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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Die Kovarianz cov(U j , U k ) kann als wahrgenommene Ähnlichkeit der Produkte j und<br />

k interpretiert werden und ist indirekt proportional zur Entscheidungsschwierigkeit. Je<br />

unähnlicher sich die Produkte hinsichtlich ihrer Attributausprägungen sind, desto<br />

schwerer ist folglich die Entscheidung. Shugan verdeutlicht dies an einem Beispiel,<br />

das in Abbildung 32 dargestellt ist:<br />

Abbildung A<br />

Einfache Entscheidung: positive Kovarianz<br />

Abbildung A:<br />

Schwierige Entscheidung: negative Kovarianz<br />

Nutzen<br />

6<br />

(cov [U A , U B ] = 1,56) (cov [U A , U B ] = -0,78)<br />

Nutzen<br />

6<br />

5<br />

Produkt A<br />

5<br />

Produkt C<br />

4<br />

Produkt B<br />

4<br />

Produkt D<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1 2 3<br />

Produktattribute<br />

0<br />

1 2 3<br />

Produktattribute<br />

Abbildung 32: Zusammenhang <strong>von</strong> Ähnlichkeit und Kovarianz <strong>von</strong> zwei Produkten und der<br />

Schwierigkeit der Entscheidung zwischen diesen. In Anlehnung an Shugan 1980, S. 103<br />

In Abbildung A werden zwei Produkte mit je drei Attributen miteinander verglichen.<br />

Produkt A ist Produkt B in allen Eigenschaften überlegen. Die Kovarianz ist positiv<br />

und die Thinking Cost daher ceteris paribus gering. In Abbildung B werden die<br />

Produkte C und D miteinander verglichen. Diese haben mit 10 (=3+2+5) bzw. 7<br />

(=4+2+1) Nutzeneinheiten sowohl denselben Nutzenwert als auch dieselbe<br />

Nutzendifferenz wie die Produkte A (10=2+5+3) und B (7=1+4+2) in Abbildung A.<br />

Die Kovarianz ist aber negativ, da sowohl Produkt C als auch Produkt D dem anderen<br />

in jeweils einer Eigenschaft überlegen sind. <strong>Der</strong> Konsument muss daher die<br />

Eigenschaften 1 und 3 gegeneinander abwägen und hinsichtlich dieser einen<br />

Kompromiss (Trade-off) bei der Entscheidung eingehen. Dies macht die Entscheidung<br />

schwerer 31 (vgl. Shugan 1980, S. 103). Das nächste Kapitel geht auf die affektive<br />

Wirkung <strong>von</strong> Trade-offs detailliert ein.<br />

Shugan sieht damit nicht nur die Anzahl der Altnernativen und deren Attribute,<br />

sondern auch deren <strong>St</strong>ruktur als wesentliche Bestimmungsfaktoren der<br />

31 Vergleiche hierzu auch die Ausführungen zur Konflikttheorie auf S. 134ff.<br />

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