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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Alternativen eine auswählen, wobei diese typischerweise jeweils verschiedene<br />

Entscheidungskriterien besser erfüllen (vgl. Luce/Jia/Fischer 2003, S. 464f.). Luce,<br />

Payne und Bettman (2000) definieren den daraus resultierenden<br />

Entscheidungskonflikt (Decision Conflict) in einer Kaufsituation als „competing<br />

response tendencies arising when one of a set of multiple alternatives must be chosen“<br />

(S. 275). Sie bezeichnen diesen als den „most basic aspect of decision making, for an<br />

active decision is necessary only when there is some conflict between alternatives“<br />

(S. 275).<br />

Motivationale und kognitive Konflikte<br />

Kroeber-Riel und Weinberg (1996) unterscheiden motivationale und kognitive<br />

Konflikte. Motivationale Konflikte gehen auf Antriebskräfte zu widersprüchlichen<br />

Handlungstendenzen zurück. Kognitive Konflikte sind im Gegensatz hierzu eher dem<br />

assoziativen Bereich zuzuordnen und führen zur Umorganisation <strong>von</strong> kognitiven<br />

Elementen. Die Wahl einer <strong>von</strong> zwei Produktalternativen, die der Konsument<br />

gleichermaßen attraktiv findet, ist ein Beispiel für einen motivationalen Konflikt.<br />

Das empfinden kognitiver Dissonanz nach einer Kaufentscheidung ist ein Beispiel<br />

eines kognitiven Konflikts (vgl. Krober-Riel/Weinberg 1996, S. 160). Kognitive<br />

Konflikte sind der Entscheidung nachgelagert und sind folglich eher als eine<br />

Konsequenz denn eine Facette der Kosten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> zu verstehen. Da die<br />

kognitive Dissonanz gewissermaßen das Bindeglied zwischen Kaufprozess und<br />

Produktbewertung darstellt (vgl. Oliver 1996, S. 242ff.), wird sie als<br />

Konsequenzkonstrukt der Kosten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> im Wirkungsmodell<br />

berücksichtigt (siehe S. 178). Die weiteren Ausführungen in diesem Kapitel beziehen<br />

sich auf die für die Phase der Kaufentscheidung relevanten motivationalen Konflikte.<br />

Motivation bezeichnet einen Prozess, der Menschen dazu veranlasst, auf bestimmte<br />

Art und Weise zu handeln (vgl. Solomon/Bamossy/Askegaard 2001, S. 120).<br />

Demzufolge können durch die Entscheidungssituation ausgelöste motivationale<br />

Konflikte zu bestimmten Verhaltensweisen des Konsumenten führen. Hierbei werden<br />

zwei grundsätzliche Verhaltenstendenzen unterschieden: Appetenz und Aversion<br />

(vgl. Miller 1944, 1959; Solomon/Bamossy/Askegaard 2001, S. 120;<br />

Luce/Payne/Bettman 2000, S. 276ff.).<br />

Als Appetenzverhalten – oder kurz Appetenz (approach) – wird die Annäherung<br />

eines Individuums an ein ihn subjektiv anziehendes Verhaltensziel bezeichnet.<br />

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