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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Hierzu versucht er auch die Zukunft mental zu simulieren, indem er Counterfactuals –<br />

bzw. korrekter – Prefactuals (siehe S. 168ff.) generiert (vgl. Tsiros/Mittal 2000,<br />

S. 403). Bleibt das Ergebnis der Kaufentscheidung hinter den Erwartungen zurück,<br />

versucht der Käufer mit Nachdruck hierfür eine Erklärung zu finden, indem er<br />

Counterfactuals produziert (vgl. Herrmann/Huber/Seilheimer 2003, S. 229; Gleicher et<br />

al. 1990, S. 293). Je höher somit das vom Konsumenten empfundene Risiko einer<br />

Entscheidung, desto wahrscheinlicher ist die Entstehung <strong>von</strong> Counterfactuals. Bei der<br />

hier betrachteten Art der „echten“ Kaufentscheidungen (siehe S. 37ff.), die mit einem<br />

gewissen finanziellen Risiko verbunden sind, ist die Entstehung <strong>von</strong> Counterfactuals<br />

deshalb wahrscheinlich.<br />

Ist eine Entscheidung umkehrbar, verhält sich der Konsument eher passiv und ist<br />

nicht motiviert, kognitiven Aufwand in die mentale Simulation alternativer Szenarien<br />

zu investieren (vgl. Tsiros/Mittal 2000, S. 404). Ist das Ergebnis einer Entscheidung<br />

hingegen nicht umkehrbar, ist die Entscheidung mit größerem Risiko verbunden, was<br />

wiederum die Entstehung <strong>von</strong> Counterfactuals und Regret begünstigt (s.o.).<br />

Die Valenz einer Entscheidung wirkt sich dahingehend auf die Generierung <strong>von</strong><br />

Counterfactuals aus, dass „negative outcomes stimulate more counterfactual thinking<br />

than positive outcomes“ (Tsiros/Mittal 2000, S. 405). Ein Grund für dieses<br />

asymmetrische Verhalten ist, dass sich Individuen bemühen, einen positiven Zustand<br />

zu erhalten, wohingegen sie versuchen, einen negativen Zustand zu verbessern (vgl.<br />

Isen/Geva 1987). Folglich sind Konsumenten, die das Ergebnis einer Entscheidung<br />

positiv beurteilen, kaum motiviert, alternative Szenarien in Form <strong>von</strong> Counterfactuals<br />

zu generieren. Ist das Entscheidungsergebnis hingegen schlechter als erwartet,<br />

versucht der Entscheider durch mentale Simulation eine geeignete Alternative zu<br />

finden, um in Zukunft bessere Entscheidungen treffen zu können (vgl. Tsiros/Mittal<br />

2000, S. 405).<br />

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