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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Bedürfnisse unterscheiden (vgl. Fiuczynski 1961, S. 867; Raffée 1969, S. 112;<br />

Gutenberg 1984, S. 510) und diese durch hohe <strong>Produktvielfalt</strong> besser erfüllt werden<br />

können als durch geringe Vielfalt (vgl. Kahn 1998, S. 46, Hoch/Bradlow/Wansink<br />

1999; Loewenstein 1999, S. 1). Durch ein vielfältiges Angebot erhöht sich somit die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass ein Konsument das findet, was er sucht (vgl. Shapiro 1977,<br />

Lancaster 1979, Connor 1981, Quelch/Kenny 1994, S. 153f.). Diese Argumentation<br />

gilt gleichermaßen für Produkthersteller und Handelsunternehmen:<br />

Aus der Sicht eines Herstellers heißt das: „a broader product line makes it more<br />

likely that at least one of the firm’s products will match any individual consumer’s<br />

preference“ (Bayus/Putsin 1999, S. 142). Ein Hersteller, der eine hohe Anzahl an<br />

Produkten und Produktvarianten am Markt anbietet, setzt somit auf den<br />

Partizipationseffekt, der besagt, dass es einem Unternehmen durch die Einführung<br />

zusätzlicher Produkte oder Produktvarianten gelingt Käufer hinzuzugewinnen, die<br />

bislang Konkurrenzprodukte erworben oder keine Käufe in der jeweiligen<br />

Produktkategorie getätigt haben (vgl. Gutenberg 1984, S. 547, Meffert 2000, S. 449).<br />

Aus Handelssicht erfüllt hohe <strong>Produktvielfalt</strong> zwei wesentliche Funktionen: Zum<br />

einen wird dadurch die Sortimentskompetenz des Händlers betont und zum anderen<br />

die positive Wahrnehmung des Geschäftes gestärkt (vgl. Louviere/Gaeth 1987;<br />

Craig/Ghosh/McLafferty 1984). Beide Aspekte spielen bei der Einkaufsstättenwahl<br />

eine wichtige Rolle: Konsumenten nennen die Sortimentsvielfalt nach der Lage und<br />

den Preisen eines Geschäfts als drittwichtigstes Auswahlkriterium(vgl.<br />

Hoch/Bradlow/Wansink 1999, S. 527). Sie bevorzugen (ceteris paribus) Geschäfte mit<br />

großer Angebotsvielfalt gegenüber solchen mit geringer Vielfalt (vgl. Arnold/Oum/<br />

Tiger 1983, S. 152) und sind diesen gegenüber vergleichsweise loyaler (vgl.<br />

Hoch/Bradlow/Wansink 1999, S. 528).<br />

Folgt man der Argumentation des Marketingkonzepts, so liegt „(...) der Schlüssel zur<br />

Erreichung unternehmerischer Ziele darin (...), die Bedürfnisse und Wünsche des<br />

Zielmarktes zu ermitteln und diese dann wirksamer und wirtschaftlicher zufriedenzustellen<br />

als die Wettbewerber“ (Kotler/Bliemel 1999, S. 25). In Kombination mit den<br />

obigen Argumenten impliziert dies, dass Hersteller und Händler, die ihr Produktangebot<br />

erweitern, gegenüber Wettbewerbern, die dies nicht tun, Marktanteile<br />

hinzugewinnen sollten (vgl. Gourville/Soman 1999, S. 1; Bayus/Putsin 1999,<br />

S. 140ff.). Die <strong>Produktvielfalt</strong> hat sich, dieser Argumentation folgend, in den letzen 20<br />

– 30 Jahren insbesondere bei Verbrauchs- und Gebrauchsgütern vervielfacht (vgl.<br />

Plewe 2000, S. 3; Esch/Wicke 2000, S. 12ff.; Bainbridge 1998, S. 37):<br />

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