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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Konsumenten eine Entscheidung aufgeben oder verschieben, wenn sie nicht in der<br />

Lage sind, eine Dominanzstruktur in den vorhandenen Alternativen zu identifizieren.<br />

Präferenzunsicherheit und Entscheidungsverzicht können nach Ansicht <strong>von</strong> Dhar und<br />

seinen Kollegen durch Alternativen, die nur geringe Attraktivitätsunterschiede<br />

besitzen, erhöht werden (vgl. Anderson 2003, S. 145). Dhar (1997) konnte diese<br />

Hypothese in seinen viel beachteten und bereits an früherer <strong>St</strong>elle beschriebenen<br />

<strong>St</strong>udien untermauern (siehe S. 49 ff.): So stellte er fest, dass der Anteil der<br />

Testpersonen, die den Kauf abgebrochen oder aufgeschoben haben, durchschnittlich<br />

um 11% (χ 2 (1) = 6,7, p < 0,01) gestiegen ist, wenn sie zwei in etwa gleich attraktive<br />

Alternativen zur Auswahl hatten, verglichen mit einer Entscheidungssituation, in der<br />

nur eine Alternative zur Wahl stand. Wurde einer Alternative hingegen eine deutlich<br />

unattraktivere zweite Alternative hinzugefügt, lag die Kaufhäufigkeit um 14%<br />

(χ 2 (1) = 8,7, p < 0,01) höher, als bei Verfügbarkeit <strong>von</strong> nur einer Option (vgl. Dhar<br />

1997a, S. 219f.).<br />

Daraus lässt sich folgern, dass die Präferenzunsicherheit eines Konsumenten steigt,<br />

wenn das Sortiment aus einer Vielzahl <strong>von</strong> in etwa gleich attraktiven Alternativen<br />

besteht. Dadurch stehen dem Entscheider mehrere potenzielle Wege zur<br />

Bedürfniserfüllung offen und es fällt ihm schwer, den für ihn optimalen zu<br />

identifizieren. Diese Unsicherheit kann dazu führen, dass sich der Konsument avers<br />

verhält und die Entscheidung abbricht und/oder auf später verschiebt. Abschließend<br />

sei nochmals betont, dass dies dem Regularitätsprinzip der rationalen Entscheidungstheorie<br />

widerspricht, wonach die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer zurückgewiesenen<br />

Alternative nicht durch das Hinzufügen weiterer Alternativen erhöht<br />

werden kann (vgl. Scholten 2002, S. 686; Tversky/Shafir 1992, S. 358; siehe auch die<br />

Erläuterungen zum Regularitätsprinzip auf S. 43f.).<br />

Zusammenfassung der Hypothesen<br />

Mit der Justification Hypothese, der Hypothese der negativen Emotionen und der<br />

Preference Uncertainty Hypothese wurden drei Erklärungsansätze zur Entstehung und<br />

Wirkung <strong>von</strong> Entscheidungskonflikten vorgestellt.<br />

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