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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Zusammenfassung<br />

In den letzten beiden Abschnitten wurden Gütekriterien reflektiver und formativer<br />

Modelle zur Gewährleistung reliabler und valider Konstruktmessungen beschrieben.<br />

Vergleicht man die Kriterien der beiden Messmodellarten, so wird deutlich, dass <strong>von</strong><br />

vier Gütekriterien reflektiver Messmodelle (Inhaltsvalidität, Konvergenzvalidität,<br />

Diskriminanzvalidität und nomologische Validität) bei formativen Modellen nur zwei<br />

Kriterien relevant sind: Inhaltsvalidität und nomologische Validität. Konvergenz- und<br />

Diskriminanzbetrachtungen sind dagegen aufgrund der linear-additiven <strong>St</strong>ruktur<br />

formativer Messmodelle nicht sinnvoll. Bei der Konstruktion eines Index ist hingegen<br />

insbesondere auf die vollständige und umfassende Abbildung des zu erfassenden<br />

Konstrukts durch entsprechende Indikatoren zu achten. Bleiben relevante<br />

Konstruktfacetten unberücksichtigt, kann das Konstrukt durch den Index nicht valide<br />

gemessen werden. Die Gegenüberstellung der Grundlagen und Eigenschaften<br />

reflektiver und formativer Messmodelle hat verdeutlicht, dass mit der Operationalisierung<br />

eines Konstrukts weitreichende Folgen verbunden sind. Es ist folglich <strong>von</strong><br />

zentraler Bedeutung, ein Konstrukt inhaltlich richtig durch ein formatives oder<br />

reflektiven Modells zu operationalisieren.<br />

Die Notwendigkeit, sich bei der Entwicklung eines Messinstruments intensiv mit der<br />

Art des zugrunde liegenden Messmodells auseinanderzusetzen, haben die<br />

Untersuchungen <strong>von</strong> Jarvis, MacKenzie und Podsakoff (2003) und Eggert und Fassot<br />

(2003) verdeutlicht: Letztere arbeiteten heraus, dass alle Konstrukte der in der<br />

Zeitschrift Marketing ZFP veröffentlichten <strong>St</strong>rukturgleichungsmodelle reflektiv<br />

operationalisiert wurden, 79,6% der Messmodelle aber eher formativen als reflektiven<br />

Charakter haben (S. 9f.). Zu einem ähnlichen, wenn gleich nicht so extremen Ergebnis<br />

kamen Jarvis, MacKenzie und Podsakoff (2003). Sie untersuchten die Konstrukte in<br />

<strong>St</strong>rukturgleichungsmodellen, die im Zeitraum <strong>von</strong> 1977 bis 2000 in einem der<br />

führenden amerikanischen Marketing Zeitschriften (Journal of Consumer Research,<br />

Journal of Marketing, Journal of Marketing Research und Marketing Science)<br />

veröffentlicht wurden. Dabei stellten sie fest, dass 96% aller Konstrukte reflektiv<br />

operationaliert wurden, bei 28% der Konstrukte aus messtheoretischer Sicht aber eine<br />

formative Operationalisierung angebracht gewesen wäre. Die Autoren konnten ferner<br />

mit Hilfe einer Monte-Carlo Simulation zeigen, dass „(...) measurement model<br />

misspecification of even one formatively measured construct within a typical<br />

structural equation model can have very serious consequences for the theoretical<br />

conclusions drawn from that model“ (Jarvis/MacKenzie/Podsakoff 2003, S. 212).<br />

203

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