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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Tversky und Shafir erklären diesen Anstieg damit, dass die zweite attraktive<br />

Alternative einen Entscheidungskonflikt verursacht hat. Die Erklärung gründet dabei<br />

auf der Beobachtung, dass der Anteil der Konsumenten, die den Kauf aufschieben,<br />

nicht steigt, wenn die zweite Alternative deutlich unattraktiver ist als die erste und<br />

deshalb keinen Konflikt verursacht (vgl. S. 360).<br />

In einem zweiten Experiment haben Tversky und Shafir untersucht, wie sich die<br />

Anzahl der verfügbaren attraktiven Alternativen auf die Wahrscheinlichkeit der<br />

Entscheidung für eine vorgegebene Option (Default Option) auswirkt. Dadurch<br />

konnten sie ausschließen, dass die obigen Ergebnisse der ersten <strong>St</strong>udie alternativ<br />

dadurch erklärt werden können, dass Konsumenten den Kauf aufschieben, weil sie die<br />

Existenz weiterer attraktiver Produkte am Markt vermuten.<br />

Versuchspersonen wurde in dieser Untersuchung als „Dankeschön“ für die Teilnahme<br />

an einer Befragung $1,50 (Default) in Aussicht gestellt. Nach dem Ausfüllen eines<br />

Fragebogens wurde einer Hälfte der Teilnehmer alternativ zu den $1,50 ein<br />

Metallkugelschreiber angeboten. Die andere Hälfte konnte alternativ zum Geldbetrag<br />

zwischen dem Metallkugelschreiber und zwei Plastikkugelschreibern wählen, hatte<br />

also neben der vorgegebenen Option ($1,50) statt einer zwei Wahlmöglichkeiten.<br />

Das Ergebnis gleicht dem der ersten <strong>St</strong>udie: In der ersten Gruppe entschieden sich<br />

25% der Konsumenten für den Geldbetrag, in der zweiten 53%. <strong>Der</strong> durch die größere<br />

Auswahl verursachte Konflikt hat nach der Erklärung der beiden Autoren dazu<br />

geführt, dass die Konsumenten auf eine „aktive“ Entscheidung zwischen den<br />

Optionen (Metallkugelschreiber oder zwei Plastikkugelschreiber) verzichtet und<br />

deshalb den <strong>St</strong>andard bzw. die vorgegebene Option gewählt (S. 361) haben. <strong>Der</strong> rechte<br />

Teil <strong>von</strong> Abbildung 10 verdeutlicht grafisch die Ergebnisse des zweiten Experiments.<br />

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