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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Veränderung der Konstruktausprägungen evoziert (formativ)“ (S. 13). Ähnlich wie<br />

Herrmann und seine Kollegen argumentiert auch Chin (1998a): Er schlägt vor, dass<br />

die Entscheidung, ob ein Konstrukt formativ oder reflektiv zu operationalisieren ist,<br />

anhand folgender Frage beantwortet werden kann: „Is it necessarily true that if one of<br />

the items (assuming all coded in the same direction) were to suddenly change in a<br />

particular direction, the others will change in a similar manner?“ (S. IX). Kann die<br />

Frage bejaht werden, handelt es sich um ein reflektives Konstrukt. Die <strong>von</strong> Chin<br />

vorgeschlagene Frage zielt auf die Kovariation der Indikatoren ab und entspricht der<br />

dritten Kategorie des Fragenkatalogs <strong>von</strong> Jarvis, MacKenzie und Podsakoff (2003).<br />

Diese folgt aber im Wesentlichen aus der Kausalitätsrichtung reflektiver Messmodelle<br />

(vom Konstrukt zu den Indikatoren), die bedingt, dass die Variation reliabler<br />

reflektiver Indikatoren nahezu ausschließlich auf die Variation des Konstrukts<br />

zurückzuführen ist. Reflektive Indikatoren müssen deshalb stark korreliert sein (vgl.<br />

Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 14).<br />

Zusammenfassend kann man festhalten, dass es bei der Entscheidung der<br />

Operationalisierungsart im Kern um die Frage der Kausalität geht: Verändert das<br />

Konstrukt die Indikatoren (reflektiv) oder die Indikatoren das Konstrukt (formativ)?<br />

Sowohl der <strong>von</strong> Jarvis und seinen Kollegen entwickelte Fragenkatalog, als auch das<br />

<strong>von</strong> Chin vorgeschlagene Gedankenexperiment sind eher zu Orientierungszwecken<br />

und zur Verdeutlichung der Unterschiede <strong>von</strong> formativen und reflektiven Messmodellen<br />

geeignet. <strong>Der</strong> Forscher kann anhand dieser Kriterien seine Entscheidung<br />

überprüfen. Die Ausführungen haben weiterhin verdeutlicht, dass die Entscheidung,<br />

ob zur Messung eines Konstrukts ein formatives oder reflektives Modell anzuwenden<br />

ist, allein auf Basis der theoretischen Konzeption des Konstrukts getroffen werden<br />

kann (vgl. Edwards/Bagozzi 2000, S. 171).<br />

Damit sind die Grundlagen der Konstruktmessung gelegt worden. Im nächsten<br />

Abschnitt wird die Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Messinstruments für<br />

Kosten und Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> als zentrale Konstrukte dieser Untersuchung<br />

vorgestellt.<br />

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