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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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profitieren, dieser den höchsten <strong>Wert</strong> beimessen und folglich zu einer Kaufentscheidung<br />

kommen, mit der sie sehr zufrieden sind. Die einleitenden Zitate auf<br />

Seite 1 verdeutlichen, dass dieses „Prinzip der Mäßigkeit“ bereits in der Antike<br />

Gültigkeit hatte und diese auch in der Gegenwart nicht verloren hat. Die Vermutung,<br />

dass hohe <strong>Produktvielfalt</strong> aus Konsumentensicht negative Aspekte hat und sich diese<br />

nachteilig auf sein Verhalten auswirken, widerspricht aber der Annahme der rationalen<br />

Entscheidungstheorie (Rational Theory of Choice), dass Vielfalt und Absatzhöhe in<br />

einem positiven Zusammenhang stehen (vgl. Luce 1959, 1977; Tversky/Shafir 1992,<br />

S. 358; siehe auch S. 43f.). Die Existenz dieser negativen Aspekte hoher Vielfalt<br />

theoretisch zu begründen und empirisch zu zeigen, ist ein wesentliches Ziel der<br />

vorliegenden Arbeit.<br />

Ansatzpunkte der vorliegenden Untersuchung zur Erklärung der Wirkung <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> auf das Konsumentenverhalten<br />

Loewenstein (1999) versucht die Wirkung <strong>von</strong> Vielfalt auf das Konsumentenverhalten<br />

zu erklären, indem er „Benefits of more choice“ und „Costs of more choice“ (S. 1f.)<br />

unterscheidet. Als Nutzen (Benefits) <strong>von</strong> Vielfalt führt er dabei im Wesentlichen<br />

Aspekte der oben erläuterten Customization-Funktion (S. 2ff.) an, stützt sich also auf<br />

die Argumentation, dass hohe Vielfalt aus Sicht eines Konsumenten die Wahrscheinlichkeit<br />

erhöht, ein Produkt zu finden, das seinen Vorstellungen entspricht und er<br />

dieses kauft. Zunehmende Vielfalt erhöht somit die Kaufwahrscheinlichkeit.<br />

Hinsichtlich der Kosten (Costs) unterscheidet er<br />

• Time costs – „the opportunity costs of spending time making decisions that<br />

could be used for other activities” (Loewenstein 1999, S. 2),<br />

• Error costs – „the tendency to choose badly when people lack expertise”<br />

(Loewenstein 1999, S. 2) und<br />

• Psychic costs – „anxiety about making decisions under conditions of uncertainty,<br />

and regret if they turn out badly” (Loewenstein 1999, S. 2).<br />

Die vorliegende Forschungsarbeit folgt diesem Kosten-Nutzen-Ansatz zur Erklärung<br />

der Wirkung <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> auf das Konsumentenverhalten und unterscheidet<br />

entsprechend Kosten und Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> aus Konsumentensicht. Diese<br />

Aspekte werden als Dimensionen eines gemeinsamen Konstrukts – dem <strong>Wert</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> – verstanden.<br />

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