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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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einem Beispiel: Im ersten Fall hat ein Konsument die Wahl zwischen zwei Computern<br />

A und B einer bestimmten Marke. A hat einen Prozessor mit 3,5 GHz Taktfrequenz,<br />

eine Festplatte mit 40 GB und kostet € 1.500. Computer B hat eine Taktfrequenz <strong>von</strong><br />

3,5 GHz, eine Festplatte mit 60 GB und kostet € 1.600. Bei der Entscheidung muss der<br />

Käufer „nur“ überlegen, ob er €100 für den zusätzlichen Festplattenspeicherplatz ausgeben<br />

will. Im zweiten Fall ist Computer A identisch zu dem im ersten Fall, Computer<br />

B hat aber einen Prozessor mit 3,3 GHz, eine Festplatte mit 60 GB und zusätzlich<br />

bekommt der Käufer einen Tintenstrahldrucker. Computer B kostet € 1.700. Die<br />

beiden Computer sind im zweiten Fall schwieriger zu vergleichen als im ersten, da der<br />

Käufer jetzt Kompromisse hinsichtlich der Prozessorleistung, der Festplattengröße und<br />

des Preises machen muss und zusätzlich den Drucker zu berücksichtigen hat. <strong>Der</strong><br />

Entscheidungskonflikt und somit die Entscheidungsschwierigkeit nimmt also sowohl<br />

aufgrund der gestiegenen Anzahl an Trade-offs, als auch aufgrund der<br />

Nicht-Vergleichbarkeit der Alternativen zu (vgl. March/Simon 1993, S. 133).<br />

Zusammenfassend gibt die Trade-off Hypothese mehrere Anhaltspunkte dafür, dass<br />

mit der Anzahl attraktiver Alternativen die Entstehung negativer Emotionen<br />

begünstigt wird und dadurch die Entscheidungsschwierigkeit steigt. Dies ist<br />

insbesondere dann der Fall, wenn gleichzeitig die Vergleichbarkeit der Alternativen<br />

untereinander (Alignability) abnimmt. Beide Größen sollen deshalb bei der<br />

Untersuchung der Einflussfaktoren des Sortiments auf Kosten und Nutzen <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> berücksichtigt werden.<br />

In den Worten <strong>von</strong> Dhar (1996) lässt sich der Einfluss (zu) hoher <strong>Produktvielfalt</strong> auf<br />

den emotionalen Zustand und das Verhalten des Konsumenten wie folgt<br />

zusammenfassen: „(...) when the decision situation offers many equally acceptable<br />

alternatives and none that can easily be verified as the best, it may create feelings of<br />

confusion leading to a reluctance to commit to an action“ (Dhar 1996, S. 216).<br />

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