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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Digitalkameras <strong>von</strong> 24 Marken zur Verfügung. 95% der Verkäufe machten die<br />

Geschäfte mit Produkten <strong>von</strong> 10 Marken, die restlichen 5% entfielen auf 5 weitere.<br />

Einem Unternehmen kann empfohlen werden, sich bei der Auswahl der Produkte<br />

und/oder Marken, die es aus dem Sortiment nimmt, an den nicht oder nur sehr selten<br />

verkauften Produkten und Marken – den „Langsamdrehern“ – zu orientieren.<br />

Bei der Zusammenstellung der Produkte des Sortiments sollten Handelsunternehmen<br />

aber darauf achten, dass der Konsument immer den Eindruck großer<br />

Vielfalt behält. Entscheidend ist folglich nicht die tatsächliche, sondern die<br />

wahrgenommene Vielfalt (vgl. Kahn/Morales 2001, S. 71). Broniarczyk, Hoyer und<br />

McAlister (1998, S. 173) konnten zeigen, dass diese durch die Artikelreduktion nicht<br />

notwendigerweise negativ beeinflusst wird, sie kann im Gegenteil durch die<br />

Entfernung „langsamdrehender“ Artikel sogar erhöht werden. Eine weitere<br />

Möglichkeit hierfür ist, das Sortiment hinsichtlich der Aspekte zu variieren, derer<br />

Vielfältigkeit Konsumenten positiv bewerten: „Offering variety along the dimensions<br />

that matter, while keeping other dimensions fixed, can increase perceived variey while<br />

managing cost“ (Kahn/Morales 2001, S. 72). Wie die Untersuchungsergebnisse<br />

verdeutlich haben, ist der Preis eine der Dimensionen, hinsichtlich derer sich<br />

Konsumenten Vielfalt wünschen. Ein Einzelhändler sollte deshalb hohe Preisvielfalt,<br />

d. h. Produkte <strong>von</strong> billig bis teuer anbieten. Dies bringt seine Sortimentskompetenz<br />

zum Ausdruck und ermöglicht dem Verbraucher, ein breites Leitstunksspektrum der<br />

Produktkategorie zu sehen. Kahn und Morales (2002) nennen neben dem Preis<br />

diejenigen Produktattribute, welche die Sinne des Menschen ansprechen, als sinnvolle<br />

Variationsdimensionen. So bietet beispielsweise OLYMPUS eine seiner<br />

meistverkauften Digitalkameras in insgesamt sechs verschiedenen Farben an. Diese<br />

Variation ist für Konsumenten positiv und erschwert die Entscheidung nicht, da<br />

farbliche Präferenzen meist relativ ausgeprägt sind.<br />

Zwei weitere Aspekte kann ein Händler bei der Sortimentszusammenstellung<br />

beachten, um die KPV zu reduzieren und/oder den NPV zu erhöhen:<br />

<strong>Der</strong> erste Gesichtspunkt bezieht sich auf die Vergleichbarkeit der Produkte. Wie die<br />

Untersuchungsergebnisse gezeigt haben, beeinflusst diese sowohl die Kosten <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> als auch den Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> sehr stark. Ein Handelsunternehmen<br />

sollte deshalb versuchen, Produkte anzubieten, die möglichst gut<br />

vergleichbar sind und z. B. gemeinsame Attribute haben, hinsichtlich derer sie durch den<br />

Konsumenten verglichen werden können. Um die Kompromissnotwendigkeit zu<br />

reduzieren ist, gleichzeitig zu beachten, dass sich Produkte über positive<br />

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