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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Vergleichbarkeit sowie der angebotenen Preisvielfalt. Können Konsumenten Produkte<br />

gut vergleichen, wirkt sich dies folglich stark positiv auf den empfundenen Nutzen<br />

hinsichtlich des Sortiments aus. Zu einem ähnlichen Schluss kommen auch Markman<br />

und seine Kollegen (vgl. Markman/Medin 1995; Zhang/Markman 1998;<br />

Zhang/Markman 1999) im Rahmen ihrer Untersuchungen zur Alignability<br />

(Vergleichbarkeit) <strong>von</strong> Produkten (siehe S. 52f.).<br />

Die Kosten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> werden zu über 50% durch die Anzahl der Produkte<br />

bestimmt, was die Grundthese der Arbeit bestätigt. Nennenswerten Einfluss üben<br />

außerdem noch die Vergleichbarkeit der Produkte und die Kompromissnotwendigkeit<br />

bei der Entscheidung aus. Die Produktvergleichbarkeit beeinflusst demnach nicht nur<br />

die NPV positiv, sondern kann auch gleichzeitig zu einer Reduktion der KPV beitragen<br />

und ist folglich ein besonders wichtiger Einflussfaktor.<br />

Neben den Einflüssen des Sortiments wurde auch untersucht, wie sich die<br />

personenimmanenten Eigenschaften Erfahrung und OSL eines Konsumenten auf die<br />

KPV und NPV auswirken. Die Analysen haben aber nur explorativen Charakter und<br />

sind deshalb nicht stark belastbar. Sie haben gezeigt, dass erfahrene Konsumenten<br />

geringere KPV haben als unerfahrene. <strong>Der</strong> moderierende Einfluss des OSL war<br />

dagegen nur bei einer einseitigen Betrachtung signifikant. Es konnte aber die Tendenz<br />

erkannt werden, dass Personen mit hohem OSL geringere KPV haben. Beide<br />

Personeneigenschaften haben sich erwartungsgemäß nicht auf die NPV ausgewirkt.<br />

Die tiefergehende Untersuchung moderierender Effekte personenspezifischer<br />

Eigenschaften bleibt weiterführenden Untersuchungen vorbehalten.<br />

Insgesamt haben die Untersuchungen der Determinanten <strong>von</strong> Kosten und Nutzen <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> ergeben, dass die Anzahl der Produkte die KPV sehr stark positiv<br />

beeinflusst und gleichzeitig nach Überschreiten eines konsumentenindividuellen<br />

Optimums zu einer Reduzierung der NPV führen kann. Ein zu großes Sortiment<br />

kann sich aufgrund der aufgezeigten Konsequenzen der beiden Konstrukte folglich in<br />

doppelter Weise negativ auf das Konsumentenverhalten ausüben. Gleichzeitig wurde<br />

durch die Analysen deutlich, dass qualitative Eigenschaften des Sortiments und<br />

hierbei insbesondere die Vergleichbarkeit der Produkte einen starken Einfluss sowohl<br />

auf die KPV als auch die NPV auswirken. Dies legt nahe, dass eine Portfoliosichtweise<br />

auf das Sortiment, welche die Beziehungen der Alternativen untereinander<br />

berücksichtigt, zu einer gegenüber der Produktsichtweise verbesserten<br />

Prognostizierbarkeit des Verhaltens <strong>von</strong> Konsumenten führen kann. Dies ist ein viel<br />

versprechender Ansatzpunkt weiterführender Forschungsarbeiten.<br />

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