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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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abgestimmten Behandlungsweg beibehalten (<strong>St</strong>atus quo) oder alternativ ein bisher<br />

vom Patienten noch nicht angewandtes Medikament (Ibuprofen) zur Behandlung<br />

vorschlagen. <strong>Der</strong> zweiten Hälfte der Ärzte stand neben der Beibehaltung des<br />

<strong>St</strong>atus quo und dem Ibuprofen noch ein zweites Medikament (Piroxicam) zur<br />

Auswahl. Die Ergebnisse haben dabei gezeigt, dass <strong>von</strong> der ersten Gruppe 53% beim<br />

abgestimmten Vorgehen geblieben sind, wohingegen 72% der Ärzte diese<br />

Entscheidung getroffen haben, wenn nicht ein, sondern zwei alternative Medikamente<br />

zur Wahl standen (p < 0,001) (vgl. S. 304). <strong>Der</strong> linke Teil <strong>von</strong> Abbildung 11 zeigt die<br />

Ergebnisse in grafischer Form.<br />

Anteil<br />

der Befragten<br />

(in %)<br />

100%<br />

90%<br />

Experiment 1<br />

(N= 287)<br />

Experiment 2<br />

(N= 352 )<br />

Experiment 3<br />

(N= 41)<br />

80%<br />

72%***<br />

70%<br />

60%<br />

53%<br />

62%<br />

58%***<br />

64%<br />

50%<br />

40%<br />

38%<br />

42%<br />

30%<br />

26%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

<strong>St</strong>atus quo <strong>St</strong>atus quo Patient 1 Patient 2 Patient 1<br />

(1)<br />

oder 3<br />

Patient 2<br />

keine<br />

Entsch.<br />

keine<br />

Entsch.<br />

Anzahl Alternativen<br />

2 3 2 3 1 2<br />

(1) Sehr ähnliches Krankheitsbild<br />

*: p < 0,05 ***: p < 0,001<br />

Abbildung 11: Auswirkung verschieden hoher Alternativenzahl auf das Entscheidungsverhalten bei<br />

medizinischen Entscheidungen. Quelle: Daten aus Redelmeier/Shafir 1995, S. 302ff.<br />

Im zweiten Experiment mussten insgesamt 352 Ärzte entscheiden, welchen der<br />

beschriebenen Patienten sie als Ersten operieren würden, wenn aufgrund äußerer<br />

Bedingungen nur ein Patient operiert werden kann. Die Anzahl der OP-Kandidaten<br />

variierte je nach Szenario zwischen zwei und drei. Entscheidend war hierbei, dass der<br />

im letzten Fall hinzugefügte dritte Patient dem ersten hinsichtlich Alter,<br />

Krankheitsbild und Lebenssituation sehr ähnlich war. Redelmeier und Shafir haben<br />

jeweils etwa die Hälfte der 352 Ärzte mit einem der Szenarien konfrontiert und dabei<br />

festgestellt, dass sich im Fall <strong>von</strong> drei Patienten mehr Ärzte für die Operation <strong>von</strong><br />

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