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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Iyengar und Lepper konnten die Ergebnisse der ersten <strong>St</strong>udie in einer zweiten<br />

bestätigen. Hier hatten <strong>St</strong>udenten die Möglichkeit, durch das Schreiben eines<br />

zweiseitigen Essays zusätzliche Punkte (Credits) für einen Kurs zu erhalten. Die<br />

<strong>St</strong>udenten konnten dabei in der ersten Versuchsbedingung unter 6 möglichen<br />

Essaythemen wählen, in einer zweiten Bedingung standen 30 Themen zur Verfügung.<br />

Untersucht wurde, wie sich die Themenanzahl auf die intrinsische Motivation der<br />

<strong>St</strong>udenten auswirkt. Dies erfolgte, indem die Anteile der <strong>St</strong>udenten, die unter der<br />

jeweiligen Bedingung (6 oder 30 Themen) einen Essay geschrieben haben und die<br />

Qualität der Aufsätze miteinander verglichen wurden.<br />

Hierbei hat sich gezeigt, dass <strong>von</strong> den <strong>St</strong>udenten, die 6 Themen zur Auswahl hatten<br />

74% einen Essay geschrieben haben, wohingegen dies nur 60% der <strong>St</strong>udenten taten,<br />

die aus 30 Themen wählen konnten (χ 2 (1, N = 193) = 3,93, p < 0,05). Interessant ist,<br />

dass sich die Themenvielfalt auch signifikant auf die Qualität der Essays ausgewirkt<br />

hat. So wurden die Essays der <strong>St</strong>udenten, die ursprünglich aus weniger Themen<br />

gewählt hatten im Durchschnitt mit 8,04 (SD = 1,33) Punkten bewertet 12 , wohingegen<br />

die Aufsätze der <strong>St</strong>udenten, denen 30 Themen zur Wahl standen, nur 7,59 (SD = 1,02)<br />

<strong>von</strong> 10 möglichen Punkten erreicht haben (F(1, 124) = 5,65, p < 0,02) (vgl.<br />

Iyengar/Lepper 2000, S. 999).<br />

In einer dritten <strong>St</strong>udie untersuchten die Autoren neben der Wirkung unterschiedlich<br />

hoher Produktauswahl auf das Kaufverhalten auch affektive Reaktionen der<br />

Konsumenten während und nach der Entscheidung wie z. B. Spaß, Schwierigkeit und<br />

Frust während der Entscheidungsfindung, sowie die antizipierte und erfahrene<br />

Zufriedenheit mit dem gewählten Produkt. <strong>St</strong>udenten konnten dabei, je nach<br />

Bedingung, entweder aus 6 oder 30 verschiedene Sorten Schokolade eine auswählen<br />

und füllten anschließend einen Fragebogen hinsichtlich verschiedener affektiver<br />

Reaktionen aus. Anschließend durften sie die gewählte Schokolade probieren. Als<br />

Dankeschön für die Teilnahme hatten die <strong>St</strong>udenten schließlich die Wahl zwischen $5<br />

und einer Packung Schokolade im <strong>Wert</strong> <strong>von</strong> $5. Dies diente als Operationalisierung<br />

des Kaufverhaltens, wobei die Wahl der Schokolade als Kauf und die Entscheidung<br />

für das Geld als Nicht-Kauf gewertet wurde.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Alternativen keinen Einfluss auf die<br />

wahrgenommene Entscheidungsqualität (Wahl einer zufrieden stellenden Schokolade<br />

12 Die Bewertung erfolgte auf einer Skala <strong>von</strong> 1 (extremely poor) bis 10 (excellent) durch zwei<br />

unabhängige Prüfer, denen die Bedingung, unter denen die <strong>St</strong>udenten die Arbeit geschrieben hatten<br />

und die Fragestellung der Untersuchung unbekannt war (vgl. S. 999).<br />

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