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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Die Dimensionen des <strong>Wert</strong>s <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> werden weitgehend als eigene<br />

Konstrukte betrachtet, weshalb sie teilweise als Kosten- und Nutzenkonstrukt<br />

bezeichnet werden. In den nächsten Abschnitten wird zunächst die Faktorstruktur der<br />

Nutzendimension und anschließend die der Kostendimensione abgeleitet.<br />

3.2.1.1 Konzeptualisierung des Nutzens <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong><br />

Die dargestellten Theorien haben auf verschiedene Art die positive Wirkung hoher<br />

<strong>Produktvielfalt</strong> erklärt. Dadurch wurde deutlich, dass der NPV für Konsumenten<br />

verschiedene Facetten hat. Abbildung 40 (S. 177), die auch Grundlage der<br />

Hypothesenformulierung war, hat die aus der jeweiligen Theorie abgeleiteten<br />

Nutzenfacetten zusammengefasst und in Beziehung zu Determinanten und<br />

Konsequenzen gesetzt.<br />

Durch die Nutzenerwartungswerttheorie wurden die Facetten Antizipierter<br />

Produktnutzen und Erfolgsaussichten aufgezeigt; d. h. aus hoher Vielfalt folgt für<br />

den Konsumenten ein hoher antizipierter Produktnutzen, da durch die vorhandene<br />

Vielfalt der Konsument annimmt, dass das Sortiment mindestens ein Produkt enthält,<br />

das seinen Idealvorstellungen sehr nahe kommt und folglich einen hohen Nutzen für<br />

ihn hat. Durch den Aspekt Erfolgsaussichten wird zusätzlich noch die Transaktion<br />

selbst berücksichtigt: <strong>Der</strong> Konsument hat bei großer Vielfalt eine entsprechend hohe<br />

Chance, den beabsichtigten Kauf erfolgreich abschließen zu können und dadurch seine<br />

Bedürfnisse, die zur Auslösung der Kaufhandlung geführt haben, zu befriedigen.<br />

Dieser Handlungsgesichtspunkt unterscheidet die Erfolgsaussichten vom antizipierten<br />

Produktnutzen.<br />

Die Ausführungen zum Shopping Hedonismus haben aufgezeigt, dass Einkaufen für<br />

Konsumenten aber nicht nur aus der reinen Transaktion zur Bedürfnisbefriedigung<br />

besteht, sondern sie dem Einkaufsprozess selbst einen hedonistischen <strong>Wert</strong> beimessen.<br />

So haben Kunden durch hohe <strong>Produktvielfalt</strong> tendenziell mehr Spaß am Einkauf, was<br />

u. a. auf die ausgeprägten Lern-, Test- und Informationsmöglichkeiten bei hoher<br />

Vielfalt zurückzuführen ist. Neben Spaß als starker und „aktiver“ Emotion können<br />

durch ein großes Sortiment auch allgemein positive Emotionen hervorgerufen werden,<br />

die eher mit der Anmutung der Warenvielfalt zu tun haben. So kann, wie aus der<br />

Theorie folgt, hohe Vielfalt z. B. ansprechend sein, Langeweile vermeiden und ein<br />

Gefühl der Entscheidungsfreiheit vermitteln. Spaß und allgemeine positive Emotionen<br />

sind folglich qualitativ unterschiedliche affektive Nutzenfacetten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong>.<br />

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