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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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ei ihrer linearkombinatoren Verrechnung zur latenten Variable ξ an (vgl.<br />

Eggert/Fassot 2003, S. 4). <strong>Der</strong> Messfehler δ repräsentiert den Teil der latenten<br />

Variable, der durch die Indikatoren nicht erklärt werden kann. Im Gegensatz hierzu<br />

wird die Messung der Indikatorvariablen x i als fehlerfrei angenommen (vgl.<br />

(Edwards/Bagozzi 2000, S. 162).<br />

Aus der im Vergleich zum reflektiven Modell gegensätzlichen Kausalitätsrichtung<br />

zwischen Indikatorvariablen und Konstrukt ergeben sich folgende weitere<br />

Unterschiede zwischen reflektivem und formativem Messmodell (vgl.<br />

Diamantopoulos/Winklhofer 2001, S. 270f.):<br />

Erstens sind im Gegensatz zu reflektiven Modellen bei formativen Modellen die<br />

Indikatoren nicht austausch- oder entfernbar, da jeder Indikator eine Facette des<br />

Konstrukts abbildet: „Omitting an indicator is omitting a part of the construct“<br />

(Bollen/Lennox 1991, S. 308).<br />

Ein zweiter Unterschied besteht hinsichtlich der Korrelationen zwischen den<br />

Indikatoren, die in Abbildung 44 (S. 192) durch die Pfeile zwischen den Indikatoren<br />

symbolisiert sind: Im Unterschied zum reflektivem Modell werden beim formativen<br />

Modell die Korrelationen zwischen den Items nicht durch das Messmodell erklärt.<br />

Eng damit verbunden ist ein dritter Unterschied: Bei einem formativen Messmodell<br />

kann keine Aussage darüber gemacht werden, ob, in welcher Richtung und in<br />

welcher Höhe die Indikatoren eines Faktors bzw. die Faktoren einer Dimension<br />

miteinander korrelieren: „(...) internal consistency is of minimal importance because<br />

two variables that might even be negatively related can both serve as meaningful<br />

indicators of a construct“ (Nunnally/Bernstein 1994, S. 489). Als unmittelbare<br />

Konsequenz daraus ergibt sich, dass die Güte eines formativen Modells nicht anhand<br />

seiner internen Konsistenz beurteilt werden kann (vgl. Rossiter 2002, S. 307f.)<br />

Viertens haben formative Indikatoren keine Fehlerterme. Die Fehlervarianz wird<br />

ausschließlich durch den Fehlerterm δ auf Konstruktebene repräsentiert. Dieser<br />

korreliert nicht mit den Indikatorvariablen (d. h. cov [x i ;δ] = 0).<br />

Im Gegensatz zum reflektiven Modell ist ein formatives Messmodell<br />

unteridentifiziert. Konsequenz dieses fünften Unterschieds ist, dass die Parameter<br />

eines formativen Messmodells nur im Kontext eines größeren Modells schätzbar sind.<br />

Bei einem reflektiven Modell können sie hingegen mit Hilfe einer konfirmatorischen<br />

Faktorenanalyse geschätzt werden.<br />

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