bei der Ver- und Entzerrung variieren. Beachten Sie aber, dass selbst in Neutralstellung des "eq low/hi"-Reglers der Frequenzgang der Simulation nicht neutral sein wird. Es findet immer eine frequenzselektierte Verstärkung statt.
MENÜ EFFEKTE 613 • bias: Verschieben des Arbeitspunktes (bias adjust). Wenn Sie den Arbeitspunkt in die positive Richtung verschieben, sorgen Sie für einen höheren Aufsprechpegel, das Band wird aber gleichzeitig schneller gesättigt. Zudem verstärken Sie die oben genannten Verlusteffekte und erhalten eine dynamische Reduzierung des Hochtonanteils. Ein Verschieben des Bias-Reglers in die entgegengesetzte Richtung (nach links) sorgt für den gegenteiligen Effekt: die Höhenverluste nehmen ab, der Signalpegel wird geringer. • tape mix in der "expert"-Sektion: Was für die parallele Kompression gilt, kann auch in der Tape-Sektion angewendet werden. Gerade die unbearbeiteten Transienten sind es, die oft für die Wahrnehmung von Schnelligkeit, Lebendigkeit und Luftigkeit entscheiden, aber bei zu viel Sättigung/Übersteuerung auf der Strecke bleiben. Durch eine Zumischung des Originals können Sie das Band relativ weit aussteuern und erhalten trotzdem die genannten Attribute. Tipps bei der Verwendung der Tapesimulation Die bei der Sättigung hinzugewonnenen Harmonischen können unter Umständen schnell zum Zustand der akustischen Ermüdung führen, insbesondere bei hochtonreichem Material und/oder einer Frequenzgangverschiebung zugunsten der Höhen. Im direkten 1:1- Vergleich mit ausgeschalteter Tape-Sektion werden Unterschiede leicht hörbar. Bei komplexen Signalen genügt meist eine eher subtile Bearbeitung mit der Simulation, um ein wenig "analogue touch" zu bekommen. Verwenden Sie die Tapesimulation als Peak Stop, wenn Sie einen der beiden Kompressoren zur Verdichtung von Signalen benutzen: vom Kompressor durchgelassene Transienten (etwa bei längeren Attackzeiten) können sanft abgefangen werden, indem Sie anschließend das Signal "durchs Band" schicken. Am-track besitzt auch eine Soft-Clip-Schaltung direkt am Ausgang, um etwaige Übersteuerungen sanft abzufangen. Allerdings ist das klangliche Ergebnis nicht dasselbe wie die Tape-Sättigung. Üblicherweise wird die Soft-Clip-Funktion eingeschaltet bleiben, um als Notbremse zu dienen, insbesondere wenn das Plug-In die letzte Station im Masterslot ist. Der Soft-Clipper begrenzt das Signal mit einer weichen Kennlinie bei - 0,1dBFS. Möglicherweise kann die Funktion ausgeschaltet werden, wenn Sie es mit gut vorhersagbaren Pegelverhältnissen zu tun haben oder die nachfolgenden Stufen der Mixer- /Masterkette mit höheren Pegeln kein Problem haben.
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aber noch andere Aspekte ins Spiel, wie etwa pre- und de-emphasis. Da die Speicherung<br />
auf dem Band frequenzselektiv geschieht, sorgt die pre-emphasis entsprechend einer<br />
normierten Kennlinie (z.B. NAB, EBU) für eine möglichst gute Ausnutzung des nutzbaren<br />
Dynamikbereiches, da das Signal nicht einfach ungefiltert in hohen Pegeln über den<br />
Aufnahmekopf auf das Medium aufgesprochen werden kann. Durch diese Vorfilterung<br />
entsteht bei einer etwaigen absichtlichen Übersteuerung durch den Nutzer ein<br />
charakteristisches Obertonspektrum, das sich mit zunehmender Sättigung ändert.<br />
Bei der Wiedergabe wird durch die de-emphasis-Schaltung die Vorfilterung durch eine<br />
inverse Kennlinie rückgängig gemacht. Der durch eine etwaige Verzerrung veränderte<br />
Obertonbereich bleibt allerdings davon unberücksicht.<br />
Bedingt durch die immense Komplexität des magnetischen Aufzeichnungsverfahrens<br />
beeinflussen zusätzliche Faktoren das akustische Ergebnis, wie z.B. die Vormagnetisierung<br />
(Bias). Dabei handelt es sich um eine Hochfrequenz-Spannung (i.d.R. sinusförmig bei<br />
150..200kHz), die über den Löschkopf aufgebracht wird, bevor die gleiche Stelle des<br />
Bands einige Zentimeter weiter den Aufnahmekopf passiert. Der Löschstrom sorgt für eine<br />
gleichmäßige Ausrichtung der magnetischen Partikel, hält die für den<br />
Magnetisierungsvorgang wichtige Hysteresisschleife aufrecht, und wirkt sich qualitativ aus.<br />
Zu geringe Ströme haben zwar ein helleres Klangbild zur Folge, aber Magnetisierung ist<br />
ineffizient, die maximale Aussteuerung entsprechend niedrig. Anders herum ist ein zu hoher<br />
Bias-Strom mit Höhenverlusten verbunden, lässt aber höhere Pegel verzerrungsarm zu.<br />
Weiterhin sind auch Memory-Effekte bei der Bandaufzeichnung für einen Teil des<br />
charakteristischen Sound verantwortlich, da durch die Führung des Bands entlang der<br />
Köpfe zeitabhängige Faktoren hinzukommen, z.B. Gegeninduktion und Selbstlöschung.<br />
Wir haben uns bei der Simulation dieser Vorgänge auf einige Aspekte der realen Welt<br />
konzentriert und in am-track eine eigene Maschine erschaffen, die Ihnen zur<br />
Klanggestaltung folgende Eingriffe über die Regler am Interface erlaubt:<br />
• level: Festlegen des Eingangspegels. Sie setzen fest, wann das Band gesättigt wird und<br />
wie stark sich diese Färbung/Verschmutzung auswirkt. Gleichzeitig erzielen Sie mehr<br />
Lautheit.<br />
• eq low/hi: Justieren des Frequenzgangs (spektraler Balanceregler). Sie können wählen,<br />
ob Sie ein bassreiches Ausgangssignal haben möchten oder ob es eher höhenreicher<br />
sein soll. Dabei wird sowohl die aufnahmeseitige Vorfilterung sowie die<br />
Wiedergabeentzerrung angepasst. In der "expert"-Ansicht können Sie die<br />
Einsatzfrequenzen für Tiefen und Höhen bei der Ver- und Entzerrung variieren. Beachten<br />
Sie aber, dass selbst in Neutralstellung des "eq low/hi"-Reglers der Frequenzgang der<br />
Simulation nicht neutral sein wird. Es findet immer eine frequenzselektierte Verstärkung<br />
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