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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Entscheidung einbeziehen (vgl. Mellers/Schwartz/Ritov 1999, S. 333). Hierauf geht<br />

der nächste Abschnitt genauer ein.<br />

Antizipiertes Regret<br />

Counterfactuals spielen, wie oben gezeigt wurde, bei der Entstehung <strong>von</strong> Regret eine<br />

wichtige Rolle, da sie durch mentale Simulation Alternativen zu zurückliegendem<br />

Entscheidungsverhalten erzeugen können, d. h. der Konsument stellt sich vor, wie er<br />

sich in der Gegenwart (nach dem Kauf) fühlen würde, wenn er sich für ein anderes<br />

Produkt entschieden hätte. Konsumenten verhalten sich während einer<br />

Kaufentscheidung analog hierzu und „(...) imagine the costs and benefits of one world<br />

in which the product is purchased and the costs and benefits of another world in which<br />

the product is not purchased“ (McConnel/Niedermeier/Leibold/El-Alayli/Chin 2000,<br />

S. 282). Da sich diese mentalen Simulationen auf zukünftige Ereignisse beziehen,<br />

werden sie als Prefactuals(wörtlich übersetzt „vor den Fakten“) bezeichnet (vgl.<br />

McConnel et al. 2000, S. 282).<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> Prefactuals stellen sich Konsumenten während der Kaufentscheidung in<br />

alternativen Szenarien den Erfüllungsgrad ihrer Bedürfnisse und ihre daraus<br />

resultierenden affektiven Reaktionen mit den in Frage kommenden Produkten vor (vgl.<br />

Dunning/Madey 1995, S. 124ff.) und beziehen diese antizipierten Emotionen in den<br />

Kaufprozess ein (vgl. Mellers/Schwartz/Ritov 1999, S. 337; Loomes/Sugden 1982,<br />

S. 820). Begründet werden kann dieses Verhalten durch die Choice Certainty Theory<br />

(Mills 1968), wonach sich Konsumenten sicher sein wollen, die beste Alternative zu<br />

wählen und deshalb versuchen, durch mentale Simulation der Zukunft ihre<br />

Entscheidungssicherheit zu erhöhen (vgl. Brownstein 2003, S. 549).<br />

Die Prefactuals sind dabei typischerweise nach oben gerichtet (Upward Prefactuals),<br />

wodurch diese die „(...)anxiety during and after a purchase“ erhöhen (McConnel et<br />

al. 2000, S. 287): Nach oben gerichtete Prefectuals führen zu einem schlechten<br />

Abschneiden der jeweils aktuell betrachteten Optionen, da diese immer mit einer noch<br />

besseren imaginären Alternative verglichen werden und verursachen dadurch die<br />

Antizipation <strong>von</strong> Regret (vgl. Miller/Taylor 1995, S. 314; McConnel et al. 2000,<br />

S. 284ff.).<br />

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