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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Zusammenfassend lässt sich hinsichtlich der Folgen <strong>von</strong> Entscheidungskonflikten<br />

festhalten: Ist ein Konsument mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert, wie<br />

dies z. B. bei hoher <strong>Produktvielfalt</strong> der Fall ist, können dadurch sowohl sein<br />

Kaufverhalten als auch die nachgelagerten Bewertungsprozesse negativ beeinflusst<br />

werden.<br />

Zusammenfassung<br />

In diesem Kapitel wurde auf Basis der Konflikttheorie aufgezeigt, wie sich Anzahl<br />

und Art der verfügbaren Produkte in einer Entscheidungssituation auf das<br />

Konsumentenverhalten auswirken können und welche Anhaltspunkte sich daraus für<br />

die Kostendimension des <strong>Wert</strong>s <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> ergeben. Die Annahme, dass<br />

höhere <strong>Produktvielfalt</strong> den Entscheidungskonflikt verstärkt, zu negativen Emotionen<br />

und zu Entscheidungs vermeidendem Verhalten des Konsumenten führt wurde dabei<br />

auf drei Hypothesen gestützt:<br />

1. Die Justification Hypothese besagt, dass Konsumenten eine Entscheidung vor<br />

sich und anderen begründen können möchten. Für die Wahl einer bestimmten<br />

Alternative muss es deshalb „gute Gründe“ geben, die für diese und gegen<br />

andere Optionen sprechen. Nimmt die Anzahl der (attraktiven) Alternativen zu,<br />

steigt tendenziell auch die Homogenität des Sortiments an, weshalb die Gründe<br />

für oder gegen eine Alternative abnehmen. Eine Erhöhung der <strong>Produktvielfalt</strong><br />

führt deshalb zu einer schwierigeren Entscheidung.<br />

2. Ähnlich ist die Argumentation der Preference Uncertainty Hypothese: Hier<br />

wird entgegen der rationalen Entscheidungstheorie angenommen, dass<br />

Konsumenten keine vorab festgelegten Präferenzen hinsichtlich aller Alternativen<br />

und deren Attribute haben, wenn sie eine Entscheidung beginnen. Sieht<br />

sich ein Konsument in einer Entscheidungssituation einer großen Anzahl <strong>von</strong><br />

Alternativen gegenüber, entsteht aufgrund der fehlenden Präferenzen ein<br />

Gefühl der Präferenzunsicherheit, das einen Zustand „in which decision<br />

makers do not feel they can determine with accuracy which option best meets<br />

their goals“ (Anderson 2003, S. 145) beschreibt.<br />

3. Annahme der Trade-off Hypothese ist, dass Konsumenten bei einer Entscheidung<br />

Kompromisse (Trade-offs) eingehen müssen. Diese können sich sowohl auf<br />

positive und negative Aspekte einer Alternative als auch auf einzelne Attribute<br />

verschiedener Alternativen beziehen. Kompromisse hinsichtlich bedeutender<br />

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