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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Im Hinblick auf die kognitiven Aspekte der Kostendimension des <strong>Wert</strong>s <strong>von</strong><br />

<strong>Produktvielfalt</strong> lassen sich aus der Theorie der Cost of Thinking und der Methodik der<br />

EIPs zusammenfassend folgende Punkte ableiten:<br />

1. <strong>Der</strong> kognitive Aufwand der Entscheidung nimmt mit der Anzahl der zur Wahl<br />

stehenden Alternativen zu.<br />

2. Durch die Anwendung vereinfachender Entscheidungsstrategien<br />

(Heuristiken) kann der Konsument die kognitiven Kosten der <strong>Produktvielfalt</strong><br />

reduzieren, geht hierfür aber das Risiko einer suboptimalen Entscheidung ein.<br />

Dies kann zur Entstehung <strong>von</strong> antizipiertem oder empfundenen Regret<br />

führen und die Entscheidung dadurch emotional schwieriger machen. (siehe<br />

hierzu auch Kapitel 2.3.2.3, S. 158ff.). Durch die empfundene Suboptimalität<br />

der Entscheidung kann außerdem die Zufriedenheit mit dem<br />

Entscheidungsprozess und dem Produkt negativ beeinflusst werden.<br />

3. <strong>Der</strong> kognitive Entscheidungsaufwand ist vom Attraktivitätsunterschied der<br />

Alternativen abhängig: Ist beispielsweise der Gesamtnutzen <strong>von</strong> zwei<br />

Alternativen in etwa gleich hoch, dann stellen beide relevante Optionen zur<br />

Bedürfnisbefriedigung dar und die Entscheidung fällt dem Konsumenten relativ<br />

schwer.<br />

4. Die <strong>St</strong>ruktur der Alternativen beeinflusst die Entscheidungskosten: Shugan<br />

(1980) hat gezeigt, dass bei der Verwendung einer kompensatorischen<br />

Entscheidungsstrategie der kognitive Aufwand <strong>von</strong> der Kovarianz des Nutzens<br />

der Alternativen und damit <strong>von</strong> der Anzahl und Größe der Trade-offs<br />

zwischen diesen abhängt.<br />

5. Die kognitiven Ressourcen, die der Konsument in die Entscheidung investiert,<br />

richten sich nach seinem Involvement und seiner Risikobereitschaft: Je höher<br />

das Involvement, desto geringer ist die Bereitschaft, das Risiko einer<br />

Fehlentscheidung einzugehen. Hohes Involvement ist deshalb mit größeren<br />

Ressourceneinsatz bei der Entscheidungsfindung verbunden.<br />

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