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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Nutzenfacetten Erfolgsaussichten und Antizipierter Produktnutzen sind dadurch<br />

entsprechend hoch.<br />

Obwohl der Einfluss des Faktors Verschiedenheit der Produkte verhältnismäßig<br />

gering ist, sollte er nicht vernachlässigt werden. Hat ein Konsument die Möglichkeit,<br />

Unterschiede der Produkte klar zu erkennen, kann er dadurch ebenfalls leichter seine<br />

Präferenzen identifizieren und sein Informationsniveau erhöhen.<br />

Ein Handelsunternehmen kann die Nutzenaspekte eines Sortiments folglich dadurch<br />

erhöhen, dass es die Produkte des Sortiments beispielsweise durch die Bereitstellung<br />

entsprechender Informationen vergleichbar macht, ein breites Preisspektrum anbietet<br />

und die Unterschiede der einzelnen Produkte betont. Auf konkrete Handlungsempfehlungen<br />

wird in Kapitel 6.2 (S. 397ff.) eingegangen.<br />

Kosten<br />

Den mit Abstand stärksten Einfluss auf die KPV übt mit 52% Varianzerklärungsbeitrag<br />

die Anzahl der Produkte im Sortiment aus. Dies bestätigt die<br />

zentrale Hypothese der Arbeit, dass hohe <strong>Produktvielfalt</strong> für Konsumenten mit<br />

negativen Konsequenzen in Form <strong>von</strong> Entscheidungsaufwand, Verwirrung und<br />

Frustration sowie Antizipiertem Regret verbunden ist. Durch eine gezielte Reduktion<br />

der Anzahl der Produkte im Sortiment kann ein Einzelhändler folglich die<br />

Entscheidungskosten des Konsumenten reduzieren.<br />

Neben der Produktanzahl spielt die Vergleichbarkeit der Produkte auch auf der<br />

Kostenseite eine zentrale Rolle. So kann der kognitive Aufwand bei der Entscheidung<br />

vermutlich deutlich reduziert werden, wenn der Konsument die Produkte gut<br />

miteinander vergleichen kann. Er ist dann durch die Vielfalt außerdem weniger<br />

verwirrt und frustriert, da er in geringerem Maße überfordert wird. Dieser Aspekt<br />

wurde <strong>von</strong> Gourville und Soman (1999), ebenso wie <strong>von</strong> Markman und seinen<br />

Kollegen (siehe z. B. Markman/Medin 1995; Zhang/Markman 1998; Zhang/Markman<br />

1999) intensiv im Zusammenhang mit der Alignability <strong>von</strong> Produkten diskutiert (siehe<br />

auch Kapitel 2.1.4, S. 51ff.).<br />

Bestätigt wurde ebenfalls der vermutete positive Zusammenhang <strong>von</strong> Kompromissnotwendigkeit<br />

und KPV. Dieser dürfte zum einen auf den höheren kognitiven<br />

Aufwand und zum anderen auf die negativen Emotionen, welche bei Entscheidungen,<br />

die einen Kompromiss erfordern, zurückzuführen sein. Im Rahmen der Konflikttheorie<br />

wurde hierauf detailliert eingegangen (siehe Kapitel 2.3.2.2, S. 134ff.).<br />

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