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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Die Zufriedenheit mit dem gekauften Produkt ist dahingehend <strong>von</strong> Interesse, da sie in<br />

Zusammenhang mit künftigem Verhalten steht: So existiert ein positiver<br />

Zusammenhang <strong>von</strong> Produktzufriedenheit und zukünftigen Kaufabsichten hinsichtlich<br />

der Marke (vgl. Fitzsimons/Greenleaf/Lehmann 1997, S. 7; Tsiros/Mittal 2000,<br />

S. 405f.; siehe auch Abbildung 38, S. 167).<br />

Neben dem gekauften Produkt bewerten Konsumenten den Prozess zu dessen Erwerb.<br />

Zhang und Fitzsimons (1999) bezeichnen die hierbei zugrunde liegene<br />

Bewertungsgröße als „Choice-Process Satisfaction“ (Kaufprozesszufriedenheit)<br />

(S. 193) und verstehen darunter „(...) consumers’ satisfaction with their experience in<br />

the decision and purchase experience leading up to, and including, the actual<br />

purchase transaction“ (Fitzsimons/Greenleaf/Lehmann 1997, S. 1). Es ist<br />

anzunehmen, dass ein Zusammenhang selbiger mit der <strong>Produktvielfalt</strong> besteht: So<br />

konnten Sethi-Iyengar und Lepper (2000) zeigen, dass Konsumenten mit einem<br />

gewählten Produkt unzufriedener sind, wenn sie es aus einem Set mit vergleichsweise<br />

hoher Vielfalt gewählt haben (30 Alternativen) (S. 1003). Zu ähnlichen Ergebnissen<br />

kommen auch andere Autoren wie z. B. Klein und Yadav (1989, S. 417f.) und Schmidt<br />

1990, S. 244). Ein gegenteiliges Verhältnis zeigten die Untersuchungen <strong>von</strong> Jacoby et<br />

al. (1974a), die einen positiven Zusammenhang <strong>von</strong> Markenzahl und Zufriedenheit mit<br />

der Wahlentscheidung festgestellt haben (S. 67). Hierzu ist anzumerken, dass die<br />

Testpersonen unter maximal 12 Alternativen und damit aus einer moderaten<br />

Alternativenzahl ausgewählt haben. In einer anderen Untersuchung bestätigten Jacoby<br />

und seine Mitarbeiter (1974b) den negativen Zusammenhang <strong>von</strong> hoher Markenzahl<br />

und Zufriedenheit (S. 39). Weiterhin konnten Chang und Fitzsimons (1999) zeigen,<br />

dass Konsumenten mit dem Kaufprozess zufriedener sind, wenn die verfügbaren<br />

Alternativen hinsichtlich wichtiger Attribute vergleichbar (alignable) sind, was die<br />

Autoren auf geringere emotionale und kognitive Kosten bei der Entscheidung<br />

zurückführen (S. 206).<br />

Insgesamt ist deshalb da<strong>von</strong> auszugehen, dass sich sowohl die Anzahl als auch die<br />

<strong>St</strong>ruktur der Alternativen auf die Kaufprozesszufriedenheit auswirken (vgl.<br />

Westbrook/Newman/Taylor 1978, S. 59; Fitzsimons/Greenleaf/Lehmann 1997,<br />

S. 5ff.).<br />

Die Kaufprozesszufriedenheit wirkt sich wiederum auf die Gesamtzufriedenheit sowie<br />

insbesondere auf die Loyalität gegenüber dem Geschäft aus. Letzteres ist darauf<br />

zurückzuführen, dass der Kaufprozess eher dem Geschäft als dem Hersteller<br />

zugeschrieben wird (vgl. Fitzsimons/Greenleaf/Lehmann 1997, S. 7).<br />

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