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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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In Folge dessen werden durch das PLS-Verfahren die Verbindungen zwischen<br />

Konstrukt und Indikatoren (Ladungen) überschätzt und die Pfadkoeffizienten als<br />

Verbindungen zwischen den Konstrukten unterschätzt. (vgl. Chin/Marcolin/Newsted<br />

1996, S. 34). Es konnte aber nachgewiesen werden, dass sich die Überschätzungen im<br />

Messmodell und die Unterschätzungen im <strong>St</strong>rukturmodell gegenseitig aufheben und<br />

somit die „Korrelationen zwischen Indikatoren verschiedener latenter Variablen<br />

wiederum stets konsistent sind“ (Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 8). Ferner<br />

argumentierte Wold (1980, S. 52), dass sich kovarianz- und varianzbasierte Schätzer<br />

nicht wesentlich <strong>von</strong>einander unterscheiden und in der Regel co-konsistent sind.<br />

Folglich ist die Rangfolge der Einflussstärken sehr ähnlich und deren Relationen sind<br />

nahezu proportional (vgl. Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 8).<br />

Nachteilig ist ferner, dass es beim PLS-Verfahren zur Verbesserung der Konsistenz<br />

der Schätzer notwendig ist, gleichzeitig den <strong>St</strong>ichprobenumfang und die Anzahl der<br />

Indikatoren zu erhöhen. Dies liegt daran, dass die Konstrukte als Linearkombination<br />

der Indikatoren abgebildet werden und dadurch bei erhöhter Indikatorenzahl der<br />

einzelne fehlerbehaftete Indikator weniger ins Gewicht fällt. Diese Eigenschaft wird<br />

als „consistency at large“ (Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 9) bezeichnet. Im<br />

Vergleich hierzu reicht es bei der Kovarianzanalyse aus, den <strong>St</strong>ichprobenumfang zu<br />

erhöhen, um die Konsistenz der Schätzer zu verbessern (vgl. Wold 1982b, S. 25).<br />

Zusammenfassung<br />

Fasst man die Vor- und Nachteile des PLS-Ansatzes gegenüber kovarianzbasierten<br />

Verfahren zusammen, so lässt sich folgendes festhalten: PLS ist das weniger<br />

restriktive Verfahren, das auch die Analyse kleiner <strong>St</strong>richproben ermöglicht und keine<br />

Annahmen hinsichtlich der Verteilung der manifesten Variablen macht. Damit<br />

verbunden ist aber, dass PLS keine Gütemaße auf Gesamtmodellebene zur Verfügung<br />

stellt und deshalb weniger zur Theorieüberprüfung, als viel mehr zur Vorhersage<br />

konkreter Datenpunkte geeignet ist. Hinsichtlich der Genauigkeit der Schätzer ist das<br />

PLS-Verfahren der Kovarianzanalyse unterlegen. Da die Schätzer kovarianz- und<br />

varianzbasierter Verfahren aber normalerweise co-konsistent sind, sind die relativen<br />

Einflüsse der Parameter bei beiden Verfahren etwa gleich. Sollen in einer<br />

Untersuchung die relativen Einflüsse verschiedener Parameter auf eine Zielgröße<br />

untersucht werden, ist PLS folglich gegenüber kovarianzanalytischen Verfahren nicht<br />

im Nachteil (vgl. Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 10). Das PLS-Verfahren ist<br />

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