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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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können, aber „(...) these (reasons) become more scarce as the number of options<br />

increases“ (Anderson 2003, S. 144). Erhöht sich die Anzahl der Alternativen, wird das<br />

Sortiment dadurch tendenziell homogener und die spezifischen Gründe, die für eine<br />

bestimmte Alternative sprechen, nehmen ab. Angenommen wird hierbei, dass die<br />

zusätzlichen Alternativen ebenfalls attraktiv sind. Würde ein Choice Set aus 20<br />

unattraktiven und nur einer attraktiven Alternative bestehen, gäbe es genügend<br />

Gründe, die für diese eine Option sprächen und die Entscheidung wäre leicht (vgl.<br />

Tversky/Shafir 1992, S. 358). Besteht die Alternativenmenge dagegen aus zehn<br />

Produkten, die alle in etwa gleich attraktiv sind, so ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die<br />

Anzahl der Gründe, die für eine und gegen die anderen Optionen spricht, relativ gering<br />

ist; die Entscheidungsschwierigkeit wäre dann hoch. Damit bleibt festzuhalten, dass<br />

aufgrund der zunehmenden Homogenität des Sortiments die Anzahl der Argumente,<br />

mit deren Hilfe der Konsument eine Entscheidung vor sich und anderen rechtfertigen<br />

kann, mit der Anzahl der attraktiven Alternativen im Sortiment abnimmt, was zur<br />

Entstehung negativer Emotionen führt und dadurch die Entscheidungsschwierigkeit<br />

erhöht.<br />

Preference Uncertainty Hypothese<br />

Obige Argumentation lässt sich auch auf die Preference Uncertainty Komponente<br />

übertragen: „(…) adding attractive alternatives can increase choice uncertainty (…)“<br />

(Dhar 1996, S. 266). Werden einem Choice Set zusätzliche attraktive Alternativen<br />

hinzugefügt, nimmt die Überlegenheit einzelner Produkte dadurch tendenziell ab. <strong>Der</strong><br />

Konsument ist dann gezwungen, die Eigenschaften, anhand derer er den subjektiven<br />

Nutzen der Alternativen bestimmen will, zu priorisieren, um so das aus seiner Sicht<br />

optimale Produkt zu identifizieren. „This process is complicated as options are added,<br />

making it more difficult to discriminate between the subjective utilities of options (…)“<br />

(Anderson 2003, S. 158). Voraussetzung für die Priorisierung der Produktattribute ist<br />

zudem, dass der Konsument seine eigenen Präferenzen kennt. Dies ist aber nicht<br />

immer der Fall; häufig müssen Konsumenten ihre eigenen Präferenzen in<br />

Entscheidungssituation zunächst erst einmal selbst bestimmen (vgl. Dhar 1997a,<br />

S. 216).<br />

Es entsteht daher sowohl aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der eigenen<br />

Attribut-Präferenzen, als auch aufgrund der geringer werdenden diskriminierenden<br />

Unterschiede der Produktalternativen beim Konsumenten ein Unsicherheitsgefühl<br />

darüber, ob er das zur Erfüllung seiner Bedürfnisse beste Produkt identifizieren kann.<br />

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