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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Verstärkung der positiven Verhaltenstendenzen sollen diese die negativen übersteigen<br />

und zum Kauf führen. (vgl. Solomon/Bamossy/Askegaard 2001, S. 125).<br />

Konflikte können somit sowohl innerhalb einer Wahlalternative<br />

(Within-Alternative) in Form eines Appetenz-Aversions-Konflikts (z. B. Qualität vs.<br />

Preis) als auch zwischen Produktalternativen (Between-Alternatives) in Form <strong>von</strong><br />

Aversions-Aversions- oder Appetenz-Appetenz-Konflikten entstehen (vgl.<br />

Luce/Jia/Fischer 2003, S. 464).<br />

In einer Kaufsituation muss sich der Käufer normalerweise zwischen mehreren<br />

Alternativen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen entscheiden, wobei auch jede<br />

Alternative für sich positive und negative Eigenschaften haben kann (vgl.<br />

Luce/Jia/Fischer 2003, S. 464f.). Mit der Entscheidung für eine bestimmte Alternative<br />

sind für den Konsumenten also sowohl direkte negative Folgen durch deren negative<br />

Eigenschaften, als auch Opportunitätskosten durch den Verzicht auf die positiven<br />

Eigenschaften der nicht gewählten Alternativen verbunden. Bei der Kaufentscheidung<br />

muss der Konsument folglich die positiven Eigenschaften einer Alternative gegen die<br />

direkten und indirekten negativen Folgen einer Entscheidung selbiger abwägen. <strong>Der</strong><br />

dadurch notwendige Kompromiss kann zur Entstehung eines Entscheidungskonflikts<br />

führen (vgl. Scholten 2002, S. 686). Dieser für eine Kaufsituation typische Konflikt<br />

wird als mehrfacher Appetenz-Aversions-Konflikt bezeichnet, da sowohl zwischen<br />

den Alternativen (Between-Alternative Conflict) als auch innerhalb einer Alternative<br />

(Within-Alternative Conflict) ein Konflikt besteht (vgl. Trommsdorff 1998, S. 122).<br />

Hinsichtlich Entstehung und Lösung der drei grundlegenden Konfliktarten hat Miller<br />

(1964) u. a. folgende Hypothesen formuliert (vgl. Miller 1964, S. 99f., zitiert nach<br />

Kroeber-Riel/Weinberg 1996, S. 161):<br />

1. Die <strong>St</strong>ärke der Verhaltenstendenz (positiv und negativ) nimmt mit der Zielnähe<br />

zu.<br />

2. Die <strong>St</strong>ärke des Aversionsverhaltens ist mit zunehmender Nähe zum Ziel stärker<br />

als die Appetenzreaktion (Verlustaversion).<br />

3. Von zwei einander entgegenstehender Verhaltenstendenzen setzt sich in einem<br />

Konflikt die stärkere durch.<br />

Auf der Basis dieser Hypothesen lassen sich Konfliktarten sowie deren Entstehung<br />

und Lösung mit Hilfe sog. Zielgradienten grafisch veranschaulichen. Diese<br />

beschreiben die Beziehung zwischen Zieldistanz und <strong>St</strong>ärke der Verhaltenstendenz<br />

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