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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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unangenehm empfinden und sie deshalb vermeiden oder reduzieren wollen (vgl. Luce<br />

1998, S. 409). Da Kompromisse (Trade-offs) die primäre Quelle der negativen<br />

Emotionen sind, wird die Hypothese der negativen Emotionen auch als Trade-off<br />

Avoidance Hypothese bezeichnet (vgl. Anderson 2003, S. 145).<br />

Die Wahl einer „avoidant option“ (Luce/Payne/Bettman 2001, S. 33) stellt für den<br />

Konsumenten eine Möglichkeit dar, die explizite Entscheidung und somit die<br />

negativen Emotionen zu vermeiden (Luce 1998, S. 409f.; Luce/Payne/Bettman 2001,<br />

S. 26f.). Luce untersuchte diese Hypothese sehr ausführlich und konnte in seinen<br />

<strong>St</strong>udien u. a. feststellen, dass der Wahl einer entscheidungsvermeidenden Option<br />

(Avoidant Option) mehr und intensivere negative Emotionen vorangingen, und die<br />

Konsumenten nach der Wahl weniger negative Emotionen erlebten, als bei anderen<br />

Entscheidungen (vgl. Luce 1998, S. 419ff.). Entscheidungsvermeidende Optionen, wie<br />

der Kaufaufschub zur weiteren Informationssuche (Milgram et al. 1988;<br />

Greenleaf/Lehman 1995, S. 188), die Beibehaltung des <strong>St</strong>atus quo (vgl.<br />

Luce/Payne/Bettman 2001, S. 33) oder die Wahl einer dominierenden Alternative<br />

(vgl. Luce 1998, S. 419) stellen für den Konsumenten verschiedene Möglichkeiten dar,<br />

die durch Entscheidungskonflikte ausgelösten negativen Emotionen zu reduzieren<br />

oder zu vermeiden (vgl. Anderson 2003, S. 145; Luce 1998, S. 419).<br />

Abschließend sei noch bemerkt, dass Kompromisse bzw. Trade-offs sowohl mit<br />

kognitivem als auch mit emotionalem Aufwand für den Konsumenten verbunden<br />

sind. Er will diese daher sowohl aus dem einen, als auch aus dem anderen Grund<br />

vermeiden: „(...) trade-offs may be avoided to save cognitive effort and/or to cope with<br />

negative emotion“ (Luce/Payne/Bettman 2001, S. 21). Für die hier betrachteten<br />

Kosten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> bedeutet dies, dass sich die Trade-off Hypothese sowohl<br />

auf affektive als auch auf kognitive Kostenaspekte übertragen lässt. So erschwert die<br />

Notwendigkeit zum Kompromiss auch laut der Theorie der Cost of Thinking die<br />

Entscheidung (siehe hierzu auch die Ausführungen zu den Cost of Thinking (Shugan<br />

1980) (S. 122ff.)).<br />

Preference Uncertainty Hypothese<br />

Dhar und seine Kollegen (Dhar 1996, 1997; Dhar/Nowlis 1999, S. 369ff.;<br />

Dhar/Nowlis/Sherman 1999; Dhar/Simonson 1999), die diese Hypothese formuliert<br />

haben, gehen da<strong>von</strong> aus, dass der Entscheidungskonflikt durch die Präferenzunsicherheit<br />

(Preference Uncertainty) des Konsumenten ausgelöst wird (vgl. Dhar<br />

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