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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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4.3.2.3 Zusammenfassung<br />

Die Parameterschätzungen des <strong>St</strong>rukturmodells haben zusammen mit der Überprüfung<br />

der entsprechenden Gütemaße ergeben, dass sich Kosten und Nutzen <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> nicht nur auf das Ergebnis des Kaufprozesses sondern auch auf weitere<br />

dem Kauf nachgelagerte Aspekte des Konsumentenverhaltens, wie Zufriedenheit<br />

und Loyalität auswirken.<br />

Zwei der ursprünglichen Hypothesen mussten dabei abgelehnt werden:<br />

• Zum einen konnte kein signifikanter Einfluss der Zufriedenheit mit dem<br />

gekauften Produkt und der Loyalität zur Marke festgestellt werden. Dies lag<br />

vermutlich am Befragungszeitpunkt direkt nach der Kaufentscheidung. Da er<br />

der endgültigen Herausbildung eines Zufriedenheitsurteils bezüglich des<br />

gekauften Produkts vorgelagert ist, konnte dieses <strong>von</strong> den Befragten nur<br />

antizipiert werden. Dies reicht aber vermutlich nicht aus, um auch die nachfolgende<br />

Wirkung auf die Loyalität zur Marke aufzeigen zu können.<br />

• Zum anderen hat die Untersuchung einen positiven, und nicht wie vermutet,<br />

negativen Zusammenhang zwischen den KPV und der Zufriedenheit mit dem<br />

gekauften Produkt ergeben. <strong>Der</strong> Gesamteffekt der KPV, der auch indirekte<br />

Effekte über Mediatorvariablen berücksichtigt, ist insgesamt negativ, aber<br />

relativ gering. Als mögliche Erklärung für den positiven direkten Zusammenhang<br />

der beiden Konstrukte wurde oben eine Art „Self-Fullfilling<br />

Prophecy“-Verhalten des Konsumenten gegeben: <strong>Der</strong> Konsument erwartet<br />

folglich, dass ein Produkt, das er nach einem für ihn schweren Entscheidungsprozess<br />

gekauft hat, auch gut sein muss, da er sich bei der Entscheidung sehr<br />

angestrengt und bemüht hat. Die Pfade über die Kaufprozesszufriedenheit und<br />

die Kognitive Dissonanz zeigen dagegen einen negativen Zusammenhang in<br />

etwa gleicher Höhe, was zu einem insgesamt fast neutralen Gesamteffekt<br />

führt.<br />

Alle anderen Hypothesen können aufrechterhalten werden. So haben die<br />

Parameterschätzungen ergeben, dass sich die KPV bzw. NPV negativ bzw. positiv auf<br />

die Zufriedenheit mit dem Kaufprozess auswirken und rund 50% der Varianz dieser<br />

erklären können. Die relative Einflussstärke der beiden Dimensionen liegt dabei mit<br />

42% bzw. 58% in einer vergleichbaren Größenordnung.<br />

Ferner konnte gezeigt werden, dass die Kognitive Dissonanz durch die<br />

Kaufprozesszufriedenheit reduziert und durch die KPV erhöht wird. <strong>Der</strong> relative<br />

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