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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Produkteigenschaften führen zu negativen Emotionen, die der Konsument als<br />

unangenehm empfindet und deshalb vermeiden möchte. <strong>St</strong>eigt die Anzahl der<br />

Alternativen, so nimmt tendenziell die Überlegenheit einzelner Produkte ab und<br />

der Entscheider ist gezwungen, die Produkte intensiver miteinander zu<br />

vergleichen und Kompromisse bei der Entscheidung einzugehen. Dadurch führt<br />

die höhere Anzahl an (attraktiven) Alternativen zur verstärkten Entstehung<br />

negativer Emotionen und erschwert so die Entscheidung.<br />

Da die drei erklärenden Hypothesen nicht überschneidungsfrei sind und an vielen<br />

<strong>St</strong>ellen eher ergänzenden Charakter haben, wurde, der theoretischen Konzeption <strong>von</strong><br />

Anderson (2003) folgend vorgeschlagen, die drei Hypothesen unter einem<br />

gemeinsamen Konzept der emotionalen Entscheidungsschwierigkeit (Decision<br />

Difficulty) zusammenzufassen. Diese beschreibt Emotionen mit negativer Valenz, die<br />

eine affektive Reaktion auf Charakteristika der Entscheidungssituation, wie z. B. die<br />

Anzahl der Alternativen, darstellen. Zu betonen ist hierbei, dass diese negativen<br />

Emotionen im Entscheidungsprozess entstehen und erlebt werden und deshalb <strong>von</strong><br />

antizipierten Emotionen zu unterscheiden sind.<br />

Die Verhaltensrelevanz negativer Emotionen basiert darauf, dass der Konsument<br />

negative Emotionen als unangenehm empfindet, ihnen gegenüber deshalb avers ist und<br />

sie vermeiden möchte. Er wählt folglich Verhaltenweisen, die ihm dies ermöglichen.<br />

Beispiele hierfür sind der Kaufaufschub, die Wahl des <strong>St</strong>atus quo oder einer klar<br />

unterscheidbaren Alternative, sowie die Delegation der Entscheidung an andere, wie<br />

z. B. den Verkäufer.<br />

Neben diesen unmittelbaren Konsequenzen auf das Kaufverhalten wirken sich<br />

Kaufsituationen, die mit negativen Emotionen im Entscheidungsprozess verbunden<br />

sind, auch negativ auf die nachgelagerten Bewertungsprozesse aus. So wurde<br />

aufgezeigt, dass eine Entscheidung mit emotionaler Entscheidungsschwierigkeit zu<br />

einer reduzierten Zufriedenheit mit dem Kaufprozess und dem gekauften Produkt<br />

führen kann und die Entstehung kognitiver Dissonanz begünstigt.<br />

Die für diese Untersuchung wichtigsten aus der Konflikttheorie ableitbaren Aspekte<br />

sind in Abbildung 36 zusammengefasst.<br />

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