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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Konsequenzen negativer Emotionen während der Entscheidung<br />

Die Folgen negativer Prozessemotionen und der damit verbundenen hohen<br />

Entscheidungsschwierigkeit wurden schon mehrfach erwähnt und sollen an dieser<br />

<strong>St</strong>elle nochmals kurz zusammengefasst werden: In verschiedenen, teilweise in Kapitel<br />

2.1 (S. 42ff.) detailliert beschriebenen Untersuchungen wurde gezeigt, dass negative<br />

Emotionen und hohe Entscheidungsschwierigkeit zu Entscheidungs vermeidendem<br />

Verhalten (Avoidant Options) des Konsumenten führt. Demzufolge reagiert ein<br />

Konsument auf Situationen mit hoher Entscheidungsschwierigkeit mit<br />

• Kaufaufschub zur weiteren Informationssuche (Tversky/Shafir 1992, S. 358;<br />

Dhar 1996; Dhar/Sherman 1996; Dhar 1997a; Luce et al. 1997; Dhar/Nowlis<br />

1999, S. 381; Dhar et al. 1999; Beattie/Barlas 2001; Milgram et al. 1988;<br />

Greenleaf/Lehman 1995, S. 188; Brownstein 2003, S. 547f.), der<br />

• Beibehaltung des <strong>St</strong>atus quo (vgl. Luce/Payne/Bettman 2001, S. 33;<br />

Redelmeier/Sharif 1995; Riis/Schwarz 2000; Baron/Ritov 1994), der<br />

• Wahl einer dominierenden Alternative (vgl. z. B. Anderson 2003, S. 145;<br />

Luce 1998, S. 419) oder der<br />

• Delegation der Verantwortung an eine andere Person wie z. B. den Verkäufer<br />

oder einen Freund (vgl. Beattie/Baron/Hershey 1994, S. 130f.; Brownstein<br />

2003, S. 547f.).<br />

Neben diesen unmittelbaren Folgen für den Entscheidungsausgang wirkt sich die<br />

emotionale Schwierigkeit einer Entscheidung auch auf Nachkaufprozesse,<br />

insbesondere auf die Evaluation des Kaufs und des Kaufprozesses aus:<br />

• Schwierige Entscheidungen mit hohem Entscheidungskonflikt reduzieren das<br />

Vertrauen in die Richtigkeit der eigenen Entscheidung (vgl. Tversky 1972;<br />

Fischer et al. 2000; Luce/Jia/Fischer 2003, S. 469f.; Zakay 1985,<br />

S. 79).Dadurch wird die Entstehung kognitiver Dissonanz nach dem Kauf<br />

begünstigt (vgl. Anderson/Taylor/Holloway 1966, S. 62ff.; Oliver 1996,<br />

S. 252f.). Diese wiederum steht in engem Zusammenhang mit der Herausbildung<br />

<strong>von</strong> Zufriedenheitsurteilen hinsichtlich des gekauften Produkts und des<br />

Kaufprozesses (Oliver 1996, S. 261).<br />

• Hohe Entscheidungsschwierigkeit führt deshalb zu reduzierter Zufriedenheit<br />

mit dem Kaufprozess und dem gekauften Produkt (vgl. Houston/Sherman/<br />

Baker 1991, S. 427f.).<br />

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