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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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der <strong>St</strong>ärke <strong>von</strong> Regret (Gilovich/Medvec 1994, S. 359; Simonson 1992,<br />

Zeelenberg/van Dijk/Manstead 1998).<br />

Auf Basis dieser Argumente kann vermutet werden, dass hohe <strong>Produktvielfalt</strong> zur<br />

Antizipation <strong>von</strong> Regret führen kann. In der Literatur können aber auch Hinweise<br />

dafür gefunden werden, dass zu geringe <strong>Produktvielfalt</strong> ebenfalls zu antizipiertem<br />

Regret führt. So kann der Aufschub einer Kaufentscheidung daher kommen, dass der<br />

Konsument hofft, in einer späteren Entscheidungssituation bessere Alternativen zur<br />

Wahl zu haben (vgl. Simonson 1992; Anderson 2003, S. 151). Erwartet er<br />

beispielsweise in einem anderen Geschäft eine bessere Auswahl vorzufinden, würde er<br />

den sofortigen Kauf später eventuell bereuen.<br />

Die Antizipation des Bedauerns kann somit dazu führen, dass ein Konsument seine<br />

Entscheidung verschiebt und weitere Geschäfte aufsucht. Dieses Argument wird auch<br />

<strong>von</strong> Untersuchungen gestützt, die gezeigt haben, dass die Antizipation <strong>von</strong> Regret<br />

steigt, wenn der Entscheider ein Feed-back hinsichtlich seiner Entscheidungsqualität<br />

erwartet (vgl. Zeelenberg 1998, S. 97ff.; Inman/Dyer/Jia 1997; Ritov/Baron 1995;<br />

Taylor 1997). Sucht ein Käufer nach der Entscheidung ein weiteres Geschäft auf, kann<br />

er die dort vorhandenen Alternativen mit dem <strong>von</strong> ihm gewählten Produkt vergleichen<br />

und erhält somit ein Feed-back für seine Entscheidung. Erwartet ein Konsument, bei<br />

einem anderen Händler eine größere Auswahl vorzufinden, die ihm eine bessere<br />

Entscheidung ermöglicht, so kann dies zur Antizipation <strong>von</strong> Regret führen und der<br />

Konsument verschiebt die Entscheidung aufgrund zu geringer bzw. zu unattraktiver<br />

Auswahl (vgl. Anderson 2003, S. 152).<br />

Da sowohl zu geringe als auch zu hohe <strong>Produktvielfalt</strong> die Generierung <strong>von</strong><br />

Prefactuals und antizipiertem Regret fördert, liegt die Vermutung eines u-förmigen<br />

Zusammenhangs <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> und antizipiertem Regret nahe. Da im Zentrum<br />

dieser Arbeit die Wirkung hoher <strong>Produktvielfalt</strong> steht, spielt hier die Entstehung <strong>von</strong><br />

Regret bei zu geringer Vielfalt keine Rolle.<br />

Neben der Größe des Sortiments beeinflusst auch deren Zusammensetzung die<br />

Entstehung <strong>von</strong> antizipiertem Regret. So argumentiert Zeelenberg (1998), dass<br />

antizipiertes Regret insbesondere dann auftritt, wenn „the most preferred alternative is<br />

not necessarily superior to another“ (S. 102). In diesem Fall kann der Konsument die<br />

Entscheidung nur schwer treffen und muss sich geistig intensiv mit dieser auseinander<br />

setzen, was die Generierung <strong>von</strong> Prefactuals begünstigt. Die Entscheidungsschwierigkeit<br />

resultiert dabei aus der Zusammensetzung des Choice Sets und den<br />

Eigenschaften der Alternativen. Demnach antizipiert der Konsument insbesondere<br />

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