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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Hypothesen zum Wirkungszusammenhang <strong>von</strong> Entscheidungskonflikten und<br />

Konsumentenverhalten<br />

Justification Hypothese<br />

Die Conflict oder Justification Hypothese basiert auf der Erkenntnis, dass<br />

Konsumenten das Bedürfnis haben, eine Entscheidung für ein bestimmtes Produkt vor<br />

sich und anderen rechtfertigen zu können. Sie entscheiden sich deshalb für das<br />

Produkt, für dessen Wahl es eindeutige Gründe gibt (vgl. Simonson 1989, S. 159;<br />

Tyszka 1998, S. 192). So argumentiert Montgomery (1983), dass Konsumenten erst<br />

dann bereit sind, eine Kaufentscheidung zu treffen, wenn sie Argumente – „strong<br />

enough for making a decision“ (S. 343) – haben. Tyszka (1998) spricht in diesem<br />

Zusammenhang <strong>von</strong> der „distinctness motivation“ (S. 202ff.), dem Antrieb, das<br />

Produkt zu wählen, das sich klar <strong>von</strong> den anderen unterscheidet und dessen Wahl<br />

deshalb vor sich und anderen leicht zu rechtfertigen ist. Simonson (1989) erklärt dieses<br />

Rechtfertigungsbedürfnis unter Rückgriff auf verschiedene theoretische Erkenntnisse<br />

wie z. B. dem Wunsch nach Selbstachtung (Self-Esteem) (Hall/Lindzey 1978), der<br />

eigenen Wahrnehmung als rational handelndes Wesen (Abelson 1964, S. 159) und den<br />

Theorien der Self-presentation (Baumeister 1982), Impression Management<br />

(Schlenker 1980), Social Exchange (Blau 1964), Conformity (Deutsch/Gerard 1955)<br />

und Ingratiation (Jones 1964) (vgl. Simonson 1989, S. 159).<br />

<strong>Der</strong> Zusammenhang zwischen einem Konflikt und der Schwierigkeit der<br />

Kaufentscheidung besteht darin, dass ein „conflict makes justification more difficult<br />

(...)“ (Anderson 2003, S. 144). Dies kann dazu führen, dass Konsumenten den Kauf<br />

aufschieben (Deferred Decision) oder den <strong>St</strong>atus quo wählen, um so ihre<br />

Verantwortung und damit den Rechtfertigungsdruck für die Entscheidung zu<br />

reduzieren.<br />

<strong>Der</strong> Entscheidungskonflikt wirkt sich nach dieser Hypothese über die empfundene<br />

Schwierigkeit der Rechtfertigung einer bestimmten Wahl auf das Konsumentenverhalten<br />

aus (vgl. Anderson 2003, S. 144).<br />

Hypothese der negativen Emotionen (Trade-off Hypothese)<br />

Die Hypothese der negativen Emotionen gründet auf den Erkenntnissen, dass<br />

„conflicts in a decision (...) often lead to negative emotion“ (Anderson 2003, S. 144).<br />

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