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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Einfluss der KPV ist dabei fast doppelt so hoch wie der des Nutzenkonstrukts, was die<br />

Bedeutung der Entscheidungsschwierigkeit für die psychischen Reaktionen des<br />

Konsumenten unmittelbar nach der Kaufentscheidung verdeutlicht.<br />

Die Zufriedenheit mit dem gekauften Produkt wird in etwa gleicher Höhe durch die<br />

Nutzenaspekte <strong>von</strong> Vielfalt und die Zufriedenheit mit dem Kaufprozess beeinflusst.<br />

Beide wirken sich positiv auf die Produktzufriedenheit aus, wohingegen die Kognitive<br />

Dissonanz eine negative Wirkung auf diese zeigt. Vergleicht man den Einfluss der<br />

KPV und NPV, so dominieren letztere ganz deutlich, was an dem schon erläuterten<br />

neutralisierenden Effekt <strong>von</strong> direktem und indirektem Einfluss der Kostenaspekte auf<br />

die Produktzufriedenheit liegt. Das Ergebnis kann als indirekter Hinweis auf das<br />

Expectation-Disconfirmation Paradigma (vgl. Yi 1990, S. 87ff.) interpretiert werden,<br />

da mit der Vielfalt auch die Wahrscheinlichkeit steigt, ein Produkt mit den erwarteten<br />

Eigenschaften zu finden.<br />

Schließlich konnte die Bedeutung der positiven Aspekte großer Sortimente für die<br />

Loyalität zu einem Geschäft unterstrichen werden. Diese tragen im direkten Vergleich<br />

mit der Kaufprozesszufriedenheit 76% zur erklärten Loyalität gegenüber dem Geschäft<br />

bei. Dies soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass der Kaufprozess die Loyalität<br />

signifikant beeinflusst. Gleiches gilt für die KPV, die relativ zu den Nutzenaspekten<br />

zwar einen geringen, aber signifikanten negativen Einfluss haben. Dies zeigt auf, dass<br />

Einzelhändler die Loyalität ihrer Konsumenten nicht grenzenlos durch die<br />

Ausdehnung der Sortimente steigern können.<br />

Durch die Bestätigung der Hypothesen hinsichtlich der Konsequenzen <strong>von</strong> Kosten und<br />

Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> wurde auch die Relevanz dieses Konstrukts, sowie die<br />

nomologische Validität des Messmodells unterstrichen.<br />

Aus Unternehmenssicht folgt aus den Ergebnissen, dass große Sortimente positive<br />

Aspekte haben, die sich auch positiv auf mittel- und langfristige Reaktionen <strong>von</strong><br />

Konsumenten auswirken. Gleichermaßen konnte aber auch gezeigt werden, dass hohe<br />

<strong>Produktvielfalt</strong> aus Konsumentensicht Kostenaspekte aufweist, die sich negativ auf<br />

mittel- und langfristige Konsequenzen auswirken können. Unternehmen sollten<br />

deshalb Maßnahmen ergreifen, die die KPV, sprich die Entscheidungsschwierigkeit<br />

reduzieren und dabei die positiven Aspekte konstant halten oder betonen. Im<br />

Diskussionsteil werden die Implikationen für die Unternehmenspraxis detailliert<br />

dargestellt (siehe Kapitel 6.2, S. 397ff.).<br />

Die bisherigen Analysen dienten dazu, die aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen zu<br />

überprüft. Es besteht aber die Möglichkeit, dass neben den vermuteten<br />

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