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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Kognitiver Aufwand bei der Wahl eines <strong>von</strong> mehreren Produkten<br />

Besteht ein Sortiment aus M Alternativen, aus denen die beste unter der Verwendung<br />

einer kompensatorischen Entscheidungsstrategie (Nutzenmaximierung!) gewählt<br />

werden soll, ist dies nach der Methodik <strong>von</strong> Shugan mit folgendem kognitiven<br />

Entscheidungsaufwand c verbunden:<br />

M 1<br />

∑ − p<br />

p = 1<br />

( M − 1) f<br />

c = f =<br />

(9)<br />

f<br />

durchschnittliche binäre Vergleichskosten <strong>von</strong> zwei Alternativen<br />

Da die Verteilung <strong>von</strong> z r (Nutzendifferenz <strong>von</strong> zwei Produkten hinsichtlich Attribut r)<br />

unbekannt ist, können die durchschnittlichen Vergleichskosten f durch die<br />

potenziellen durchschnittlichen Vergleichskosten<br />

f<br />

p<br />

ersetzt werden. Sowohl f als<br />

auch f<br />

p<br />

hängen <strong>von</strong> der Reihenfolge ab, in der die Alternativen miteinander<br />

verglichen werden. Shugan geht <strong>von</strong> einer optimalen, d. h. kostenminimalen<br />

Vergleichsreihenfolge aus und definiert auf dieser Basis die Thinking Costs c p als:<br />

c<br />

p<br />

*<br />

( M − 1) f<br />

= (10)<br />

p<br />

*<br />

f<br />

p<br />

durchschnittliche Vergleichskosten <strong>von</strong> zwei Alternativen bei optimaler<br />

Vergleichsreihenfolge (vgl. Shugan 1980, S. 104).<br />

Synonym zur Bezeichnung Thinking Costs verwendete Shugan auch den Begriff<br />

Confusion Index. Wie aus obiger Formel zu erkennen ist, steigen die Thinking Cost<br />

linear mit der Anzahl der verfügbaren Alternativen. Shugan trifft bei der<br />

Berechnung die Annahme, dass die durchschnittlichen Vergleichskosten <strong>von</strong> zwei<br />

Alternativen unabhängig <strong>von</strong> der Anzahl der Alternativen M sind. Empirische<br />

Untersuchungen haben aber gezeigt, dass der Vergleichsaufwand aufgrund der<br />

geringer werdenden Unterschiede der Alternativen steigt, wenn der Choice Set im<br />

Laufe der Entscheidung kleiner wird (vgl. Payne 1976; Payne/Bettman/Johnson 1993,<br />

S. 76).<br />

Die <strong>von</strong> Shugan vorgeschlagene Methodik zur Messung des kognitiven Aufwands bei<br />

einer Entscheidung hat, wie schon erwähnt, einen Schwachpunkt: Die Messeinheit, das<br />

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