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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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verhaltensrelevanten Konsequenzen <strong>von</strong> antizipiertem Regret eingegangen. Dabei<br />

wird insbesondere der Einfluss der <strong>Produktvielfalt</strong> verdeutlicht.<br />

Die Regret-Theorie<br />

Bedauern (Regret) ist eine in Konsumsituationen sehr häufig vorkommende Emotion<br />

(vgl. Shimanoff 1984, S. 514), die durch eine vom Entscheider wahrgenommene<br />

„(...) difference in value between the assets actually received and the highest level of<br />

assets produced by other alternatives“ (Bell 1982, S. 963) hervorgerufen wird. Regret<br />

entsteht in Konsumsituationen folglich dann, wenn ein Konsument die <strong>von</strong> ihm<br />

gewählte Alternative mit den anderen, ausgeschlagenen, vergleicht und dabei zu dem<br />

Schluss kommt, dass ein anderes Produkt die bessere Wahl gewesen wäre.<br />

Voraussetzung für das Empfinden <strong>von</strong> Bedauern wäre demnach ein Feed-back über<br />

die Performance der abgelehnten Alternativen. In Untersuchungen (vgl. z. B. Bell<br />

1983, S. 1156; Larrick/Boles 1995, S. 95) wurde aber gezeigt, dass Individuen auch<br />

Entscheidungen bedauern, bei denen die Ergebnisse der nicht gewählten Optionen<br />

unbekannt sind; Konsumenten also kein Feed-back zur Performance der nicht<br />

gewählten Alternativen bekommen.<br />

Zeelenberg (1996) berücksichtigt dies in seiner umfassenden Regret-Definition, die<br />

den folgenden Ausführungen zugrunde gelegt wird. Er definiert Bedauern als „(...) a<br />

negative, cognitively determined emotion that we experience when realizing or<br />

imagining that our present situation would have been better, had we acted differently“<br />

(S. 6). Hierin kommt neben der negativen Valenz der Empfindung <strong>von</strong> Bedauern auch<br />

dessen kognitiver Ursprung zum Ausdruck. Die gedanklichen Prozesse beinhalten<br />

dabei einerseits den Ergebnisvergleich der gewählten Alternative mit den<br />

ausgeschlagenen Optionen und andererseits die geistige Aufbereitung des<br />

Entscheidungsprozesses (vgl. Seilheimer 2001, S. 4).<br />

Die zentrale These der Regret-Theorie ist, dass der vom Konsumenten empfundene<br />

Gesamtnutzen einer Entscheidung nicht nur vom Nutzen des gewählten Produkts,<br />

sondern auch <strong>von</strong> der nachträglichen realen oder imaginären Beurteilung der<br />

zurückgewiesenen Alternativen abhängt.<br />

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