28.12.2013 Aufrufe

Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vor-Kauf-Bewertung der Alternativen (Pre-Purchase Evaluation of Alternatives)<br />

Ziel dieser Phase ist es, aus den vorhandenen Alternativen die aus der Sicht eines<br />

Konsumenten beste auszuwählen (vgl. Blackwell/Miniard/Engel 2001, S. 76). Dazu<br />

müssen zwei Aufgaben erfüllt werden: „The choice alternatives must be evaluated in<br />

terms of the choice criteria, and then one of the alternatives must be selected“<br />

(Peter/Olson 2002, S. 174). Herrmann (1998, S. 93) spricht in diesem Zusammenhang<br />

<strong>von</strong> einem „Beurteilungsprogramm zur Verarbeitung <strong>von</strong> Informationen“ und einem<br />

„Auswahlprogramm zur Selektion eines Objekts“.<br />

Hierbei besteht eine enge Verbindung mit der Phase der Informationsaufnahme, da<br />

durch die Verarbeitung der Informationen zur Beurteilung und Auswahl neue<br />

Informationsbedürfnisse entstehen können. Dies äußerst sich z. B. darin, dass<br />

Konsumenten den Kaufprozess in einem Geschäft abbrechen, um sich in anderen<br />

Geschäften weitere Informationen zu besorgen. Es wird deshalb <strong>von</strong> einem iterativen<br />

Prozess <strong>von</strong> Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung bis zur<br />

Entscheidung ausgegangen (vgl. Kuß 1987, S. 39).<br />

Durch die empirische Entscheidungsforschung, die sich mit dem Ablauf realer<br />

Kaufentscheidungen beschäftigt (vgl. Herrmann 1998, S. 96), konnten verschiedene<br />

Entscheidungsstrategien identifiziert werden, mit deren Hilfe Konsumenten<br />

Alternativen beurteilen und auswählen. Payne, Bettman und Johnson (1993) definieren<br />

eine Entscheidungsstrategie als „a sequence of mental and effector (actions on the<br />

environment) operations used to transform an initial state of knowledge into a final<br />

goal state of knowledge where the decision maker views the particular decision<br />

problem as solved” (S. 9). In der Literatur werden Entscheidungsstrategien häufig<br />

anhand <strong>von</strong> zwei Eigenschaften charakterisiert:<br />

• Hinsichtlich der Art, in der Konsumenten einzelne Merkmalsinformationen<br />

verbinden, um zu einer Entscheidung zu kommen und bezüglich<br />

• der Reihenfolge, in der „einzelne Informationen herangezogen (und integriert)<br />

werden“ (Bleicker 1983, S. 45).<br />

Hinsichtlich der Art der Informationsverknüpfung lassen sich kompensatorische und<br />

nicht-kompensatorische <strong>St</strong>rategien unterscheiden: Eine <strong>St</strong>rategie wird als<br />

kompensatorisch bezeichnet, wenn negative Eigenschaften eines Produkts bezüglich<br />

eines Merkmals durch andere positive Produkteigenschaften kompensiert werden<br />

können (vgl. Peter/Olson 2002, S. 174). Bei nicht-kompensatorischen Entscheidungsstrategien<br />

erfolgt keine „Aufrechnung“ positiver und negativer Attributeigenschaften.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!