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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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dann nicht durchführbar (vgl. Backhaus 2003, S. 88f.). Besteht zwischen den<br />

Indikatoren zwar keine perfekte, aber dennoch starke lineare Abhängigkeit, liegt also<br />

ein hoher Grad an Kollinearität vor, kann der Einfluss jedes einzelnen Indikators x i auf<br />

die latente Variable ξ nicht mehr festgestellt werden. Im Zusammenhang der<br />

Gütebetrachtung sind damit zwei Aspekte verbunden (Diamantopoulos/Winklhofer<br />

2001, S. 272):<br />

Zum einen stellen die Indikator-Koeffizienten λ i den Einfluss der Indikatorvariablen x i<br />

auf die latente Variable ξ dar und können daher als Validitätskoeffizienten interpretiert<br />

werden. Liegt eine starke Multikollinearität vor, führt dies dazu, dass die Schätzung<br />

der Indikator-Koeffizienten λ i nicht stabil ist und folglich die Beurteilung der<br />

Indikatorreliabilität problematisch ist. Zum anderen kann bei starker linearer<br />

Abhängigkeit eines Indikators dieser nahezu perfekt als Linearkombination anderer<br />

Indikatoren dargestellt werden. Das Item trägt somit redundante Informationen und ist<br />

ggf. <strong>von</strong> der Analyse auszuschließen.<br />

<strong>Der</strong> Untersuchung der externen Validität kommt bei formativen Messmodellen eine<br />

besondere Bedeutung zu, da die interne Konsistenz aufgrund der nicht notwendigen<br />

Abhängigkeit der zu einem Faktor gehörenden Indikatoren nicht untersucht werden<br />

kann. Bagozzi (1994) unterstreicht dies: „the best we can do (...) is to examine how<br />

well the index relates to measures of other variables“ (S. 333). Da es hierfür in der<br />

Literatur keine etablierten Verfahren und Kriterien gibt und die Elimination <strong>von</strong><br />

Indikatoren aus theoretischer Sicht problematisch, aus praktischer aber sinnvoll ist,<br />

schlagen Diamantopoulos und Winklhofer (2001, S. 272) alternativ die Anwendung<br />

eines so genannten MIMIC-Modells (Multiple Indicators and MultIple Causes) vor.<br />

Wie aus Abbildung 46a hervorgeht, bildet ein MIMIC-Modell ein Konstrukt<br />

gleichzeitig durch formative und reflektive Indikatoren ab. Wird dieses Modell mit<br />

Hilfe kovarianzbasierter Verfahren wie z. B. LISREL einem simultanen Test<br />

unterzogen, kann die Güte der Operationalisierung ganzheitlich anhand der Fitindizes<br />

des Modells abgeschätzt werden. Erweist sich der Gesamtfit des Modells als<br />

akzeptabel, kann daraus geschlossen werden, dass der Index das Konstrukt<br />

angemessen abbildet. Erklären weiterhin die verwendeten Indikatoren einen<br />

beachtlichen Teil der Varianz der reflektiven Indikatoren, weist das zu untersuchende<br />

Konstrukt eine hohe Inhaltsvalidität und eine gute nomologische Validität auf (vgl.<br />

Herrmann/Huber/Kressmann 2004, S. 18). Des Weiteren kann anhand der<br />

Regressionskoeffizienten die Einflussstärke und Signifikanz einzelner Indikatoren des<br />

Index bewertet werden (vgl. Diamantopoulos/Winklhofer 2001, S. 272).<br />

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