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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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PLS-Algorithmus basiert aber auf multiplen linearen Regressionen und versucht,<br />

vereinfacht gesagt, eine Gerade durch die dargestellte „Punktewolke“ zu legen, deren<br />

<strong>St</strong>eigung Ausdruck für die <strong>St</strong>ärke und Richtung des Zusammenhangs der beiden<br />

Variablen ist. Die gestrichelte Linie im Diagramm stellt die auf Basis der <strong>Wert</strong>e<br />

ermittelte 65 lineare Trendlinie dar. Zu erkennen ist, dass diese nahezu parallel zur<br />

Abszisse verläuft, also eine <strong>St</strong>eigung <strong>von</strong> annähernd 0 (0,008) hat. Folglich ist es nicht<br />

verwunderlich, dass sich im PLS-Modell kein signifikanter positiver Zusammenhang<br />

<strong>von</strong> Produktanzahl und NPV ergeben hat.<br />

Betrachtet man die Punkte nicht über den gesamten <strong>Wert</strong>ebereich, sondern<br />

abschnittweise zum einen bis zur aus Konsumentensicht optimalen Produktanzahl und<br />

zum anderen oberhalb dieser, ergibt sich ein anderes Bild: Wie die abschnittweise<br />

hinzugefügten Trendlinien 66 veranschaulichen, steigt der Nutzen bis zum Optimum<br />

mit zunehmender Vielfalt deutlich an, nimmt dann aber nach dessen Überschreitung<br />

ab. Es scheint somit, dass zunehmende Vielfalt nach dem Überschreiten eines<br />

Optimums einen negativen Grenzwert hat, d. h. wird die Alternativenzahl über das<br />

Optimum hinausgehend erhöht, reduziert dies den NPV eines Konsumenten.<br />

Führt man dieselbe Betrachtung für die Kostendimension durch (rechter Teil <strong>von</strong><br />

Abbildung 76), so zeigt sich, dass die lineare Trendlinie für den gesamten<br />

<strong>Wert</strong>ebereich (gestrichelte Linie) eine deutlich positive <strong>St</strong>eigung hat, weshalb sich im<br />

PLS-Modell auch ein signifikanter positiver Zusammenhang <strong>von</strong> Produktanzahl und<br />

KPV ergeben hat. Unterscheidet man auch hier zwei Abschnitte – einen bis zum<br />

Optimum und einen darüber – so verdeutlichen die abschnittweisen Trendlinien, dass<br />

die Kosten bis zum Optimum relativ konstant sind, nach dessen Überschreiten aber<br />

sehr stark ansteigen.<br />

An dieser <strong>St</strong>elle soll aber nicht der Versuch unternommen werden, einen<br />

mathematisch korrekten und statistisch belastbaren funktionalen Zusammenhang <strong>von</strong><br />

Produktanzahl und Kosten bzw. Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> herzuleiten. Vielmehr<br />

sollte die grafische Betrachtung des Zusammenhangs eine mögliche Erklärung des<br />

Ergebnisses des PLS-Modells hinsichtlich der nicht signifikanten Beziehung zwischen<br />

der Anzahl der Produkte und dem Nutzenkonstrukt geben. Als Konsequenz der<br />

explorativen Veranschaulichung bietet es sich aber an, die Wirkung der<br />

Alternativenzahl auf die KPV und NPV abschnittweise mit Hilfe eines PLS-Modells<br />

zu analysieren.<br />

65 Mit Hilfe der Trendlinienfunktion <strong>von</strong> Microsoft Excel ermittelt<br />

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