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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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insbesondere dann schwer fällt, wenn es sich hierbei um „Alles-oder-nichts“-<br />

Entscheidungen handelt. So muss ein Konsument bei dem in Abbildung 13 gezeigten<br />

Beispiel des PKW-Kaufs beim Vergleich der Autos A und B zwischen<br />

Klimaautomatik und Schiebedach abwägen. Im Vergleich zu einem Alignable<br />

Assortment sind daher die Folgen einer Fehlentscheidung (Error Costs) gravierender,<br />

was insbesondere auch die Angst vor der Entscheidung und die Gefahr des Bedauerns<br />

selbiger erhöht (Psychic Costs) (vgl. Gourville/Soman 1999, S. 8).<br />

Gourville und Soman konnten ihre Hypothese hinsichtlich des moderierenden Effekts<br />

der Produktlinienvergleichbarkeit in zwei <strong>St</strong>udien bestätigen:<br />

Im ersten Experiment wurden insgesamt 300 Erwachsene gebeten, ein<br />

Mikrowellengerät aus einem Sortiment mit Produkten <strong>von</strong> zwei verschiedenen<br />

Herstellern auszuwählen. Dabei wurde <strong>von</strong> einer Marke immer nur ein Produkt<br />

angeboten und die Anzahl und Art der Produkte der anderen Marke (Zielmarke) in<br />

einem 5 (Alternativenzahl) x 2 (Art des Sortiments) Design verändert. Die<br />

<strong>Produktvielfalt</strong> variierte in Einerschritten zwischen 1 und 5 und die Sortimentart<br />

zwischen „vergleichbar“ und „nicht-vergleichbar“. Untersucht wurde, wie sich die<br />

Anzahl und Art der Alternativen auf die Wahrscheinlichkeit auswirkt, dass die<br />

Konsumenten die Zielmarke auswählen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die<br />

Kaufwahrscheinlichkeit der Zielmarke zunimmt, wenn deren Produkte vergleichbar<br />

waren, und diese sinkt, wenn die Produktlinie nicht-vergleichbar war (siehe Abbildung<br />

14). Ein Gruppenvergleich (klein: n = 1,2; groß: n = 4,5) hat einen signifikanten<br />

positiven Effekt der <strong>Produktvielfalt</strong> gezeigt, wenn die Produktlinie vergleichbar war<br />

(P klein/vergleichbar = 57% vs. P groß/vergleichbar = 77%; χ 2 (1) = 5,40, p < 0,005) und einen<br />

signifikanten negativen Effekt, wenn die Produktlinie nicht-vergleichbar war<br />

(P klein/nicht-vergleichbar = 58% vs. P groß/nicht-vergleichbar = 40%; χ 2 (1) = 4,03, p < 0,005). Die<br />

Hypothese wurde auch durch eine anschließende logistische Regression 11 gestützt<br />

(vgl. S. 11).<br />

11 Independent logistic regression<br />

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