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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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2. Konfidenzniveau (α): Im Gegensatz hierzu wird die Entscheidung schwieriger,<br />

wenn der Konsument das Risiko einer Fehlentscheidung reduzieren möchte und somit<br />

das Konfidenzniveau α erhöht. Als Folge unternimmt der Konsument mehr<br />

Attributvergleiche. Wichtig ist, dass α ein exogener Einflussfaktor ist und nicht <strong>von</strong><br />

der Anzahl und Art der Alternativen bestimmt wird. Das Konfidenzniveau ist vielmehr<br />

vom Involvement des Konsumenten in der Entscheidung (Felt Involvement) und damit<br />

z. B. vom Ressourcenbedarf und der Wichtigkeit anderer Entscheidungen abhängig<br />

(vgl. Shugan 1982, S. 173). Konfidenzniveau und Entscheidungsschwierigkeit sind<br />

somit direkt proportional zueinander.<br />

3. Nutzenunterschiede [Var(z)]: <strong>St</strong>eigt die Schwankung der Nutzenunterschiede, so<br />

erhöht sich auch die Entscheidungsschwierigkeit, Var(z) und die Entscheidungskosten<br />

sind damit direkt proportional. Die Varianz Var(z) kann dabei als „(...) perceptual<br />

difficulty in comparing the two products (...)“ (Shugan 1980, S. 102) interpretiert<br />

werden. Deutlich wird dies, wenn man die Varianz in ihre Komponenten zerlegt:<br />

var(z) = var(U j ) + var(U k ) – 2 cov(U j , U k ) (7)<br />

U j,k<br />

Nutzen der Alternativen j, k<br />

Die ersten beiden Terme var(U j ) und var(U k ) können als Fehlen eines Halo-Effekts 30<br />

<strong>von</strong> Produkt j bzw. k interpretiert werden: Ist ein Produkt j hinsichtlich aller Alttribute<br />

sehr attraktiv, dann ist die Varianz des Nutzens var(U j ) relativ gering und das Produkt<br />

besitzt einen ausgeprägten Halo-Effekt. Bei der Wahl dieses Produkts muss der<br />

Konsument keine Kompromisse eingehen und negative Aspekte in Kauf nehmen, was<br />

die Entscheidung erleichtert. Besitzt Produkt j dagegen attraktive und weniger<br />

attraktive Attribute (Appetenz-Aversions-Konflikt, siehe hierzu auch die Ausführungen<br />

auf S. 136ff.), dann ist die Varianz des Produktnutzens var(U j ) hoch und ein<br />

Halo-Effekt fehlt. Da ein Konsument mit dem Kauf dieses Produkt neben den<br />

positiven Aspekten auch die negativen realisiert, fällt die Entscheidung zu Gunsten des<br />

Produkts schwer. Je ähnlicher ein Produkt in allen Attributen ist, je stärker also sein<br />

Halo-Effekt, desto einfacher ist die Entscheidung.<br />

30 Einfluss der allgemeinen Einstellung zu einem Produkt auf die Wahrnehmung einzelner<br />

Produktattribute. Halo kommt aus dem Englischen und bedeutet Heiligenschein. Für das Produkt<br />

und dessen Wahrnehmung bedeutet dieser Effekt, dass man bei Produkten, die man mag und<br />

schätzt, auch alle Eigenschaften dieses Produktes für gut hält (vgl. Herrmann 1998, S. 95).<br />

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