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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Eigenschaften differenzieren und negative gemeinsam haben. Wie Dhar und Sherman<br />

(1999, S. 200) zeigen konnten, entstehen dadurch weniger Konflikte. Obwohl beide<br />

Aspekte vornehmlich im Gestaltungsbereich <strong>von</strong> Herstellern liegen, können<br />

Handelsunternehmen durch die Wahl ihrer Produkte einen gewissen Einfluss ausüben.<br />

Hersteller sollten bei der Gestaltung einer Produktlinie darauf achten, dass die<br />

Produkte klare Unterschiede haben, wenige Kompromisse verlangen und möglichst<br />

gut vergleichbar sind. Dies bedeutet, dass teurere Produkte gegenüber preiswerteren<br />

hinsichtlich aller Attribute besser sind, und so z. B. eine Kamera, die eine Auflösung<br />

<strong>von</strong> 5 Mio. Pixel ermöglicht, kein kleineres Display hat, als eine Kamera mit einer<br />

Auflösung <strong>von</strong> 4 Mio Pixel.<br />

Beim zweiten Aspekt geht es um die Förderung positiver Emotionen, die eine<br />

wichtige Einflußgröße des NPV sind. Ein Einzelhändler kann dies beispielsweise<br />

dadurch erreichen, dass er neue oder ausgefallene Produkte anbietet und diese<br />

entsprechend hervorhebt. Die positive Wirkung <strong>von</strong> Neuheiten ist z. B. aus der<br />

Automobilbranche bekannt: Neue Modelle üben häufig eine hohe Anziehungskraft auf<br />

Konsumenten aus. Gleiches gilt auch für Showcars oder Modellstudien, die durch ihre<br />

außergewöhnliche Erscheinung besonderes Interesse wecken.<br />

Zusammenfassend können aus den Untersuchungsergebnissen folgende<br />

Empfehlungen an Handelsunternehmen hinsichtlich der Anzahl und Art der<br />

Produkte im Sortiment abgeleitet werden:<br />

1. Die Anzahl der angebotenen Produkte ist bei hoher Vielfalt auf Reduktionsmöglichkeiten<br />

zu überprüfen. Ansatzpunkte hierfür bieten selten oder nie<br />

verkaufte Marken und Produkte („Langsamdreher“).<br />

2. Die Produkte im Sortiment sollten möglichst klare und leicht erkennbare<br />

Unterschiede aufweisen und gut vergleichbar sein. Idealerweise unterscheiden<br />

sie sich durch aus Käufersicht positive Attribute und haben negative<br />

Eigenschaften gemeinsam.<br />

3. Die Vielfältigkeit des Sortiments sollte sich auf diejenigen Produktattribute<br />

beschränken, deren Variation aus Konsumentensicht wünschenswert und<br />

„gewinnbringend“ ist. Zu empfehlen ist das Angebot einer hohen Preisvielfalt<br />

indem das Sortiment Produkte <strong>von</strong> preiswert bis teuer enthält.<br />

4. Durch Produktneuheiten und außergewöhnliche Produkte im Sortiment<br />

kann das Interesse der Konsumenten geweckt und die Entstehung positiver<br />

Emotionen gefördert werden.<br />

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